StrahlenTelex [ Atommüll und Ableitungen aus kerntechnischen Anlagen ]

 

Kommentiertes Register des Sachgebietes Atommüll und Ableitungen aus kerntechnischen Anlagen

Atommüll-Lager

Entsorgungsstrategie

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Asse, AVR Jülich, Gorleben, Greifswald, Lingen, Morsleben, ...

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Atommüll-Lager

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Atommüll-Lager

Über die Mitmachfalle. Die Umweltorganisation .ausgestrahlt hat eine umfassende Expertise von Dr. Dieter Kostka zur Öffentlichkeitsbeteiligung bei der Standortsuche für ein langfristiges Atommüll-Lager nach dem Standortauswahlgesetz (StandAG) veröffentlicht.

Hier die Online-Version: https://www.ausgestrahlt.de/media/Studie_Dieter_Kostka_%C3%96ffentlichkeitsbeteiligung.pdf

Die Expertise gibt es auch in einer gedruckten Fassung im .ausgestrahlt-Shop:

Stx766-767.2018.16.1

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Atommüll-Lager

71 Anti-Atom-Initiativen und Umweltverbände positionieren sich gemeinsam zur Zukunft der Zwischenlagerung sogenannter hoch radioaktiver Abfälle. Die Einlagerung sogenannter hoch radioaktiver, wärmeentwickelnder Abfälle in tiefengeologische Lager oder andere mögliche Alternativen wird auch nach dem ambitioniertesten Zeitplan noch nicht beginnen können, geschweige denn abgeschlossen sein, wenn die Genehmigungen für die Zwischenlager auslaufen werden. Damit ist das bisher in Deutschland verfolgte Konzept der Zwischenlagerung hoch radioaktiven Mülls, das für 40 Jahre vorgesehen war, gescheitert. Neue Konzepte für eine längerfristige Zwischenlagerung sind dringend erforderlich. Angesichts der Dauer und Tragweite dieser Zwischenlagerung ist die Gesellschaft frühzeitig an der Diskussion und der Entwicklung dieser neuen Konzepte zu beteiligen.

Dies ist eine der zentralen Aussagen eines gemeinsamen Positionspapiers zur Zwischenlagerung von hoch radioaktivem Atommüll, auf das sich nach einem etwa zweijährigen intensiven Diskussionsprozess 71 Anti-Atom-Initiativen, Initiativen von Zwischenlager-Standorten in Deutschland und Umweltverbände, darunter auch Strahlentelex, die Gesellschaft für Strahlenschutz e.V. und die Ärztevereinigung IPPNW, verständigt haben. Es wurde der Öffentlichkeit am 6. November 2018 bei Pressekonferenzen in Düsseldorf und München vorgestellt.

Stx766-767.2018.7-12.6 (6 Seiten)

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Atommüll-Lager

Atommüll / Umweltradioaktivität: Schmelzende Gletscher in Novaya Zemlya enthalten Radionuklide von Atombombentests. Die Radionuklide aus den Atombombenexplosionen, die lange Zeit in den Gletschern des Archipels eingeschlossen waren, sind dabei, in die Kara- und Barentsmeere zu gelangen.

Stx764-765.2018.11-12.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Personalwechsel bei der Endlagergesellschaft BGE. Stefan Studt (56) ist seit dem 1. September 2018 Vorsitzender der Geschäftsführung der Bundes-Gesellschaft für Endlagerung (BGE) in Peine. Er ersetzt Ursula Heinen-Esser, die im Mai 2018 zur Umwelt- und Landwirtschaftsministerin des Landes Nordrhein-Westfalen ernannt worden ist.

Stx760-763.2018.10.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

Ahauser Erklärung. Kampagne gegen drohende Atommüll-Transporte und die schleichende Umwandlung des Ahauser Atommüll-Zwischenlagers in ein Dauerlager. Mit einer „Ahauser Erklärung“ hat die Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“ eine neue Kampagne gegen drohende Atommüll-Transporte und die schleichende Umwandlung des Ahauser Atommüll-Zwischenlagers in ein Dauerlager gestartet. Unterschriften unter die Erklärung werden nicht nur von Einzelpersonen gesammelt (www.ahauser-erklaerung.de), sondern auch Firmen, Vereine, Verbände und Parteien sollen für eine Unterstützung gewonnen werden. Der Hintergrundbericht beschreibt die Ahauser Misere.

Stx760-763.2018.9-10.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Das Bereitstellungslager – eine zentrale Anlage für den Betrieb von Schacht KONRAD. Positionspapier der Bürgerinitiativen zum Bereitstellungslager KONRAD.

Im Entsorgungsübergangsgesetz vom Januar 2017 wurde erstmals die Möglichkeit zur Errichtung eines zentralen Bereitstellungslagers als Eingangslager für das Endlager KONRAD erwähnt. Im Koalitionsvertrag der Bundesregierung vom März 2018 heißt es bereits: „Für einen zügigen Einlagerungsbetrieb ist die Errichtung eines Bereitstellungslager unverzichtbar. Seitdem wird mit Hochdruck an diesem Projekt gearbeitet, die Entsorgungskommission (ESK) musste sogar eine Sondersitzung dazu einlegen und das, obwohl die geplante Inbetriebnahme des Schacht KONRAD um weitere fünf Jahre auf 2027 verschoben wurde. Weshalb das Bereitstellungslager plötzlich ein Projekt mit höchster Priorität ist, beschreibt das Positionspapier der Bürgerinitiativen zum Bereitstellungslager KONRAD.

Stx760-763.2018.8-9.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Ist die Endlagersuche nur Behördensache? Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg fordert eine Beteiligung der Zivilgesellschaft von Anfang an. Bei der Endlagersuche ist die Abfrage geologischer Daten durch die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) auf geologische Landesämter und – sollten diese unvollständig erscheinen, auf wissenschaftliche Einrichtungen beschränkt. Das teilte die Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage der Bundestagsfraktion Die Grünen/Bündnis 90 mit.

Stx756-757.2018.12.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

Geodaten zur Endlagersuche. Datenfülle ohne wirkliche Aussagekraft. Für die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) scheint die erste Phase der Endlagersuche gut voranzugehen. Thomas Lautsch, technischer Geschäftsführer der BGE, präsentierte auf einer Tagung des Nationalen Begleitgremiums (NBG), die am 18. Juni 2018 mehr als 120 Teilnehmer*innen ins Kongresszentrum Hannover lockte, eine imponierende Datenfülle: 500.000 Hinweise auf Vulkanismus, Seismik, ehemaligen Bergbau und Bohrungen etc. würden derzeit gesichtet.

Stx756-757.2018.11-12.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

ASKETA-Gemeinden auf dem Holzweg. Bürgermeister der Gemeinden, an denen Atomkraftwerke und andere kerntechnische Anlagen betrieben wurden und noch werden, möchten bei der Endlagersuche mitreden. An vielen dieser Standorte wurden Zwischenlager errichtet, die vermutlich weitaus länger als gedacht betrieben werden müssen, weil niemand damit rechnet, dass 2050 ein Endlager für wärmeentwickelnde Atomabfälle betriebsbereit ist. Die Bürgermeister fühlen sich zudem schlecht informiert und streben deshalb einen Platz im Nationalen Begleitgremium (NBG) an. Damit befinden sie sich auf dem „Holzweg“, meint Wolfgang Ehmke, Sprecher der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg.

Stx756-757.2018.10-11.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Loccumer Protokoll. Vom 1. Bis 3. Juni 2018 kamen, wie das in der evangelischen Akademie Loccum gewollt ist, rund 70 Menschen zusammen, aus Behörden, aus Beratungsbüros, ehemalige Mitglieder der Endlagerkommission, Wissenschaftler*innen und Vertreter*innen der „Zivilgesellschaft“, wie die Aktivist* innen aus Anti-Atom-Initiativen und Umweltverbänden heute heißen. Ihr Thema: „Atommüll-Lager: Die große Suche… Endlagersuche, Zwischenlagerung und Öffentlichkeitsbeteiligung“. Wolfgang Ehmke, Sprecher der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg, berichtet.

Stx756-757.2018.10.1 (1Seite)

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Atommüll-Lager

Neue Salzstudie gefordert. NBG-Vorsitzender Töpfer war schon einmal Auftraggeber. Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) drängt darauf, dass ein „besonders düsteres“ Kapitel der Gorleben-Geschichte in den Fokus des Nationalen Begleitgremiums (NBG) gerückt wird: es geht um eine Studie des Bundesamtes für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) aus dem Jahr 1995, in der mögliche Salzlagerstätten auf ihre Eignung als nukleares Endlager für hochradioaktiven Müll ausgewiesen wurden.

Stx752-753.2018.7.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

Atommüll-Lagersuche: 129 Landkreise und kreisfreie Städte können betroffen sein. Deutschlandkarte der betroffenen Gebiete. Die Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt hat eine Deutschlandkarte veröffentlicht, in der 129 Landkreise und kreisfreie Städte eingezeichnet sind, die von der Suche nach einem tiefengeologischen Lager für wärmeentwickelnden Atommüll betroffen sein können, da es auf ihrem Gebiet oder in direkter Nachbarschaft entsprechende Gesteinsformationen gibt.

Stx752-753.2018.7.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

BfE reagiert auf Debatte über Zwischenlager. Einen „Überblick über aktuelle und zukünftige Fragestellungen bei der Zwischenlagerung hochradioaktiver Abfälle“ will das Bundesamt für kerntechnische Entsorgungssicherheit (BfE) mit seiner neuen Broschüre „Zwischenlagerung für hochradioaktive Abfälle – Sicherheit bis zur Endlagerung“ geben, die es am 12. April 2018 in Berlin vorstellte. Das Amt hat damit erstmalig auf die anhaltende Debatte um die Sicherheit der atomaren Zwischenlager reagiert.

Stx752-753.2018.6-7.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Neutronenstrahlung wird bei Zwischenlagern weiter ignoriert. Fachworkshop zur Übernahme aller Zwischenlager durch die BGZ. Die Übernahme der zwölf kraftwerksnahen Zwischenlager durch die bundeseigene Gesellschaft für Zwischenlagerung mbH (BGZ) zum 1. Januar 2019 sieht Dr. Hans-Jürgen Brammer als eine „sportliche Herausforderung“. Der Geschäftsführer der Brennelementlagergesellschaft Gorleben (BLG) und BGZ-Pressesprecher Burghard Rosen erläuterten am 20. April 2018 in Hannover auf einem Fachworkshop des „atommüllreports“ (www.atommuellreport.de), eines Zusammenschlusses von Anti-Atom- und Umweltinitiativen, ihre Planungen und Schwierigkeiten, die sich aus der gesetzlichen Neuordnung der Zuständigkeiten bei der Atommülllagerung ergeben.

Stx752-753.2018.5.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

Die nächsten Eiszeiten über Gorleben. Das „Untergrundamt der Freien Republik Wendland“, 3131 Gorleben-Solleben, Postfach 1004, hat sich mit einer Expertise an die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) gewandt. Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) hat bundesweit sechzig Behörden angeschrieben, um geowissenschaftliche Daten zusammenzutragen, die helfen sollen, in einem ersten Schritt Regionen von der Endlagersuche auszunehmen. Die Rede ist dabei in erster Linie von Seismik und Vulkanismus. Die BGE beklagte laut Presseberichten, dass bisher nicht einmal alle Länderbehörden „geliefert“ hätten und dass eine Sichtung länger dauern dürfte als geplant. „Leider haben Sie das Untergrundamt Gorleben-Solleben nicht angeschrieben, denn die Behörde der Freien Republik Wendland hat einiges zusammengetragen, um Amtshilfe leisten und Ihre Entscheidungen erleichtern zu können“, bekam die BGE nun zu lesen.

Stx750-751.2018.9.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

Deutsche Gemeinden fordern mehr Abstand zur „heißen Zelle“ des schweizerischen Endlagers. Von Konstanz bis Waldshut wehren sich die deutschen Landkreise und Gemeinden gegen das Schweizer Endlager. Sie wollen mehr Abstand der Anlagen zur Staatsgrenze.

Stx746-747.2018.7-8.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Endlagersuche auf tönernen Füßen. Am 19. Dezember 2017 hat es im Endlagerbergwerk Gorleben eine „letzte Befahrung“ gegeben. Zusammen mit Vertretern des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie sind unter Tage noch einmal jene Bereiche in Augenschein genommen worden, die aus der Bergaufsicht entlassen werden. In Zukunft bleiben 18 Mitarbeiter damit beschäftigt, den Offenhaltungsbetrieb in Gorleben zu gewährleisten.

Sehr kniffelig sei die Datenlage, die dazu taugen soll, Regionen vorab von der Endlagersuche auszuschließen, räumte eine Sprecherin der BGE ein. Vor allem die Frage, wie die Behörde an Daten von Firmen und nicht nur an die der Bergämter herankommen kann, sei ungeklärt, weil versäumt wurde, dafür eine gesetzliche Grundlage zu schaffen.

Stx744-745.2018.12.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

Nationales Begleitgremium will auch über Zwischenlager reden. Öko-Institut: „Noch ungeklärt ist der zukünftige Bedarf an heißen Zellen“.

Das Nationale Begleitgremium hat zwei Expertisen zur Zwischenlagerung hochradioaktiver Abfälle erstellen lassen. Eine gutachterliche Stellungnahme macht Vorschläge für die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern an einem Diskurs über die Zwischenlagerung dieser Abfälle. Die Verfasser Hans Hagedorn und Hartmut Gaßner empfehlen ein Beteiligungsverfahren, das sich an der vorgesehenen Bürgerbeteiligung bei der Auswahl eines Endlagerstandortes für hochradioaktive Abfälle orientiert.

Eine zweite Expertise, diese zu Sicherheitsfragen der Zwischenlagerung, wurde vom Öko-Institut erstellt und geht davon aus, daß die befristeten Genehmigungen der Zwischenlager für hochradioaktive Abfälle nicht ausreichen werden, um die Zeit bis zur Betriebsbereitschaft des Eingangslagers eines Endlagers abzudecken. Die entstehende Lücke könne „einige Jahrzehnte“ groß werden, heißt es in der Stellungnahme.

Stx744-745.2018.10-11.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Manipulation bei Endlager-Diskussion in Japan. Im November 2017 war ein erster Manipulationsverdacht bei Veranstaltungen zum Thema Endlagerung von Atommüll in Japan aufgekommen und hatte zu einer Entschuldigung der Veranstalter geführt. Nach einer Untersuchung wurde nun festgestellt, dass mindestens 79 Personen an einer gezielten Mobilisierung von Teilnehmern beteiligt waren. In zwei Fällen sollen dabei nachweislich 5.000 Yen pro Person gezahlt worden sein. Außerdem wurde festgestellt, dass unter den vermeintlichen Bürgern auch 67 Vertreter von Energieunternehmen im Publikum der Informationsveranstaltungen und Diskussionsrunden anwesend waren.

Stx744-745.2018.4-5.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Atomare Dauerlager – die neue Gefahr. Viele Experten halten den Zeitplan für die Suche nach einem Endlager – Benennung eines Standorts bis 2031, Inbetriebnahme 2050 – für zu optimistisch. Die Frage wird demnach immer drängender: Welche Konsequenzen ergeben sich daraus, dass mit einer Endlagerung von insbesondere hochradioaktiven Abfällen nicht wirklich ab dem Jahr 2050 zu rechnen ist? Wenn rund 1.900 Castorbehälter bis zu hundert Jahre zwischengelagert werden müssen? Wenn also aus der Zwischenlagerung eine Dauerlagerung wird. Von Wolfgang Ehmke, Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg.

Stx742-743.2017.3-4.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Verlängerte Zwischenlagerung wärmeentwickelnder Abfälle – ein wissenschaftlich orientierter Beitrag zur Positionsbestimmung der Umweltbewegung. Von Dr. Rainer Moormann, Aachen. Seit einigen Jahren besteht Konsens dahingehend, dass die Zwischenlagerung wärmeentwickelnder Abfälle (also vorwiegend abgebrannte Brennelemente) in Deutschland verlängert werden muss, weil ein Endlager nicht rechtzeitig zur Verfügung stehen wird. Diese Verlängerung bringt Probleme, weil die zur Lagerung erforderlichen Nachweise nur für den ursprünglich vorgesehen Zwischenlagerzeitraum von maximal 40 Jahren geführt wurden. In dieser Arbeit wird aus wissenschaftlicher Sicht diskutiert, welche Forderungen die Umweltbewegung aus sicherheitstechnischem Blickwinkel an eine verlängerte Zwischenlagerung stellen sollte. Es wird aufgezeigt, dass Forderungen nach Heissen Zellen an allen Zwischenlagerstandorten wenig zielführend sind, unter anderem weil die in Teilen der Umweltbewegung verbreitete Meinung, eine nukleare Explosion in Castoren sei aufgrund von Alterungseffekten während der Zwischenlagerung möglich, kaum haltbar ist. Das Sicherheitsrisiko der Zwischenlagerung liegt nämlich weniger in anlageninternen Störfällen, sondern ganz überwiegend in Einwirkungen von außen (EVA) / Störmaßnahmen und sonstigen Einwirkungen Dritter (SEWD), zum Beispiel (gezieltem) Flugzeugabsturz. Das hat seine Ursache darin, dass das radioaktive Inventar eines Zwischenlagers zwar – auch im Vergleich mit laufenden AKW – hoch ist, dass aber die treibenden Kräfte für eine Mobilisierung signifikanter Anteile des Inventars bei anlageninternen Störfällen im Zwischenlager nicht gegeben sind, wohl aber bei SEWD/EVA.

Daher sollte die Umweltbewegung schwerpunktmäßig Entwicklungsarbeiten für Zwischenlagerkonzepte mit erhöhtem SEWD/EVA-Schutz fordern, damit diese Optionen nicht schon wegen fehlender technischer Reife ausgeschlossen werden müssen: Da einerseits kaum diesbezügliche Arbeiten laufen, andererseits das Zeitfenster bis zur Entscheidung über eine zukünftige Zwischenlagerung mit maximal circa 10 Jahren recht eingeschränkt ist, sind entsprechende Forderungen von hoher Dringlichkeit. Dringlich sind auch Forderungen nach durchgreifenden Verbesserungen des SEWD-Schutzes bei Castortransporten. Unabhängig von Sicherheitserwägungen sind Forderungen nach detaillierter Untersuchung repräsentativer Castoren nach 25 bis 30 Jahren Lagerzeit in vorhandenen Heißen Zellen sinnvoll, da die erforderlichen Nachweise für eine verlängerte Zwischenlagerung anders kaum überzeugend zu erbringen sind. Wegen der hohen Kosten werden solche Untersuchungen wohl unterbleiben, wenn sie nicht explizit eingefordert werden. Darüber hinaus ist eine Klärung des Inventars von circa 60 der 152 in Jülich gelagerten AVR-Castoren durch Untersuchungen in Heißen Zellen angezeigt, da es bezüglich deren Inventare inakzeptable Unsicherheiten gibt. Eine Ausweitung des für die Umweltbewegung arbeitenden Expertenkreises ist anzuraten.

Stx738-739.2017.1-7.7 (7 Seiten)

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Atommüll-Lager

Atomares Endlager erst gegen Ende des 21. Jahrhunderts. Vom Zwischen- zum Endlager. Vor Ende des 21. Jahrhunderts wird es kein betriebsbereites Endlager für wärmeentwickelnde, sogenannte hochradioaktive Abfälle geben. Das erklärte Professor Dr. Bruno Thomauske im August 2017. Das Endlagersuchgesetz sieht dagegen vor, daß bis zum Jahr 2031 der Standort für ein atomares Endlager feststeht. Das hält Thomauske für eine „rein politische“ Zielsetzung, die den Auswahlprozess der Gefahr aussetze, „mit dem Makel einer Anfangslüge zu starten“. „Darin, dass die Standortauswahl bis 2031 nicht abgeschlossen werden kann“, sei sich die Endlagerkommission, der er von 2014 bis 2016 angehörte, einig gewesen, erklärte er. Man habe jedoch nicht den Druck aus dem Verfahren nehmen wollen und deshalb darauf verzichtet, ein anderes Datum zu nennen. Allen Beteiligten, auch den Politikern, müsse klar gewesen sein, daß die politische Zielsetzung nicht erreichbar sei. Wegen solcher Unsicherheiten und der Befürchtung, daß die Zwischenlager deshalb eher zu Endlagern werden, haben sich die betroffenen Standortgemeinden der Zwischenlager zur „Arbeitsgemeinschaft der Standortgemeinden kerntechnischer Anlagen“ (ASKETA) zusammengeschlossen.

Stx736-737.2017.9-10.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Tiefenlager-Suche in der Schweiz. Die schweizerische Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) wollte das Gebiet Nördlich Lägern im Kanton Zürich nahe der Grenze zu Deutschland eigentlich aus dem weiteren Suchprozess nach einem Standort für ein geologisches Tiefenlager herausnehmen und nur die zwei Gebiete Jura Ost im Aargau und Zürich Nordost im Zürcher Weinland weiter prüfen. Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi) verlangte jedoch, daß auch Nördlich Lägern weiter erkundet wird. Deshalb hat die Nagra jetzt beim schweizerischen Bundesamt für Energie Gesuche für Sondierungsbohrungen an sechs Orten in diesem Gebiet eingereicht, nach-dem seismische Untersuchungen mit Erschütterungsfahrzeugen durchgeführt worden waren. Damit sind jetzt insgesamt 22 Orte in der Schweiz für Erkundungsbohrungen bestimmt.

Stx736-737.2017.2.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

BBU veröffentlicht unbekannte Lagerstandorte für Atommüll. Und fordert ein Moratorium: Kein radioaktiv belasteter Müll aus AKW und Atomanlagen auf Deponien und in Müllverbrennungsanlagen. Mehr als 40 Städte und Gemeinden sind bundesweit von der Lagerung oder Verbrennung von radioaktiv kontaminiertem Müll betroffen. Das hat der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) nach intensiven Recherchen herausgefunden. Der BBU fordert ein Moratorium bei der Freigabe von radioaktiv belastetem Abfall aus Atomanlagen und eine Neubewertung der Abgabe von radioaktiven Stoffen aus Atomanlagen, aus der Industrie, der medizinischen Nutzung und weiteren Quellen. Eine zusätzliche Gesundheitsgefährdung der Menschen durch die Verteilung von radioaktiven Stoffen müsse vermieden werden.

Stx736-737.2017.1-2.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Landrat verweigert die Deponierung von AKW-Betonmüll aus Obrigheim auf der Deponie Sansenhecken in Buche. Bedenken der Ärztekammer wird als Grund genannt. Das Stuttgarter Umweltministerium reagiert mit Unverständnis und pocht auf eine Entsorgungspflicht. Es gibt heftigen Krach zwischen dem Landrat Dr. Achim Brötel und dem Stuttgarter Umweltministerium über die Einlagerung von rund 3.000 Tonnen freigemessenem Betonmüll aus dem im Rückbau befindlichen Atomkraftwerk Obrigheim. Mit „Überraschung und Unverständnis“ reagierte das Stuttgarter Umweltministerium auf ein bislang unbekanntes Schreiben von Landrat Brötel vom 6. Juni 2017 an Umweltminister Franz Untersteller, die Annahme freigemessener Abfälle aus Obrigheim generell zurückzuweisen.

Stx734-735.2017.11-12.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Kaufrausch. Bund kauft Atommülllager. Nach der Neuordnung der behördlichen Zuständigkeiten für die Endlagerung wärmentwickelnder, umgangssprachlich als „hochaktiv“ bezeichneter radioaktiver Abfälle, fällt in Zukunft auch der Betrieb von atomaren Zwischenlagern in die Verantwortung des Bundes.

Stx730-731.2017.5.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

Greenpeace empfiehlt neue Zwischenlager anstatt falscher Endlagersuche. Rüge für ein untaugliches Endlagersuchgesetz. Bis heute verfügen wir und auch die Abgeordneten des Deutschen Bundestages nicht über eine wissenschaftlich belastbare und öffentlich gut vermittelte Ausarbeitung von verschiedenen Optionen im Umgang mit dem Jahrtausende strahlenden Abfall, zwischen denen im langfristigen Umgang mit hochradioaktivem Atommüll politisch eine Wahl getroffen werden kann. Solange dies nicht geleistet ist, ist jeder Versuch illusionär – an welchen Standorten auch immer –, Akzeptanz bei Bürgerinnen und Bürgern zu finden, die sich ihr Grundrecht auf eine gesellschaftliche politische Willensbildung nicht nehmen lassen werden. Das stellte Mathias Edler für die Umweltorganisation Greenpeace in seiner Stellungnahme zum Entwurf des Gesetzes „zur Fortentwicklung und Auswahl eines Standortes für ein Endlager für Wärme entwickelnde radioaktive Abfälle“ (StandAG-Fortentwicklungsgesetz) in der Anhörung des Umweltausschusses des Deutschen Bundestages am 13. Februar 2017 fest

Stx726-727.2017.2-4.3 (3 Seiten)

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Zur Übersetzung ins Japanische von Yu Kajikawa

Atommüll-Lager

Unfug für Millionen Jahre. Im März 2017 haben der Deutsche Bundestag und der Bundesrat das „Gesetz zur Fortentwicklung des Gesetzes zur Suche und Auswahl eines Standortes für ein Endlager für Wärme entwickelnde radioaktive Abfälle und anderer Gesetze“ beschlossen. In der politischen Diskussion wird bisher vorrangig lediglich die Art des Vorgehens bei der Standortsuche für die Atommüll-Lagerung kritisiert, nicht aber die Sinnhaftigkeit des Vorgehens an sich. Das willkürlich gewählte Konzept einer „Endlagerung in tiefen geologischen Schichten“ wird unreflektiert als gegeben hingenommen, nach möglichen alternativen Konzepten wird nicht gefragt. Dabei sind weltweit alle Tiefenlagerkonzepte für Atom- oder Giftmüll entweder bereits gescheitert oder weisen nach nur wenigen Jahren große Probleme auf, die erst nach Tausenden von Jahren erwartet oder gar nicht erst gesehen wurden. Von Ralf Kusmierz

Stx726-727.2017.1-2.2 (2 Seiten)

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Zur Übersetzung ins Japanische von Yu Kajikawa

Atommüll-Lager

Klage gegen die Genehmigung für ein neues Atommülllager am AKW Biblis. Der BUND Landesverband Hessen hatte im August 2016 Klage gegen den Genehmigungsbescheid des Hessischen Umweltministeriums vom 5. April 2016 zur Errichtung eines Lagers für radioaktive Abfälle und Reststoffe („LAW2-Lager“) am AKW Biblis eingereicht. Ziel der Klage ist, zu erreichen, daß eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) mit Öffentlichkeitsbeteiligung durchgeführt werden muss. Das LAW2-Lager soll Abfälle und Reststoffe aus Betrieb und Abbau des AKW Biblis aufnehmen.

Stx720-721.2017.5-6.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Atommüll auf Bauschuttdeponien. Radioaktive Reststoffe aus dem Atomkraftwerk Karlsruhe wurden ohne öffentliche Diskussion oder Information des Aufsichtsrates und Kreistages oder des Landrates oder des Verpächters zwar legal, aber ohne jedes Gespür für die politische Brisanz seit 2007 von dem kreiseigenen Abfallunternehmen AVL auf den kreiseigenen Bauschuttdeponien Burghof in Vaihingen-Horrheim und Froschgraben in Schwieberdingen „endsorgt“. Darauf weist Dr. Dierk-Christian Vogt von der Initiative www.froschgraben-freigemessen.de in Schwieberdingen hin. Ab 2017 sollen zusätzlich 3350 Tonnen sogenannte freigemessene Abfälle aus dem Atomkraftwerk Neckarwestheim (GKN1) folgen. Das Kreislaufwirtschaftsgesetz lasse bei in dem Landkreis Ludwigsburg angefallenen radioaktiven Reststoffen keinerlei andere Deponierungsstandorte zu und bei dem Freimessgrenzwert und der -methode, wonach pro Anwohner und Jahr die zu erwartende zusätzliche Strahlenbelastung um maximal 10 Mikrosievert steigen darf, sei alles sicher, wurde der Initiative von offizieller Seite erklärt.

Stx720-721.2017.5.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

Hoffen auf „Beendigung des Atommüll-Chaos“. Auf Vorschlag von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) hat das Bundeskabinett am 21. Dezember 2016 einen Gesetzentwurf zur „Fortentwicklung des Standortauswahlgesetzes“ (StandAG) vom 23. Juli 2013, zuletzt geändert am 26. Juli 2016, beschlossen. Er soll den Bundestagsfraktionen als „Formulierungshilfe“ vorgelegt und dann von diesen formell in den Bundestag eingebracht werden. Eine Verbände-Anhörung des Umweltministeriums hat es deshalb nicht gegeben. Das soll ermöglichen, das Gesetz bereits Ende März 2017 in Kraft treten zu lassen, damit es eine allgemeine Nachfolgeregelung zur dann auslaufenden Veränderungssperre für Gorleben gibt. Anstelle der bisherigen Veränderungssperre für Gorleben wurde in das Gesetz ein Paragraph „Sicherungsvorschriften“ eingeführt, der „Gorleben-unspezifisch“ regelt, daß „Gebiete, die als bestmöglicher Standort für die Endlagerung in Betracht kommen, (…) vor Veränderungen zu schützen (sind), die ihre Eignung als Endlagerstandort beeinträchtigen können.“ Wie das funktionieren soll, fragt sich nicht nur die Gorlebener Bürgerinitiative (BI), weil diese Gebiete noch lange Zeit nicht identifiziert sein werden. BI-Sprecher Wolfgang Ehmke: „Für die Sonderrolle Gorlebens ändert sich nur die Rechtsvorschrift.“ Wie Frau Hendricks den Medien gegenüber erklärte, soll dieses Gesetz das bisherige „Atommüll-Chaos“ beenden.

Stx720-721.2017.1-2.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Freigemessener Atommüll darf wieder auf die Deponien in Baden-Württemberg. „Gutachten belegt Unbedenklichkeit freigemessener Abfälle. Keine zusätzlichen Risiken durch Deponierung von unbelastetem Bauschutt aus dem Rückbau von Kernkraftwerken.“ So titelte die Pressestelle des Baden-Württembergischen Umweltministeriums in einer Mitteilung vom 22. November 2016 und teilte mit, das Umweltministerium Baden-Württemberg habe mit sofortiger Wirkung den Anlieferstopp auf Deponien für freigemessene Abfälle aus dem Rückbau kerntechnischer Anlagen aufgehoben.

