medizinischer
Strahleneinsatz
|
Zurück zum Anfang
|
Strahlentherapie
|
Die
Krebsbehandlung mit Neutronen ist fragwürdig. "Andere Strahlenarten wirken
effektiver und schonender" – Broschüre zum Forschungsreaktor FRM II in
Garching bei München. In einer 24 Seiten
starken Broschüre hat die Diplom-Physikerin Karin Wurzbacher
vom Umweltinstitut München verschiedene Arten der Strahlentherapie
miteinander verglichen. Daraus geht hervor, daß eine Krebsbehandlung mit
Neutronenstrahlen die schlechteste, weil von vielen unerwünschten toxischen
Nebenwirkungen begleitete Variante ist. Die künftigen Betreiber des neuen
Atomforschungsreaktors FRM II der Technischen Universität München hatten
die Krebstherapie mit Neutronen stets als wichtiges Argument benutzt, um
für das international umstrittene Projekt zu werben. Karin Wurzbacher zeigt auf, daß dieses Argument nicht
stichhaltig ist und offenbar gegen besseres Wissen gebraucht wurde. Damit
nicht genug: Den Reaktorkritikern wurde sogar unterstellt, daß sie mit
ihrer angeblichen Verzögerungshaltung "vielen schwer Krebskranken die
Chancen auf eine Therapie und damit auf eine Gesundung genommen
haben". Mit der verständlich formulierten Broschüre, für die Prof. Dr.
med. Dr. h. c. Edmund Lengfelder vom
Strahlenbiologischen Institut der Ludwig-Maximilians-Universität München
ein Vorwort geschrieben hat und die beim Umweltinstitut München kostenlos
angefordert werden kann, wird dies widerlegt: http://www.umweltinstitut.org
|
Stx406-407.2003.7,8.2 (2
Seiten)
Zu den Originalseiten im pdf-Format
|
kosmische
Strahlung
|
Zurück zum Anfang
|
kosmische Strahlung
|
Der Einfluss
der Strahlungswichtungsfaktoren für Neutronen und
Protonen auf die Bestimmung der Strahlenexposition von Flugpersonal - Zu
erwartende Änderungen durch die Euratom-Richtlinie
59/13 und Unterschätzung der Ergebnisse durch unrealistische ICRP-Annahmen.
Von Robert Schmitz.
Nach Strahlenschutzverordnung gehört Flugpersonal zur Gruppe der
„beruflich strahlenexponierten“ Personen. Wie auch aus anderen Sparten
bekannt, zeigen sich bei ihm erhöhte Raten an Krebserkrankungen, nicht
malignen Hirntumoren und Katarakten. Sein Gesundheitsrisiko erscheint im
Vergleich zu anderen chronisch exponierten Kollektiven als unerwartet hoch,
weil laut Bundesamt für Strahlenschutz die Jahresdosen nur bei 2 bis 5
Millisievert (mSv) liegen sollen (BfS 2011).
Wegen der komplexen Zusammensetzung der Höhenstrahlung im Flugzeug mit
Anteilen von hochenergetischen Neutronen und geladenen Partikeln wird die
Dosis nicht durchgängig gemessen, sondern mithilfe von Annahmen über die
Verhältnisse bei Standardflugrouten anhand von Rechenmodellen bewertet.
Kritische Wissenschaftler weisen seit langem auf die Unterschätzung
der biologischen Wirkung von Neutronen, die einen erheblichen Dosisbeitrag
liefern, in den Berechnungen hin. Entgegen zahlreichen Befunden, die diese
These bestätigen, hat die internationale Strahlenschutzkommission ICRP 2007
eine weitere Senkung der Strahlungswichtungsfaktoren
für Neutronen und Protonen, die in die Rechenmodelle eingehen, empfohlen (ICRP
103). Dies ist in der auch für Deutschland verbindlichen EURATOM-Richtlinie
59 von 2013 übernommen worden. Es besteht somit die Gefahr, dass die
zukünftigen Strahlendosen des Flugpersonals so klein gerechnet werden, dass
das Flugpersonal wegen zu kleiner Dosis von Strahlenschäden freigesprochen
wird.
Diese Studie beschäftigt sich hauptsächlich mit der Frage, wie sich
verschiedene Wertzuweisungen für den Strahlungswichtungsfaktor
auf die Berechnung der effektiven Dosis durch ionisierende Strahlung in einer
für Langstreckenflüge typischen Höhe von 10 bis 12 Kilometern auswirken. Es
ist zu befürchten, dass die rechnerische Absenkung der effektiven Dosis
durch Neutronen- und Protonenstrahlung um 30 Prozent dazu benutzt wird, das
Flugpersonal aus der gesetzlich geschützten Kategorie der
beruflich Strahlenexponierten herauszunehmen.
|
Stx724-725.2017.1-3.3 (3
Seiten)
Zu den
Originalseiten im pdf-Format
|
kosmische Strahlung
|
Die Minimierung
der Strahlenbelastung des Flugpersonals durch Rechenkunst. Die
EURATOM-Richtlinie 59 von 2013 macht´s möglich. Von Inge Schmitz-Feuerhake. Das
Flugpersonal wird nach Strahlenschutzverordnung zu den „beruflich
strahlenexponierten“ Personen gerechnet. Wie auch aus anderen Sparten
bekannt, zeigen sich bei ihm erhöhte Raten an Krebserkrankungen, nicht
malignen Hirntumoren und Katarakten. Ihr Gesundheitsrisiko erscheint im
Vergleich zu anderen chronisch exponierten Kollektiven als unerwartet hoch,
da laut Bundesamt für Strahlenschutz die Jahresdosen nur bei 2 bis 5
Millisievert (mSv) liegen sollen. Wegen der komplexen Zusammensetzung der
Höhenstrahlung im Flugzeug mit Anteilen von hochenergetischen Neutronen und
geladenen Partikeln wird die Dosis nicht kontinuierlich gemessen, sondern
anhand von Annahmen über die Verhältnisse bei Standardflugrouten berechnet.
Kritiker beklagen seit Langem die Unterbewertung der biologischen Wirkung
von Neutronen, die einen erheblichen Dosisbeitrag liefern. Entgegen zahlreichen
Befunden, die diese Kritik bestätigen, hat die Internationale
Strahlenschutzkommission ICRP 2007 eine weitere Senkung der Strahlungswichtungsfaktoren für Neutronen und Protonen
empfohlen. Die auch für Deutschland verbindliche EURATOM-Richtlinie 59 von
2013 hat dieses übernommen. Es ist anzunehmen, dass damit die zukünftigen
Strahlendosen des Flugpersonals so klein gerechnet werden, dass das
Flugpersonal wegen zu kleiner Dosis von Strahlenschäden freigesprochen
wird.
|
Stx712-713.2016.1-6.6 (6 Seiten)
Zu den Originalseiten im pdf-Format
|
kosmische Strahlung
|
Die
biologische Wirkung von Neutronen liegt 100fach über der einer
Kobalt-60-Gammastrahlung. Die
berufliche Strahlenbelastung der Flugbegleiterinnen und Piloten wurde schon
vor Jahren zum Zankapfel innerhalb der Wissenschaft und Politik. Gestritten
wird über die biologische Wirksamkeit der kosmischen Strahlung, im besonderen der Wirkung des
Neutronenanteils. In der Juniausgabe der Zeitschrift "International
Journal of Radiation Biologie"
veröffentlichte Anna Heimers, Universität Bremen,
ihre vorläufigen Untersuchungsergebnisse zur relativen biologischen
Wirksamkeit (RBW) kosmischer Strahlung, die am schweizerischen CERN
simuliert wurden.
|
Stx302-303.1999.2,3.2 (2
Seiten)
|
Atommüll-Lager
|
Zurück zum Anfang
|
Atommüll-Lager
|
Senkung der Strahlungswichtungsfaktoren
für Neutronen im neuen Strahlenschutzgesetz – Auswirkung auf die zu
berechnende Dosis bei CASTOR-Behältern. Die biologische Wirkung von Neutronen wird in
der Praxis des Strahlenschutzes seit Langem unterschätzt. Entgegen aller
wissenschaftlichen Evidenz hat die ICRP im Jahr 2007 eine weitere Senkung
der Strahlungswichtungsfaktoren für Neutronen
empfohlen, die im neuen Strahlenschutzgesetz übernommen wird. Der Einfluss
auf die Abschätzung der Neutronendosis bei Atommülltransporten wird an
einem Beispiel ermittelt. Die Rechenvorschriften im neuen
Strahlenschutzgesetz machen die Neutronendosis bei Castor-Behältern
rechnerisch um 39 Prozent kleiner. Von Robert Schmitz
|
Stx736-737.2017.3-5.3 (3
Seiten)
Zu den Originalseiten im pdf-Format
|
Atommüll-Lager
|
CASTOR als Neutronenquelle. Sekundäreffekte durch die
Lagerung von Castor-behältern im Zwischenlager Gorleben. Von Prof. Dr. Rolf
Bertram
Die vom Inventar eines Castors
ausgehende Strahlung wird nur unzureichend abgeschirmt. Dadurch existiert
in der Umgebung eingelagerter Castoren ein durch Neutronen und
Gammastrahlen verursachtes Mischstrahlungsfeld.