Stx718-719.19.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

Der Bund übernimmt die Atom-Zwischen- und Endlagerung. Die Betreiber der Atomkraftwerke sollen zwar für den Rückbau ihrer Anlagen zuständig bleiben, werden aber gegen Einzahlung in einen Fonds von der Pflicht zur Zwischen- und Endlagerung befreit. Diese übernimmt der Bund. Das sieht der von der Bundesregierung zur Beschlußfassung durch den Bundestag eingebrachte Entwurf eines Gesetzes zur Neuordnung der Verantwortung der kerntechnischen Entsorgung vor.

Stx718-719.2016.17-18.2

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Atommüll-Lager

Abschlußbericht der Endlager-Kommission veröffentlicht. Der Abschlussbericht der Kommission Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe (Endlager-Kommission) liegt jetzt als Bundestagsdrucksache 18/9100 vor. In einer Unterrichtung übermittelte die Bundesregierung den Abgeordneten am 19. August 2016 das mehr als 681 Seiten starke Werk, das die Kommission bereits Ende Juni beschlossen hatte. Wann konkret und in welcher Form die Empfehlungen der Kommission gesetzlich umgesetzt werden, bleibt vorerst unklar. Das ist Ergebnis einer Anhörung der Kommission im Umweltausschuß des Bundestages am 28.9.2016.

Der Abschlußbericht der Endlager-Kommission (Drucksache 18/9100 vom 05.07.2016) kann abgerufen werden unter http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/091/1809100.pdf

Stx714-717.2016.2.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

Personalentscheidungen zur Neuorganisation im Endlagerbereich gefällt. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks hat wesentliche personelle Entscheidungen zur Umsetzung der neuen Organisationsstruktur im Endlagerbereich in einem klandestinen Verfahren, ohne öffentliche Ausschreibung, getroffen.

Stx712-713.2016.7-8.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Französisches Atommüll-Endlager wird grenznah gebaut. Die französische Nationalversammlung hat im Juli 2016 die Genehmigung für den Standort des Atomendlagers im Lorraine nahe der deutschen Grenze erteilt. Französische Anti-Atom-Aktivisten haben bei Bure ein Protestcamp errichtet. Von hier aus versuchen sie seit dem 19. Juni 2016, den dreihundertjährigen Wald, der dem Atommülllager geopfert werden soll, zu retten. Für den 12. Und 13. August 2016 rufen sie zu einer Kundgebung vor Ort auf: http://en.vmc.camp

Stx710-711.2016.6.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

Konzeptlose tschechische Suche nach Atommüll-Lager. Tschechische Umweltorganisationen wundern sich über die Ankündigung des tschechischen Industrieministers Jan Mladek, dass an fünf von sieben potenziellen tschechischen Endlagerstandorten die weiteren Untersuchungen eingestellt werden und man sich vorerst nur auf die Standorte Horka (im Kreis Vysocina) und Kravi hora (im Kreis Zdra) beschränken will. Die Untersuchungen an den anderen fünf Standorten werden unter anderem auch wegen des Bürgerprotests in den dortigen Gemeinden eingestellt.

Stx710-711.2016.6.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

Atommüll-Endlager: Die Suche nach Zufallsbürgern zur Standortauswahl beginnt. Das Bundesamt für Strahlenschutz hat am 14. Juli 2016 die vergaberechtliche Bekanntmachung des UFOPLAN-Vorhabens 3616E03210 „Auswahl von Bürgerinnen und Bürgern für das Nationale Begleitgremium im Standortauswahlverfahren nach einem Zufallsverfahren sowie deren Vorbereitung auf ihre Aufgabe“ veröffentlicht. Angebote können bis zum 11.08.2016 um 15 Uhr abgegeben werden.

Stx710-711.2016.5.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

Atommüll-Lagerung: Etikettenschwindel in Brunsbüttel – „Bereitstellungslagerung“ statt „Zwischenlagerung“ Die Castor-Lagerhalle in Brunsbüttel hat seit letztem Jahr laut richterlichem Beschluss keine Genehmigung mehr. Jetzt will Vattenfall dort trotzdem neuen Atommüll einlagern. Abgebrannte Brennelemente aus dem Nasslager des AKW Brunsbüttel sollen in CASTOR-Behältern verpackt in die Zwischenlager-Halle auf dem Kraftwerksgelände gestellt werden, obwohl die Genehmigung für das Zwischenlager im vorigen Jahr gerichtlich aufgehoben wurde weil nicht nachgewiesen werden konnte, dass die Halle Flugzeugabstürzen standhält. Der grüne schleswig-holsteinische Umweltminister Robert Habeck hilft mit einem äußerst fragwürdigen juristischen Trick: Es werden zwar doch weitere CASTOR-Behälter in die Halle gestellt, aber nicht mehr zur „Zwischenlagerung“, sondern zur „Bereitstellungslagerung“.

Stx710-711.2016.3-4.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Grüne Konfusion um freigemessenen Atommüll. Während Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller ein Moratorium über die Verteilung freigemessenen Atommülls auf die Deponien seines Landes verfügte, um unbeantwortete Fragen des Strahlenschutzes im Hinblick auf die Nachnutzung der Deponieflächen klären zu lassen, wollte sich sein ebenfalls grüner Ministerkollege in Schleswig-Holstein, Robert Habeck, als durchsetzungsfähiger Macher präsentieren. Wie in der Juni-Ausgabe 2016 des Strahlentelex berichtet, forderte Habeck alle Beteiligten einschließlich der Umweltverbände in seinem Bundesland auf, eine von seinem Ministerium vorformulierte „Vereinbarung zur ortsnahen Verwertung und Beseitigung von Abfällen mit keiner oder zu vernachlässigender Aktivität aus kerntechnischen Anlagen“ zu unterzeichnen. Mit dieser Vereinbarung fordert Habeck die Akzeptanz des sogenannten 10-Mikrosievert-Konzeptes der Freigaberegeln in der geltenden Strahlenschutzverordnung und damit eine Selbstverpflichtung zu einem Kenntnisstand von vor vier Jahrzehnten. Kommentar von Thomas Dersee.

Stx710-711.2016.2-3.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Moratorium für die Ablagerung freigemessenen Atommülls auf Deponien in Baden-Württemberg – wegen ungeklärter Fragen zur Nachnutzung von Deponieflächen für die Landwirtschaft. Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) hat Ende Juni 2016 angekündigt, bis auf weiteres keine freigemessenen Abfälle aus dem Rückbau von Atomkraftwerken oder anderen atomaren Einrichtungen mehr auf die Deponie Froschgraben im Landkreis Ludwigsburg und andere Deponien in Baden-Württemberg verbringen zu lassen. Diesbezüglichen Anträgen würde das Umweltministerium vorerst nicht zustimmen. Zuerst, so Untersteller, müsse das Bundesumweltministerium Klarheit schaffen bezüglich einer eventuellen landwirtschaftlichen Nachnutzung von Deponieflächen.

Stx710-711.2016.1-2.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Atommüll-Kommission am Ende: Konflikte bleiben ungelöst. Am 27. Juni 2016 hat die von Bundestag und Bundesrat vor zwei Jahren eingesetzte sogenannte Endlagerkommission ihren über 600 Seiten umfassenden Abschlußbericht beschlossen – lediglich gegen die Stimme des Vertreters des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) und bei Ankündigung diverser Sondervoten. „Außer Spesen nichts gewesen“ und „Alter Geist in neuen Flaschen“ titeln kritische Stimmen. Strahlentelex dokumentiert die Kritik.

Stx708-709.2016.8-15.8 (8 Seiten)

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Atommüll-Lager

Neuer Rahmen für die Atommüll-Versorgung. Während die sogenannte Endlager-Kommission noch über ihren Bericht stritt, hat der Deutsche Bundestag am Abend des 23. Juni 2016 einem Gesetzentwurf zugestimmt, der neue Regeln für die Atommüll-Endlagerung festschreibt. Künftig sollen die Regulierung, die Endlagersuche und die Kontrolle gemeinsam und der Endlagerbetrieb davon getrennt organisiert werden. Die Regulierung ist nun Sache des Bundesamtes für kerntechnische Entsorgung (BfE), einer Superbehörde, die personell aufgestockt wird. Dieses Amt wacht jetzt sowohl über die Auswahl des Standortes für das geplante Endlager für wärmeentwickelnde „hochradioaktive“ Abfälle als auch über die bereits existierenden Anlagen Asse II, Schacht Konrad und Morsleben für nicht wärmeentwickelnden „schwächer radioaktiven“ Atommüll. Zwischenlager und Atommüll-Transporte werden künftig ebenfalls vom BfE genehmigt. Für den Betrieb der Asse II, der Schachtanlage Konrad und des geplanten Endlagers für Atommüll soll dagegen eine neue, privatwirtschaftlich organisierte Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) gegründet werden, die dem Bund gehören und vom Bundesumweltministerium überwacht werden soll.

Stx708-709.2016.7-8.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Atommüll-Endlagerkommission: Erstmals geowissenschaftliche Auswahlkriterien behandelt. Die Mitglieder der Kommission Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe (Endlager-Kommission) haben sich auf ihren Sitzungen am 23. und 24. Mai 2016, also kurz vor deren Auflösung, erstmals in ihrer Gesamtheit mit geowissenschaftlichen Kriterien der Endlagersuche auseinandergesetzt. Diskutiert wurde ein von der zuständigen Arbeitsgruppe 3 ausgearbeiteter Kapitel-Entwurf für den Abschlussbericht der Kommission, der bis Ende Juni erstellt werden muss.

Stx706-707.2016.6-7.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Endlager-Kommission: Hohe individuelle Strahlendosen werden zugelassen und Kollektivdosen ausgeblendet. Forderungen und Kommentar zur Frage der erforderlichen Sicherheit eines Lagers für hoch radioaktive und Wärme entwickelnde Atomabfälle. Die in der sogenannten Endlager-Kommission des Deutschen Bundestages bisher entwickelte Konzeption (Entwurf des Berichts Kapitel 6.5.1.- erste Lesung 24.3. 2016) setzt wesentlich auf dem Konzept des Bundesumweltministeriums (BMU) zu den „Sicherheitsanforderungen an die Endlagerung wärmeentwickelnder radioaktiver Abfälle“ an. (BMU 30.10.2010; Kommissions-Material K-MAT 10 ). Demnach wird einerseits ein hoher Schutzstandard eingefordert. Dieser wird jedoch über ein „schrittweises“ Konzept operationalisiert. Kernpunkt ist dabei die Anforderung, dass „für wahrscheinliche Entwicklungen durch Freisetzung von Radionukliden (…) für Einzelpersonen der Bevölkerung nur eine zusätzliche jährliche effektive Dosis im Bereich von 10 µSv im Jahr auftreten kann“. Für „weniger wahrscheinliche Entwicklungen“ soll eine maximale Dosis von 100 Mikrosievert (µSv) im Jahr nicht überschritten werden. Dieses Konzept folgt bezeichnenderweise dem Konzept der Freigabe umfangreicher Mengen radioaktiver Stoffe aus dem Abriss von Atomanlagen. Es beruht auf willkürlicher Festlegung von absoluten Risiken für die Bevölkerung durch die Internationale Atomenergieagentur (IAEA). Es setzt eine unbegrenzte Zahl von Menschen einem Strahlenrisiko aus, vor dem sie sich nicht schützen können, da im Falle der Freigabe die radioaktiven Stoffe nicht als radioaktiv gekennzeichnet sind und ihr Verbleib nicht verfolgt wird. Von Werner Neumann

Stx706-707.2016.4-6.3 (3 Seiten)

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Atommüll-Lager

Endlagersuche in Tschechien. Dutzenden Gemeinden hat der tschechische Staat vor kurzem ein ungewöhnliches Geschenk gemacht: einen finanziellen Beitrag in Höhe von mehreren Hunderttausend bis Millionen Kronen als Kompensation dafür, dass in ihrem Katastergebiet Untersuchungsarbeiten für den Bau eines Atommüll-Endlagers starten werden. Einige Gemeinden sind dafür dankbar, andere schickten den Beitrag dem Staat zurück oder legten ihn auf ein spezielles Konto, das sie nicht angreifen wollen. Solch ein „Geschenk“ wollen sie einfach hinter ihren Häusern nicht. Das berichtet Jakub Siska in einer Mitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz OIŽP (http://oizp.cz ) in Budweis (Tschechien).

Stx704-705.2016.10-11.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

„Eingeladen, aber nicht gehört“ - 70 Anti-Atom-Initiativen und Umweltverbände beteiligen sich nicht an Konsultation der Atommüll-Kommission. Die Atommüll-Kommission des Deutschen Bundestages wollte am 29./30. April 2016 bei einer sogenannten „Konsultation Endlagerbericht im Entwurf“ Teile ihres Berichtes zur öffentlichen Diskussion stellen. Doch 70 Umweltverbände und Anti-Atom-Initiativen aus der ganzen Bundesrepublik Deutschland erklärten im Vorfeld, dass sie sich an dieser Veranstaltung nicht beteiligen werden. In einer gemeinsamen Erklärung begründeten sie ihre Entscheidung. Darin heißt es unter anderem: „Umweltgruppen und Initiativen werden nicht an einem Prozess teilnehmen, der lediglich bereits erkannte Fehler der Vergangenheit wiederholt. Als Feigenblatt für diesen Irrweg stehen wir auch weiterhin nicht zur Verfügung.“ Die Erklärung mit allen unterzeichnenden Organisationen ist im Internet zu finden unter https://www.ausgestrahlt.de/media/filer_public/52/3e/523e7714-0ece-41c3-bea4-859d29c84883/atommuellkommission_gescheiterter_neustart.pdf

Stx704-705.2016.10.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

Wächterrolle oder Beschwerdestelle. Parteienvorstoß in Sachen Endlagersuche. Was passiert, wenn die Endlagerkommission ihre Empfehlungen dem Bundestag vorgelegt hat und allein wieder die politischen Parteien am Drücker sind? Diese Frage hatte die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V. bereits auf ihrer Fachtagung zur Endlagersuche Ende Januar 2016 aufgeworfen. Inzwischen hat die Politik reagiert: Die vier zuständigen Berichterstatter Steffen Kanitz (CDU), Matthias Miersch (SPD), Sylvia Kotting-Uhl (Grüne) und Hubertus Zdebel (Linke) setzen sich für ein gesellschaftliches Begleitgremium ein, damit zwischen Abgabe der Kommissions-Empfehlungen bis zur möglichen Auswahl obertägig zu erkundender Regionen kein „schwarzes Loch“ entstehe. Hans Peter Bull, 79, em. Professor für Öffentliches Recht an der Universität Hamburg, erster Bundesbeauftragter für den Datenschutz und von 1988 bis 1995 Innenminister von Schleswig-Holstein, warnt dagegen unter der Überschrift „Vorsicht vor Wächtern“ vor solch einem Gremium. Die Suche nach dem Standort für ein Atommüll-Endlager sei Sache des Parlaments, nicht von Expertenräten.

Stx704-705.2016.9-10.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

AKW-Betreiber werden aus der Haftung entlassen. Einmütige Empfehlung der Atom-Finanzkommission. Wie angekündigt hat die Atom-Finanzkommission der Bundesregierung am 27. April 2016 ihre Empfehlungen zur Finanzierung der Atommüllverwahrung vorgestellt. Die drei Vorsitzenden des Gremiums, der ehemalige Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne), Hamburgs früherer Bürgermeister Ole von Beust (CDU) und der ehemalige brandenburgische Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) gaben bekannt, daß die vier großen Stromkonzerne rund 23,3 Milliarden Euro in einen staatlichen Fonds einzahlen sollen, um sich der langfristigen Kostenrisiken für die Zwischen- und Endlagerung des Atommülls zu entledigen. Der Staat soll stattdessen auf Dauer die Verantwortung für die Lagerung des Atommülls übernehmen und dies aus dem Fonds bezahlen. Reicht das Geld schließlich nicht, muß der Steuerzahler einspringen. Das ist auch der Fall, wenn anderweitige staatliche Begehrlichkeiten den Milliardentopf zweckentfremden sollten.

Stx704-705.2016.1-2.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Eine schleichende Katastrophe. Die Atommüll-Kommission steht vor ihrem Ende. Vor zwei Jahren, im April 2014, hatten Bundestag und Bundesrat unter heftiger Kritik aus Verbänden, Anti-Atom-Organisationen und -Initiativen die Mitglieder einer „Kommission Lagerung hoch radioaktiver Abfälle“ nach dem Standortauswahlgesetz (Stand AG) bestimmt. Jetzt soll diese Atommüll-Kommission ihren Abschlußbericht mit Empfehlungen an den Gesetzgeber vorlegen, wie mit einer Suche und der Errichtung eines Atommüll-Endlagers weiter umgegangen werden soll. Bis zum 15. März 2016 sollte das erfolgen, damit die Inhalte vor ihrer Verabschiedung öffentlich diskutierten werden können. Das ist nicht geschehen. Bis zum Redaktionsschluß dieser Ausgabe liegen nur Bruchstücke eines Berichtes vor, zentrale Teile fehlen. Der Bericht soll nun bis Ende April öffentlich vorliegen und am 15. Juni 2016 von der Kommission verabschiedet werden. Außer über ein Onlineforum erfolgt keine Öffentlichkeitsbeteiligung mehr. Was der Gesetzgeber mit dem Bericht macht steht in den Sternen. Ein Kommentar von Thomas Dersee.

Stx702-703.2016.1-2.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Öffentlichkeitsbeteiligung bei der Endlagersuche.  „Die Teilgebietskonferenz hätte ohnehin kein Interventionsrecht, sondern räumt den betroffenen Regionen lediglich die Möglichkeit ein, die Plausibilität der Anwendung der ersten Auswahlkriterien nachzuvollziehen.“

Die Mitglieder der Kommission Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe (Endlager-Kommission) haben am 15. Februar 2016 über die Öffentlichkeitsbeteiligung im Endlager-Suchverfahren diskutiert. Grundlage der mehrstündigen, kontroversen Beratungen war unter anderem ein Entwurfspapier der zuständigen Arbeitsgruppe I für den entsprechenden Teil im Abschlussbericht der Kommission.

Stx700-701.2016.9.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

Kritik am Leitbild der Endlagerkommission. Die Endlagerkommission erarbeitet ihren Schlussbericht. Der Kommissionsvorsitzende Michael Müller hat dazu ein Leitbild vorgelegt, in dem es heißt, es müsse zu einer neuen „Vertrauensbildung“ kommen, Politik und Gesellschaft müssten fähig sein, aus der Vergangenheit zu lernen. Die Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg bezweifelt, daß das geschieht.

Stx698-699.2016.10.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

Streit in der Endlagerkommission um die Behördenstruktur. Die Mitglieder der Kommission hoch radioaktiver Abfallstoffe (Endlagerkommission) haben sich am 21. Januar 2016 auf eine grundlegende Definition des Begriffes „Standort mit bestmöglicher Sicherheit“ geeinigt. Die Definition ist Basis für das von der Kommission im Abschlussbericht zu beschreibende Suchverfahren für ein Endlager für insbesondere hochradioaktive Abfallstoffe.

Die geplante Behördenstruktur für die Endlagersuche hat die Mitglieder der Endlagerkommission am 22. Januar 2016 beschäftigt. Im Vordergrund stand dabei die Frage, ob künftig das Bundesumweltministerium (BMUB) oder das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) für die geplante Bundes-Gesellschaft für kerntechnische Entsorgung (BGE) zuständig sein soll.

Stx698-699.2016.9-10.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Atomwirtschaft: Die Atomkonzerne könnten sich von allen Folgekosten freikaufen. Die im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums agierende Atomkommission überlegt, die Versorger von einer Nachschusspflicht für die Atomfolgekosten zu befreien, berichtete die WirtschaftsWoche in einer Exklusivmeldung am 10. Dezember 2015. Demnach kursieren in der Atomkommission zwei Modelle, wie die Rückstellungen der Energiekonzerne für die Atomfolgekosten gesichert und das Haftungsrisiko des Staates minimiert werden könnten.

In der Auseinandersetzung um die Haftung für Atom-Altlasten wollen auch die Hauptaktionäre der Energie Baden-Württemberg AG (EnBW AG) nicht für die Kosten geradestehen. Deshalb haben der Zweckverband Oberschwäbische Elektrizitätswerke (OEW, ein Zusammenschluss von 9 Landkreisen) und das Land Baden-Württemberg, die jeweils 47 Prozent der Anteile halten, ihre Aktionärsvereinbarung aufgelöst,

Stx696-697.2016.7.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

Die Endlagerkommission will an ihrem Zeitplan festhalten. Die Mitglieder der Kommission Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe (Endlager-Kommission) wollen weiterhin an dem im Standortauswahlgesetz festgelegten Zeitplan festhalten. Bis Ende Juni 2016 soll ein abschließender Bericht präsentiert werden. Darauf verständigte sich das Gremium während seiner Sitzung am 2. Oktober 2015.

Stx694-695.2015.19-20.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Die Anforderungen an die Endlagersicherheit beruhen auf vier Jahrzehnte alten Risikoschätzungen und sollen im Wesentlichen beibehalten werden. Die vom Bundesumweltministerium im Jahr 2010 deklarierten Sicherheitsanforderungen für die Endlagerung wärmeentwickelnder radioaktiver Abfälle entsprechen heute noch weitgehend dem Stand von Wissenschaft und Technik und sollten nur in Teilen überarbeitet und konkretisiert werden. In dieser Einschätzung waren sich die zu einer öffentlichen Anhörung der Kommission Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe (Endlagerkommission) am 19. November 2015 geladenen Experten einig, betont die Pressestelle des Deutschen Bundestages in ihren Parlamentsnachrichten. Bericht mit einem ausführlichen Kommentar von Thomas Dersee.

Stx694-695.2015.1-3.3 (3 Seiten)

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Atommüll-Lager

Unterirdischer Brand nahe Atommüllhalde in den USA. Im US-Bundesstaat Missouri ist ein unterirdischer Brand auf etwa 350 bis 400 Meter an eine Atommüllhalde herangerückt. Das berichtete der von WISE, Amsterdam, herausgegebene Informationsdienst ,Nuclear Monitor’ im Oktober 2015 unter Berufung auf lokale Zeitungen und Internetquellen.

Stx692-693.2015.12-13.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Demokratische Atommüllpolitik oder Zustimmungsmanagement und simulierte gesellschaftliche Verständigung – eine kritische Wahrnehmung der Arbeit der StandAG-Kommission. Die beim Deutschen Bundestag angesiedelte Atommüll-Kommission simuliert lediglich gesellschaftliche Verständigung. Gedankenskizzen von Reinhard Ueberhorst, erstellt für einen Vortrag auf der Tagung „Atommüll ohne Ende, Teil 2“ am 20. Juni 2015 in Berlin.

Stx686-687.2015.3-14.12 (12 Seiten)

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Atommüll-Lager

Das Transportbehälterlager Gorleben setzt in erheblichem Umfang Radioaktivität frei. Der Landkreis Lüchow-Dannenberg hatte zur Frage der Sekundären Radioaktivität als mögliche Ursache für den Anstieg des Geburtengeschlechterverhältnisses im Umkreis um das Transportbehälterlager Gorleben (TBL-G) für hochaktive wärmeerzeugende radioaktive Abfälle in derzeit 113 Castor-Behältern zwei Gutachten bei unabhängigen Wissenschaftlern von Nicht-Regierungsorganisationen in Auftrag gegeben. Ende 2014 waren sie in Lüchow öffentlich vorgestellt worden. Zum 7. Juli 2015 hatte die Samtgemeinde Gartow, in deren Gebiet sich das Lager mit den Castorbehältern befindet, außerdem zu einer öffentlichen Samtgemeinderatssitzung eingeladen, in der auch der Physiker Hartmut Schulze für die Gesellschaft für Nuklear-Service mbH (GNS) als Betreiber des Lagers deren Sicht auf das Problem darstellte. Die GNS hatte die These der sekundären Aktivitätsentstehung durch Neutronenaktivierung offenbar sehr ernst genommen und räumte hier erstmals öffentlich ein, daß vom Transportbehälterlager erhebliche Radioaktivitätsmengen freigesetzt werden. Von Ralf Kusmierz

Stx686-687.2015.1-2.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Atommüll ohne Ende. Ein Tagungsbericht

„Bürgerbeteiligung bedeutet nicht die Beteiligung an den Kosten, sondern an den Entscheidungen.“

.ausgestrahlt

Für die einen war es der Kontrapunkt zu einer Veranstaltung der Atommüllkommission mit dem Schwerpunkt „Öffentlichkeitsbeteiligung“, für andere die Fortsetzung der Tagungsreihe “Atommüll ohne Ende, Teil II”. Mehr als 120 Bürgerinnen und Bürger versammelten sich am 20. Juni 2015 im Tagungszentrum Pfefferberg in Berlin auf Einladung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) und der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt, um mit der vorherrschenden Atommüllpolitik der Bundesregierung und der Atommüllkommission beim Deutschen Bundestag scharf ins Gericht zu gehen.

Stx684-685.2015.1-6.6 (6 Seiten)

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Atommüll-Lager

Berlin, 20. Juni 2015: „Atommüll ohne Ende – Teil 2“: Atommüll-Tagung der Bürgerinitiativen für eine andere Atommüll-Politik statt Pseudo-Dialog der Atommüll-Kommission. Kein Vertrauen in den behördlichen Umgang mit Atommüll und die Regulierungs-Fähigkeiten der Politik. Seit einem Jahr tagt in Berlin die Atommüll-Kommission des Deutschen Bundestages. Viele Atomkraftgegnerinnen und -gegner sind empört darüber, wie die Kommission zustande kam, wie sie zusammengesetzt ist und wie sie arbeitet. Bisher gab es keine geeignete Gelegenheit, diese Empörung öffentlich zu zeigen. Das ändert sich jetzt. Am 20. Juni 2015, mehr als ein Jahr nach Beginn und nur ein halbes Jahr vor dem gesetzlich vorgesehenen Ende ihrer Arbeit, will die Atommüll-Kommission eine „Auftaktveranstaltung“ zur Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger an der Suche eines Endlager-Standortes für hochradioaktive Abfälle veranstalten. In der letzten Mai-Woche wurde das mitgeteilt und am 3. Juni war bereits Anmeldeschluß. Diskussionsthemen sollen ein „Beteiligungskonzept der Kommission“ und – wie es heißt – „sieben spannende inhaltliche Themen“ sein. Das ist kein ernstgemeinter Auftakt, hier wird der „Auftakt“ nachgeschoben, meinen die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg und die atomkritische Initiative .ausgestrahlt. Das sei eher eine Beteiligungs-Simulation, denn schon bisher habe sich die Kommission wenig dafür interessiert, was die von der Atommüll-Lagerung aktuell und zukünftig betroffenen Bürgerinnen und Bürger denken und wollen. Abgesehen vom BUND für Umwelt und Naturschutz Deutschland und der Deutschen Umweltstiftung werde sich aus Anti-Atomgruppen, Umweltverbänden und Standortinitiativen kaum jemand in diese Alibi-Veranstaltung einbinden lassen. Damit jedoch Politik und Medien aus deren Abwesenheit nicht den falschen Schluss ziehen, daß sich niemand für das Atommüll-Thema interessiert und echte Mitbestimmung der Betroffenen somit auch gar nicht nötig sei, findet zeitgleich in Berlin die Tagung „Atommüll ohne Ende – Teil 2“ dieser Initiativen statt.

Stx682-683.2015.3-4.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Staatssekretär: Schacht Konrad soll so schnell wie möglich in Betrieb genommen werden. Das Bundesumweltministerium hält am Endlager Schacht Konrad fest. Die Anlage müsse so schnell wie möglich er-richtet und in Betrieb genommen werden, sagte Umweltstaatssekretär Jochen Flasbarth am 26. März 2015 bei einem Besuch in Salzgitter. Zugleich wies Flasbarth darauf hin, dass eine Entscheidung für eine mögliche Kapazitätserweiterung des Endlagers bisher völlig offen und nicht ausgeschlossen sei. Dagegen wendet sich die Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad gemeinsam mit der Stadt Salzgitter, der IG Metall Salzgitter-Peine und dem niedersächsischen Landvolk Braunschweiger Land und ruft dazu auf, gegen solche im Nationalen Entsorgungsprogramm verkündeten Planungen Einwendungen zu erheben: http://www.ag-schacht-konrad.de/images/stories/NaPro/Sammeleinwendung-KONRAD.pdf

Stx680-681.2015.9-10.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

„Endlager frühestens in 150 Jahren“. Die Arbeitsgruppe 3 der Endlager-Kommission rechnet damit, dass sich die bundesweite Suche nach einem Endlager für radioaktiven Atommüll und dessen Verschluss und Inbetriebnahme um Jahrzehnte verzögern wird. Laut einem Bericht, den der Co-Vorsitzende der Arbeitsgruppe, Michael Sailer, dem Gremium am 20. April 2015 vorstellte, könnte die Endlagerung sogar erst in 150 Jahren oder später abgeschlossen sein.