Ungelöste Probleme bei der Abschirmung
radioaktiver Strahlung treten bei der CASTOR-Lagerung besonders deutlich zu
Tage. Vorliegende überwiegend auf Modellvorstellungen beruhende
Abschirmberechnungen sind mit großen Unsicherheiten behaftet. Direkt an der
Außenwandung von CASTORen ist ein Neutronenfluss
mit einem hohen Anteil thermischer Neutronen festgestellt worden. Die
Intensität dieser thermischen Neutronen reicht aus, um mittels
kernchemischer Reaktionen diverse radioaktive Aktivierungsprodukte in der
Umgebungsluft zu erzeugen. Von besonderer Bedeutung ist dabei der durch
eine sogenannte n,p-Reaktion aus dem Stickstoff
der Luft entstehende Radiokohlenstoff (14C), da dieser aufgrund der relativ
langen Halbwertszeit (5736 Jahre) und wegen seiner Affinität zu
biologischen Systemen und seiner Bindungsfreudigkeit insbesondere zu
Sauerstoff in alle Lebensbereiche eindringen kann.
Eine weitere Ursache der
Luftkontamination ist die Aktivierung von in der Luft befindlichen
Schwebstoffteilchen. Die für die Region wichtigsten Aerosole dürften die
14C-tragenden Partikel sein. Wobei insbesondere jene Größenklassen von
Bedeutung sind, die einem längeren Transport mit der Luftströmung
unterliegen. Große Partikel werden schon früh – vermutlich in der Nähe der
Transportbehälterlager (TBL) – zu Boden sinken.
Die Wirkungen dieser durch
Neutronenstrahlung aktivierten Teilchen auf Mensch und Umwelt (Zunahme der
Luftionisation) werden in den amtlichen Verlautbarungen bis heute stark
unterschätzt. Nicht beachtet werden auch die strahlenchemischen Reaktionen
zwischen kontaminierten Partikeln untereinander und den ionisierten
gasförmigen Atomen und Molekülen in der Abluft.
In normaler Umgebungsluft kann die
Partikelzahl pro Kubikmeter Luft mehr als 1 Million betragen.
Neben der radioaktiven Verseuchung
der Atemluft ist die Boden- und Wasserverseuchung zu beachten, die durch
kontaminierte Niederschläge aus bodennahen Luftschichten hervorgerufen
wird. Die bei der Aktivierung gebildeten Radionuklide
(Aktivierungsprodukte) sind noch lange Zeit nach der Neutronenbestrahlung
nachweisbar.
Um das Ausmaß und damit die
Schadwirkung dieser zweifelsfrei ablaufenden Prozesse abschätzen zu können,
sind umfassende Untersuchungen dringend erforderlich. Belastbare Modelle
oder plausible Theorien über derartige Prozesse in der Umgebung der
Castor-Lagerhalle, die zur Entstehung radioaktiver Aerosole und
radioaktiver Atome/Moleküle führen, sind nicht bekannt.
Fest steht, dass ein länger
dauernder oder gar ständiger Aufenthalt in der näheren und weiteren
Umgebung einer Castor-Lagerhalle nicht folgenlos ist. Bei einer Abschätzung
der radiologischen Konsequenzen sind die besonderen örtlichen Verhältnisse
und die dort vorliegenden Ausbreitungsbedingungen zu berücksichtigen.
Der Nachweis, dass die biologische
Wirksamkeit von Neutronen im amtlichen Strahlenschutz stark unterschätzt
wird, ist lange erbracht. Wissenschaftlich begründete Bedenken wurden bis
zur Stunde weder vom Betreiber noch von den Aufsichtsbehörden erkennbar
ausgeräumt. Damit ergeben sich bisher unzureichend bearbeitete Probleme für
alle Arten der Zwischenlagerung von hochaktivem Atommüll.
In dieser Studie sind die
der-zeitigen Erkenntnisse zusammengestellt und insbesondere mit Blick auf
die Risiken für Mensch und Umwelt bewertet.
|
Stx672-673.2015.1-8.8 (8
Seiten)
Zu den Originalseiten im pdf-Format
|
Atommüll-Lager
|
Atommüll-Zwischenlager:
Castoren als ständige Neutronenquelle. In
der näheren Umgebung eingelagerter Castoren existiert ein
Mischstrahlungsfeld von Neutronen- und Gammastrahlen. Die vom Inventar
eines Castors ausgehende Strahlung wird definitionsgemäß abgeschirmt.
„Abschirmung“ bedeutet aber nur, dass die Strahlung bis auf die zulässige
Dosis abgeschwächt wird. Die Aufsummierung aller Außenflächen der über 100
eingelagerten Castoren (z.B. im Zwischenlager Gorleben) über-steigt die
Fläche eines Fußballfeldes. Direkt an der Außenhaut von CASTORen
ist ein erheblicher Neutronenfluss mit einem hohen Anteil thermischer
Neutronen festgestellt worden – bis zum 100.000fachen der natürlichen
Strahlung. Die Intensität dieser thermischen Neutronen reicht aus, um auf
der Außenhaut adsorbierte Ionen, Atome und Moleküle mittels kernchemischer
Reaktionen zu aktivieren. Von Rolf Bertram.
|
Stx656-657.2014.4.1 (1 Seite)
Zur Originalseite im pdf-Format
|
Atommüll-Lager
|
Weshalb
Zwischenlager Radioaktivität freisetzen. Nach
Beginn der Einlagerung von Transportbehältern mit hochradioaktiven Abfällen
im Transportbehälterlager Gorleben (TBL-G) gingen in der Umgebung die
Mädchengeburten stark zurück. Diese Feststellungen wurden durch eine
unabhängige Studie des Niedersächsischen Landesgesundheitsamts (NLGA) im
Juli 2011 bestätigt. Trotz der statistisch eindeutigen Ergebnisse stieß die
Hypothese, daß die Ursache für die Verschiebung des
Geschlechtsverhältnisses das TBL-G wäre, insbesondere bei den Vertretern
der Atomaufsicht im niedersächsischen Umweltministerium (NMU) sowie des
Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und
Naturschutz (NLWKN) auf Skepsis. Das Argument der Behörden lautet, daß
Radioaktivität aus dem TBL-G als Ursache der Veränderung der
Geburtenverhältnisse nicht in Frage käme, weil keine freigesetzt würde.
Stimmt das eigentlich?
Daß die
Behälter dicht sind, ist kaum anzuzweifeln. Das bedeutet aber nicht, daß
durch sie nicht trotzdem Radioaktivität freigesetzt werden kann. Aus den
Behältern treten durch die Wände hindurch erhebliche Mengen an Neutronen
aus. Es kann also keine Rede davon sein, daß ein Zwischenlager keine
Radioaktivität freisetzt: Sobald wesentliche Mengen von Neutronen in die
Luft gelangen, entsteht dort ganz zwangsläufig Radioaktivität in Form von
Aktivierungsprodukten. Von Ralf Kusmierz
|
Stx616-617.2012.1-4.4 (4
Seiten)
Zu den Originalseiten im pdf-Format
|
Atommüll-Lager
|
Strahlenwirkungen:
Überlegungen zur biologischen
Wirkung von Neutronenstrahlung und deren Bewertung. Durch den politisch
beschlossenen Ausstieg aus der Kernenergie sind die Entsorgungsprobleme
verbrauchter Kernbrennstoffe bei weitem nicht gelöst. Das durch das
Zwischenlagern und den Transport von Castorbehältern bedingte Problem der
Strahlenbelastung besteht weiterhin. Die Bewertung der aus einem solchen
Behälter austretenden Strahlung (Neutronen- und Gamma-Strahlung) war und
ist nach wie vor umstritten. Es ist daher angebracht, erneut das von
Neutronenstrahlung ausgehende Risiko zu diskutieren. Von Wolfgang Köhnlein.
|
Stx602-603.2012.10-13.pdf
(4 Seiten)
Zu den Originalseiten im pdf-Format
|
Atommüll-Lager
|
Endlagerung
radioaktiver Abfälle: Wichtige Effekte von Neutronenstrahlung sind
bisher unberücksichtigt. Im Salz von Atommüll-Endlagern und im Glas von
Atommüll-Kokillen werden durch radioaktive Strahlung Materialveränderungen
und Materialzerstörungen auftreten, deren Auswirkungen bisher kaum
diskutiert wurden. Dabei spielt auch die Neutronenstrahlung eine bisher
nicht berücksichtigte Rolle. Darauf wies der Göttinger Professor Dr. Rolf
Bertram Ende Februar 1998 in einem Vortrag auf Einladung des
Niedersächsischen Instituts für homöopathische Medizin e.V. in Celle hin.