Stx680-681.2015.8.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

„Die Reise zum sichersten Ort der Erde“. Ein Film über die absurde Suche nach einem sicheren Endlager für Atommüll. Einen Film über die Suche nach einem sicheren Endlager für die sogenannten hochradioaktiven (besser: wärmeentwickelnden) Hinterlassenschaften des Atomzeitalters hat der Schweizer Regisseur Edgar Hagen gedreht. Unschädlich für Mensch und Umwelt sollen die inzwischen mehrere hunderttausend Tonnen betragenden wärmeentwickelnden Atomabfälle für Tausende von Jahren endgelagert werden – so jedenfalls der Anspruch. Doch so ein Endlager existiert nicht, während die Produktion von Atommüll ungebrochen fortgesetzt wird. Der in der Schweiz lebende, inzwischen 70 Jahre alte Nuklearphysiker und international vernetzte Endlagerprotagonist Charles McCombie und einige seiner wichtigsten Weggefährten geben dem Filmemacher Edgar Hagen Einblick in ihr hartnäckiges Ringen, den dereinst sichersten Ort der Erde zu finden. Dabei wird deutlich, daß es sich lediglich um die Verteidigung eines eher religiösen Glaubenssatzes handelt, daß es ein solches Endlager geben kann. Die weltumspannende Suche führt an die unterschiedlichsten Orte – durch dicht besiedelte Gebiete in der Schweiz, zu einer Nomadenfamilie in der chinesischen Wüste Gobi, zu einem heiligen Berg in einem atomverseuchten Indianerreservat, zu Demonstranten im Wald von Gorleben in Deutschland. Der Film wird Zeuge der geheimen Ankunft eines Atommüllfrachters in Japan und beobachtet Freiwillige an einer britischen Atommüllversammlung. An all diesen Orten werden Vernunft, Demokratie und wissenschaftliche Redlichkeit durch Sachzwänge, Strategien und Ängste auf die Probe gestellt. Lockende Optionen tauchen auf: Ein Bürgermeister in New Mexico will den gefährlichsten Stoff der Erde für viel Geld in seiner Gemeinde unterbringen. Ein unermessliches, flaches Gebiet in der westaustralischen Steppe wird eruiert, um im Rahmen eines lukrativen Geschäftsmodells hochradioaktiven Atommüll aus der ganzen Welt aufzunehmen – obwohl Australien gar keine Atomkraftwerke hat. Edgar Hagens Film wirft eine Fülle von Fragen über unser gegenwärtiges Handeln und unsere Verantwortung gegenüber zukünftigen Generationen auf. Kann und darf man im Notfall ein solches Projekt gegen den Willen der Bürger durchsetzen? Die Reise zum sichersten Ort der Erde zeigt die realen Widersprüche der Endlagersuche auf. Es wird klar, daß es keine schnelle Lösung des Konflikts und des Problems geben wird. Der Film erschüttert den der Öffentlichkeit präsentierten Glaubenssatz von einem sicheren Endlager für Atommüll und führt uns an die Grenzen von Wissen und gesellschaftlich Verantwortbarem. Dabei handelt es sich bei dem hier betrachteten sogenannten hochaktiven Müll nur um circa fünf Prozent der gesamten Atommüllmengen. Über die restlichen 95 Prozent nicht oder gering wärmeentwickelnden Atomabfälle wird bisher öffentlich nicht geredet. Der Film ist sehr zu empfehlen. Alle Kinotermine sind zu finden unter http://kinotermine.diereise.wfilm.de

Stx678-679.2015.6-7.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Die Endlagerkommission erstickt Beteiligungsgelüste. Bürgerinitiative fordert Transparenz. Transparent und ergebnisoffen sollte die Suche nach einem Endlager für hochradioaktive Abfälle vonstattengehen. Im Juni dieses Jahres will die Endlagerkommission die interessierte Öffentlichkeit zu einer Tagung über Öffentlichkeitsbeteiligung nach Berlin einladen. Doch nicht einmal die Kommissionsmitglieder sind mit der Vorbereitung befasst, darauf weist die Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg e.V. (BI) in einer Mitteilung hin. BIs und .ausgestrahlt wollen stattdessen eigene Verfahren der Öffentlichkeitsbeteiligung vorführen.

Stx678-679.2015.5-6.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Gorleben soll erste Wahl bleiben. Die Bundesregierung hat die Verlängerung der Veränderungssperre für Gorleben beschlossen und legt sich damit auf diesen Salzstock fest. Auf Vorschlag von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) hat das Bundeskabinett am 25. März 2015 die Verlängerung der Veränderungssperre für den Salzstock Gorleben bis zum Jahr 2025 beschlossen. Der Bund sei nach dem Standortauswahlgesetz verpflichtet, den Salzstock Gorleben unter Gewährleistung aller rechtlichen Erfordernisse offenzuhalten, solange er nicht im Auswahlverfahren für die Suche nach einem Standort zur Endlagerung der hochradioaktiven Abfälle ausgeschlossen wurde, erklärte das Bundesumweltministerium in einer Mitteilung an die Presse vom selben Tag. Die ursprüngliche Veränderungssperre für Gorleben aus dem Jahr 2005 war auf 10 Jahre befristet und tritt am 16. August 2015 außer Kraft. Der neuen Verordnung muss noch der Bundesrat zustimmen. Mit einem Eilantrag beim Verwaltungsgericht Lüneburg wollte Greenpeace zuvor verhindern, dass sich die Bundes-regierung in der Endlagersuche weiter vorab auf Gorleben festlegt.

Stx678-679.2015.4-5.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

„Die Endlager-Kommission macht keinen Sinn“. Nachdem die Kommission Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe (Endlager-Kommission) in ihrer 9. Sitzung am 2. Februar 2015 zunächst unter Ausschluß der Öffentlichkeit über die Vergabe von Gutachtenaufträgen verhandelt hatte, ging es danach in wieder öffentlicher Sitzung um die Situation der Atommüll-Zwischenlager. Dabei entwickelte sich eine grundsätzliche Debatte über Auftrag und Arbeitsklima des Gremiums. Hintergrund war die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts (BVerwG) in Leipzig zum Zwischenlager-Standort in Brunsbüttel. Die Vertreter von Bund und Ländern waren vor allem bemüht, die mit dem Urteil aufgeworfenen Probleme klein zu reden.

Stx676-677.2015.9-10.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Atommüll-Zwischenlager: Das Aus für die Zwischenlager ist auch das Aus für die AKW. Die Grünen haben es jetzt in der Hand, die noch laufenden Atomkraftwerke abzuschalten und für einen wirklichen Neustart bei der Atommüll-Frage zu sorgen. Mit Ausnahme von Bayern sind Grüne Minister oder Präsidenten für die Atomstandorte verantwortlich. Darauf weist Dirk Seifert, neuer stellvertretender Sprecher des Arbeitskreises Atom und Strahlenschutz des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) und Mitarbeiter des Linken Bundestagsabgeordneten Hubertus Zdebel, in seinem Blog www.umweltFAIRaendern.de hin. Das Brunsbüttel-Urteil, demzufolge die Lagerung von hochradioaktivem Atommüll im Castor-Zwischenlager rechtswidrig ist, müsse auch bei den anderen Zwischenlagern an den AKW-Standorten zum Einlagerungsverbot führen. Damit stünden auch alle anderen Atommeiler ohne den für den Betrieb erforderlichen Entsorgungsnachweis da. Denn alle diese Lager seien nach den gleichen Genehmigungsgrundsätzen und mit den gleichen Defiziten genehmigt worden.

Stx674-675.2015.8.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

Geheimnisse bei der Endlagerkommission. Die 9. Sitzung der Kommission Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe (Endlager-Kommission) vom 2. Februar 2015 in Berlin fand zunächst unter Ausschluß der Öffentlichkeit statt. Dabei ging es bezeichnenderweise um die Vergabe von Gutachtenaufträgen. Danach beschäftigte sich die Endlager-Kommission mit den Atommüll-Zwischenlagern.

Stx674-675.2015.7.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

Atomwirtschaft / -müll: Die Bundesregierung plant Endlagerfonds. Die Bundesregierung plant einen milliardenschweren Fonds, um den Rückbau und die Entsorgung der deutschen Atomkraftwerke zu finanzieren. Der Bundesrechnungshof warnt vor einem Kostenrisiko, die Energieversorger befürchten die Auflösung ihrer Reserven und die Atomkraftgegner bleiben skeptisch.

Stx674-675.2015.6-7.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

CASTOR als Neutronenquelle. Sekundäreffekte durch die Lagerung von Castor-behältern im Zwischenlager Gorleben. Von Prof. Dr. Rolf Bertram

Die vom Inventar eines Castors ausgehende Strahlung wird nur unzureichend abgeschirmt. Dadurch existiert in der Umgebung eingelagerter Castoren ein durch Neutronen und Gammastrahlen verursachtes Mischstrahlungsfeld.

Ungelöste Probleme bei der Abschirmung radioaktiver Strahlung treten bei der CASTOR-Lagerung besonders deutlich zu Tage. Vorliegende überwiegend auf Modellvorstellungen beruhende Abschirmberechnungen sind mit großen Unsicherheiten behaftet. Direkt an der Außenwandung von CASTORen ist ein Neutronenfluss mit einem hohen Anteil thermischer Neutronen festgestellt worden. Die Intensität dieser thermischen Neutronen reicht aus, um mittels kernchemischer Reaktionen diverse radioaktive Aktivierungsprodukte in der Umgebungsluft zu erzeugen. Von besonderer Bedeutung ist dabei der durch eine sogenannte n,p-Reaktion aus dem Stickstoff der Luft entstehende Radiokohlenstoff (14C), da dieser aufgrund der relativ langen Halbwertszeit (5736 Jahre) und wegen seiner Affinität zu biologischen Systemen und seiner Bindungsfreudigkeit insbesondere zu Sauerstoff in alle Lebensbereiche eindringen kann.

Eine weitere Ursache der Luftkontamination ist die Aktivierung von in der Luft befindlichen Schwebstoffteilchen. Die für die Region wichtigsten Aerosole dürften die 14C-tragenden Partikel sein. Wobei insbesondere jene Größenklassen von Bedeutung sind, die einem längeren Transport mit der Luftströmung unterliegen. Große Partikel werden schon früh – vermutlich in der Nähe der Transportbehälterlager (TBL) – zu Boden sinken.

Die Wirkungen dieser durch Neutronenstrahlung aktivierten Teilchen auf Mensch und Umwelt (Zunahme der Luftionisation) werden in den amtlichen Verlautbarungen bis heute stark unterschätzt. Nicht beachtet werden auch die strahlenchemischen Reaktionen zwischen kontaminierten Partikeln untereinander und den ionisierten gasförmigen Atomen und Molekülen in der Abluft.

In normaler Umgebungsluft kann die Partikelzahl pro Kubikmeter Luft mehr als 1 Million betragen.

Neben der radioaktiven Verseuchung der Atemluft ist die Boden- und Wasserverseuchung zu beachten, die durch kontaminierte Niederschläge aus bodennahen Luftschichten hervorgerufen wird. Die bei der Aktivierung gebildeten Radionuklide (Aktivierungsprodukte) sind noch lange Zeit nach der Neutronenbestrahlung nachweisbar.

Um das Ausmaß und damit die Schadwirkung dieser zweifelsfrei ablaufenden Prozesse abschätzen zu können, sind umfassende Untersuchungen dringend erforderlich. Belastbare Modelle oder plausible Theorien über derartige Prozesse in der Umgebung der Castor-Lagerhalle, die zur Entstehung radioaktiver Aerosole und radioaktiver Atome/Moleküle führen, sind nicht bekannt.

Fest steht, dass ein länger dauernder oder gar ständiger Aufenthalt in der näheren und weiteren Umgebung einer Castor-Lagerhalle nicht folgenlos ist. Bei einer Abschätzung der radiologischen Konsequenzen sind die besonderen örtlichen Verhältnisse und die dort vorliegenden Ausbreitungsbedingungen zu berücksichtigen.

Der Nachweis, dass die biologische Wirksamkeit von Neutronen im amtlichen Strahlenschutz stark unterschätzt wird, ist lange erbracht. Wissenschaftlich begründete Bedenken wurden bis zur Stunde weder vom Betreiber noch von den Aufsichtsbehörden erkennbar ausgeräumt. Damit ergeben sich bisher unzureichend bearbeitete Probleme für alle Arten der Zwischenlagerung von hochaktivem Atommüll.

In dieser Studie sind die der-zeitigen Erkenntnisse zusammengestellt und insbesondere mit Blick auf die Risiken für Mensch und Umwelt bewertet.

Stx672-673.2015.1-8.8 (8Seiten)

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Atommüll-Lager

Dänemark beteiligt die deutsche Öffentlichkeit an seiner Endlagerplanung. Dänemark hat einen Plan für die Suche nach einem Standort für die Endlagerung schwach- und mittelradioaktiver Abfälle vorgelegt, zu dessen Umweltauswirkungen die deutsche Öffentlichkeit und die deutschen Behörden bis zum 23. Januar 2015 die Möglichkeit haben, Stellung zu nehmen.

Stx670-671.2014.7.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

Atommüll-Lagersuche: Endlager-Kommission vom 3. November 2014. Klagen der Energieversorger und Evaluierung des Standortauswahlgesetzes. Die Sitzung der „Kommission Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe“, die im Kern Anhörungen zur Evaluierung des Standortauswahlgesetzes vorsah, startete am 3. November 2014 zunächst mit einer Kontroverse um die Klagen der Energieversorger. Eine nicht geringe Anzahl von bereits eingereichten und in Vorbereitung befindlichen Klagen der Energieversorger soll die Rechtsposition der ebenfalls in der Kommission vertretenen Unternehmen sichern. Eine sich aus Gegenreden der Umweltverbände und ParteienvertreterInnen der SPD, Grünen und Linken entwickelnden Kontroverse über das gemeinsame Verständnis der Kommissionsarbeit nach Bekanntwerden der Klagen, wurde von der Ko-Vorsitzenden Ursula Heinen-Esser (CDU) unnachahmlich auf den Nachmittag „verlächelt“, berichten Vertreter der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg. Aus Zeitmangel habe diese Kontroverse dann an diesem Tag ihre Ernsthaftigkeit nicht mehr entfalten können.

Stx670-671.2014.5-6.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

„Betrug an den Menschen in und um Salzgitter“. Das „Nationale Entsorgungsprogramm“ der Bundesregierung geht von doppelt so vielen radioaktiven Abfällen für Schacht KONRAD aus wie bisher. Der Entwurf eines „Nationalen Entsorgungsprogramms“ „für eine verantwortungsvolle und sichere Entsorgung bestrahlter Brennelemente und radioaktiver Abfälle“ ist jetzt über die Süddeutsche Zeitung öffentlich geworden und liegt nun auch dem Strahlentelex vor. Darin wird erstmals eingeräumt, daß es große Mengen radioaktiver Abfälle gibt, die bisher nicht berücksichtigt worden sind, zuletzt auch nicht in dem Verzeichnis radioaktiver Abfälle, welches das Bundesumweltministerium am 28. Oktober 2014 vorlegte.

Die Richtlinie 2011/70/Euratom des Rates vom 19. Juli 2011 über einen „Gemeinschaftsrahmen für die verantwortungsvolle und sichere Entsorgung abgebrannter Brennelemente und radioaktiver Abfälle“ verpflichtet die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, ein Nationales Entsorgungsprogramm zu erstellen und bis spätestens zum 23. August 2015 gegenüber der Europäischen Kommission zu notifizieren. Der Entwurf dieses Programms wird derzeit mit den Bundesländern abgestimmt und soll in den nächsten Wochen veröffentlicht werden, heißt es.

Der jetzt vorliegende Entwurf des Nationalen Entsorgungsprogramms vom 11. September 2014, das wie das Verzeichnis vom Oktober 2014 ebenfalls unter der Federführung des Bundesumweltministeriums erstellt wurde, spricht nun auch davon, daß in der Schachtanlage Asse rund 47.000 Kubikmeter schwach- und mittelradioaktive Abfälle eingelagert wurden. Derzeitige Schätzungen für die Rückholung der radioaktiven Abfälle gingen deshalb von einem Volumen von mindestens 100.000 Kubikmeter kontaminierten Materials aus, was einem Abfallgebindevolumen in der Größenordnung von 200.000 Kubikmeter entspreche. Aus der Urananreicherung in Gronau werde zudem mit bis zu 100.000 Kubikmetern weiteres Abfallgebindevolumen abgereicherten Urans gerechnet. Für die Entsorgungsplanung werde somit von einer Gesamtmenge der zu entsorgenden Abfälle mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung von rund 600.000 Kubikmetern ausgegangen.

Stx670-671.2014.4-5.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Bundesumweltministerium legt Verzeichnis radioaktiver Abfälle vor. Ein Jahr nachdem die Bürgerinitiativen und Umweltverbände in ihrem „Sorgenbericht“ eine umfassende Bestandsaufnahme des Atommülldesasters vorgelegt haben, zieht das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) nach: Am 28. Oktober 2014 legte es ein Verzeichnis radioaktiver Abfälle vor. Es gebe einen Überblick über den Bestand der in Deutschland angefallenen endzulagernden, bzw. endgelagerten radioaktiven Abfälle und bestrahlten Brennelemente zum Stichtag 31. Dezember 2013 und eine Prognose über das erwartete Abfallaufkommen bis zum Jahr 2080, heißt es in der Einleitung. Tatsächlich bleiben jedoch große radioaktive Abfallmengen in dem Verzeichnis unberücksichtigt.

Stx668-669.2014.11.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

Atommüll / Dokumentation: Greenpeace, .ausgestrahlt und die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg haben ihre Teilnahme an einer für den 3. November 2014 geplanten Anhörung der Atommüll-Kommission des Deutschen Bundestages abgesagt. Diese Entscheidung haben die Organisationen den Kommissionsvorsitzenden, Ursula Heinen-Esser (CDU) und Michael Müller (SPD), in einem Brief mitgeteilt. Darin erklären die Umweltgruppen, sie hätten „durch die Erfahrung des Umgangs mit unseren Argumenten vor, mit und nach der Verabschiedung des Standortauswahlgesetzes nicht das geringste Vertrauen in Ihre Kommission gewinnen“ können. Strahlentelex dokumentiert das Schreiben der Vereine im Wortlaut.

Stx668-669.2014.8-10.3 (3 Seiten)

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Atommüll-Lager

KritikerInnen richten Online-Datenbank über Atommüll-Standorte ein. Bürgerinitiativen und Verbände unter Federführung der Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad haben am 19. September 2014 in Hannover die Online-Datenbank www.atommuellreport.de vorgestellt. Sie gibt an, an welchen Orten in Deutschland welcher Atommüll liegt. Die Datenbank basiert auf einer 2013 erstellten 272-seitige „Bestandsaufnahme Atommüll“ und soll Journalisten, Experten und der interessierten Öffentlichkeit als Rechercheinstrument zur Verfügung stehen. Diese bisher einmalige Übersicht wird laufend aktualisiert und soll langfristig fortgeführt werden. Sie wird ausschließlich durch Spenden finanziert.

Stx666-667.2014.2.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

Leck in US-amerikanischem Atommüll-Salzbergwerk. Ein schleichender GAU findet derzeit in der Pilotanlage zur Lagerung von „schwach- bis mittelradioaktivem Müll“ WIPP, einem Salzbergwerk im US-Bundesstaat New Mexico, statt. Darauf machte jetzt der 81jährige franco-kanadische Physiker Hubert Reeves mit einem Artikel „Atomkraft – nein danke“ in der französischen Presse aufmerksam. Er bezieht sich dabei auf die Ausgabe der amerikanischen Zeitschrift „Nature“ vom 15.5.2014. WIPP (Waste Isolation Pilot Plant) bezeichnet ein Salzstock-Lager, in dem die militärischen Atomwaffenlabors, vor allem Los Alamos, ihre radioaktiven Abfälle deponieren. Bei dem Unfall am 14.2.2014 (einem Freitag) gab es unter Tage eine erhebliche Freisetzung von Plutonium und Americium. Über das Ventilationssystem gelangten angeblich nur geringe Mengen in die Umwelt, kontaminierten aber 21 Arbeiter, offenbar alle, die zu der Zeit dort arbeiteten. Gegen 23 Uhr hatte es Radioaktivitätsalarm gegeben. Trotzdem ließ die Firmenleitung die Samstagsschicht am nächsten Morgen ohne besondere Sicherheitsvorkehrungen zur Arbeit antreten. Für die fragliche Nacht wurden im Bergwerk hohe Aktivitätswerte für Plutonium (700 Becquerel pro Kubikmeter Luft) und Americium (1.365 Becquerel pro Kubikmeter Luft) gemessen. Von Detlef zum Winkel.

Stx660-661.2014.10-11.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Endlager-Kommission beriet über ihr Arbeitsprogramm. Die Kommission Lagerung hochradioaktiver Abfallstoffe, kurz Endlager-Kommission genannt, kam am 30. Juni 2014 zu ihrer zweiten Sitzung zusammen. Auf der Tagesordnung standen die Beratung und Beschlussfassung über eine Geschäftsordnung der Kommission und über das Arbeitsprogramm für dieses Jahr. Außerdem stand ein Vortrag von Kanzleramtsminister Peter Altmaier zum Thema „Gemeinsames Leitbild für die sichere Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe nach dem Beschluss zum Ausstieg aus der Atomenergie“ auf dem Programm. Um die Debatte um das Arbeitsprogramm zu beeinflussen, hat der Vertreter des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) einen Vorschlag zur „Evaluierung des Standortauswahlgesetzes in einer breiten gesellschaftlichen Debatte“ vorgelegt. Mehr: www.bund.net/themen_und_projekte/atomkraft/atommuell_kommission/

Stx660-661.2014.3.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

Wenn bei Sellafield der Atommüll im Meer versinkt. Radioaktiver Abfall aus dem Lager Drigg bei Sellafield wird künftig in den Ozean gespült, denn der Klimawandel verstärkt die Küstenerosion. Darauf weist Ralf Sotscheck, Auslandskorrespondet der taz in Dublin, in einem Beitrag auf der taz-Website vom 22. April 2014 hin. Das Atommüll-Lager Drigg bei Sellafield werde unweigerlich im Meer versinken und die Küste im Westen Großbritanniens verseuchen. Das gehe aus einem internen Bericht hervor, den die britische Umweltbehörde am 21. April 2014 veröffentlichte. Das Lager enthalte eine Million Kubikmeter radioaktiven Mülls, der sich im Laufe von 55 Jahren angesammelt hat. Die Erosion durch den Klimawandel, der schwere Stürme und einen steigendem Meeresspiegel mit sich bringe, werde den Müll in die Irische See spülen, heißt es in dem Bericht.

Stx658-659.2014.14-15.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Intransparente Endlagersuche. Am 22. Mai 2014 tagte erstmals die Kommission, die dem Standortsuchgesetz (StandAG) zufolge bis 2016 ein Konzept für die Suche nach einem Endlager für hochradioaktiven Atommüll erarbeiten soll. Über die unbrauchbare Zusammensetzung der mit Politikern, sogenannten Wissenschaftlern und Vertretern der „Zivilgesellschaft“ besetzten Kommission hatte Strahlentelex bereits ausführlich in seiner vorigen Ausgabe berichtet (www.strahlentelex.de/Stx_14_656-657_S01-04.pdf ). Zunächst hatten sich wie berichtet die Anti-Atom- und Bürgerinitiativen sowie die Umweltverbände gemeinsam gegen eine Teilnahme an der Kommission ausgesprochen, weil der Salzstock in Gorleben im Landkreis Lüchow-Dannenberg bei der Suche weiterhin im Rennen bleiben soll. Dann scherten der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) und die Deutsche Umweltstiftung aus der gemeinsamen Haltung aus. Im April benannte der BUND seinen stellvertretenden Bundesvorsitzenden, den Landschaftspfleger Klaus Brunsmeier. Die Deutsche Umweltstiftung zog nach und sitzt nun mit ihrem Vorsitzenden, dem Kinderbuchautor Jörg Sommer, ebenfalls in der Kommission.

Stx658-659.2014.12.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

Atommüll-Zwischenlager: Castoren als ständige Neutronenquelle. In der näheren Umgebung eingelagerter Castoren existiert ein Mischstrahlungsfeld von Neutronen- und Gammastrahlen. Die vom Inventar eines Castors ausgehende Strahlung wird definitionsgemäß abgeschirmt. „Abschirmung“ bedeutet aber nur, dass die Strahlung bis auf die zulässige Dosis abgeschwächt wird. Die Aufsummierung aller Außenflächen der über 100 eingelagerten Castoren (z.B. im Zwischenlager Gorleben) über-steigt die Fläche eines Fußballfeldes. Direkt an der Außenhaut von CASTORen ist ein erheblicher Neutronenfluss mit einem hohen Anteil thermischer Neutronen festgestellt worden – bis zum 100.000fachen der natürlichen Strahlung. Die Intensität dieser thermischen Neutronen reicht aus, um auf der Außenhaut adsorbierte Ionen, Atome und Moleküle mittels kernchemischer Reaktionen zu aktivieren. Von Rolf Bertram

Stx656-657.2014.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

Sofort 40 Stellen für das neue Bundes-amt für kerntechnische Entsorgung. Gorleben im Reißverschluß – wie sich die Politik die Endlagersuche vorstellt. Im Entwurf für den Bundeshaushalt 2014 sind für das Bundesamt für kerntechnische Entsorgung (BkE) 40 Stellen vorgesehen. Statt die Arbeitsergebnisse der Endlagerkommission abzuwarten, nimmt das BkE die Arbeit auf und ist im Kern mit den gleichen Fragestellungen befaßt wie die Kommission, kritisiert die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg.

Stx656-657.2014.4.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

Mitglieder der Endlager-Kommission eingesetzt. Der BUND will sich nun doch noch beteiligen. Am 10. und 11. April 2014 haben Bundestag und Bundesrat ohne Aussprache die Mitglieder der „Kommission Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe“ nach dem Standortauswahlgesetz (StandAG) bestimmt. Der Bundestag entsandte demnach für die Politik aus seinem Kreis die acht Abgeordneten Steffen Kanitz, Andreas Jung, Eckhard Pols und Florian Oßner (alle CDU/ CSU), Matthias Miersch und Ute Vogt (beide SPD), Hubertus Zdebel (Die Linke) sowie Sylvia KottingUhl (Grüne).

Weitere acht Politiker bestimmte der Bundesrat als Ländervertreter: Franz Untersteller (Grüne, Baden-Württemberg), Marcel Huber (CSU, Bayern), Christian Pegel (SPD, Mecklenburg-Vorpommern), Stefan Wenzel (Grüne, Niedersachsen), Garrelt Duin (SPD, Nordrhein-Westfalen), Stanislaw Tillich (CDU, Sachsen), Reiner Haseloff (CDU, Sachsen-Anhalt), Robert Habeck (Grüne, Schleswig-Holstein).

Dem Gesetz zufolge besteht die Atommüllkommission insgesamt aus 33 Personen: einer oder einem Vorsitzenden und 16 Parteipolitikerinnen und  politiker (die sämtlich nicht stimmberechtigt sind) sowie acht „unabhängigen Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler“ und acht „Vertretern der Zivilgesellschaft“ (unterteilt in je zwei Vertretern aus der „Wirtschaft“, den „Gewerkschaften“, den „Kirchen“ und den „Umweltverbänden“).

Den Vorsitz der Kommission sollen sich nun zwei ehemalige Staatssekretäre aus dem Umweltministerium abwechselnd teilen: Ursula Heinen-Esser von der CDU und Michael Müller von der SPD. Sie wurden im Alleingang von den Parteien bestimmt, ohne Beteiligung der Kommissionsmitglieder.

Auch die stimmberechtigten Wissenschaftler wurden im Alleingang von den Parteien bestimmt. Unter ihnen und den Vertretern der Zivilgesellschaft sind viele Parteimitglieder.

Die von den Parteien im Bundestag als „Vertreter der Wissenschaft“ benannten Männer sind nicht als solche ausgewiesen: Dr. Detlef Appel, Hartmut Gaßner, Prof. Dr. Arnim Grunwald, Dr. Ulrich Kleemann, Prof. Dr.-Ing. Wolfram Kudla, Michael Sailer, Hubert Steinkemper und Prof. Dr. Bruno Thomauske.

Als Vertreter der Wirtschaft wurden von Bundestag und Bundesrat gewählt: Dr. Ralf Güldner – er ist Präsident des Deutschen Atomforums und Vize-Chef von Eon Kernkraft, sowie Gerd Jäger, Präsidiumsmitglied des Deutschen Atomforums und ehemaliger RWE-Vorstand für Atomkraftwerke.

Für die Gewerkschaften wurden bestimmt: Erhard Ott (SPD), Leiter des für die Energiewirtschaft zuständigen Fachbereichs bei Verdi, dem viele Angestellten der großen Atomstrom-Konzerne angehören, sowie Edeltraud Glänzer (ebenfalls SPD), stellvertretende Vorsitzende der IG BCE, der die Bergleute in Gorleben angehören.

Als Kirchenvertreter sollen fungieren Georg Milbradt (CDU), ehemaliger Ministerpräsident von Sachsen und bisher weder als Experte für Atommüll noch als Repräsentant der katholischen Kirche öffentlich in Erscheinung getreten, von der er entsandt wurde, sowie Ralf Meister, Landesbischof der evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover.

Aus den Umweltverbänden hatte sich bis zur Benennung der Kommission durch Bundestag und Bundesrat niemand bereit erklärt, einen der beiden für sie vorgesehenen Plätze einzunehmen, weshalb diese freiblieben. Jedoch schon am Tag danach, am 12. April 2014, nachdem die anderen Kommissionsmitglieder benannt waren, haben Gesamtrat und Bundesvorstand des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) entgegen vorherigen anderslautenden Beschlüssen entschieden, ihren stellvertretenden Bundesvorsitzenden Klaus Brunsmeier diesem illustren Kreis beizugesellen.

Am 25. April 2014 erklärte zudem auf einem Treffen auf Einladung des Deutschen Naturschutzrings (DNR) in Berlin auch noch der Diplom-Ingenieur Udo Dettmann (SPD), Mitglied der Asse-2-Begleitgruppe und Vorstandsmitglied des Asse-Vereins aufpASSEn e.V., trotz eines ausdrücklichen Votums von Umweltverbänden und Anti-Atom-Organisationen gegen ihn, seine Bewerbung um den 2. freien Sitz in der Kommission. Die Anti-Atom-Organisationen, die sich bereits durch den Beschluß des BUND brüskiert fühlten, forderten, wenigstens den 2. Sitz unbesetzt zu lassen. Auch der BUND-Kandidat Brunsmeier riet Dettmann von einer Kandidatur ab und empfahl ebenfalls, den 2. Sitz besser frei zu lassen.  Der Co-Kommissionsvorsitzende Michael Müller empfahl stattdessen im Namen seiner Organisation, der Naturfreunde Deutschlands, den Vorsitzenden der Deutschen Umweltstiftung, Jörg Sommer, für den 2. Sitz.

Die Bestätigung beziehungsweise Wahl der Kandidaten für die Plätze der Umweltverbände soll durch den Bundestag am 5. Mai 2014 erfolgen.

Heftige Kritik gegen die Besetzung der Kommission gibt es aus Verbänden, Anti-Atom-Organisationen und  Initiativen. Bericht mit einem Kommentar von Thomas Dersee.

Stx656-657.2014.1-4.4 (4 Seiten)

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Atommüll-Lager

Atompolitik: Werben um eine Teilnahme an der „Kommission Lagerung hochradioaktiver Abfallstoffe“. Bundesumweltministerium zieht Gorleben-Klage auf Druck der Umweltverbände zurück. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) ließ am 26. März 2014 erklären, daß sie auf Rechtsmittel gegen die Aufhebung des Rahmenbetriebsplanes für die Erkundung des Salzstocks Gorleben verzichtet. Damit geht ein jahrzehntelanger Rechtsstreit um Gorleben zu Ende. Vorausgegangen waren Verhandlungen mit den Umweltverbänden und Anti-Atom-Organisationen um deren Teilnahme an der „Kommission Lagerung hochradioaktiver Abfallstoffe“ nach dem Standortauswahlgesetz (StandAG). Das Mißtrauen jedoch bleibt. Am Freitag und Samstag den 28. und 29. März 2014 haben deutlich mehr als 200 Vertreterinnen und Vertreter von Umweltverbänden und Anti-Atom-Organisationen und -Initiativen in Berlin auf ihrer Tagung „Atommüll ohne Ende – Auf der Suche nach einem besseren Umgang“ noch einmal über die Möglichkeiten ihrer Teilnahme an der „Kommission Lagerung hochradioaktiver Abfallstoffe“ diskutiert. Dabei offenbarte sich erneut das Desinteresse der Politik an einer Bürgerbeteiligung und Mitbestimmung. Die Bundesumweltministerin hatte sich von vornherein nicht getraut, sich hier einer öffentlichen Diskussion zu stellen und auch ihr stattdessen angekündigter Staatssekretär Jochen Flassbarth erschien nicht. Stattdessen wurde lediglich die neue Parlamentarische Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter vorgeschickt, die zur Eröffnung der Veranstaltung am Freitag abend ohne jedes Verhandlungsmandat mit auf dem Podium saß und deren Einlassungen sich schließlich in dem Appell erschöpften: „Nun haben Sie doch mal Vertrauen“.

Stx654-655.2014.1-2.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Die von Parteien bisher geheimgehaltene Liste der acht „Wissenschaftler“ der Atommüll-Kommission. Seit Sommer 2013 gibt es bereits eine Liste von Personen, die die acht für die Wissenschaft reservierten Plätze in der Atommüll-Kommission einnehmen sollen. Auf diese acht Namen haben sich Union, SPD und Grüne vorläufig geeinigt, vermieden es aber bis heute, diese Liste öffentlich zu machen, beklagt Jochen Stay, Sprecher der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt. Die politische Realität in der Atommüll-Debatte sei leider noch immer meilenweit von der angekündigten Transparenz und Beteiligung entfernt. So entstehe kein Vertrauen, sondern der Eindruck, dass bestimmte Personalien bewußt bis zum letzten Moment verschwiegen werden, um öffentliche Empörung zu vermeiden.

Die vollständige, von .ausgestrahlt recherchierte Mitgliederliste der StandAG-Kommission ist zu finden unter https://www.ausgestrahlt.de/fileadmin/user_upload/endlager/suchgesetz2013/Mitglieder_der_Atommuell-Kommission.pdf

Stx652-653.2014.11-12.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Berlin, 28./29. März 2014: Atommüll-Tagung. Vorankündigung. Am Freitagabend, den 28. März ab 18 Uhr und Samstag, 29. März 2014 von 10 bis 17 Uhr führt ein breiter Trägerkreis von Umweltverbänden und Bürgerinitiativen unter Federführung des Deutschen Naturschutzrings (DNR) die Veranstaltung „Auf der Suche nach einem vernünftigen Umgang mit dem Atommüll in Deutschland“ durch. Sie wird im Umweltforum in der Auferstehungskirche in Berlin-Mitte, Pufendorfer Straße 11, stattfinden. Mit dieser Veranstaltung soll die öffentliche Debatte beim Umgang mit Atommüll in Deutschland intensiviert werden.

Offener Brief von Frau MdB Sylvia Kotting-Uhl (Bündnis 90/Die Grünen) vom 24. Januar 2014 zum Standortauswahlgesetz und zur Besetzung der „Kommission Lagerung hochradioaktiver Abfallstoffe“ sowie das Antwortschreiben vom 2. Februar 2014, unterzeichnet von Mitgliedern der Vorstände des BUND und dessen BUND Atom- und Strahlenkommission sowie des wissenschaftlichen Beirates des BUND.

Stx650-651.2014.10-11.2 (2 Seiten)

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Stx652-653.2014.11-12.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Das Erzgebirge soll Weltkulturerbe werden. Am 20. Januar 2014 unterzeichneten der sächsische Innenminister Markus Ulbig (CDU) und der tschechische Kulturminister Jiri Balvin in Dresden die Nominierungsdokumente für den deutsch-tschechischen Welterbeantrag „Montane Kulturlandschaft Erzgebirge/Krusnohori“. Das meldete der Evangelische Pressedienst. Damit sei der Weg frei für die Bewerbung des Erzgebirges als Weltkulturerbe, wird erklärt. Zuvor hatte schon einmal im Jahr 1995 das thüringische Landesdenkmalamt für Aufregung gesorgt, weil es uranhaltige Geröllhalden und Tagebaulöcher der früheren Sowjetisch-Deutschen Aktiengesellschaft (SDAG) Wismut schützen lassen wollte.

Stx650-651.2014.10.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

Auf der Suche nach einem vernünftigen Umgang mit dem Atommüll. Endlager-Kommission ohne Umweltverbände. Stattdessen Atommüll-Kongresse im März 2014 und im Frühjahr 2015. Die Umweltverbände in Deutschland halten ihre massive Kritik am neuen Endlagersuchgesetz (Standortauswahlgesetz – StandAG) aufrecht. Sie werden sich vorerst auch nicht an der „Kommission Lagerung hochradioaktiver Abfallstoffe“ nach dem StandAG beteiligen. Das teilte der Dachverband „Deutscher Naturschutzring“ (DNR) nach intensiven Gesprächen zwischen den Umweltverbänden und Anti-Atom-Bürgerinitiativen am 20. Dezember 2013 mit. Die beiden für die Umweltverbände in der Endlager-Such-Kommission vorgesehenen Plätze bleiben damit einstweilen unbesetzt. Um zu einem gemeinsamen Verständnis zu gelangen, wie ein geeignetes Verfahren zur Standortsuche für ein Atommülllager aussehen kann, wollen die Umweltverbände und Bürgerinitiativen, gemeinsam auch mit der Ärztevereinigung IPPNW und der Gesellschaft für Strahlenschutz, zunächst im März 2014 im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung über die bisherigen Erfahrungen und die Praxis beim Umgang mit dem Atommüll berichten und Bedingungen für eine breite Beteiligung der Bevölkerung und ein entsprechendes Verfahren als Grundlage für einen gesellschaftlichen Konsens bei der Atommülllagerung in Deutschland diskutieren. Im Frühjahr 2015 soll dann ein großer, auch international angelegter Kongreß zu diesem Themenkomplex folgen. Schon zuvor hatten der BUND, Greenpeace, ROBIN WOOD und zahlreiche Anti-Atom-Initiativen eine Beteiligung im Rahmen des derzeitigen Standortauswahlgesetzes abgelehnt.

Stx648-649.2014.1-2.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Oberflächennahe Endlagerung radioaktiver Abfälle in den Halden und Absetzbecken der Wismut. Um die dauerhafte Lagerung radioaktiver Abfälle in Halden und Absetzbecken der Wismut GmbH geht es in einer Kleinen Anfrage der Bundestagsfraktion Die Linke vom 8. November 2013 (Bundestagsdrucksache 18/58). Die Abgeordneten wollen unter anderem wissen, in welchen Halden und Absetzbecken der sieben Sanierungsstandorte seit 1990 zusätzlich radioaktive Stoffe und kontaminierte Rückstände eingelagert wurden. Außerdem soll die Regierung mitteilen, ob die eingelagerten radioaktiven Stoffe wieder zurückgeholt und in ein „Bundesendlager“ gebracht werden sollen.

Stx646-647.2013.6.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

Sicherheit zu fordern hilft nicht. Über den Umgang mit dem Atommüll, damals bis heute. Sicherheit zu fordern hilft nicht. – Die Sicherheitshypothese hat sich nicht nur mit den Katastrophen von Tschernobyl und Fukushima als falsch erwiesen, sondern auch mit den Umgehensweisen bei den Atommülllagern Morsleben, Asse und Gorleben. Statt dessen ist mit der Hypothese zu denken, daß das Mögliche und Denkbare immer geschieht und auch das Unerwartete und Ungeahnte geschehen kann. Nur wann es geschieht ist unklar. Unter der Voraussetzung und Annahme, daß Havarien geschehen, ist abzuwägen, ob wir – man selbst und die Bevölkerung – mit den Folgen auch ungeahnter Ereignisse noch weiter existieren und leben und die Art der neuen Existenz verantworten können. Inhaltsleeres und lediglich formales Handeln führte maßgeblich auch zu der Katastrophe von Fukushima. Zu diesen Einsichten gelangte zuletzt auch die Untersuchungs- und Gutachterkommission der japanischen Regierung zur Havarie im AKW Fukushima Daiichi. Das gilt jedoch nicht nur für Katastrophen wie Kernschmelzen in Atomkraftwerken, sondern auch für den Umgang mit dem Atommüll. Bericht und Thesen von Thomas Dersee.

Stx646-647.2013.1-6.6 (6 Seiten)

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Atommüll-Lager

Sorgenbericht. Zu Beginn der Reaktorkatastrophe von Fukushima rief die Bundesregierung zwar den Atomausstieg aus, doch verändert hat das nichts. Der Atommüll strahlt weiter. Das macht der aktuelle Sorgenbericht der Atommüllkonferenz 2013 deutlich. Daten zu mehr als 90 Atommüllstandorten in Deutschland hat die Politologin Ursula Schönberger für diese Bestandsaufnahme zusammengetragen. Dabei sind „Spezialitäten“ wie 1.900 Altlastanlagen der früheren Sowjetisch-Deutschen Aktiengesellschaft (SDAG) Wismut in Sachsen und Thüringen, für die keine Sanierungspflicht besteht, nicht einmal mitgerechnet. Entstanden ist ein 272 Seiten starkes Buch, das die Atommüllmisere der Bundesrepublik Deutschland abbildet.

Zu lesen sind diese Datenblätter der gesamtdeutschen Atommüllära wie Szenen aus einem Kriminalroman. In kurzen Essays wird auch auf standortübergreifende Probleme eingegangen, wie das „Freimessen“ von Atommüll, Transparenz oder der ungelösten Frage nach dem Lagerkonzept für das gesamte Atommüllaufkommen. Diese Bestandsaufnahme zeichnet nicht nur die circa 5 Prozent hochradioaktiver Abfälle auf, für die ein Endlager gesucht wird, sondern auch die restlichen 95 Prozent, den die Politik gerne verschweigt.

Dem Sorgenbericht ist eine gefaltete, DIN A1 große Karte beigelegt, die alle Atommüllstandorte noch einmal sichtbar macht. Von einer weißen Landkarte kann heute niemand mehr sprechen.

Zu beziehen ist der Sorgenbericht für 15 Euro bei der Arbeitsgemeinschaft Schacht KONRAD e.V., Bleckenstedter Str. 14a, 38239 Salzgitter, eMail: bestandsaufnahme@atommuellkonferenz.de , Tel. 05341-90019-4, Fax -5, oder im Buchhandel, ISBN 978-3-00-043228-6.

Stx644-645.2013.10.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

Atommüll-Endlagerung: Die Verwendung radioaktiver Halden als Baumaterial. Der Kirchliche Umweltkreis Ronneburg besteht in diesem Jahr 25 Jahre. Dieser Beitrag versteht sich als Reminiszenz an das langjährige bürgerschaftliche Engagement der Gruppe, die ihre Wurzeln noch in der oppositionellen Umweltbewegung der DDR hatte. Der Umgang mit einer Vielzahl radioaktiver Umweltprobleme im Zusammenhang mit dem Sanierungsgeschehen des Uranbergbaus um Ronneburg führte zu der Erkenntnis, dass die Langzeitwirkung von Radioaktivität jede Art von Ignoranz bestraft. In Thüringen werden Altlasten des Uranbergbaus inzwischen verniedlichend nur noch als Hinterlassenschaften bezeichnet. Offizielle Anfragen, die diese Altlasten außerhalb der Rechtsträgerschaft der Wismut GmbH betreffen und somit keiner Sanierung unter der Regie des Bundes unterliegen, werden konsequent vom Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz und seinen Behörden ignoriert, ausgesessen oder verleugnet. Dies gipfelt dann in Gegendarstellungen mit ständiger Entwarnung vor jeglichen Gefahren, die die Bevölkerung betreffen könnten. Zum Beispiel seien ausreichende Abdeckungen aus der DDR-Zeit vorhanden oder die Anlagen so weit abgelegen, dass selbst Kontrollmessungen nur sinnlosen Aufwand darstellen würden. Der Beitrag soll für diese Thematik sensibilisieren und konzentriert sich auf die Folgenutzung von radioaktiven Abraum und Rückständen. Neben dem historischen Bezug wird die brisante Aktualität belegt. Von Frank Lange , Kirchlicher Umweltkreis Ronneburg

Stx642-643.2013.3-9.7 (7 Seiten)

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Atommüll-Lager

Die großen Umweltverbände Greenpeace, BUND und Robin Wood nehmen nicht an der Kommission zur Vorbereitung der Endlagersuche teil. Einige Umweltverbände fordern noch mehr Bedenkzeit im Endlager-Suchprozess.

Einige Umweltverbände benötigen eine längere Bedenkzeit für die Entscheidung, an der „Kommission Lagerung hochradioaktiver Abfallstoffe“ teilzunehmen oder nicht. Das meldete der Deutsche Naturschutzring (DNR) am 16. August 2013 an den Deutschen Bundestag.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), Robin Wood und Greenpeace hatten zuvor bereits beschlossen, an der Kommission nicht teilzunehmen, wird in einer gemeinsamen Presseerklärung der Umweltverbände vom 19. August 2013 mitgeteilt. „Nach diesem Start haben wir kein Vertrauen in die Kommission“, begründet der Leiter des Greenpeace-Energiebereiches Thomas Breuer diesen Schritt. „Das Vorgehen der Bundesregierung widerspricht unserem Verständnis einer ernst gemeinten ergebnisoffenen und transparenten Suche nach einem Endlager“, sagt auch BUND-Geschäftsführer Olaf Bandt. Bürger und Verbände seien viel zu spät und in viel zu geringem Umfang in den bisherigen Prozeß eingebunden worden. Greenpeace, BUND und Robin Wood werden die Arbeit der Kommission von außen aktiv begleiten.

Am 31. August 2013 trafen sich Bürgerinitiativen von Atommüllstandorten, unabhängige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie in diesem Bereich arbeitende Organisationen in Kassel zu ihrer 3. Atommüllkonferenz. Im Wortlaut erklärten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Atommüllkonferenz: „Das Standortauswahlgesetz, wie auch die in dem Gesetz fixierte Besetzung der ‚Kommission Lagerung hochradioaktiver Abfallstoffe‘ und ihre mangelnde Kompetenz im weiteren Prozess schließen es aus, dass die Bundesrepublik Deutschland über diesen Weg der Klärung des langfristigen Umgangs mit dem Atommüll näher kommt. Sie dient im Gegenteil dazu, den Standort Gorleben nachträglich zu legitimieren. Deshalb besteht unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Konsens, dass die beiden für die Umweltbewegung vorgesehenen Plätze in der Kommission nicht besetzt werden sollen.“

Stx640-641.2013.8-9.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Atommüll-Endlagerung: Riesige radioaktive Deponie in Thüringen. Giftige Wismut-Schlammteiche werden trockengelegt. Mit der Trockenlegung der giftigen Wismut-Schlammteiche bei Seelingstädt entsteht eine riesige radioaktive Deponie. Die Planungen dafür gehen den Anrainer-Gemeinden und Umweltverbänden jedoch nicht weit genug. Die Sanierung der größten Deponie aus den Abfällen der Uranaufbereitung der früheren Sowjetisch-Deutschen Aktiengesellschaft (SDAG) Wismut, der sogenannten Industriellen Absetzanlagen von Culmitzsch, wird wahrscheinlich noch neun bis zehn Jahre dauern. Jahrzehntelang waren die giftigen Rückstände aus der Seelingstädter Uranaufbereitung in den ehemaligen Tagebau gepumpt worden, so daß riesige Schlammteiche entstanden sind. Wie sie einmal aussehen sollen, wenn die Schadstoff-Schlämme trockengelegt sind, dazu laufen hinter den Kulissen bereits die Gespräche und Planungen. Zuletzt kamen die Betroffenen am 13. August 2013 beim Landesverwaltungsamt in Weimar zusammen.

Stx640-641.2013.7-8.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Ein Standortauswahlgesetz mit Nebenwirkungen. Nach dem Bundestag stimmte am 5. Juli 2013 auch der Bundesrat dem Standortauswahlgesetz zu, das dazu dienen soll, ein Endlager für hochradioaktiven Müll zu finden. (Strahlentelex hatte mehrfach ausführlich berichtet.) Inzwischen wurde es am 26. Juli im Bundesgesetzblatt verkündet und ist nun seit dem 27. Juli 2013 in Kraft.

Nachdem die Verabschiedung des Gesetzes von allen im Bundestag vertretenen Parteien außer der Linken mit besonderem Nachdruck betrieben worden war, fallen einigen Grünen nun auch Nachteile und Risiken des Gesetzes auf. Bei nüchterner Betrachtung stelle man fest: Je mehr von Bürgerbeteiligung gesprochen wird, desto weniger will irgend jemand aus dem politischen Berlin den Bürgern tatsächliche Mitentscheidungsrechte zubilligen. Die Bundesländer werden faktisch entmachtet, auch beim schwachradioaktiven Müll, und mittelradioaktiver Müll könnte sogar in Gorleben eingelagert werden.

Ziel des Bundesumweltministers Peter Altmaier (CDU) ist es nun, wie er seine Pressestelle verkünden ließ, noch vor der im September dieses Jahres stattfindenden Neuwahl des Deutschen Bundestages „einvernehmlich“ die Kommission zu besetzen, die bis Ende 2015 Suchkriterien entwickeln und Standortvorschläge unterbreiten soll. Ihr sollen auch 8 Mitglieder des Bundestages und Stellvertreter angehören. Der Minister weiß offenbar schon vor der Wahl, wer dem Bundestag angehören wird.

Stx638-639.2013.5.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

Atommüll-Endlagerung: Der Bundestag stimmte für ein noch etwas verändertes Standortauswahlgesetz. Die Genehmigung für das Zwischenlager beim AKW Brunsbüttel wurde vom Oberverwaltungsgericht Schleswig aufgehoben. IPPNW: Eine sichere Entsorgung von radioaktivem Müll ist nicht möglich. Das Standortauswahlgesetz für die Lagerung von hochradioaktivem Atommüll ist vom Deutschen Bundestag in etwas veränderter Form mit großer Mehrheit gebilligt worden. Zuvor hatten sich die im Bundestag vertretenen Parteien bis auf die Linke am 25. Juni 2013 auf einen noch einmal veränderten Konsensvorschlag geeinigt und ihn einen Tag danach im Umweltausschuß gebilligt. Die Abgeordneten von CDU/CSU, SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen stimmten am Vormittag des 26. Juni 2013 im Umweltausschuß für den Gesetzentwurf (Bundestagsdrucksache 17/13471), der dann am 28. Juni 2013 auch vom Plenum verabschiedet wurde. Die Fraktion Die Linke stimmte gegen den Vorschlag und brachte einen eigenen Entschließungsantrag (17/16/733) ein, der abgelehnt wurde. Noch im Juli soll auch der Bundesrat zustimmen.

An dem ursprünglichen Gesetzentwurf wurden Änderungen vorgenommen. So wird die darin vorgesehene Kommission, die nun „Kommission Lagerung hochradioaktiver Abfallstoffe“ heißt und die Kriterien für die Endlagersuche erarbeiten und dem Gesetzgeber empfehlen soll, von 24 auf 33 Mitglieder aufgestockt. 8 Wissenschaftler und 8 Vertreter der sogenannten Zivilgesellschaft (wie zuvor jeweils 2 aus Umweltverbänden, Religionsgemeinschaften, der Wirtschaft und den Gewerkschaften) sollen jeweils 8 Vertretern aus Bundestag und Landesregierungen gegenübersitzen. Dazu kommt eine oder ein Vorsitzende/r. Entgegen dem bisherigen Entwurf werden die Politiker und die oder der Vorsitzende in der Kommission jedoch kein Stimmrecht besitzen. Die oder der Vorsitzende, die Wissenschaftler und die Vertreter der Zivilgesellschaft werden von Bundestag und Bundesrat gemeinsam gewählt. Wie die Wahlvorschläge zustande kommen, ist nicht geregelt. Nur für die Politiker sind dem Gesetz zufolge auch Stellvertreter vorgesehen, für die Wissenschaftler und die Vertreter der Zivilgesellschaft dagegen nicht. Diese sollten deshalb möglichst jung und gesund, ledig und kinderlos, arbeitslos oder beamtet sein, also keine weiteren zwingenden Verpflichtungen haben, um stets an den Sitzungen der Kommission teilnehmen zu können, empfiehlt Strahlentelex.

Der Einfluß der Zivilgesellschaft wurde verringert. Die Zahl der Politiker und Wissenschaftler wurde erhöht, die der Vertreter der Zivilgesellschaft dagegen nicht. Zwar stimmen nun die Politiker bei den unverbindlichen Empfehlungen der Kommission nicht mit, sie sind jedoch prägend für die Entscheidungen von Bundestag und Bundesrat und stimmen dort mit.

Stx636-637.2013.8-10.3 (3 Seiten)

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Atommüll-Lager

Schweizer Kritik am deutschen Standortsuchgesetz. Die Schweiz will bei deutscher Endlagersuche in Grenznähe auch mitreden. Das neue Standortsuchgesetz für ein Atommüll-Lager in tiefen geologischen Schichten ist aus Schweizer Sicht nicht nur deshalb interessant, weil jetzt – wie dort – ein auf mehrere Vorschläge ausgerichteter Prozeß geplant ist und neben Salzstöcken neu auch Tonschichten geprüft werden. Eine erste Erkundung der deutschen Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe zeige im übrigen auch zu untersuchende Gebiete bei Schaffhausen. Das schweizerische Bundesamt für Energie (BfE) habe deshalb jüngst das Gespräch mit deutschen Vertretern gesucht, um auf die Notwendigkeit einer Schweizer Beteiligung bei der Standortauswahl hinzuweisen.

Stx634-635.2013.4.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

Lagerkoller. Ein inhaltlich leeres „Standortauswahlgesetz – Stand AG“ bereitet den Boden für künftige Katastrophen. Wie Deutschland in einer Million Jahre aussieht, das soll nun festgelegt werden. Und zwar in der Verantwortung des Deutschen Bundestages. Der „Entwurf eines Gesetzes zur Suche und Auswahl eines Standortes für ein Endlager für Wärme entwickelnde radioaktive Abfälle (Standortauswahlgesetz – StandAG)“ wurde am 17. Mai 2013 in erster Lesung vom Deutschen Bundestag behandelt. [1] Ein-gebracht hatten es gemeinsam sämtliche im Bundestag vertretenen Parteien außer der Linken. Nach dem Atomaus-stieg soll „im nationalen Konsens“ ein sicheres Endlager für hochradioaktive Abfälle gesucht werden. Das Standortauswahlgesetz soll die einzelnen Verfahrensschritte für eine „ergebnisoffene Suche und die Auswahl eines Standorts“ für die hochradioaktiven Abfälle regeln. Dabei soll nach gesetzlich festgelegten Kriterien ein Standort gefunden werden, „der die best-mögliche Sicherheit für einen Zeitraum von einer Million Jahre gewährleistet“, heißt es in dem Gesetz. Um eine breite Übereinstimmung für die Standortauswahl zu erhalten, soll das Verfahren transparent und mit einer breiten Beteiligung der Öffentlichkeit durch-geführt werden. Für die Standortauswahl wird mit Kosten in Höhe von 2 Milliarden Euro gerechnet. Das Gesetz soll noch vor der parlamentarischen Sommerpause in diesem Jahr verabschiedet werden. Das gesamte Verfahren soll bis 2031 beendet sein. Mit einem Kommentar von Thomas Dersee.

Stx634-635.2013.1-4.4 (4 Seiten)

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Atommüll-Lager

Endlager-Parteienkonsens: Gorleben soll weiter im Auswahltopf bleiben. Die künftigen Umweltkatastrophen werden bereits vorprogrammiert. Niedersachsens rot-grüne Landesregierung und Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) haben sich am 24. März 2013 in Berlin auf einen Kompromiß zum Endlagersuchverfahren geeinigt: Der Transport von Atombrennstäben in das Zwischenlager in Gorleben und die „Erkundung“ des dortigen Salzbergwerks auf seine Eignung als Endlager für hochradioaktive Atomabfälle seien jetzt auf unbestimmte Zeit „eingestellt“ anstatt „ausgesetzt“. Ein Endlagersuchgesetz, soll noch im Juni dieses Jahres, also vor der Neuwahl des Bundestages, von Bundestag und Bundesrat verabschiedet werden. Gegenüber dem bisherigen Entwurf sei der Rechtsweg jetzt nicht nur auf das Bundesverfassungsgericht beschränkt, sondern um den Zugang zur Verwaltungsgerichtsbarkeit und die Möglichkeit einer Verbandsklage erweitert worden, wird erklärt. Eigentum an Salzrechten dürfe vorläufig nicht unter Bergrecht enteignet werden. Diverse Befugnisse blieben bei den Bundesländern und würden vorerst nicht auf den Bund übertragen. Die Festlegung der Zwischenlager, in denen künftig anstatt in Gorleben hochradioaktiver Müll gelagert wird, werde der Bundesumweltminister mit den Bundesländern koordinieren. Eine 24 Mitglieder umfassende Bund-Länder-Enquête-Kommission „Lagerung hochradioaktiver Abfallstoffe“ soll bis Ende 2015 Grundsatzfragen für die dauerhafte Lagerung solcher Stoffe „erörtern und klären“. Dafür soll Gorleben weiter im Auswahltopf bleiben, weil dort schon 1,6 Milliarden Euro verbaut wurden. Deshalb wird der neuen rot-grünen Landesregierung in Hannover nun der Bruch ihres Wahlversprechens vorgehalten. Mit einem Kommentar von Thomas Dersee.

Stx630-631.2013.9-10.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Endlagerung: Die Endabdeckung Deutschlands größter radioaktiver Deponie steht vor der Genehmigung. Der Umgang mit den Hinterlassenschaften des WISMUT-Uranbergbaus.

Von Frank Lange, Kirchlicher Umweltkreis Ronneburg

Die Entwurfsplanung zur Endabdeckung der Industriellen Absetzanlage (IAA) Culmitzsch wird in Kürze vom Thüringer Landesbergamt (TLBA) genehmigt. Damit läutet die Wismut GmbH, ein Unternehmen des Bundes, die letzte große bauliche Etappe der Sanierung der Uranbergbauregionen in Thüringen und Sachsen ein. Über die Hälfte der 231.000 Tonnen Uran, die zwischen 1946 und 1990 gewonnen wurden, kam aus der Region um Ronneburg in Ostthüringen. Ein Großteil der hierfür abgebauten Erze wurde zwischen 1962 und 1990 in der Erzaufbereitungsanlage 102 (Seelingstädt) verarbeitet. Sie gelangten auf Grund der geringen Urankonzentrationen fast hundertprozentig als Aufbereitungsrückstände in zwei Tagebaue, die zu großen Schlammteichen umfunktioniert wurden. Diese Deponien bezeichnet man bergtechnisch mit dem englischen Begriff tailings.

Frühzeitig entschloss man sich für eine sogenannte In-situ-Verwahrung als die wirtschaftlichste Variante. Das heißt, die Schlammteiche werden am Ort ohne Grundabdichtung verwahrt. Die über den Tailings ausgetretenen Überstauwässer bildeten eine radioaktive Seenlandschaft, die nach und nach abgezogen und einer entsprechenden Wasserbehandlung zugeführt wurden. Das Porenwasser versuchte man (mittels Vertikaldrains) aus den sehr instabilen Schlämmen zu entfernen. Die abgelagerten feinkörnigen und in bestimmten Beckenbereichen besonders schlammförmigen Rückstände stabilisierte man zuvor mit örtlich vorhandenem radioaktiven Haldenmaterial und teilweise mit Sand, um eine gewisse Tragfähigkeit erst zu erzeugen. Daran schloss sich das Aufbringen einer Zwischenabdeckung (ZAD) an, die ebenfalls aus Haldenmaterial besteht. Nach der Genehmigung der Planunterlagen ist nun das Aufbringen der Endabdeckung (EAD) vorgesehen.

Stx630-631.2013.5-9.5 (5 Seiten)

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Atommüll-Lager

Lex Asse beschlossen. Am 28. Februar 2013 hat der Deutsche Bundestag das interfraktionelle Gesetz zur Beschleunigung der Rückholung radioaktiver Abfälle und der Stillegung der Schachtanlage Asse II mit den Stimmen von CDU/CSU, FDP, SPD und Bündnis 90/Die Grünen beschlossen. Nur die LINKE stimmte gegen das Gesetz. Es faßt den Paragraphen 57 des Atomgesetzes neu. In der Asse II besteht die akute Gefahr des Einsturzes des Salzbergwerks und der unkontrollierten radioaktiven Freisetzungen. Mit dem Gesetz sollen die verfahrensrechtlichen Rahmenbedingungen für die Rückholung von 126.000 Fässern mit radioaktivem Abfall erleichtert, die Arbeiten insgesamt beschleunigt und Vertrauen der Öffentlichkeit in die Arbeit der Beteiligten gefördert werden.