|
Stx272-273.1998.9,10.2 (2
Seiten)
|
Atommüll-Transporte
|
Zurück zum Anfang
|
Atommüll-Transporte
|
Strahlenwirkungen:
Überlegungen zur biologischen
Wirkung von Neutronenstrahlung und deren Bewertung. Durch den politisch
beschlossenen Ausstieg aus der Kernenergie sind die Entsorgungsprobleme
verbrauchter Kernbrennstoffe bei weitem nicht gelöst. Das durch das
Zwischenlagern und den Transport von Castorbehältern bedingte Problem der
Strahlenbelastung besteht weiterhin. Die Bewertung der aus einem solchen
Behälter austretenden Strahlung (Neutronen- und Gamma-Strahlung) war und
ist nach wie vor umstritten. Es ist daher angebracht, erneut das von
Neutronenstrahlung ausgehende Risiko zu diskutieren. Von Wolfgang Köhnlein.
|
Stx602-603.2012.10-13.pdf
(4 Seiten)
Zu den Originalseiten im pdf-Format
|
Atommüll-Transporte
|
Strahlenschutz:
Neutronen als Strahlenschutzproblem
bei Atommülltransporten. Der Transport verglaster hochradioaktiver
Abfälle im November 2008 von der französischen Wiederaufarbeitungsanlage
für abgebrannte Brennelemente La Hague in das
Zwischenlager nach Gorleben erfolgte in französischen Transportbehältern.
Etwa 80 Prozent der nach offizieller Dosisbestimmung von ihnen ausgehenden
Exposition wird durch Neutronen erzeugt. Würde man die biologische Wirkung
von Neutronen deutlich höher einschätzen, als dieses in der
Strahlenschutzverordnung angenommen wird, käme es zu einer
Grenzwertüberschreitung. Über die Wirkung von dicht ionisierender
Strahlung, zu der Neutronen gerechnet werden, gibt es seit langem Debatten
in der Wissenschaft. Die Argumente von Kritikern des offiziellen
Strahlenschutzes, die in der Vergangenheit eine erhebliche Unterschätzung
der Neutronenwirkung geltend gemacht haben, werden durch neuere Befunde an
Flugpersonal und anderen menschlichen Kollektiven, die dicht ionisierender
Strahlung ausgesetzt waren, gestützt. Von Prof. Dr. Inge Schmitz-Feuerhake, Gesellschaft für Strahlenschutz e.V.
|
Stx532-533.2009.6-11.6 (6
Seiten)
Zu den Originalseiten im pdf-Format
|
Atommüll-Transporte
|
Castor-Transporte:
Die biologische Wirkung von Neutronenstrahlung wird weiterhin
unterschätzt. Fallbeispiel einer versuchten Unterdrückung
"unbequemer" wissenschaftlicher Ergebnisse. Seit etwa 1995
findet verstärkt Beachtung, daß die biologisch schädigende Wirkung von
Neutronenstrahlung unterschätzt wird. Der Marburger Nuklearmediziner Prof.
Dr. Horst Kuni hatte 1995 eine Studie veröffentlicht, in der er zeigte, daß
beim Anlegen internationaler Maßstäbe und neuerer wissenschaftlicher
Erkenntnisse die strahlenbiologische Wirkung von Neutronen etwa 30mal höher
anzusetzen sei, als in der deutschen Strahlenschutzverordnung angenommen.
Der Physiker Dr. Helmut Hirsch beschreibt an dem Beispiel CASTOR-Transport,
wie in Deutschland mit derart "unbequemen" wissenschaftlichen
Ergebnissen umgegangen wird. Auf Grundlage selbst durchgeführter Messungen
am CASTOR belegt er eindrucksvoll, welchen Strahlenbelastungen das
betroffene Begleitpersonal und die Bevölkerung ausgesetzt sein kann.
|
Stx254-255.1997.4,9,10.3 (3
Seiten)
|
Atommüll-Transporte
|
CASTOR-Transporte:
Erregung um Neutronenstrahlung. Aufregung hat der Beitrag von Prof.