Stx628-629.16.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

endlagerdialog.de statt Gorlebendialog. In der Ausgabe des Strahlentelex vom 7. Februar 2013 wurden in dem Artikel mit der Überschrift „Deutsche Arbeitsgemeinschaft Endlagerforschung“ gegründet unter anderem Passagen und Vorstellungen von der Website http://endlagerdialog.de von Dr. Arndt Mehnert zitiert www.strahlentelex.de/Stx_13_626-627_S07-10.pdf . Der Artikel schloß im Zusammenhang von Sicherheit, Risiko, Gefahr und Angst mit dem Statement: „Allerdings – das schreibt Mehnert nicht – bedeutet „rationalisieren“ in der Psychologie eine ineffektive Problemlösungsstrategie, etwa nach dem Muster: „Mein Großvater hat auch sein ganzes Leben lang geraucht und ist doch über 80 Jahre alt geworden.“ Unbestimmte Ängste lassen sich zwar durch Information und engagierte Befassung in konkrete Furcht verwandeln, die dann aber ebenso konkret zu bewältigen ist.“ Dazu merkt Arndt Mehnert an: „Ein solches „Rationalisieren“ war im Artikel nicht gemeint. Hier ist eher der soziologische Rationalisierungsbegriff anzuwenden – im Sinne von Norbert Elias als Steigerung der „Langsicht“, d.h. der Fähigkeit, die Folgen der eigenen Handlungen über immer mehr Glieder der Kausalketten „vorauszuberechnen“ (…).“

Stx628-629.2013.15-16.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Atommüll-Lagerung: „Deutsche Arbeitsgemeinschaft Endlagerforschung“ gegründet. Neuer Entwurf eines Endlagersuchgesetzes veröffentlicht. „endlagerdialog.de statt Gorlebendialog“. Am 16. Januar 2013 haben führende deutsche Institutionen der Endlagerforschung in Berlin die Deutsche Arbeitsgemeinschaft Endlagerforschung (DAEF) ins Leben gerufen. Das teilte die Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) mbH mit. Ziel der Arbeitsgemeinschaft sei es, einen Beitrag zur Endlagerung radioaktiver Abfälle zu leisten und Forschungsarbeiten effektiver zu gestalten. „Mit unseren Ergebnissen wollen wir die Bundesregierung und die zuständigen Bundes- und Länderbehörden sowie den Bundestag und sonstige interessierte Institutionen zum Beispiel in Form von Positionspapieren und Stellungnahmen beraten. Mindestens genauso wichtig ist uns aber, auch die Öffentlichkeit über Entwicklungen und Ergebnisse auf dem Gebiet der Endlagerforschung zu informieren“, erklärte Prof. Horst Geckeis vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Vorsitzender der DAEF.

„Dazu gehört eigentlich das öffentliche Eingeständnis, daß die bisherigen Endlagerversuche in der Praxis gescheitert sind und daß es Bürgerinitiativen waren, die das Desaster in Morsleben und in der Asse II wie auch die geologischen Unzulänglichkeiten im Schacht Konrad und im Salzstock Gorleben aufgedeckt haben“, kommentiert die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) e.V.. Ein Forschungsverbund, unter dessen Dach Institutionen und Institute Platz finden, die in der Vergangenheit ihre Verantwortungslosigkeit unter Beweis gestellt haben, starte mit einer beschädigten Reputation. Die Teilnahme beispielsweise des Öko-Instituts am Verbund rufe große Irritationen hervor.

Ebenfalls mit Datum vom 16. Januar 2013 versehen gibt es einen neuen Entwurf des Endlagersuchgesetzes („Standortauswahlgesetz; StandAG“). Eine erste Version einer Synopse stellte am 28. Januar 2013 die Website endlagerdialog.de zur Verfügung. Demnach gibt es nur wenige Änderungen zur Fassung vom 17. Oktober 2012. Das Institut für die Standortauswahl wurde in Regulierungsbehörde für […] umbenannt und die Konstruktion über ein Bundesamt für kerntechnische Sicherheit wird aufgegeben.

Damit wird das Institut, jetzt die Regulierungsbehörde, stärker an das Umweltministerium angebunden, kommentiert Michael Mehnert, Betreiber der Website endlagerdialog.de . Mehnert ist promoviert in Physikalischer Chemie und war bis Ende April 2011 beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) tätig, bis ihm, wie er schreibt, „wegen interner Kritik an der Wissenschaftlichkeit und der nicht eingelösten Zusicherung ‚Transparenz und Offenheit‘ fristlos gekündigt wurde“.

Stx626-627.2013.7-10.4 (4 Seiten)

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Atommüll-Lager

Bilanz des Gorleben Untersuchungsausschusses. Es wurde manipuliert, verdreht und gelogen. DIE LINKE kommt nach 76 Anhörungen von Zeugen und Sachverständigen und der Sichtung von circa 2.000 Akten im Untersuchungsausschuß Gorleben zu einem klaren Ergebnis. Seit 1977 trafen Bundesregierungen aller Couleur mit der Standortentscheidung oder dem Festhalten an Gorleben als möglichem Endlager für radioaktive Abfälle fatale Fehlentscheidungen. Dabei wurden Meßergebnisse umgedeutet, Gutachten beschönigt, Karten gefälscht, Berichte manipuliert und Kritiker geschaßt. DIE LINKE ist die erste Fraktion, die noch bevor der Parlamentarische Untersuchungsausschuß Gorleben am 13. Dezember 2012 seine Beweisaufnahme formal beendete, die Ergebnisse in einer ausführlichen Bilanz zusammengefaßt hat.

Stx624-625.2013.8-9.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Gesetzentwurf für schnellere Rückholung radioaktiver Fässer aus der Schachtanlage Asse II. Die Schachtanlage in dem vor einem Zusammenbruch stehenden Salzbergwerk Asse II soll geschlossen und die Rückholung der darin gelagerten mit radioaktiven und chemischen Abfällen gefüllten Fässer beschleunigt werden. In einem fraktionsübergreifenden Gesetzentwurf (Bundestagsdrucksache 17/11822 vom 11.12.2012) sprechen sich CDU/CSU, SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen für eine entsprechende Änderung des Atomgesetzes (§ 57b) aus.

Stx624-625.2013.8.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

Atommüll-Endlagerung: Die Endlagersuche ruht weiterhin bis zu den nächsten Wahlen. Die schwarz-gelbe Regierungskoalition hat die Erkundungsarbeiten am möglichen Atommüll-Endlager in Gorleben bis zur Bundestagswahl im September 2013 ausgesetzt. Das erklärte Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) am 30. November 2012 in Berlin. Gleichzeitig ließ er jedoch den zum 31. Dezember 2012 auslaufenden Betriebsplan für Gorleben als Offenhaltungsbetrieb bis September 2013 verlängern. Den Erkundungsstopp hatte bereits sein Vorgänger Norbert Röttgen versprochen, bis ein Gesetz zur Endlagersuche steht, sollten Bagger und Bohrer ruhen. SPD, Grüne und CDU verzögerten bisher aus diversen wahltaktischen Gründen nicht nur eine Einigung, sondern strebten auch lediglich einen Parteienkonsens an, ohne Beteiligung von Umweltverbänden und Bürgern. Der bisherige Ablauf zeigt, daß ein echter Neustart der Endlagersuche nur gelingen kann, wenn Gorleben vorab ausscheidet. Denn die Kriterien für ein geeignetes Endlager lassen sich nicht mit ständigem Blick auf Gorleben festlegen. Die einen wollen sonst Kriterien so festlegen, daß Gorleben übrigbleibt, die anderen so, daß Gorleben ausscheidet.

Stx622-623.2012.14-15.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

BI Lüchow-Dannenberg: Schon der Titel „Endlagersuchgesetz“ ist faul. Denn nur wer sucht, der findet. Den offensichtlichen Stillstand in der Debatte um ein „Endlagersuchgesetz“ nutzen die Gorleben-Gegner auf ihre Art. Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) bringt Licht ins Dunkel und bietet ab sofort auf ihrer Homepage einen besonderen Service: Fakten, Meinungen und Landkarten sollen den Hintergrund der Debatte beleuchten, die bisher allein von den Spitzen der CDU, Grünen und SPD geführt wird: www.bi-luechow-dannenberg.de

Stx618-621.2012.10-11.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Weshalb Zwischenlager Radioaktivität freisetzen. Nach Beginn der Einlagerung von Transportbehältern mit hochradioaktiven Abfällen im Transportbehälterlager Gorleben (TBL-G) gingen in der Umgebung die Mädchengeburten stark zurück. Diese Feststellungen wurden durch eine unabhängige Studie des Niedersächsischen Landesgesundheitsamts (NLGA) im Juli 2011 bestätigt. Trotz der statistisch eindeutigen Ergebnisse stieß die Hypothese, daß die Ursache für die Verschiebung des Geschlechtsverhältnisses das TBL-G wäre, insbesondere bei den Vertretern der Atomaufsicht im niedersächsischen Umweltministerium (NMU) sowie des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) auf Skepsis. Das Argument der Behörden lautet, daß Radioaktivität aus dem TBL-G als Ursache der Veränderung der Geburtenverhältnisse nicht in Frage käme, weil keine freigesetzt würde. Stimmt das eigentlich?

Daß die Behälter dicht sind, ist kaum anzuzweifeln. Das bedeutet aber nicht, daß durch sie nicht trotzdem Radioaktivität freigesetzt werden kann. Aus den Behältern treten durch die Wände hindurch erhebliche Mengen an Neutronen aus. Es kann also keine Rede davon sein, daß ein Zwischenlager keine Radioaktivität freisetzt: Sobald wesentliche Mengen von Neutronen in die Luft gelangen, entsteht dort ganz zwangsläufig Radioaktivität in Form von Aktivierungsprodukten. Von Ralf Kusmierz

Stx616-617.2012.1-4.4 (4 Seiten)

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Atommüll-Lager

Lagerung des eigenen Atommülls mit Gewinngarantie für AKW-Betreiber. Kritik an Sonderstellung der DBE bei der Endlagersuche nach Akteneinsicht beim Bundesamt für Strahlenschutz. Sonderbares förderte die Akteneinsicht zu Tage, die die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) nach dem Umweltinformationsgesetz beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) beantragt hatte. Die BI wollte wissen, welche Rolle die Deutsche Gesellschaft zum Bau und Betrieb von Endlagern für Abfallstoffe (DBE) im Atommüllgeschäft spielt.

Stx614-615.2012.7.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

Die Auseinandersetzung um Gorleben gerät zur Hängepartie. Bürgerinitiative fordert Rückbau und übt scharfe Kritik an grüner Atommüll-Politik. Gesellschaftlicher Konsens statt Parteienkonsens gefordert. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat beim niedersächsischen Landesbergamt einen Antrag auf Verlängerung des Hauptbetriebsplans um drei Monate gestellt. Vor zwei Jahren hatte die schwarz-gelbe Bundesregierung das Gorleben-Moratorium beendet und die Arbeiten im „Erkundungsbereich I“ wurden wieder aufgenommen. Der gültige Hauptbetriebsplan läuft eigentlich zum 30.9.2012 aus.

Mit Unverständnis haben Atomkraftgegner aus der Region Gorleben zudem auf den Beschluß des Bundesvorstands der Grünen (http://bit.ly/Mb4MFa) reagiert, die Verhandlungen zum Endlagersuchgesetz zügig abschließen zu wollen und darauf zu drängen, das Gesetz bereits im September 2012 in den Bundestag einzubringen. Sie fordern einen gesellschaftlichen statt lediglich einen Parteienkonsens.

Stx614-615.2012.6-7.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Gasdepot unter dem Salzstock Gorleben. Nachdem der Bundestagsuntersuchungsausschuss zu Gorleben alle Akten und Unterlagen zu den Gasbohrungen bei Lenzen von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) angefordert hatte, fehlte eine auffällige 1,50 m große Karte. Auf Drängen der Linke-Bundestagsabgeordneten Johanna Voß, lieferte die BGR jetzt dem Untersuchungsausschuss diese Karte nach. Demnach lagern die größten Gasvorkommen unter dem Gorlebener Salzstock.

Stx612-613.2012.15.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

Eine Rückholung des Atommülls aus der Asse soll nicht vor 2037 beginnen können, sofern nicht Gesetze geändert werden. Der Atommüll im ehemaligen Salzbergwerk Asse II bei Wolfenbüttel kann erst deutlich später geborgen werden als bisher erwartet. Das geht aus einem bislang nicht veröffentlichten Rahmenterminplan des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) hervor, der der dem NDR Fernsehen vorliegt, das diesen am 29. Mai 2012 bekannt machte. Der Terminplan wurde von der Firma „Acos Projektmanagement“ im Auftrag des Bundesamtes erstellt. Das BfS bestätigte am selben Tag die Medienberichte, wies aber darauf hin, daß der Zeitplan ein „Worst-Case-Szenario“ widerspiegele. Strittig sei zum Beispiel, ob die nötigen Sicherheits- und Sanierungsschritte am früheren Salzstock wie bisher vorgesehen nacheinander erfolgen müssen. Ein paralleles Vorgehen könnte die Arbeiten eventuell beschleunigen, jedoch müßten dafür Gesetze geändert werden. Während die Rückholung in weite Ferne rückt, wird die Flutung unmittelbar vorbereitet, befürchtet nun der Asse-II-Koordinationskreis.

Stx610-611.2012.8-9.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Morsleben – Geschichte eines umstrittenen Atomprojekts. Ausstellung in Döbeln, 1. - 30. Juni 2012. Noch bis zum 30. Juni 2012 lädt Greenkids Magdeburg e.V. zu einer neuen, überarbeiteten Ausstellung zum Atommülllager Morsleben in das Café Courage in 04720 Döbeln, Bahnhofstraße 56. Die Ausstellung wurde im September 2004 das erste Mal der Öffentlichkeit präsentiert und wurde seitdem an mehr als 20 Orten schon mehreren zehntausend Menschen gezeigt. Sie ist das Ergebnis von inzwischen über acht Jahren Recherche- und Forschungsarbeit von AktivistInnen der Greenkids e.V. und anderen Personen. Quelle der Arbeit sind mehr als ein Dutzend Archive und Organisationen. Der größte Teil des vorhandenen Aktenmaterials konnte noch nicht einmal gesichtet werden, berichtet Greenkids-Vorstand Falk Beyer. Es stehe also noch viel Arbeit bevor und die Wanderausstellung werde ständig ausgebaut. Inzwischen seien im Rahmen des Dokumentationsprojekts mehr als 2.800 Unterlagen erfaßt worden, weitere hunderte Dokumente lägen zur Einarbeitung in die Archivdatenbank bereit. Von diesen Materialien habe bisher auch erst ein kleiner Teil bearbeitet und verwertet werden können. Laufend kämen neue Unterlagen zum Morsleben-Archiv hinzu und die Recherchen in den öffentlichen Archiven werden fortgesetzt. Weitere Informationen und Materialien sind erhältlich über www.greenkids.de/morsleben und per eMail an mailto:morsleben@greenkids.de

Stx610-611.2012.7-8.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Initiative für eine schnellere Rückholung des Atommülls aus dem Salzbergwerk Asse ist gescheitert. Ein Antrag der SPD-Fraktion, die Rückholung der Fässer aus dem Atommülllager Asse II zu beschleunigen, ist am 25. Januar 2012 im Umweltausschuß des Deutschen Bundestages mit der Mehrheit der Stimmen der Koalitionsfraktionen abgelehnt worden. In ihrem Antrag hatte die SPD kritisiert, daß es durch die strikte Anwendung des Atomrechts zu Verzögerungen bei der Rückholung komme, obwohl der schlechte bauliche Zustand der Asse hierfür nur eine begrenzte Zeit lasse. Die SPD-Vertreterin stellte die Frage in den Raum, ob die Landesregierung wirklich ein Interesse habe, die Atommüll-Fässer zu bergen. In der Schachtanlage Asse II würde durch einen nicht mehr beherrschbaren Wasserzufluss der Betrieb und damit die Bergung des Inventars zum Erliegen kommen. Eine großräumige Grundwasserverseuchung durch ausgepreßte kontaminierte Lauge wäre unvermeidlich. Durch Kontakt mit den mechanisch zerstörten und korrodierten Gebinden sind zudem in diesen Laugen nicht nur Radionuklide, sondern auch chemische Problemstoffe mit zum Teil hoher Toxizität enthalten.

Stx602-603.2012.13-14.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

In Gorleben wird gebaut. Der Skandal um Gorleben wird amtlich. Bisher galt die Sprachregelung, dass der Salzstock Gorleben auf seine Eignung als Atommüllendlager „erkundet“ wird. Für die Gorlebengegner war das ein Etikettenschwindel. „1,6 Milliarden Euro sind in den Ausbau Gorlebens geflossen, eine Erkundung hingegen würde nach Angaben des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) mit rund 400 Millionen Euro zu Buche schlagen.“ Daran erinnert die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) in einer ihrer letzten Mitteilungen im alten Jahr 2011.

Srtx600-601.2012.8.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

„Vier potentielle Endlager bis 2013“. Vier „potentielle Endlager“ soll es bis 2013 geben und im nächsten Jahr auch ein „Endlagersuchgesetz“, sagt Umweltminister Norbert Röttgen. Aber der Salzstock in Gorleben wird unvermindert weiter ausgebaut. Das nährt Zweifel an einer offenen Endlagersuche.

Stx598-599.2011.10-11.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Gorleben: Greenpeace deckt falsche Berechnungen bei Strahlen-messungen auf. Der Grenzwert am Zwischenlager kann in diesem Jahr überschritten werden. Das Niedersächsische Umweltministerium (NMU) hat nach Ansicht von Greenpeace erhebliche Fehler bei der Berechnung der Strahlenmessungen am Atommüll-Zwischenlager Gorleben gemacht. Mit einer aktuellen Analyse weist die unabhängige Umweltschutzorganisation nach, daß der genehmigte Jahresgrenzwert von 0,3 Millisievert am Zwischenlager bis zum Jahresende überschritten werden kann. Die Strahlenmessungen bilden die Grundlage für die Entscheidung des Ministeriums über den diesjährigen Castortransport. Die Greenpeace-Berechnungen ergeben eine mögliche diesjährige Strahlendosis von 0,305 Millisievert. Das NMU hatte dagegen einen Strahlenwert von 0,233 Millisievert errechnet.

Stx596-597.2011.9-10.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Endlager: Gorleben war der Joker zur Überraschung des Bundes. Gorleben wurde vor rund 35 Jahren als Standort für ein Nukleares Entsorgungszentrum (NEZ) benannt. Noch heute wird heftig darum gestritten, wie es zu dieser Benennung kam. Gorleben-Befürworter haben sich mittlerweile eine Geschichte zu-rechtgelegt und auch die Gorleben-Kritiker haben ebenfalls ihre Vermutung, wie es abgelaufen ist. Die Zeugenbefragungen im Gorleben-Untersuchungsausschuß des Deutschen Bundestages bieten Gelegenheiten, sich darüber zu streiten.

Stx596-597.2011.5-9.5 (5 Seiten)

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Atommüll-Lager

Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg erstattet Strafanzeige gegen die Gesellschaft für Nuklearservice (GNS). „Das Maß ist voll, der Castortransport muß abgesagt werden“ – die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) reagiert auf die erhöhten Strahlenwerte im Castor-Lager in Gorleben mit einer Strafanzeige gegen die Gesellschaft für Nuklearservice (GNS). Der Betreiberfirma wird vorgeworfen, daß sie ionisierende Strahlen oberhalb genehmigter Grenzwerte freisetzt. Die Anzeige wurde am 16. September 2011 bei der Staatsanwalt Lüneburg eingereicht.

Stx594-595.2011.14-15.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Epidemiologie: Verlorene Kinder um Gorleben. Eine Studie des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes bestätigt Veränderungen des Geschlechterverhältnisses bei Gorleben seit dem Beginn der Castor-Transporte ins dortige Atom-Zwischenlager. Bericht von Sebastian Pflugbeil.

Stx592-593.2011.14.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

Erhöhte Strahlung in Gorleben. BI Umweltschutz: „Castor-Transport muss abgesagt werden“. 102 Castor-Behälter verlieren sich noch im Brennelement-Zwischenlager Gorleben, 420 Stellplätze gibt es insgesamt, 11 Behälter sollen im Herbst aus La Hague dazu kommen – doch schon jetzt gibt es Strahlenalarm: Radioaktivitäts-Messungen im Auftrag des niedersächsischen Umweltministeriums hätten ergeben, dass die Strahlenbelastung am Zaun des Zwischenlagers oberhalb der zulässigen Jahresgrenzwerte liegen könnte. Das berichtete das NDR Regionalmagazins „Hallo Niedersachsen“ am Abend des 25. August 2011. Dem NDR liegt demnach ein Vermerk des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasser-wirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) vor, in dem es heißt, es sei nicht auszuschließen, dass die Jahres-dosis bis Ende 2011 über-schritten sein könnte. „Eine Einlagerung weiterer Behälter wäre dann nicht zulässig.“

Stx592-593.2011.13.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

Das multiplikative Zusammenwirken von radioaktiven und nichtradioaktiven Schadstoffen in der Schachtanlage Asse wird bei Risikobetrachtungen nicht beachtet. In der Schachtanlage Asse sind mit dem Atommüll große Mengen unterschiedlicher Stoffe wie anorganische, organische zum Teil toxische und grundwassergefährdende Chemikalien eingelagert. Viele davon sind anerkannte Schadstoffe, wie z.B. einige Schwermetalle. Neben 13.000 Tonnen Eisen-Metall sind in den Inventarlisten über 1.000 Tonnen Nichteisenmetalle darunter circa 700 Kilogramm Arsen und arsenhaltige Verbindungen (überwiegend aus eingelagerten Pflanzenschutzmitteln), 12.000 Kilogramm Blei, circa 25.000 Kilogramm Chrom, 230.000 Kilogramm Zink, 55 Kilogramm Cadmium, 22.000 Kilogramm Nickel etc. aufgeführt. Daneben erhebliche Mengen an zum Teil giftigen Chemikalien organischer Art, wie zum Beispiel Tributylphosphat, BTEX-Aromaten, Dichlormethan und 1,1,1-Trichlorethan, Phthalsäureester und Komplexbildner wie Diammonium Hydrogen Citrat (NH4)2HC6H5O7 und viele andere Verbindungen. Gelangen diese Stoffe über Luft und Wasser in die Biokreisläufe, so ist mit Gesundheitsbeeinträchtigungen zu rechnen, die denen durch radioaktive Schadstoffe verursachten gleichkommen. Eine Fokussierung allein auf das radioaktive Abfallinventar wird daher der Sachlage nicht gerecht. Über Art und Menge der in den Mischabfällen enthaltenen Materialien herrscht große Unsicherheit. Seit der Einlagerung ist dieses Stoffgemenge permanent radioaktiver Strahlung ausgesetzt. Bericht von Rolf Bertram.

Stx580-581.2011.13-15.3 (3 Seiten)

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Atommüll-Lager

Das Lager Lubmin wird nicht nur für den ursprünglich angegebenen Zweck genutzt. Die Bundesregierung gab Auskunft über die Atommüll-Lagerung im Zwischenlager Lubmin. Im Atommüllager Asse tritt vermehrt radioaktive Salzlösung aus.

Stx578-579.2011.2-3.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Sicherheitsanforderungen werden verändert anstatt erfüllt. Der Umgang mit Atommüll ist nicht nur in Deutschland eine Geschichte voller Unkenntnis, Leichtfertigkeit und krimineller Energie. Zu den Hinterlassenschaften der amerikanischen Kernwaffenproduktion gehört das Atommülllager Hanford bei Richland im US-Bundesstaat Washington. In 177 unterirdischen Tanks mit einem Fassungsvermögen zwischen knapp 210 und 3.785 Kubikmetern lagern 53 Millionen US-Gallonen radioaktiver Müll. Das sind mehr als 200.000 Kubikmeter eines reaktiven klebrigen Gebräus aus hochradioaktiven Abfällen der Plutoniumproduktion und anderen Chemikalien. Sie wurden von 1947 an bis zur Stillegung des letzten Hanfordreaktors im Jahr 1987 eingelagert, reagieren ständig und verändern sich. Knapp 4 Millionen Liter Flüssigmüll sollen bereits aus lecken Tanks ausgesickert sein und dem Columbia-River zustreben.

Stx578-579.2011.1-2.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Neue Anforderungen für Atomendlager. In einer nicht öffentlichen Kungelrunde wurden die Sicherheitskriterien für ein Endlager genau auf das umstrittene geplante Endlager in Gorleben zugeschnitten. Am 30. September 2010 hatte das Bundesumweltministerium mit den Ländern über die „Sicherheitsanforderungen an die Endlagerung wärmeentwickelnder radioaktiver Abfälle“ beraten. Im Juli 2009 hatte der damalige Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) diese Anforderungen veröffentlicht, kurz vor dem Regierungswechsel und ohne Beteiligung der Länder. Kriterium für die Langzeitsicherheit soll nun weiterhin ein Zeitraum von einer Million Jahre sein und die Behälter müßten über einen Zeitraum von 500 Jahren zurückgeholt werden können, heißt es. Der bisher erarbeitete Stand werde „im Dialog mit den Ländern weiterentwickelt“. Das 22 Seiten umfassende Papier kann von der Homepage des Bundesumweltministeriums heruntergeladen werden: www.bmu.de/atomenergie_ver_und_entsorgung/downloads/17_legislaturperiode/doc/46521.php . Und der Bundestag hat Enteignungsmöglichkeiten zum Endlagerbau beschlossen.

Stx574-575.2010.8-9.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Atommüll im Salzbergwerk: Streit um Risiken und Nebenwirkungen bei einer Flutung des Atommülllagers Asse II. Bei einer Flutung des Atommülllagers Asse II mit einer gesättigten Magnesiumchloridlösung als „Schutzfluid“ – im Notfall oder als geplante Stilllegungsoption – bestehe kein Schutz gegen sicherheitsgefährdende chemische Prozesse. Davor warnte der emeritierte Professor am Institut für Physikalische und Theoretische Chemie der Technischen Universität Braunschweig Dr. Rolf Bertram in der Ausgabe des Strahlentelex vom 4. März 2010. Das ursprünglich als Vorbild für ein Atomendlager im Salzstock von Gorleben dienende „Versuchsbergwerk“ Asse II bei Wolfenbüttel wurde als illegale Atommülldeponie betrieben und ist nun akut vom Einsturz bedroht. Zur Orientierung bei der Vorbereitung von Maßnahmen zur Havarie-Abwehr dient gegenwärtig eine im Jahre 2005 vom Institut für Sicherheitstechnologie (ISTec) GmbH, einem Tochterunternehmen der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) mbH, erstellte Studie „Realistische und maximale Gasbildung in der Schachtanlage Asse“ (ISTec-A-979, Köln Juli 2005). Rolf Bertram kritisierte grundsätzliche Defizite diese Studie. Gegen diese Kritik wenden sich jetzt die Autoren der ISTec-Studie, der Chemiker Dr. Guido Bracke und der Diplom-Physiker Wolfgang Müller, Leiter der Stabsstelle Forschung & Entwicklung des ISTec. Sie werfen Bertram vor, sich auf „exotische Reaktionen“ zu berufen. Dem widerspricht Rolf Bertram, es handele sich im Gegenteil um mit Sicherheit ablaufende Reaktionen und er verweist auf die inzwischen offenbar gewordene Einlagerung einer Vielzahl hochaktiver Gebinde, die die Gasbildung maßgeblich beeinflussen. Strahlentelex dokumentiert diese Auseinandersetzung. Der Ausgangsartikel von Rolf Bertram („Risiken und Nebenwirkungen“ bei einer Flutung des Atommülllagers Asse II mittels Schutzfluid; Strahlentelex 556-557 vom 04.03.2010, S.10-14) kann unter www.strahlentelex.de/Stx_10_556_S10-14.pdf abgerufen werden.

Stx572-573.2010.7-12.6 (6 Seiten)

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Atommüll-Lager

Atommüll in Mecklenburg-Vorpommern: Große Mengen Atommüll vorgeblich „freigemessen“ und wie gewöhnlicher Müll auf Deponie abgelagert. Sogenannte Freimessungen von Atommüll sind ein Bluff. Der Eigentümer des Atomkraftwerks Lubmin führt sie selbständig durch. Die tatsächlich in den Abfällen aus dem Abriß des Atommeilers enthaltenen Radionuklide und deren Aktivität werden nicht ermittelt. Seit 1996 sind bis Mitte 2010 auf der Deponie Ihlenberg bei Schönberg, östlich von Lübeck, bisher rund 14.530 Tonnen sogenannte freigemessene radioaktive Abfälle aus dem stillgelegten Atomkraftwerk Lubmin bei Greifswald abgelagert worden. Das geht aus einer Antwort des Wirtschaftsministeriums von Mecklenburg-Vorpommern vom 14. September 2010 auf eine Anfrage aus dem Beirat für Umweltfragen der Deponie Ihlenberg hervor. Demnach waren es allein im Jahr 2001 sogar 7.154,5 Tonnen Atomabfälle, nachdem es in den Jahren zuvor noch insgesamt 4.351,3 Tonnen waren. Im Jahr 2001 war mit der Neufassung der Strahlenschutzverordnung (StrlSchV) bundeseinheitlich eine sogenannte Freigaberegelung eingeführt worden, die unterhalb bestimmter Konzentrationsschwellen der spezifischen Aktivität (angegeben in Becquerel pro Gramm) und ohne Begrenzung der Mengen die Ablagerung wie gewöhnlicher Müll auf Deponien und auch ein Recycling von Atommüll erlaubt. Das heißt, zuvor im Atomkraftwerk eingesetzte Materialien, zum Beispiel Metalle und Baustoffe, können im Eßbesteck, in Zahnspangen, im Straßen- und Hausbau landen. So wurden zum Beispiel im Jahr 2000 rund 5.543 Tonnen radioaktive Reststoffe der Energiewerke Nord freigegeben und dem Stoffkreislauf zugeführt sowie 1.747,1 Tonnen weitere radioaktive Abfälle auf der Deponie Ihlenberg abgelagert. Welche Radionuklide die Abfälle tatsächlich enthalten und wie hoch deren Aktivität ist, wird allerdings nicht ermittelt. „Im Freigabeverfahren werden keine Angaben für die tatsächlich in den einzelnen Gebinden gemessene nuklidspezifische Aktivität aufgezeichnet“, heißt es in der Mitteilung des Schweriner Wirtschaftsministeriums.

Stx570-571.2010.9-10 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Atommüll in Thüringen: Unsanierte Standorte des Uranbergbaus stellen die Sicherheit der Endlager der Uranerzaufbereitung infrage. Die Langzeitsicherheit unsanierter Standorte des Uranbergbaus im Zusammenhang mit den Endlagerstätten der Uranerzaufbereitung in Ostthüringen. Von Frank Lange, Kirchlicher Umweltkreis Ronneburg. Wie sicher sind die unsanierten Standorte des Uranbergbaus in Ostthüringen? Und was haben unsanierte Bergbauflächen mit radioaktiven Endlagern zu tun? Für diese findet schließlich seit zwei Jahrzehnten eine aufwendige und kostenintensive Verwahrung statt. Das sind berechtigte Fragen aus Sicht von Anwohnern, die den Abschluss der Arbeiten zur Sanierung der Hinterlassenschaften des Uranbergbaus in Sachsen und Thüringen vor Augen haben. Fragen, die sich nach Kenntnis des Kirchlichen Umweltkreises Ronneburg Behörden des Landkreises Greiz und des Landes Thüringen nicht stellen. Das Sanierungsunternehmen Wismut GmbH geht da differenzierter vor. So findet vom 25. bis 27. Mai 2011 in Ronneburg ein Fachsymposium (Wissym 2011) statt, dass sich der „Nachhaltigkeit und Langzeitaspekte bei der Sanierung von Uranbergbau- und Aufbereitungsanlagen“ widmet. Anlass für den Kirchlichen Umweltkreis Ronneburg, kritische Langzeitaspekte beizusteuern.

Stx570-571.2010.1-9.9 (9 Seiten)

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Atommüll-Lager

Die Brennstäbe der „Otto Hahn“ sind jetzt in Frankreich. Atommüll-Transporte verlaufen ungesichert. Erst im zweiten Anlauf konnten die alten Brennstäbe des Atomfrachters „Otto Hahn“ ins Kernforschungszentrum Cadarache in Südfrankreich transportiert werden. Bei einem ersten Transportversuch am 9. Juli 2010 erwies sich ein Behälter als undicht und wies Druckverluste auf. Erst zwei Tage später um 15 Uhr konnte deshalb die 1.500 Kilometer weite Transportfahrt beginnen. Wie in der Juli-Ausgabe des Strahlentelex ausführlich berichtet, lagerten die Brennstäbe der „Otto Hahn“ seit 30 Jahren auf dem Gelände der GKSS bei Hamburg. Im Kernforschungszentrum Cadarache sollen sie nun zusammen mit Brennstoff aus dem früheren Reaktor des Kernforschungszentrums Karlsruhe in Castor-Behälter verpackt und dann schließlich ins Zwischenlager Nord in Lubmin bei Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern gebracht werden. Ihre Atommülltransporte führt die GKSS offenbar regelmäßig ohne weitere Absicherungen durch. In der Nacht zum 10. August 2010 stoppten Umweltaktivisten kurzzeitig einen Transport mit 45 Brennelementen aus dem Forschungsreaktor FRG-1, den die GKSS am 28. Juni 2010 außer Betrieb genommen hatte. Die Aktivität der Brennelemente wurde mit 1.620.000 Terabecquerel angegeben. Ziel der nächtlichen Atomfahrt war Bremerhaven.

Stx568-569.2010.4-5.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Atommüll in Mecklenburg-Vorpommern: Die Brennstäbe der „Otto Hahn“ sollen jetzt nach Lubmin. Von 1968 bis 1979 befuhr das vom GKSS-Forschungszentrum entwickelte Frachtschiff mit Atomantrieb „Otto Hahn“ die Weltmeere. Ein wirtschaftlicher Betrieb nuklear betriebener Frachtschiffe war jedoch nicht möglich, weshalb die Otto Hahn später mit Dieselantrieb weiterfuhr, bis sie im Frühjahr 2010 in Bangladesch verschrottet wurde. Seit dem Umbau lagern auf dem GKSS-Gelände südöstlich von Hamburg der Reaktorbehälter, die Brennstäbe sowie gebrauchte Schutzkleidung, Filter und Verrohrungen aus der „Otto Hahn“ – angeblich zu Nachuntersuchungen und Forschungszwecken. Nachdem jedoch seit nunmehr 30 Jahren keine diesbezüglichen Forschungsergebnisse bekannt wurden, sollen die Brennstäbe (52 an der Zahl) nun nach Mecklenburg-Vorpommern in das Zwischenlager Nord in Lubmin bei Greifswald gebracht werden.

Stx564-565.2010.1-2.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Wieder Stacheldraht um Gorleben. Anlage zur behälterlosen Einlagerung hochradioaktiver Abfälle in Bohrlöcher nach Gorleben geliefert. Bürgerinitiative Umweltschutz: „Die Atomwirtschaft demaskiert die Politik.“ Am 10. Mai 2010 traf in Tießau/Elbe ein Schiff mit einer größeren stelzenförmigen Anlage ein, die in den späten Abendstunden auf einen Tieftransporter geladen wurde. Zielort war Gorleben. Bei dem Schwertransport handelte es sich um eine Anlage zur Einlagerung von hochradioaktivem Atommüll in senkrechte Bohrlöcher. Darauf machte jetzt die Bürgerinitiative (BI) Umweltschutz Lüchow-Dannenberg aufmerksam. Schon vor zwei Jahren hatte die BI auf entsprechende technische Entwicklungen der Deutschen Gesellschaft für den Bau und Betrieb von Endlagern für Abfallstoffe (DBE) hingewiesen. In ihrer Versuchsanlage in Landesbergen/Weser, in der Halle eines ausgedienten Kohlekraftwerks, wurde von der DBE-Tec in Kooperation mit der Gesellschaft für Nuklearservice (GNS) das Hantieren mit den sogenannten BSK-3-Kokillen erprobt.

Stx562-563.2010.5-6.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Neue atomare Anlage für Gorleben. Auf dem Gelände des Atommüll-Zwischenlagers Gorleben soll ab 2012 eine weitere atomare Anlage entstehen. In ihr sollen schwach- und mittelradioaktive Abfälle für ihren Transport in das Endlager Schacht Konrad vorbereitet werden. Der Atommüll soll hier geprüft, umgepackt, getrocknet und in andere Behälter gefüllt werden. Das erklärte Jürgen Auer für die Gesellschaft für Nuklearservice am 26. April 2010, dem 24. Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl und nur zwei Tage nachdem rund 120.000 Menschen dem Aufruf von mehreren Organisationen, Verbänden, Gewerkschaften und Parteien gefolgt waren und zwischen den Atomkraftwerken Krümmel und Brunsbüttel in Schleswig-Holstein eine 120 Kilometer lange Menschenkette gegen die Atomkraft gebildet hatten. Dokumente und der Bericht des Bundesumweltministeriums vom September 2009 über die politische Einflußnahme auf den Zwischenbericht der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt von 1983 zur Erkundung des Standortes Gorleben sind jetzt im Internet abrufbar unter www.bmu.de/atomenergie_ver_und_entsorgung/downloads/doc/45019.php sowie www.cshare.de/file/fa018cd18bacb6b4280a26e98345ad3c/Gorleben_Akten.zip  und www.greenpeace.de

Stx560-561.2010.15-16.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Gorleben-Moratorium aufgehoben. Fachtagung zum Salzstock Gorleben am 16. und 17. April 2010 in Dannenberg. Bundesumweltminister Norbert Röttgen hat am 15. März 2010 die Aufhebung des Moratoriums zur Erkundung des Salzstocks Gorleben als Endlager für wärmeentwickelnde radioaktive Abfälle und seine weitere „Erkundung“ verkündet, und zwar „ergebnisoffen“, jedoch ohne Alternative. Über dreißig Jahre währt nun bereits dieses zweifelhafte Verfahren. Das „Erkundungsbergwerk“ Gorleben soll demnach weiter nach Berg- und nicht nach Atomrecht ausgebaut werden. Den Antrag, den das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) auf Weisung des Bundesumweltministeriums bei den niedersächsischen Bergämtern vorlegen muß, stützt das Amt deshalb auf den ursprünglichen Rahmenbetriebsplan aus dem Jahre 1983, um Einwendungen zu unterlaufen. Erst nach „der Feststellung der Eignung“ und „nicht vor Ende der nächsten Legislaturperiode“ ist laut Röttgens Aussage mit der Einleitung eines ordnungsgemäßen atomrechtlichen Verfahrens zu rechnen. Greenpeace und die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg wollen sowohl juristisch als auch mit direkten Widerstandsformen dagegen vorgehen. Beim Bau einer neuen Protesthütte durch die Bäuerliche Notgemeinschaft reagierte die Polizei am 21. März 2010 mit Gewalt. Zudem meldet sich die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg mit einer Fachtagung am 16. und 17. April 2010 im Hotel „Alte Post“ in Dannenberg zu Wort und lädt zur Teilnahme ein. Detailliertes Programm, weitere Informationen und Kontakt: www.bi-luechow-dannenberg.de/chronologisch/aktuell/vorankundigung-fachtagung-gorleben. Anmeldungen bis zum 12. April 2010 erbeten an die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V., Rosenstr. 20, 29439 Lüchow, Fax 05841-3197 oder mailto:fachtagung@bi-luechow-dannenberg.de

Stx558-559.2010.6-7.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

„Risiken und Nebenwirkungen“ bei einer Flutung des Atommülllagers Asse II mittels Schutzfluid. Die Vollverfüllung – als eine Stilllegungsoption für Asse II – sieht vor, die oberen Bereiche der Schachtanlage mit Beton zu verfüllen und unterhalb der 700-Meter-Sohle mit einer gesättigten Magnesiumchloridlösung (sogenanntem Schutzfluid) zu fluten. Dadurch würde früher oder später das gesamte auf der 725 Meter- und 750 Meter-Sohle eingelagerte radioaktive und nichtradioaktive Inventar sowie das zur Verfüllung der Einlagerungskammern verwendete Material in Kontakt mit der wässrigen Lösung kommen. Auch bei der Notfallplanung ist beim Eintritt des Notfalls eine Flutung mittels Schutzfluid vorgesehen. Auch hierbei würde das eingelagerte Material der Einwirkung der gesättigten Magnesiumchloridlösung ausgesetzt. In beiden Fällen ist eine trockene Lagerung des Inventars unmöglich. Die geforderte Langzeitsicherheit (für 1 Million Jahre) ist bei Verfüllung mit Beton und Magnesiumchloridlauge nicht zu gewährleisten. Es besteht kein Schutz gegen sicherheitsgefährdende chemische Prozesse Von Rolf Bertram

Stx556-557.2010.10-14.5 (5 Seiten)

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Atommüll-Lager

Gegen das Einbetonieren von Atommüll in Morsleben. Die Umweltorganisation Robin Wood und Anti-Atom-Initiativen haben am 19. Dezember 2009 in Magdeburg mehrere Tausend Einwendungen gegen die geplante Betonverfüllung des Atommülllagers Morsleben Vertretern des zuständigen Landesumweltministeriums übergeben. Robin Wood fordert in einer eigenen detaillierten Einzeleinwendung eine umfassende öffentliche und ergebnisoffene Diskussion über alle Möglichkeiten eines sicheren Umgangs mit dem derzeit in Morsleben lagernden Atommüll. Insbesondere müsse dabei auch die Rückholung des Atommülls behandelt werden. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) will dagegen – im Gegensatz zum Lager ASSE – große Teile der unterirdischen Kammern und Strecken mit Salzbeton verfüllen.

Stx554-555.2010.7-8.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Das BfS will die radioaktiven Abfälle aus dem Salzbergwerk Asse möglichst vollständig zurückholen. Die Rückholung der Abfälle aus dem Atommülllager Asse II bei Wolfenbüttel ist „momentan die beste Lösung“, meint Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU). Im Jahre 1967 hatte die Bundesrepublik Deutschland das alte Salzbergwerk bei Wolfenbüttel erworben, um den Bau von Atomkraftwerken zu fördern. Seitdem steht es unter der Oberaufsicht des Bundes und wird in seinem Auftrag von staatlichen Einrichtungen betrieben. Seit dem 1. Januar 2009 ist es das BfS, zuvor war es das Helmholtz-Zentrum München, das sich früher GSF – Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit GmbH und davor Gesellschaft für Strahlen- und Umweltforschung mbh (GSF) nannte. Mit einer gehörigen Portion krimineller Energie wurde die Asse als illegale Deponie betrieben. Weil sie nie den Anforderungen an ein Endlager genügte, wurde sie bewußt einem atomrechtlichen Genehmigungsverfahren entzogen. Der Öffentlichkeit wurde das alte Salzbergwerk als „Versuchsendlager“ präsentiert. Dieser Begriff sollte Vorläufigkeit vortäuschen. Tatsächlich wurden unterschiedliche Methoden zur Einlagerung im Salz erprobt, eine anschließende Beseitigung der Versuchsanlagen war jedoch von Anfang an nicht geplant.

Stx554-555.2010.6-7.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Gorleben, Morsleben, Asse, Karlsruhe, Sibirien:

Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg befürchtet, daß die Atomwirtschaft die Regie in Gorleben übernehmen soll.

Das Bundesamt für Strahlenschutz, Betreiber des Atommülllagers Morsleben, will hier – anders als beim Atommülllager Asse – auf eine Alternativenprüfung verzichten. Einwendungen dagegen können alle Bürgerinnen und Bürger bundesweit noch bis zum 21. Dezember 2009 erheben: http://www.robinwood.de/morsleben.

Professor Klaus Kühn gilt als international renommierter Experte. Er setzt auf Salz als Endlagermedium für radioaktive Abfälle und plädiert selbst jetzt, nachdem seine Mitschuld für das Asse-Debakel Thema für parlamentarische Befragungen ist, gleich für das nächste Debakel, für Gorleben, beklagt die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg.

In der Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe (WAK) lagerten zu Beginn des Verglasungsbetriebs im September 2009 etwa 58 Kubikmeter (58.000 Liter) flüssiger hochradioaktiver Abfälle (HAWC). 1996 waren es noch 70 Kubikmeter. Als Erklärung gibt die Bundesregierung an, daß es der WAK „gestattet worden sei, das HAWC durch Verdunsten aufzukonzentrieren“.

Große Mengen Reststoffe aus der deutschen und wohl auch der französischen Produktion von AKW-Brennelementen lagern in einem Atomzentrum in Sewersk, früher Tomsk-7 genannt, das rund 200 Kilometer nördlich von Nowosibirsk liegt. Die Firma Urenco, die im nordrhein-westfälischen Gronau eine Fabrik zur Urananreicherung betreibt, bezeichnet das Material aber als „Wertstoff“, der in Rußland weiter verarbeitet werde. Hätte man das Material, für das es hierzulande keine sinnvolle Verwendung gibt, als Atommüll eingestuft, so müßten Michael Sailer, dem Vorsitzenden der Entsorgungskommission (ESK) der Bundesregierung zufolge, weitere 150.000 Kubikmeter Endlagerkapazität bereitgestellt werden.

Stx550-551.2009.6-8.3 (3 Seiten)

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Atommüll-Lager

Neue Dokumente belegen: Die Regierung Kohl ließ Gutachten zu Gorleben schönen. Neue Dokumente belegen, daß die Regierung Kohl im Jahr 1983 massiv Einfluß auf die Wissenschaftler ausübte, die eine Eignung des Standortes Gorleben für ein atomares Endlager prüfen sollten.

Stx546-547.2009.9.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

Plutonium im Lager Asse. Auch hochradioaktiver Abfall ist in das Atommüll-Lager Asse II eingelagert worden, obwohl das Lager nur für schwach- und mittelradioaktiven Abfall vorgesehen und genehmigt worden war. „In der Schachtanlage Asse II lagert mit rund 28 Kilogramm offensichtlich mehr als dreimal so viel hochgiftiges Plutonium wie bislang angenommen“, teilte das Bundesumweltministerium am 29. August 2009 mit und bestätigte damit einen Bericht des ARD-Fernsehmagazins Monitor vom 23. Juli 2009.

Stx544-545.2009.8.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

Aus jetzt offengelegten Akten geht hervor, daß die Entscheidung für ein Atommüll-Lager Gorleben politisch manipuliert wurde. Aus jetzt vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) offengelegten Akten geht hervor, daß die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) erhebliche Zweifel an der Eignung von Gorleben als Endlager für hochradioaktiven Atommüll hatte. 1983 wies die Bundesregierung die Fachbehörde an, entgegen deren Auffassung Gorleben als Endlagerstandort zu befürworten. Im Laufe der Erkundung des Salzstocks drängten sich offenbar zwei wesentliche Schwachpunkte in der Abschirmung der Radioaktivität von der Biosphäre auf, was in den offiziellen Berichten unterschlagen wurde. Durch den Verzicht auf eine doppelte geologische Barriere in den Sicherheitsanforderungen durch die derzeitige Führung des Bundesumweltministeriums wird einer dieser Schwachpunkte heute „wegdefiniert“.

Stx544-545.2009.6-8.3 (3 Seiten)

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Atommüll-Lager

Keine Antworten auf lästige Fragen. Fragen zum Gorleben-Gutachten von 1983 und zur Rolle der Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe bei der Herkunft des radioaktiven Inventars im Atommülllager Asse könnten nicht oder nur in Form einer historischen Aufarbeitung beantwortet werden, meint die Bundesregierung.

Stx542-543.2009.3-5.3 (3 Seiten)

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Atommüll-Lager

Für die Endlagerung sind bereits Millionen Krebstote kalkuliert. Das Bundesumweltministerium veröffentlichte neue Sicherheitsanforderungen für die Endlagerung hochradioaktiver Abfälle. Wer bisher glaubte, bei sogenannten Endlagern für Atommüll handele es sich um sichere, hermetisch verschlossene Anlagen, wird jetzt eines Anderen belehrt. Am 15. Juli 2009 veröffentlichte das Bundesumweltministerium (BMU) anläßlich der Vorstellung des Jahresberichts 2008 des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) die Endfassung neuer Sicherheitsanforderungen für die Endlagerung hochradioaktiver Abfälle. Dem BMU zufolge entsprechen sie „dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik“. Die neuen Sicherheitsanforderungen sollen ausschließlich für ein zu errichtendes Endlager für wärmeentwickelnde radioaktive Abfälle gelten und insoweit die am 5. Januar 1983 im Bundesanzeiger bekannt gemachten Sicherheitskriterien für die Endlagerung radioaktiver Abfälle in einem Bergwerk ersetzen. Sie sollen Planungsgrundlage für das Bundesamt für Strahlenschutz sein. Bericht mit einem Kommentar von Thomas Dersee.

Stx542-543.2009.1-3.3 (3 Seiten)

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Atommüll-Lager

Endlager ohne Ende. Vom 17. bis 19. Juni 2009 hatte die Evangelische Akademie Loccum zu einer Tagung zur Atommüllproblematik eingeladen. Trotz des problematischen Termins mitten in der Woche konnte die Studienleiterin Dr. Monika C. M. Müller 80 Teilnehmer aus Behörden, Verbänden, Wirtschaft und Politik begrüßen. Vor allem die Vorkommnisse in der Asse II hätten den Anstoß gegeben, die unterschiedlichen Akteure an einen Tisch zu bekommen, um politische Lösungen in der Atommüllendlagerung auszuloten. Doch die Chancen der Verständigung scheinen gering. Die Suche nach Wegen zu einer Endlagerung hochradioaktiver Abfälle in Deutschland sei aus unterschiedlichen Gründen verstellt, unterstrich Wolfgang Ehmke für die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) auf der Tagung. In den Kreisen der Industrie würde auf die bereits getätigten Investitionen in Gorleben verwiesen, über eine vergleichende und ergebnisoffene Endlagersuche seien die Koalitionspartner in Berlin zerstritten und die Umweltverbände sowie Anti-AKW-Initiativen pochten auf die Prämisse des Atomausstiegs, bevor zum Reizthema Atommüll konstruktiv Stellung bezogen würde.

Stx540-541.2009.1-2.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Atommüll-Endlagerung: Tschechien forciert seine Endlagersuche. Tschechien forciert seine Endlagersuche. Die bevorzugten Standorte liegen in der Nähe der Grenzen zu Österreich und Bayern.

Stx538.2009.4.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

Atommüll-Endlagerung: Gorleben wird bereits seit Mitte der 1980er Jahre im ungenehmigten Schwarzbau zum Endlager ausgebaut. Der Salzstock Gorleben ist offenbar bereits seit Mitte der 1980er Jahre illegal zu einem Endlager für hochradioaktive Abfälle ausgebaut worden. Das geht aus einer internen Bewertung des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) in Salzgitter hervor. Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg: Die Erkundungslüge ist aufgeflogen.

Stx538-539.2009.1-3.3 (3 Seiten)

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Atommüll-Lager

Atommüll-Endlagerung: „Die Vor-Festlegung auf Gorleben wird weiter festgezurrt“. BI Umweltschutz Lüchow-Dannenberg beendet den Dialog über Endlagerkriterien. Konsterniert verließ Gerhard Harder, Vorsitzender der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI), am vorletzten März-Wochenende 2009 die Fachtagung des Bundesumweltministeriums (BMU) in Berlin, auf der in beschränktem Kreis über die Sicherheitsanforderungen an die Endlagerung hochradioaktiver Abfälle debattiert wurde. „An einer völlig unverbindlichen Debatte über Sicherheitskriterien wird sich die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) nicht weiter beteiligen“, erklärte Harder. Die BI forderte „ein offenes, transparentes Suchverfahren. Das impliziert nach aktuellem Stand von Wissenschaft und Technik einen Standortvergleich.“ Ohne eine solche Prämisse mache die Beteiligung am Diskurs aus Sicht der Bürgerinitiative keinen Sinn. Doch die Atomkraftgegner blitzten mit ihrem Anliegen auf der Tagung ab.

Stx534-535.2009.6.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

Die Erforschung von Strahlenwirkung im Salzgestein ist in Deutschland offenbar unerwünscht. Der Dialog zwischen dem Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) und dem niederländischen Experten Prof. Henry W. den Hartog stockt seit geraumer Zeit. Den Hartog untersucht in Groningen den Einfluß radioaktiver Strahlung auf Salzgestein, ein Gebiet, daß bei der Debatte um mögliche Wirtsgesteine für die Endlagerung hochradioaktiver Abfälle von großer Bedeutung ist. Warum kommt der Dialog nicht zustande? Aus Sicht des Wissenschaftlers ignoriert das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) dessen Forschungsergebnisse. Er wandte sich jetzt mit einer Erklärung an die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg.

Stx532-533.2009.13-14.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Physikalisch-Chemische Prozesse im schwach- und mittelaktiven Atommüll in der Schachtanlage ASSE II – eine unterschätzte Gefahr. Gefahren für Mensch und Umwelt, die mit der Lagerung von schwach- und mittelaktivem Atommüll verbunden sind, wurden bisher unterschätzt. Erst durch die jüngst bekannt gewordenen Ereignisse in der Schachtanlage ASSE II bei Wolfenbüttel wird zunehmend bewußt, daß bedingt durch die stoffliche Vielfalt in dieser Atommüllkategorie unüberschaubare sicherheitsgefährdende Prozesse ausgelöst werden. Unvermeidbare Veränderungen und Störungen des gesamten Systems durch geochemische und radiochemische Reaktionen als Folge der Wechselwirkung zwischen den radioaktiven und nichtradioaktiven Komponenten werden bis zur Stunde zu wenig beachtet. Durch permanente Änderungen aller Systemeigenschaften wird eine dauerhafte Dynamik ausgelöst, deren Tragweite bis zur Stunde nur unzureichend wahrgenommen wird. Noch immer fehlen eine gründliche Erfassung der wirkenden Einflußfaktoren sowie eine gründliche Analyse der ineinandergreifenden Wechselwirkungen und damit auch eine umfassende Bewertung. Gegenwärtig verwendete Modelle zu den geochemisch basierten Sicherheitsnachweisen sind unvollständig, da sie langfristig ablaufende komplexe Vorgänge in einem Endlager und neuere wissenschaftliche Erkenntnisse weitgehend außer Acht lassen. Von Prof. Dr. Rolf Bertram.

Stx532-533.2009.12-13.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Atomwirtschaft: Gorleben kostete 1,51 Mrd. Euro. Für das atomare Endlagerprojekt Gorleben in Niedersachsen sind von 1977 bis Ende 2007 Kosten in Höhe von 1,51 Milliarden Euro entstanden. Das teilte die Bundesregierung im August 2008 in ihrer Antwort (Bundestagsdrucksache 16/ 10077) auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion zu den volkswirtschaftlichen Kosten der Atomenergie mit. Im Haushaltsjahr 2008 seien zudem 27,6 Millionen Euro für das Projekt Gorleben veranschlagt worden. Die künftigen Kosten hingen vor allem von einer politischen Grundsatzentscheidung zum weiteren Vorgehen bei der Endlagerung hochaktiver, wärmeentwickelnder Abfälle aus Kernkraftwerken ab.

Stx528-529.2009.6.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

Atommüll-Endlagerung: Internetforum des BMU zur Endlagerung. Im Nachgang zum Endlagersymposium vom 30.10. bis 1.11.2008 in Berlin steht interessierten Bürgerinnen und Bürgern auf der Internetseite des Bundesumweltministeriums (BMU; www.bmu.de) jetzt ein Forum zur Verfügung, in dem sie ihre Meinung zu den Sicherheitsanforderungen an die Endlagerung hochradioaktiver Abfälle äußern und die Ergebnisse des Endlagersymposiums bewerten sollen.

Stx528-529.2009.5-6.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Bundesamt für Strahlenschutz ist jetzt Betreiber der Asse. Seit dem 1. Januar 2009 ist das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) Betreiber der Schachtanlage Asse II bei Wolfenbüttel. Mit Gründung einer bundeseigenen „Asse GmbH“ für die Betriebsführung der Schachtanlage und dem Übergang der erforderlichen Genehmigungen vom Helmholtz-Zentrum München auf das Bundesamt für Strahlenschutz könne der Betreiberwechsel wie geplant vollzogen werden, erklärt das Bundesumweltministerium in einer gemeinsam mit dem Niedersächsischen Ministerium für Umwelt und Klimaschutz Ende Dezember 2008. Ursache für den Betreiberwechsel waren skandalöse Mängel in der bisherigen Führung des Betriebes der Schachtanlage Asse II durch das Helmholtz-Zentrum München sowie in der Führung des Schließungsverfahrens durch das niedersächsische Ministerium. Außerdem gab es Probleme bei der Kommunikation zwischen den zuständigen Behörden.

Stx528-529.2009.3-4.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Zwischenlager bei AKWs als verfassungsgemäß erklärt. Atomare Zwischenlager in der Nähe deutscher Atomkraftwerke verstoßen nicht gegen die verfassungsrechtliche Schutzpflicht des Staates für seine Bürger. Ein „Restrisiko“ sei hinzunehmen. Das entschied das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe mit Beschluß vom 12. November 2008 (Az. 1 BvR 2456/06), der am 27. November 2008 veröffentlicht wurde. Damit billigte das Gericht das mit dem Atomausstieg beschlossene Konzept, den Atommüll nicht mehr in den zentralen Zwischenlagern Ahaus und Gorleben aufzubewahren, sondern dezentral an den AKW-Standorten. Die Richter wiesen damit Verfassungsbeschwerden gegen die Zwischenlager an den bayerischen Standorten Gundremmingen, Niederaichbach und Grafenrheinfeld ab. Die Zwischenlagerung an den jeweiligen Standorten sei nicht risikoreicher als die zentrale Lagerung.

Stx526-527.2008.7-8.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Endlagerung von Atommüll: Irgendwann will das BMU ein Verfahren zur Auswahl eines Endlagerstandortes für hochradioaktiven Atommüll in Gang setzen. Sichtlich gealtert und ohne neue Visionen präsentierten sich viele Protagonisten der bisherigen Endlagerdebatte auf dem Endlagersymposium, das vom 30. Oktober bis 1. November 2008 in Berlin stattfand. Auf Einladung des Bundesumweltministeriums (BMU) warben sie vor mehr als 350 Teilnehmern dafür, endlich mit einem Auswahlverfahren nach internationalem Standard zu beginnen. Im Oktober 2002 hatte zuletzt der drei Jahre zuvor vom damaligen Umweltminister Jürgen Trittin eingerichtete „Arbeitskreis Auswahlverfahren Endlagerstandorte (AkEnd)“ vor mehr als 300 Personen aus Industrie, Wissenschaft, Politik, Behörden und Verbänden seine Kriterien und Verfahrensvorschläge zur Auswahl eines Endlagerstandortes für hochradioaktive, wärmeentwickelnde Abfälle präsentiert. Ende 2002 beendete der AkEnd seine Arbeit und danach wollte das Bundesumweltministerium darüber eine öffentliche Diskussion führen und schließlich das Auswahlverfahren verbindlich werden lassen. Das fand sechs Jahre lang nicht statt. Jetzt wurde dafür geworben, nun damit zu beginnen.

Stx526-527.2008.6-7.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Atomwirtschaft / Endlagerung: Neue Maßstäbe für die Lagerung hochradioaktiver Abfälle. Bundesumweltministerium paßt Sicherheitsanforderungen dem „Stand von Wissenschaft und Technik“ an. „Geringfügige Freisetzungen“ werden zugelassen. Mit der Veröffentlichung eines Regelungsentwurfs für „Sicherheitsanforderungen an die Endlagerung wärmeentwickelnder radioaktiver Abfälle“ will das Bundesumweltministerium (BMU) jetzt neue Maßstäbe für die Sicherheit eines Atommüll-Lagers setzen. Die aktualisierten Sicherheitsanforderungen beschreiben den „Stand von Wissenschaft und Technik“, der für den Betrieb und den Verschluß eines Endlagers einzuhalten und von der Genehmigungsbehörde zu prüfen ist, teilte das BMU am 12. August 2008 mit.

Stx520-521.2008.7-8.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Asse II: Fehleinschätzungen durch fragwürdige Klassifizierung von Atommüll. Die übliche Klassifizierung des Atommülls „schwach – mittel – hochaktiv“ reicht für eine Bewertung der von diesen Stoffen für Mensch und Umwelt ausgehenden Gefährdung nicht aus. Die Angabe der Aktivität in der Maßeinheit Bq (Becquerel) orientiert sich an der Wärmeabgabe, die vom Atommüll ausgeht. Die Energiedosis sagt nichts über die schädigende Wirkung der Strahlung aus. Diese Klassifizierung unterscheidet auch nicht die unterschiedlichen Strahlungsarten und erlaubt daher auch keine Aussage über die Wirkung der ionisierenden Strahlung auf die umgebende Materie. Die Wirkmechanismen von dünn- und dichtionisierender Strahlung auf lebende und tote Objekte sind gänzlich verschieden. Unterschiedliche radioaktive Strahlungsarten schädigen bei gleicher Energiedosis unterschiedlich stark. Die Nichtbeachtung dieser Tatsache kann zu verhängnisvollen Fehleinschätzungen führen. Von Rolf Bertram.