Dr. Rolf Bertram, Göttingen, über die "Zerstörerische Wirkung von
Neutronen" in der Ausgabe des Strahlentelex vom April 1997 erzeugt
(Nr.246-247/1997). "Halten Sie Ihre Leser für so dumm, daß Sie einen
derart unsinnigen, wenn auch wortreichen und -gewandten Artikel
drucken?" fragt der an der Bundesanstalt für Materialprüfung (BAM) in
Berlin tätige Diplomphysiker Helmut Kowalewsky,
nach eigenem bekunden "als Beamter, der
allerdings in Strahlenschutzfragen nur noch nebenbei tätig ist" seinem
"Wissen und Gewissen verpflichtet".
|
Stx250-251.1997.9,10.2 (2
Seiten)
|
Atommüll-Transporte
|
Castor-Transporte:
Zerstörerische Wirkung von Neutronen. Die mit Transport und Lagerung
verbundenen Risiken durch Neutronen im Castor-Strahlungsfeld werden
gegenwärtig sehr kontrovers diskutiert. Dieser Problembereich hat besondere
Aktualität durch Untersuchungen des Marburger Nuklearmediziners Professor
Dr. Horst Kuni gewonnen, wonach die Gefährdung von Begleitpersonen
(Polizeischutz) durch Neutronenstrahlung weit höher ist, als bisher
angenommen. Obwohl die Bedenken nicht ausgeräumt wurden, halten die
zuständigen Ministerien und Behörden weitere Castor-Transporte nach
Gorleben für unbedenklich. Aus wissenschaftlicher Sicht gibt es für eine
solche "Entwarnung" keinen Anlaß. Ganz im Gegenteil: Die
besondere Schadwirkung von Neutronenstrahlen, kernchemische Umwandlungen
(Transmutationen) im Gewebe hervorzurufen, blieb bisher in der
Neutronendosimetrie weitgehend unberücksichtigt. Auch bei nur kurzzeitiger
Neutronenbestrahlung werden im Körperinneren bleibende Quellen radioaktiver
Strahlung implantiert. Struktur und Funktion der betroffenen Gewebebereiche
werden dauerhaft und nachhaltig verändert. Diese Effekte, auf die der
emeritierte Göttinger Hochschullehrer Professor Dr. Rolf Bertram in seinem
Beitrag für das Strahlentelex aufmerksam macht, sind neben den mit
Castor-Transporten befaßten Personen auch für Piloten und Stewardessen im
Zusammenhang mit der Wirkung der kosmischen Strahlung von besonderer
Bedeutung.
|
Stx246-247.1997.9,10.2 (2
Seiten)
|
Atommüll-Transporte
|
Niedersächsische
Polizisten dürfen wieder Castor-Transporte begleiten. Der niedersächsische Innenminister Gerhard Glogowski (SPD)
sieht für Polizeibeamte, die Transporte mit hochradioaktiven Abfällen in
sogenannten Castor-Behältern begleiten, keine gesundheitliche Gefährdung
mehr. Ab sofort dürfen seine Polizisten deshalb Transporte abgebrannter
Brennelemente nach Gorleben wieder begleiten. Ein Jahr zuvor hatte er
erklärt, solange Prof. Horst Kunis Behauptungen nicht widerlegt seien, daß
die Wirkung von Neutronenstrahlung bisher unterbewertet sei, könne er seine
Beamten nicht zu solchen Einsätzen schicken.
|
Stx218-219.1996.1.1 (1 Seite)
|
Atommüll-Transporte
|
Die Wirkung
von Neutronenstrahlung wird gewaltig unterschätzt. Die aus den sogenannten
"Castor"-Atommüllbehältern dringende Neutronenstrahlung wird in
ihrer gesundheitlichen Wirkung völlig unterschätzt. Nach dem Anlegen
internationaler Maßstäbe und neuerer wissenschaftlicher Erkenntnisse kommt
der Marburger Nuklearmediziner Professor Dr. Horst Kuni im Gegensatz zum
Bundesamt für Strahlenschutz in einem Gutachten für die niedersächsische
Landesregierung auf eine insgesamt etwa 30 mal höhere strahlenbiologische
Wirksamkeit und eine entsprechend höhere Gefährdung vor allem des
begleitenden Transportpersonals. Das niedersächsische Innenministerium
reagierte prompt: Es werde solange keine Einsätze niedersächsischer
Polizeieinheiten bei Castor-Transporten geben, bis nicht unzweifelhaft
feststehe, daß für die eingesetzten Beamten keine gesundheitliche
Gefährdung bestehe.
|
Stx208-209.1995.1-3.3 (3
Seiten)
|
Zurück zum Register
|
Artikel oben bestellen
|
Zurück zum Anfang
|
|
|
|
|
|