Stx520-521.2008.6-7.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Die Anforderungen an die Sicherheit in Gorleben werden aufgeweicht. Bericht von Wolfgang Ehmke. Die Endlagerkonzeption für Gorleben steht offensichtlich vor einer wesentlichen Änderung. Obwohl die Bauarbeiten auf der Endlagerbaustelle bis zu einem Ablauf des Moratoriums ruhen und die Entscheidung offen ist, ob alternativ zu Gorleben nicht auch andere Standorte und Gesteinsformationen als Salz auf eine Eignung hin untersucht werden, erprobt die Gorleben-Betreiberin, die Deutsche Gesellschaft zum Bau und Betrieb von Endlagern (DBE), die Endlagerung hochradioaktiver Abfälle im Salzgestein. Hochradioaktive Abfälle – Brennelemente und verglaster Müll – sollen nun als Kokillen ohne weitere Abschirmung in Bohrlöchern versenkt werden. Damit entfiele eine der vier Barrieren, die ein Austreten von Radioaktivität in die Biosphäre verhindern sollen. Auf entsprechende Versuche verwies der Diplomphysiker Wolfgang Neumann (Gruppe Ökologie Hannover) auf einer Veranstaltung von Bürgerinitiativen aus dem Raum Asse, Salzgitter und dem Wendland, die sich am 2. Juli-Wochenende 2008 zu einer zweitägigen Fachkonferenz in Lüchow trafen.

Stx518-519.2008.6-7.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Ein sicheres atomares Endlager gibt es nicht. - Skandal um Umweltverseuchung und unsichere Atommüll-Lagerung bei Wolfenbüttel und Lüchow-Dannenberg. Das Gerede von sicheren atomaren Endlagern ist eine dumme Täuschung. Laugenzuflüsse dringen in das sogenannte Forschungsendlager Asse II bei Wolfenbüttel ein – täglich etwa 12,5 Kubikmeter – und gefährden 125.787 zwischen 1967 und 1978 eingelagerte Fässer mit 46.900 Kubikmetern schwach- und mittelradioaktiven Abfällen. Das wurde bereits mehrfach berichtet. Der Betreiber von Asse II, das Helmholtz-Zentrum München, hat die offenbar bereits seit Anfang der 1990er Jahre radioaktiv verseuchten Laugenzuflüssen vom 750 Meter tiefen in das unterste, 975 Meter tiefe Stockwerk des ehemaligen Salzbergwerks gepumpt. Das wurde jetzt zusätzlich am 16. Juni 2008 bei einer Anhörung im Umweltausschuß des niedersächsischen Landtages bekannt. Offensichtlich gezielt an den Aufsichtsbehörden vorbei, ist damit eine tickende Zeitbombe geschaffen worden. An drei Zuflußstellen sollen in der Lauge zumindest zwischen 20.000 und 90.000 Becquerel Cäsium-137 pro Liter nachgewiesen worden sein. Der Grenzwert für die Freigabe des künstlichen Radionuklids beträgt laut Strahlenschutzverordnung 10.000 Becquerel pro Liter.

Stx516-517.2008.3-4.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Berlin, 30.10.-1.11.2008: Konferenz über Endlagerung von Atommüll. Die von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel angekündigte internationale Konferenz zur Endlagerung von atomaren Abfällen findet vom 30. Oktober bis zum 1. November 2008 in Berlin statt. Gabriel hatte im November 2007 bei einem Besuch in der Region Gorleben mitgeteilt, daß das Bundesumweltministerium eine Konferenz veranstalten werde, die sich mit Fragen der Standortsuche für ein atomares Endlager beschäftigt. Neben Experten aus Deutschland und anderen Staaten sollen auch Bürgerinnen und Bürger aus Regionen teilnehmen, in denen es bereits Lager für Atommüll gibt bzw. die dafür in der Diskussion sind, teilte das Bundesumweltministerium (BMU) mit. „Der Dialog untereinander“ solle dabei im Vordergrund stehen. Damit dies gelinge, würden die verschiedenen Gruppierungen bereits in die Planungen der Veranstaltung einbezogen.

Stx514-515.2008.7.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

Kein Sicherheitsnachweis für Asse II. Um die Langzeitsicherheit von Atommüll-Lagern nachzuweisen, operieren die Betreiber seit Jahrzehnten mit Simulationsrechnungen und unrealistischen Laborexperimenten. Damit wird in der Bevölkerung und bei den politischen Entscheidungsträgern der Eindruck erweckt, daß alles überprüft und kontrolliert werde. Dabei sind solche Übungen nichts anderes als hilflose Versuche, etwas nachzuweisen, was nach dem derzeitigen Stand von Wissenschaft und Technik nicht nachzuweisen ist. Das Atommüll-Lager Asse II, in dem bis 1978 über 120.000 Gebinde mit Atommüll eingelagert wurden, soll nach Flutung mit einer wässerigen Magnesiumchloridlösung unumkehrbar verschlossen werden. Die vom Betreiber GSF dafür verwendeten Argumente für die geforderte Langzeitsicherheit lassen wichtige Fakten und absehbare Folgen außer Betracht. Von Rolf Bertram.

Stx506-507.2008.1-3.3 (3 Seiten)

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Atommüll-Lager

Litauen baut Endlager an der Grenze zu Weißrußland. Radioaktive Abfälle aus dem Atomkraftwerk Ignalina will Litauen am Ort Stabatiskes, vier Kilometer von der Grenze zu Weißrußland entfernt, endlagern. Bei der Auswahl des Ortes sei Litauen auf heftige Proteste von Nachbarländern gestoßen, berichtete das litauische Fernsehen am 2. Januar 2008 einer Meldung der russischen Nachrichtenagentur Nowosti zufolge. „In anderen Ländern dauern Diskussionen über den Standort für solche Objekte Jahrzehnte. Uns gelang es aber, die Untersuchungsarbeiten im Laufe von etwa vier Jahren abzuschließen“, wird der Direktor der litauischen Agentur für die Endlagerung radioaktiven Abfalls, Dainius Janenas, zitiert.

Stx504-505.2008.12.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

Ministerien rechnen mit GAU beim Atommüllager Asse bei Wolfenbüttel und Umweltverseuchungen. Bundesumweltminister bevorzugt Gorleben als Endlager für hochaktiven Atommüll. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) will wegen der dort bereits investierten Milliardensumme den Standort Gorleben als Endlager bevorzugen. Noch 2006 hatte sein Ministerium ein Verfahren zur Standortsuche vorgeschlagen, das sich in der Auseinandersetzung mit dem Koalitionspartner CDU/CSU und den Energieversorgern jedoch nicht durchsetzen ließ. Die Verfahrensgrundsätze rief Gabriel zur Eröffnung einer Internationalen Konferenz zum Thema Endlager vom 6. bis 9. November 2007 in Braunschweig noch einmal ins Gedächtnis: deutscher Atommüll gehöre in deutsche Endlager, Sicherheit zähle zuerst, klare Kriterien und eine umfassende Beteiligung der betroffenen Bevölkerung wie in der Schweiz seien beispielgebend. Wie Bundesforschungs- und Bundesumweltministerium gemeinsam mit dem Niedersächsischen Landesumweltministerium am 21. November 2007 bekanntgaben, wird es in der Asse bei Wolfenbüttel voraussichtlich „auch weiterhin zu Bewegungen im Deckgebirge aufgrund der noch großen offenen Hohlräume in der Asse kommen“. Deshalb könne nicht ausgeschlossen werden, daß der seit 1988 existierende Salzlösungszutritt von inzwischen bereits „etwa 12 Kubikmeter pro Tag in Zukunft erheblich ansteigt und dann nicht mehr aufgefangen und kontrolliert werden kann“.

Stx502-503.2007.1,2.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Bundesamt für Strahlenschutz warnt vor Atommüllimporten. Im Ausland „großes Interesse“ an Gorleben. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat sich gegen Pläne für ein EU-weites Endlager ausgesprochen. Das Risiko sei groß, daß die Sicherheitsstandards dann am Ende geringer sind als unsere eigenen, erklärte BfS-Präsident Wolfram König am 9. Februar 2007. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Peter Struck hatte zuvor am 8. Februar 2007 gefordert, „ein Endlager für Europa“ einzurichten und dabei auch auf Schwächen des Standortes Gorleben hingewiesen.

Stx484-485.2007.7,8.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

„Möglichst dicht an der Zonengrenze“. 30 Jahre Widerstand gegen Gorlebener Atomanlagen. Vor 30 Jahren, Ende Februar 1977, bestimmte der damalige niedersächsische Ministerpräsident Ernst Albrecht (CDU) den Salzstock von Gorleben zur Atommüll-Endlagerstätte. Ein Ort möglichst dicht an der Grenze zur DDR wurde gesucht, „um die Leute in der Ostzone zu ärgern“.

Stx484-485.2007.6,7.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Der Atommüll in ASSE II säuft ab. Wie sicher ist ein Atommüll-Endlager in einem Salzstock? Von Prof. Dr. Rolf Bertram. Der Atommüll in ASSE II säuft ab. Wie unsicher ein Atommüll-Endlager in einem Salzstock ist, erklärt Prof. Dr. Rolf Bertram, bis zu seiner Emeritierung Leiter des Instituts für Physikalische Chemie und Elektrochemie an der Technischen Universität Braunschweig.

Stx482-483.2007.3-5.3 (3 Seiten)

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Atommüll-Lager

Atommüll-Endlagerung: Bürgerinitiative fordert wissenschaftliche Argumente. Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow Dannenberg e. V. (BI) fordert die Befürworter einer Endlagerung von Atommüll im Gorlebener Salzstock zu einer öffentlichen wissenschaftlichen Debatte auf. Hintergrund: Atomindustrie, CDU/CSU und FDP versuchen in den letzten Wochen verstärkt, eine Festlegung auf Gorleben als Atommüll-Endlager durchzusetzen. Kernpunkt ihrer Argumentation ist die unbestimmte Aussage im Atomkonsensvertrag zwischen der vormaligen rot-grünen Bundesregierung und der Atomindustrie aus dem Jahre 2000, „dass die bisher gewonnenen geologischen Befunde einer Eignungshöffigkeit des Salzstocks Gorleben nicht entgegen stehen“. Die Lüchow-Dannenberger Bürgerinitiative verlangt, daß die Befürworter Gorlebens statt nichtssagender wiederholter Phrasen mit dem Begriff „Eignungshöffigkeit“ „endlich einmal ernsthaft und nachvollziehbar versuchen sollen wissenschaftlich zu untermauern, warum der Salzstock angeblich geeignet sein soll“, so BI-Sprecher Francis Althoff am 6. September 2006 in Lüchow. Der Begriff „Eignungshöffigkeit“ sei ein schwammiger Spezialbegriff aus der Lagerstättenkunde. Dort werde er zur Bewertung der Wahrscheinlichkeit oder „Hoffnung“ verwendet, Rohstofflagerstätten in abbauwürdigen Mengen aufzufinden. Die „Hoffnung“ auf eine sichere Endlagerungsmöglichkeit in Gorleben ist aber bereits seit den frühen 1980er Jahren wissenschaftlich zerplatzt, betont Althoff. So hatten die Geologen Professor Eckhard Grimmel (Universität Hamburg) und Professor Klaus Duphorn (Universität Kiel) bereits in der Frühphase Gorleben erkundet und festgestellt, daß eine sichere Einlagerung Illusion sei.

Stx474-475.2006.6.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

Endlagerforschung: Wenn das Endlager nicht hält, was versprochen wird. Acht Forschungseinrichtungen wollen ermitteln, wie sich die radioaktiven Elemente auf ihrem Weg durch das Gestein verhalten, wenn es zu einer Freisetzung und Ausbreitung aus dem Endlager kommt.

Stx468-469.2006.3.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

Wohin mit dem radioaktiven Abfall in Deutschland? Für eine sozialwissenschaftliche Endlagerforschung. Der endgültige Verbleib hochradioaktiver Abfälle ist weiterhin ungeklärt. Obwohl bereits große Mengen solcher Abfälle existieren, vor allem abgebrannte Brennstäbe aus Atomreaktoren und Materialien aus dem militärischen Bereich, ist weltweit trotz diverser Anläufe noch kein Endlager für hochradioaktiven Atommüll in Betrieb genommen worden. Im Oktober 2002 hatte der vom damaligen grünen Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit berufene „Arbeitskreis Auswahlverfahren Endlagerstandorte (AkEnd)“ nach dreieinhalb Jahren Beratung seinen Schluß-Workshop veranstaltet und dem Minister Verfahrensempfehlungen überreicht. Kernpunkte waren die Forderung nach geologischer Sicherheit „für eine Million Jahre“ und die Einführung von Verfahren zur Öffentlichkeits- und Bürgerbeteiligung. Seitdem herrscht weitestgehend Funkstille. Der deutsche Entsorgungskonflikt leide weiterhin an einer Entscheidungsblockade, heißt es, Politiker verspürten wenig Lust, sich dem Thema zuzuwenden. In dieser Situation fragten Peter Hocke und Arnim Grunwald vom Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) des Forschungszentrums Karlsruhe nach den „Perspektiven für eine sozialwissenschaftliche Begleitforschung“ und luden im Oktober 2004 für eineinhalb Tage Natur- und Kultur- bzw. Gesellschaftswissenschaftler zu einem Workshop „Zur Endlagerung radioaktiver Abfälle in Deutschland“ ein. Die zentralen Ergebnisse der Veranstaltung veröffentlichten sie jetzt (2006) in einem Sammelband. Bericht mit einem Kommentar von Thomas Dersee.

Stx468-469.2006.1-3.3 (3 Seiten)

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Atommüll-Lager

David gegen Goliath. Gutachten des Verfassungsrechtlers Christoph Degenhart soll Zwischenlagerung ins Wanken bringen. Der Leipziger Verfassungsrechtler Christoph Degenhart hält die von SPD und Grünen im Jahr 2002 beschlossene Novelle des Atomgesetzes in einem zentralen Punkt für nichtig. Die Bestimmungen über die Zwischenlagerung abgebrannter Brennelemente auf dem Gelände der Kernkraftwerke verstießen gegen das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit und seien deshalb „verfassungswidrig“, heißt es in einer Expertise des Juristen für die süddeutsche Bürgerinitiative „FORUM Gemeinsam gegen das Zwischenlager und für eine verantwortbare Energiepolitik e.V.“. Die Bürgerinitiative unterstützt fünf Kläger gegen das nukleare Zwischenlager am AKW-Standort Gundremmingen.

Stx466-467.2006.6.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

Klagen gegen Schacht Konrad abgewiesen. Das für mehr als 300.000 Kubikmeter schwach- und mittelradioaktive Abfälle geplante Endlager Schacht Konrad bei Salzgitter in Niedersachsen kann wahrscheinlich gebaut werden. Es soll 85 Prozent aller radioaktiven Abfälle in Deutschland aufnehmen, wovon langfristig zwei Drittel von den Energieversorgungsunternehmen kommen werden. Das Oberverwaltungsgericht Lüneburg wies am 8. März 2006 mehrere Klagen gegen den Planfeststellungsbeschluß des niedersächsischen Umweltministeriums aus dem Mai 2002 zurück. Eine Revision wurde nicht zugelassen. Die Kläger können aber dagegen Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht einlegen. Bundesumweltminister Gabriel (SPD) kündigte an, die Beschwerde abwarten zu wollen. Er werde das Bundesamt für Strahlenschutz noch nicht anweisen, mit der Vorbereitung der Arbeiten zu beginnen. Ein rechtskräftiges Urteil erwartet er in eineinhalb Jahren.

Stx462-463.2006.8.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

Atommüll-Verfilzung von Atomindustrie und Genehmigungsbehörden. Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg fordert, die von Bruno Thomauske verantworteten Genehmigungsverfahren für Atomanlagen neu aufzurollen. Der Grund: Sein Wechsel vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) zur Atomindustrie.

Stx460-461.2006.6,7.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Atomwirtschaft: BfS schloß staatliche Verwahrung von Kernbrennstoffen in Hanau. Die Staatliche Verwahrung von Kernbrennstoffen in Hanau wurde nach 25 Jahren zum Ende des Jahres 2005 endgültig geschlossen. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat die letzten dort noch lagernden Kernbrennelemente abtransportiert. Das teilte das BfS am 30.12.2005 mit.

Stx458-459.2006.8.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

Bundesamt für Strahlenschutz: „Zur Endlagerung radioaktiver Abfälle ist keines der möglichen Wirtsgesteine in Deutschland generell den anderen vorzuziehen.“ Kurz vor dem Regierungswechsel, noch während der Verhandlungen von CDU/ CSU und SPD über eine Große Koalition, hat das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) den Politikern am 5. November 2005 empfohlen, nicht voreilig auf Gorleben als Endlagerstandort zu setzen. Keines der möglichen Wirtsgesteine in Deutschland – Salz, Ton und Granit – sei generell den anderen zur Endlagerung radioaktiver Abfälle vorzuziehen. Ein bestmöglicher Endlagerstandort sei nur auf der Grundlage eines Standortvergleichs zu ermitteln. Das sind die zentralen Aussagen eines Abschlußberichts zu einem Untersuchungsprogramm des BfS zu sicherheitstechnischen und konzeptionellen Fragen der Endlagerung radioaktiver Abfälle. Der Abschlußbericht bezieht sich auf zwölf Einzelgutachten, die am 28. September 2005 im Rahmen eines wissenschaftlichen Workshops beim BfS abschließend bewertet wurden.

Stx454-455.2005.5,6.2

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Atommüll-Lager

Prozeß gegen Standort-Zwischenlager verschoben. Das Bundesamt für Strahlenschutz kann sich nicht mehr länger hinter geheimgehaltenen Gutachten verstecken. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof (VGH) will sich nun nicht mehr weiter mit den Behauptungen des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) zufrieden geben, das geplante Atommüll-Zwischenlager Gundremmingen sei sicher vor terroristischen Angriffen. Deshalb ist jetzt die mündliche Verhandlung auf den 14./ 15. April 2005 verlegt worden. In der Zwischenzeit soll das BfS dem Gericht bisher geheimgehaltene Gutachten zur Überprüfung vorlegen.

Stx430-431.2004.8.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

EU-Kommission verklagt London wegen Sellafield. Die Europäische Kommission hat im Streit um die Sicherheit der britischen Atomanlage Sellafield den Europäischen Gerichtshof in Luxemburg angerufen. Sie verlangt von der britischen Regierung eine genaue Auflistung der in Sellafield gelagerten Atomabfälle, sowie einen unbeschränkten Zugang von EU-Kontrolleuren zur Anlage. Loyola de Palacio, EU-Kommissarin für Energie und Verkehr, erklärte Anfang September 2004 in Brüssel, die im Mai 2004 aufgenommenen neuen EU-Staaten hätten im Bereich der nuklearen Sicherheit strenge Auflagen zu erfüllen gehabt. Es wäre ungerecht, wenn die neuen Mitglieder höhere Standards erfüllen müßten als die bisherigen. Großbritannien habe sich vier Jahre lang geweigert, ihr die geforderten Informationen über die radioaktiven Abfälle zu übermitteln.

Stx428-429.2004.8.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

Endlagerkonzepte. Bestätigt sieht sich Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) durch die aktuelle Entscheidung eines hohen Bundesgerichtes in den Vereinigten Staaten von Amerika, das Pläne der Regierung George W. Bush für eine Atommüll-Endlagerung in der Wüste von Nevada von 2010 an durchkreuzt hat. Wegen der extrem langlebigen Strahlung atomarer Abfälle müsse die Sicherheit einer solchen Lagerstätte auf eine Million Jahre an einem geologisch sicheren Ort ausgelegt sein, sagte Trittin am 22. Juli 2004 in einem Gespräch mit der Deutschen Presseagentur. Eine Sicherheitsgarantie von 10.000 Jahren war von dem Gericht als unzureichend verworfen worden.

Stx424-425.2004.5,6.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Atompolitik: Beteiligung der Öffentlichkeit bei der Standortauswahl von Atommüll-Endlagern. Umweltmediation zur Erleichterung politischer Entscheidungen und Vermeidung von Folgekonflikten. Die herkömmliche Form der Öffentlichkeitsbeteiligung benutzt die Öffentlichkeit lediglich als einseitigen Informationslieferanten und erfüllt die ihr vom Rechtssystem zugedachten weiteren Funktionen der Interessenvertretung, Befriedung, Legitimation, Kontrolle, Verfahrensförderung und des Rechtsschutzes mehr schlecht als recht. Sie ist im Kern konfrontativ angelegt und führt bisweilen sogar zur Verfahrensparalyse. Zu dieser Diagnose gelangen Professor Dr. jur. Hans-Albert Lennartz und Kolleginnen von der WIBERA Wirtschaftsberatung AG in ihrem im Juni 2004 im Wirtschaftsverlag NW Bremerhaven erschienenen Abschlußbericht "Beteiligung der Öffentlichkeit bei der Standortauswahl für die Endlagerung radioaktiver Abfälle". In Deutschland wird seit 1979 der Salzstock Gorleben auf seine Eignung als Endlager für abgebrannte Brennelemente aus Atomkraftwerken und für hochradioaktiven Abfall aus der Wiederaufbereitung erkundet. Nach dem Wechsel der Regierungsverantwortung zu Rot-Grün hat das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) Zweifel an der Eignung dieses Standortes entwickelt und den Arbeitskreis Auswahlverfahren Endlagerstandorte (AkEnd) eingerichtet. Dazu war die WIBERA Wirtschaftsberatung AG vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) mit der Durchführung eines Forschungs- und Entwicklungsvorhabens "Beteiligungsverfahren" beauftragt worden. Der abschließende Forschungsbericht dazu wird nun präsentiert.

Stx422-423.2004.6.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

"Ein großangelegtes Experiment mit der Bevölkerung in der Wesermarsch" Robin Wood protestiert gegen den Bau eines atomaren Zwischenlagers am Atomkraftwerk Unterweser. Am 23. Juni 2004 feierte der Energiekonzern E.ON in der Gemeinde Stadland den ersten Spatenstich für sein atomares Zwischenlager am Atomkraftwerk Unterweser. Bis zu 80 Behälter mit hochradioaktivem Atommüll sollen in dem Lager für mindestens 40 Jahre abgestellt werden. Wegen der damit verbundenen Risiken für die Bevölkerung in der Wesermarsch fordert die Umweltorganisation Robin Wood, die Halle für den Strahlenmüll nicht zu bauen. Vielmehr müsse das Atomkraftwerk Unterweser sofort stillgelegt werden, damit E.ON dort nicht noch mehr gefährlichen Atommüll produzieren könne.

Stx420-421.2004.7.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

Atomwirtschaft wehrt sich gegen die Kosten der Endlagersuche. Als "Schimäre", als trügerisches Hirngespinst, hat der Präsident des Deutschen Atomforums, der in die Atomindustrie abgewanderte frühere Leiter der Atomaufsicht Walter Hohlefelder (FDP), das Konzept von Bundesumweltminister Trittin (Grüne) bezeichnet, nur ein einziges Endlager für alle Arten radioaktiver Abfälle errichten zu wollen. Auf der Jahrestagung Kerntechnik in Düsseldorf forderte Hohlefelder am 25. Mai 2004, das zur Zeit herrschende Moratorium zu beenden und die Arbeiten an den Endlagerprojekten Gorleben und Konrad fortzusetzen. Im Namen der Atomkraftwerksbetreiber lehnte es Hohlefelder ausdrücklich ab, die Verantwortung und die Kosten für die neue Endlagersuche zu übernehmen. Die Grundsätze der nuklearen Entsorgung bestimmten nicht einzelne Länder oder einzelne Energieversorgungsunternehmen, sondern der Bund, hält das Bundesumweltminsterium (BMU) in einer Erklärung dagegen. Dabei gelte wie überall in der Abfallpolitik das Verursacherprinzip, das auch die Finanzierung der Endlagerung bestimme.

Stx418-419.2004.7.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

Alle Standort-Zwischenlager wurden genehmigt. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat sämtliche atomrechtlichen Genehmigungen für alle beantragten Zwischenlager an den Standorten der Atomkraftwerke erteilt. Bundesumweltminister Jürgen Trittin: "Der Bund hat seine Hausaufgaben gemacht. Es ist jetzt Sache der Länder, zeitnah die noch ausstehenden Baugenehmigungen zu erteilen, damit alle Zwischenlager zügig errichtet werden können. Nur so kann gewährleistetet werden, daß die Zwischenlager 2005 betriebsbereit sind." Das Zwischenlager in Lingen ist bereits seit Dezember 2002 in Betrieb. Neben den 12 dezentralen Zwischenlagern hat das BfS auch 4 Interimslager genehmigt, und zwar in Biblis, Philippsburg, Neckarwestheim und Krümmel. Außer in Krümmel werden in den anderen drei bereits Behälter eingelagert. Am Atomkraftwerk Gundremmingen nahe Ulm entsteht Deutschlands größtes Lager. Dort bereitet sich ein von der Ärzteorganisation IPPNW unterstütztes Widerstandsbündnis auf eine Klage gegen die erteilte Genehmigung vor. Dazu der Sprecher der Ulmer IPPNW-Regionalgruppe, Reinhold Thiel: "Wir sind schon jetzt inhaltlich und juristisch gerüstet, brauchen aber weitere finanzielle Unterstützung. Jeder kann in Form von Spenden, Mitgliedschaften und rückzahlbaren Bürgschaften steuerlich absetzbar helfen. Eine erfolgreiche Musterklage am AKW Gundremmingen kann sich positiv auf die anderen Verfahren auswirken." Kontakt und Informationen zur Klage über http://www.ippnw-ulm.de.

Stx408-409.2004.6.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

Endlagerung in Italien. Die italienische Regierung hat am 14. November 2003 – ohne Vorverhandlungen mit der betroffenen Region Basilicata und den Stadtverwaltungen – ein Dekret verabschiedet, das Scanzano Jonico in der Region Basilicata in Süditalien zum zentralen Endlagerstandort für 80.000 Kubikmeter italienischen Atommüll machen soll. Das verursachte Massenproteste der Bewohner der Region und ihrer Nachbarn.

Stx406-407.2003.3,4.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Widerstand gegen standortnahe Zwischenlager. Gleich vier neue Zwischenlager auf einmal genehmigte am 22. September 2003 das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) den Betreibern der Atomkraftwerke Biblis (RWE Power AG / RWE Rheinbraun AG), Neckarwestheim (Gemeinschaftskernkraftwerk Neckar GmbH), Isar/Ohu (E.ON Kernkraft GmbH / E.ON Bayern AG) und Esenshamm / Unterweser (E.ON Kernkraft GmbH) für die Aufbewahrung abgebrannter Brennelemente am jeweiligen Kraftwerks-Standort. Das BfS sieht damit die Voraussetzung für den Bau von Zwischenlager-Kapazitäten geschaffen, die benötigt werden, wenn ab Juli 2005 die Transporte zur Wiederaufarbeitung enden sollen. Spätestens 40 Jahre danach soll der Atommüll schließlich in ein Endlager gebracht werden. Mit dieser Genehmigung der Zwischenlager hat die Behörde Bedenken von 72.000 Einwendern von Tisch gewischt, kritisiert die Ulmer Ärzteinitiative, eine Regionalgruppe der IPPNW. In insgesamt 518 Castorbehältern sollen die Betreiberfirmen über 5.000 Tonnen einer hochradioaktiven und hochgiftigen Schwermetallmasse einlagern dürfen. Allein ein einziger Castorbehälter enthalte vergleichsweise so viel radioaktives Inventar, wie beim Reaktorunfall von Tschernobyl freigesetzt worden sein soll. Die Ulmer Ärzteinitiative bezweifelt die Behauptung des BfS, daß selbst ein gezielter Absturz eines Jumbojets nicht zu einer Gefährdung von Leben und Gesundheit der Bevölkerung führen würden. Einen plastischen Eindruck über die Verhältnisse vermittelt eine 3D-Videoanimation der Internetseite "Atomenergie und Sicherheit" unter http://www.atom-secur.de. Mehr Informationen auch unter http://www.atommuell-zwischenlager.de

Stx402-403.2003.4.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

Tagungsbericht: Atommüll und sozialer Friede. Tagungsband der Evangelischen Akademie Loccum zur Endlagersuche. Mit Strategien der Standortsuche für nukleare Endlager beschäftigte sich im Februar 2003 eine Tagung der Evangelischen Akademie Loccum. Dazu wurde jetzt mit Hilfe des Bundesamtes für Strahlenschutz ein Berichtsband fertiggestellt. Ende 2002 hatten die 14 vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Anfang 1999 berufenen Männer des "Arbeitskreises Auswahlverfahren Endlagerstandorte (Ak End)" ihre Empfehlungen vorgelegt. Strahlentelex hatte berichtet. Zum Verfahren gehört, nun in eine öffentliche Diskussion darüber einzutreten. Dem entsprach die Loccumer Akademie als erste mit ihrer Tagung, an der 138 Fachleute aus Verwaltung, Energiewirtschaft, Bürgerinitiativen und Verbänden sowie Politiker und Kirchenvertreter teilnahmen. Erörtert werden sollte, wie weit das vom AkEnd erarbeitete Konzept in sich stimmig und "sicherheits-philosophisch" konsistent ist beziehungsweise dem "Stand der Wissenschaft" entspricht, wie bedeutend die Festlegung auf die Suche nach einem Standort im Inland ist, mit welchen volkswirtschaftlichen Effekten das vom AkEnd vorgeschlagene Vorgehen verbunden wäre und wie die für die geologischen Erkundungen anfallenden Kosten zu finanzieren wären; und schließlich, ob auf Seiten der Politik der hinreichende Wille gegeben ist, die notwendigen verbindlichen Maßnahmen zu ergreifen, um das Konzept umzusetzen und auf hinreichend lange Sicht abzusichern. Um es gleich vorweg zu sagen: Zur Beantwortung der letzten Frage finden sich in dem vorliegenden Buch leider keine Aussagen. (Andreas Dally (Hrsg.): Atommüll und sozialer Friede. Strategien der Standortsuche für nukleare Endlager. Rehburg-Loccum, 1. Auflage 2003. Loccumer Protokolle 05/03, ISSN 0177-1132, ISBN 3-8172-0503-1, 263 S. Bezug über den Buchhandel oder direkt über Ev. Akademie Loccum, Protokollstelle, Postfach 2158, 31545 Rehburg-Loccum, Telefon 05766/81-119, Fax -900, Email: Protokoll.eal@evlka.de)

Stx398-399.2003.3,4.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Was bei der Kriterienbildung für die Auswahl von Endlagerstandorten vergessen wurde. 6 Thesen von Prof. Dr. Rolf Bertram. Anfang 1999 hatte Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) einen "Arbeitskreis Auswahlverfahren Endlagerstandorte (AkEnd)" eingerichtet und ihn beauftragt, Kriterien für die Suche nach einem Atommüll-Endlager zu entwickeln. Am 17. Dezember 2002 schließlich hatte der Arbeitskreis seinen Abschlußbericht übergeben. Nach Durchsicht der Vorschläge des AkEnd stellt der in Göttingen lebende Universitätsprofessor a.D. für Physikalische Chemie an der Technischen Universität Braunschweig Dr. Rolf Bertram nun fest, daß wesentliche Einflußgrößen für die Sicherheit eines Endlagers unberücksichtigt blieben. Offensichtlich war nicht genügend Sachverstand im Arbeitskreis des Ministers versammelt.

Stx390-391.2003.6,7.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Genehmigungen im Internet. "Im Sinne einer hohen Transparenz seiner Entscheidungen" will das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) mit der Bekanntgabe seiner Genehmigungen von Standort-Zwischenlagern und Interimslagern die Bescheide ab sofort auch auf seiner Internetseite http://www.bfs.de veröffentlichen. Das teilte das Amt am 24. Januar 2003 mit.

Stx386-387.2003.6.1 (Kurzmitteilung, 1 Seite)

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Atommüll-Lager

Streit um Vorschläge zur Atommüll-Endlagerung. Die Europäische Union (EU) will bis 2018 ein Endlager für hoch radioaktiven Atommüll haben und vielleicht für mehrere Länder gemeinsam, die deutsche Bundesregierung erst bis 2030. Die deutsche Strahlenschutzverordnung erweist sich dabei als Sicherheitsrisiko.

Stx384-385.2003.1,2.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Erstes Standort-Zwischenlager genehmigt. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat am 7. November 2002 der Betreiberin des "Kernkraftwerks Emsland" in Lingen die Genehmigung zum Betrieb eines Zwischenlagers erteilt. In dem Lager sollen die abgebrannten Brennelemente aus dem AKW für maximal 40 Jahre aufbewahrt werden, bis sie in ein Endlager überführt werden. Lingen ist das erste atomare Zwischenlager, das am Standort eines in Betrieb befindlichen Atomkraftwerks genehmigt wird. Weitere 11 Lager, die von den AKW-Betreibern beantragt wurden, befinden sich im Genehmigungsverfahren. Durch die Errichtung von Zwischenlagern bei den AKW und das Verbot von Transporten in die Wiederaufarbeitung ab Juli 2005 sollen die Atomtransporte praktisch auf die Rückführung deutschen Atommülls aus der Wiederaufarbeitung im Ausland beschränkt werden. Mit Hilfe der neuen Freigaberegelungen der Strahlenschutzverordnung zur Freisetzung radioaktiver Materialien in die Umwelt und zur Weiterverwertung wird außerdem die Menge des endzulagernden Atommülls verringert.

Stx382-383.2002.8.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

"Mit dem vorgeschlagenen Verfahren lassen sich auch 20 Endlager finden". Der "Arbeitskreis Auswahlverfahren Endlagerstandorte (AkEnd)" veranstaltete seinen letzten Workshop. Im Prinzip seien zwar alle Abwägungskriterien bei der Suche nach einem Atommüll-Endlager gleichwertig und gleichgewichtig, aber die Sicherheit, die geologische Eignung habe doch Vorrang. Das entspreche auch dem Wunsch der Bevölkerung. Deshalb sei offen, ob die dem Arbeitskreis Auswahlverfahren Endlager (AkEnd) von der rot-grünen Bundesregierung gemachte Vorgabe, es dürfe nur ein einziges Endlager für alle Arten von radioaktiven Abfällen geben, schließlich erfüllt werden könne. Das wurde der Presse vor Beginn des dritten und letzten Workshops des AkEnd von dessen Mitgliedern erklärt. Zu der öffentlichen Veranstaltung am 18. und 19. Oktober 2002 in Berlin hatten sich mehr als 300 Personen aus Industrie, Wissenschaft, Politik, Behörden und Verbänden angemeldet. Im Rahmen seiner neuen Entsorgungspolitik hatte Bundesumweltminister Jürgen Trittin im Februar 1999 den Arbeitskreis Auswahlverfahren Endlagerstandorte (AkEnd) eingerichtet. Dieses interdisziplinär besetzte Wissenschaftlergremium erhielt den Auftrag, ein Verfahren und geo- und sozialwissenschaftliche Kriterien für die Suche und Auswahl eines Standortes zur Endlagerung aller Arten radioaktiver Abfälle in Deutschland zu entwickeln. Es soll dieses Verfahren jedoch nicht selbst durchführen. Ende 2002 soll der AkEnd seine Arbeit beenden. Danach will der Bundesumweltminister über die Empfehlungen des Gremiums eine öffentliche Diskussion führen und schließlich das Auswahlverfahren verbindlich werden lassen. Um das Jahr 2030 soll das Endlager dann betriebsbereit sein.

Stx380-381.2002.3-6.4 (4 Seiten)

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Atommüll-Lager

Dokumentation: Kein hohes Vertrauen in Institutionen. Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage im Jahr 2001 von Prof. Dr. Detlev Ipsen, Universität Kassel. Insgesamt genießt das institutionelle Gefüge der Bundesrepublik bei den Befragten kein hohes Vertrauen. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen laut Ipsen, daß die Vorschläge zur Beteiligung der Bevölkerung mit einer doppelten und widersprüchlichen Ausgangslage zu rechnen haben. Negativ sei das geringe Vertrauen, das die Bevölkerung zu den vor allem politischen Institutionen hat. Eine wenig demokratische Haltung zeige sich aber auch bei Entscheidungen gegen die eigene Überzeugung, die durch Volksabstimmungen zustande kämen. Schwierig sei auch die Einstellung, man wolle keinen Endlagerstandort in der Nähe des eigenen Wohnortes. Positiv sei auf der anderen Seite die ausgeprägte Forderung der Bevölkerung nach Mitbestimmung und das Bewußtsein, bei der Endlagerung der nuklearen Abfälle handele es sich um ein dringend zu lösendes Problem. Der AkEnd versuche, diese widersprüchliche Ausgangslage aufzugreifen.

Stx380-381.2002.3-6.4 (4 Seiten)

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Atommüll-Lager

Endlager: Schacht Konrad wurde jetzt genehmigt. Der Planfeststellungsbeschluß für das Endlager Schacht Konrad ist dem Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) von der zuständigen Genehmigungsbehörde, dem niedersächsischen Umweltministerium, am 5. Juni 2002 übergeben worden. Der Arbeitskreis AkEnd des Bundesumweltministers will im Oktober 2002 trotzdem noch sein Auswahlverfahren für Endlagerstandorte vorstellen. BUND, NABU und Robin Wood haben ihre Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis zur Suche von Endlagern für Atommüll aufgekündigt. Die Genehmigung von Schacht Konrad stelle den AkEnd grundsätzlich in Frage und mache ihn überflüssig. Als "Mogelpackung" bezeichnet das Umweltschutzforum Schacht Konrad e.V. die Reduzierung des Einlagerungsvolumens bei der Endlagergenehmigung. Zwar werde das einlagerbare Abfallgebindevolumen von radioaktiven Abfällen mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung auf circa 300.000 Kubikmeter begrenzt, nicht aber das zur Einlagerung vorgesehene Radionuklidinventar. Beim Radionuklidinventar werde nach wie vor von den Planungsdaten aus den Jahren 1986 beziehungsweise 1990 ausgegangen. Offenbar sei alles also nur eine Frage der Verpackung und Verdichtung. Zu früh gefreut hätten sich diejenigen, die sich von der Volumenreduzierung einen "Konrad light" versprochen hätten, meint Harald Bode vom Umweltschutzforum Schacht Konrad Salzgitter e.V.. Vielmehr habe man es in Salzgitter nun eher mit einem "Konrad konzentriert" zu tun.

Stx372-373.2002.7,8.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Protest gegen Zwischenlager in Süddeutschland auch aus Österreich. Noch bis zum 28. Januar 2002 läuft die Einwendungsfrist gegen ein weiteres oberirdisches Atommüll-Zwischenlager in Bayern. Am AKW-Standort Gundremmingen (nördlich von Tirol und Vorarlberg) soll ebenfalls wie in Ohu ein Brennelementezwischenlager für das nächste halbe Jahrhundert errichtet werden. Die österreichischen Atomgegner werden wie bei Ohu auch bei diesem Zwischenlager in den nächsten Wochen eine Einwendungskampagne durchführen. Die Oberösterreichische überparteiliche Plattform gegen Atomgefahr ruft Gemeinden, Schulen, Behörden und Ämter sowie Privatpersonen zu möglichst breiter Beteiligung auf. Gegen das Atommülllager Ohu waren auf diese Weise bereits über 25.000 Einwendungen zusammengekommen und an das Bundesamt für Strahlenschutz in Deutschland übergeben worden. Die Atomgegner fordern zudem, die Erörterungstermine beziehungsweise die Veranstaltungen zu diesen Umweltverträglichkeitsverfahren (UVP) in Österreich stattfinden zu lassen und nicht in Deutschland. Einwendungsformulare für Gundremmingen und weitere Informationen sind auf den Webpages der österreichischen Atomgegnerorganisationen zu finden: http://www.temelin.at, http://www.grenzblockade.at und http://www.plage.cc

Stx358-359.2001.8,9.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Auf der Suche nach Akzeptanz für ein Atom-Endlager. AkEnd soll bis Ende 2002 Empfehlungen vorlegen. Für die Endlagerung aller Arten radioaktiven Abfalls strebt die Bundesregierung ein Endlager in tiefen geologischen Formationen an. "Dieses Endlager soll um das Jahr 2030 für den Betrieb zur Verfügung stehen", erklärte das Bundesumweltministerium in einer Pressemitteilung anläßlich des 2. Workshops ihres Arbeitskreises Auswahlverfahren Endlagerstandorte (AkEnd) am 28. und 29. September 2001 in Mörfelden-Walldorf bei Frankfurt am Main. Anfang 1999 war der Arbeitskreis eingerichtet worden, um auf geo- und sozialwissenschaftlicher Grundlage Kriterien für die Suche nach einem Endlager zu entwickeln. "Um für die Auswahl eines Standortes eine breite gesellschaftliche Akzeptanz zu erreichen", ist dem Arbeitskreis die Aufgabe gestellt worden, einen möglichst breiten Dialog mit allen Beteiligten und der Öffentlichkeit zu führen. Anknüpfend an einen ersten Workshop im September 2000 (Strahlentelex berichtete ausführlich in der Ausgabe 330-331 vom 5. Oktober 2000) präsentierte der Arbeitskreis jetzt seine bisherigen Arbeitsergebnisse und legte dazu einen 173-seitigen "2. Zwischenbericht - Stand der Diskussion -" vor.

Stx356-357.2001.4,5.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

28./29. September 2001, Mörfelden-Walldorf: 2. Workshop des Arbeitskreises Auswahlverfahren Endlagerstandorte. Der Arbeitskreis Auswahlverfahren Endlagerstandorte (AkEnd) plant, in einem öffentlichen Workshop am 28. und 29. September 2001 seine Empfehlungen für das Auswahlverfahren geeigneter Standorte für die Endlagerung radioaktiver Stoffe vorzulegen. In diesem 2. Workshop möchte der AkEnd den im Jahr 2000 begonnenen Diskurs mit der Öffentlichkeit fortführen. Vorgesehen sind im einzelnen Berichte und Diskussionen zum Stand der bisherigen Arbeit des AkEnd, zum Verfahren bei der Standortauswahl, über die Kriterien zur Standortauswahl und über die Öffentlichkeitsbeteiligung bei der Festlegung und Durchführung des Auswahlverfahrens. Der Workshop findet statt in Mörfelden-Walldorf bei Frankfurt/Main. Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung wird bis zum 15.9.2001 erbeten. Weitere Informationen unter http://www.akend.de

Stx348-349.2001.5.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

Einwendungen. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat am 6. bzw. 7. Juni 2001 begonnen, die Antragsunterlagen für die Standort-Zwischenlager an den AKW-Standorten Philippsburg und Neckarwestheim öffentlich auszulegen. Die Gemeinschaftskernkraftwerk Neckar GmbH (GKN) und die EnBW Kraftwerke AG beantragten bereits Ende 1999 die Einrichtung jeweils eines Standort-Zwischenlagers für abgebrannte Brennelemente an den von ihnen betriebenen Atomkraftwerken. Diese beiden Verfahren sind die letzten, von den insgesamt 13 Anträgen für dezentrale Zwischenlager und 5 für Interimslager. Einwendungen gegen die Vorhaben müssen bis zum 6. August 2001 beim Bundesamt für Strahlenschutz erhoben werden. Die Erörterungstermine werden nach Planung des BfS voraussichtlich im Oktober 2001 stattfinden.

Stx348-349.2001.8.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

Schacht Konrad anstelle von Gorleben als Endlager für hochradioaktive Abfälle vorgeschlagen. Der Geologe und Endlagerforscher Professor Dr. Klaus Duphorn sprach sich im April 2001 dafür aus, den in der Nähe von Salzgitter liegenden ‚Schacht Konrad‘ künftig auch als Endlager für hochradioaktiven Müll zu nutzen. Nach Abwägung aller weltweit bislang diskutierten Endlageroptionen empfehle er, den Standort Gorleben endgültig aufzugeben und statt dessen auf Schacht Konrad zu setzen. Deutschland sei der einzige Staat weltweit, der offiziell noch an Salzgestein als Lagerstätte für Atommüll festhalte. Zumindest im europäischen Rahmen werde dagegen mittlerweile bevorzugt Tongestein als geeigneter angesehen.

Stx344-345.2001.4,5.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Zwischenlager: Umweltverband will nicht die Akzeptanz für eine Erhöhung des Risikopotentials an AKW-Standorten fördern. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat seine Beteiligung an dem am 23. und 24. Januar 2001 in Jülich vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) organisierten "Zwischenlager-Workshop" des Bundesumweltministeriums (BMU) und der Reaktorsicherheitskommission (RSK) zu Atommüll-Zwischenlagern in Deutschland abgesagt. Die BUND-Bundesvorsitzende Angelika Zahrnt erklärte in Schreiben an das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) und an die Reaktorsicherheitskommission, man habe den Eindruck, daß "der BUND bei diesem Workshop lediglich zu einer Mitwirkung dabei herangezogen werden soll, ‚Lösungen‘ zur Entsorgung des Atommülls zu erarbeiten, um den Weiterbetrieb der Atomkraftwerke zu ermöglichen".

Stx338-339.2001.7,8.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Zwischenlager: Einwendungen gegen die Standort- und Interimslager der Atomkraftwerke sind möglich. Die Antragsunterlagen für die Standort- und Interimslager der Atomkraftwerke in Brunsbüttel und Brokdorf können vom 30. Januar bis zum 29. März 2001 eingesehen werden. Beantragt ist jeweils die Aufbewahrung abgebrannter Brennelemente. Während der Auslegungsfrist können schriftlich Einwendungen gegen die Vorhaben erhoben werden. Diese sollen dann voraussichtlich im Mai 2001 mündlich erörtert und vom Bundesamt für Strahlenschutz in den Genehmigungsverfahren berücksichtigt werden.

Stx338-339.2001.7.1 (1 Seite)

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Atommüll-Lager

Bundesregierung will ein einziges Endlager. Eigenen Angaben zufolge vertritt die Bundesregierung die Auffassung, daß mit Blick auf das Volumen für die Endlagerung aller Arten radioaktiver Abfälle ein einziges Endlager in tiefen geologischen Formationen ausreicht. Dies teilt sie im November 2000 in ihrer Antwort (Bundestagsdrucksache 14/4496) auf eine Kleine Anfrage der F.D.P.-Bundestagsfraktion (14/4316) mit. Jenes Endlager soll schätzungsweise um das Jahr 2030 betriebsbereit sein.

Stx336-337.2001.3,4.2 (2 Seiten)

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Atommüll-Lager

Buchmarkt: "Wege zur Endlagerung". Der Tagungsbericht des 1. Workshops "Wege zur Endlagerung" des Arbeitskreises Auswahlverfahren Endlagerstandorte (AkEnd) des Bundesumweltministers ist Mitte August 2001 erschienen. Strahlentelex hatte über die am 15. und 16. September 2000 in Kassel stattgefundene Veranstaltung bereits in seiner Ausgabe vom Oktober 2000 ausführlich berichtet. Der nun bei der Gesellschaft für Reaktorsicherheit in Köln zusammengestellte Bericht enthält auf 212 Seiten die Ansprachen und Vorträge der Veranstaltung, Diskussionsausschnitte, eine Teilnehmerliste und einen Pressespiegel. In einem kurzen Resümee erklärt der AkEnd, der Workshop habe "die wichtige Erkenntnis gebracht, daß die Öffentlichkeit einerseits den fachlichen Arbeiten für ein zukünftiges Standortauswahlverfahren für ein Endlager für radioaktive Abfälle durchaus interessiert und positiv gegenüber steht, andererseits aber essentielle Fragen an die Politik bezüglich der zukünftigen Entsorgungsstrategie und der Offenheit des Endlagersuchverfahrens hat." Bezug: CCM Köln GmbH, Kreuzgasse 2-4, 50667 Köln, Tel. 0221 / 925793-22, Fax -93, Email: akend@ccmkoeln.de

Stx352-353.2001.8.1 (1 Seite)

Atommüll-Lager

"Wege zur Endlagerung". Im Strahlentelex vom 5. Oktober 2000 haben Sie anläßlich der Tagung des Arbeitskreises Auswahlverfahren Endlagerstandorte (AkEnd) "Wege zur Endlagerung" vom "Werben für ein Endlager in Deutschland" berichtet. Der Titel scheint mir gut gewählt. Auch wenn man einem Teil der Politik und der Mitglieder des AkEnd guten Willen und ehrlicheres Bemühen um Dialog als unter früheren Regierungen unterstellen kann, läuft das Vorhaben darauf hinaus, die Öffentlichkeit und vor allem die aktiven Atomenergiegegner für eine Endlagerlösung zu gewinnen, noch bevor der Atomausstieg unumkehrbar festgezurrt ist (und davon ist die derzeitige deutsche Regierung ja von vornherein weit entfernt geblieben). Ein Leser-Kommentar zum Bericht im Strahlentelex 330-331 vom 5.10.2000 von Heinz Stockinger, Sprecher der Überparteilichen Plattform gegen Atomgefahren (PLAGE), Salzburg, Österreich.

Stx332-333.2000.11.1 (1 Seite)

Atommüll-Lager

Werben für ein Endlager in Deutschland. Wege zur Endlagerung" nannte sich die Tagung des Arbeitskreises Auswahlverfahren Endlagerstandorte (AkEnd) beim Bundesumweltministerium am 16. September 2000 in Kassel. Am Ende steht eine unpopuläre Entscheidung: "Es wird eine Region treffen, das ist unvermeidlich", erklärte der Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) Rainer Baake zur Begrüßung der rund 250 Teilnehmer aus Politik, Behörden, Wirtschaft, Umweltverbänden, Gewerkschaften, Kirchen und Wissenschaft, die der Arbeitskreis Auswahlverfahren Endlagerstandorte (AkEnd) beim Bundesumweltministerium erstmals für den 16. September 2000 nach Kassel eingeladen hatte. Die Bundesregierung lehne die Möglichkeit ab, deutschen Atommüll zur Endlagerung ins Ausland zu exportieren, erklärte Baake. Bestrebungen zu einer Endlagerung im Ausland seien "nicht zu verantworten", Deutschland könne "sein Problem mit der atomaren Erblast nicht auf dem Rücken anderer Völker lösen". Die Suche nach einem geeigneten Standort für ein atomares Endlager solle sich daher "ausschließlich auf nationale Lösungen" beschränken. Bis zum Jahre 2030 benötige Deutschland genau ein Endlager, in dem auch hochradioaktiver Müll untergebracht werden könne. Rechtzeitiges Werben um Akzeptanz war das zentrale Anliegen der Tagung. Spätestens bis 2010 wollen Bundesregierung und Stromwirtschaft wissen, wo der Atommüll aus deutschen Atomkraftwerken endgelagert werden soll. Tagungsbericht und Kommentar.

Stx330-331.2000.1-3.3 (3 Seiten)

Atommüll-Lager

Radioaktive Abfälle in Deutschland. In jedem Jahr ermittelt das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) den Bestand an unbehandelten radioaktiven Reststoffen sowie den Anfall und Bestand an konditionierten radioaktiven Abfällen. Außerdem macht es Schätzung zum künftig zu erwartenden Anfall von Atommüll. Der zuletzt im Juli 2000 erschienene Bericht des BfS enthält die Ergebnisse dieser Bestandsaufnahme für den Zeitraum bis Dezember 1998 und Prognosen für den zu erwartenden Anfall konditionierter Abfälle bis zum Jahr 2080. Kurzbesprechung.

Stx330-331.2000.4.1 (1 Seite)

Atommüll-Lager

Interimslager: Erörterungstermin für das Interimslager Neckarwestheim voraussichtlich Anfang Oktober 2000. Am 18. August 2000 endete die Frist für die öffentliche Auslegung der Unterlagen zum Bau und Betrieb der beantragten sogenannten Interimslager in Neckarwestheim und Philippsburg. Ab dem 5. Oktober 2000 beabsichtigt das Bundesamt für Strahlenschutz in Neckarwestheim und ab dem 2. November 2000 in Philippsburg jeweils öffentliche Erörterungstermine zu den Vorhaben durchzuführen.

Stx328-329.2000.6,7.2 (2 Seiten)

Atommüll-Lager

Erörterungstermine für Castor-Lager voraussichtlich im Oktober 2000. Auf dem Betriebsgelände der Atomkraftwerke Phillipsburg und Neckarwestheim sollen Castorbehälter bis zu 8 Jahre "unter freiem Himmel" gelagert werden. Einwendungen sind bis zum 18. August 2000 möglich. Die Betreiber der Atomkraftwerke Phillipsburg und Neckarwestheim haben Ende 1999 eine auf acht Jahre befristete Lagerung abgebrannter Brennelemente auf dem Betriebsgelände der Atomkraftwerke in sogenannten Interimslagern beantragt. Die Lager sollen dazu dienen, die Transport- und Lagerbehälter für abgebrannte Brennelemente solange "unter freiem Himmel" zwischenzulagern, bis eine Verbringung in das geplante Standort-Zwischenlager erfolgen kann. Bericht mit dem Text einer Mustereinwendung.

Stx326-327.2000.2-4.3 (3 Seiten)

Atommüll-Lager

Kassel, 15.-16. September 2000: Wege zur Endlagerung. Der Arbeitskreis Auswahlverfahren Endlagerstandorte beim Bundesumweltministerium lädt ein zum Workshop. Ein höheres Tempo soll bei der Suche nach einem Atom-Endlager angeschlagen werden. Spätestens bis 2010 wollen Bundesregierung und Stromwirtschaft wissen, wo der Atommüll aus deutschen Atomkraftwerken endgelagert werden soll. Bis 2003 soll die 1999 vom Bundesumweltminister berufene fünfzehnköpfige Expertengruppe des "Arbeitskreises Auswahlverfahren Endlagerstandorte (AkEnd)" (www.akend.de) neue Anforderungen an die Qualität eines Endlagers formulieren, damit danach die konkrete Suche nach Alternativen zu Gorleben beginnen kann. In Frage kommen dafür bisherigen Verlautbarungen zufolge andere Salzstöcke in Norddeutschland und die Granitformationen entlang der deutsch-tschechischen Grenze. Unter der Überschrift "Wege zur Endlagerung" will der Arbeitskreis Auswahlverfahren Endlager zusammen mit der interessierten Öffentlichkeit am 15. und 16. September 2000 in Kassel die Fragen diskutieren "Ist Endlagerung der richtige Weg?", "Wie findet man Endlagerstandorte?" und "Wie beteiligt sich die Öffentlichkeit?".

Stx322-323.2000.7,8.2 (2 Seiten)

Atommüll-Lager

Kassel, 16 September 2000: Endlagerstandorte gesucht. Der "Arbeitskreis Auswahlverfahren Endlagerstandorte" des Bundesumweltministeriums sucht nach "Wegen zur Endlagerung" und fragt nach öffentlicher Beteiligung. "Im Zuge seiner öffentlichkeitsgerichteten Aktivitäten" hat sich der "Arbeitskreis Auswahlverfahren Endlagerstandorte" des Bundesumweltministeriums (BMU) im März 2000 entschlossen, am 16. September 2000 einen öffentlichen Workshop durchzuführen und dazu den Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V. (BBU), den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND), die Deutsche Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges/Ärzte in sozialer Verantwortung (IPPNW) e.V., Greenpeace Deutschland e.V. und den Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) einzuladen. Ziel sei es, "einen offenen Diskurs mit der Öffentlichkeit über die Endlagerung radioaktiver Abfälle und damit verbundene Standortentscheidungen anzustoßen", heißt es.

Stx318-319.2000.6.1 (1 Seite)

Atommüll-Lager

"Das wird einen heißen Herbst geben!" Bürgerinitiativen und Umweltverbände bereiten sich auf ein aktionsreiches Jahr vor. Insgesamt zehn Anträge auf dezentrale Zwischenlager für abgebrannte Brennelemente liegen dem Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) nach eigenen Angaben zur Zeit vor. "Die Anträge werden ohne Verzögerung bearbeitet", erklärte Wolfram König, Präsident des BfS, Anfang Januar 2000. Ende Januar 2000 genehmigte das BfS fünf innerdeutsche Castor-Transporte mit bestrahlten Brennelementen in das zentrale Zwischenlager Ahaus. Das beseitigt die akuten Entsorgungsengpässe der betroffenen Atomkraftwerke und macht einen reibungslosen Weiterbetrieb der Kraftwerke möglich. In den Wochen danach wird das BfS über einen Antrag auf Rücktransport von Atommüll aus Frankreich in das Zwischenlager Gorleben entscheiden.

Stx314-315.2000.3,4.2 (2 Seiten)

Atommüll-Lager

Endlagerung von Atommüll: Im konditionierten Atommüll und im Salzgestein des Atommüll-Lagers finden durch Kernumwandlungen und radioaktive Zerfallsprozesse chemische und strukturelle Veränderungen statt. Im Zentrum der gegenwärtigen Diskussion zur Sicherheit der Endlagerung stehen geologische Fragestellungen. Dabei wird wenig beachtet, daß eingelagerte Radionuklide untereinander und mit den Stoffen in der unmittelbaren Umgebung (Glaseinbettung, metallische Umhüllungen und Gestein) kernchemisch und radiochemisch reagieren. Durch diese unvermeidbaren aber bisher kaum untersuchten Prozesse werden Einlagerungsinventar, Containment und Umgebung chemisch und strukturell ständig und irreversibel verändert. Darauf weist Dr. Rolf Bertram, Göttingen, Universitätsprofessor a.D. für Physikalische Chemie an der Technischen Universität Braunschweig, hin. Bertram: Das Stoffinventar in einem Endlager ist - wenn überhaupt - nur zum Beginn der Einlagerung bekannt. Was daraus nach kernchemischen und radiochemischen Reaktionen wird, ist unbekannt.

Stx312-313.2000.3-8.6 (6 Seiten)

Atommüll-Lager

Zwischenlager Lingen: Das geplante dezentrale Atommülllager Lingen schafft die Voraussetzung für einen jahrzehntelangen Weiterbetrieb des Atomkraftwerks. Am 15. Dezember 1999 begann in Lingen der Erörterungstermin im Genehmigungsverfahren für das dezentrale Standort-Zwischenlager des Atomkraftwerks Emsland. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hatte bereits am Tag zuvor die Aussetzung des Erörterungstermins gefordert. Ohne genauen Abschaltplan darf nach Auffasung des Umweltverbandes für kein deutsches Atomkraftwerk ein Atommüllager gebaut werden. Die Kapazität der beantragten Zwischenlagerhalle in Lingen ermögliche eine Betriebsdauer des Atomkraftwerks bis zum Jahr 2055, erklärte Dr. Helmut Hirsch, Sprecher der BUND-Strahlenkommission.

Stx312-313.2000.1,2.2 (2 Seiten)

Atommüll-Lager

Erörterungstermin ab 15. Dezember 1999 in Lingen. 3211 Einwendungen über Sammellisten und 36 Einzeleinwendungen wurden im atomrechtlichen Verfahren gegen das geplante Standort-Zwischenlager des Atomkraftwerks Emsland bei Lingen vorgebracht.

Stx310-311.1999.7.1 (Kurzmeldung, 1 Seite)

Atommüll-Lager

Den bereits vorhandenen Bedenken gegen die Einlagerung und den Transport von Atommüll sind aus physikalisch-chemischer Sicht weitere hinzuzufügen. Dr. Rolf Bertram, Professor für Physikalische Chemie und angewandte Elektrochemie, Göttingen, beschreibt das Ausmaß und die Ursachen von Strahlenschäden durch die Atommüll-Lagerung.

Stx290-291.1999.9,10.2 (2 Seiten)

Atommüll-Lager

Geochemie: Wasserdurchlässiges Salzlager. Die Frage nach der Sicherheit von Salzstöcken als Endlager für giftige und radioaktive Substanzen muß nach Untersuchungen an der Westküste des Toten Meeres möglicherweise neu gestellt werden.

Stx230-231.1996.12.1 (Kurzmeldung, 1 Seite)

Atommüll-Lager

Ersatzstandorte für Gorleben in Bayern, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Eine Untersuchung der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe.

Stx226-227.1996.12.1 (Kurzmeldung, 1 Seite)

Atommüll-Lager

Wirtschaft: Verzicht auf eines der geplanten Atommüll-Endlager abgeboten. Die Stromindustrie ist grundsätzlich bereit, auf eines der beiden geplanten Atommüll-Endlager in Niedersachsen - Schacht Konrad oder den Salzstock Gorleben - zu verzichten. Dies bot der Vorstandschef des Viag-Konzerns, Georg Obermeier, bei der Wintertagung des Deutschen Atomforums am 23. Januar 1996 in Königswinter an.

Stx218-219.1996.12.1 (1 Seite)

Atommüll-Lager

Bestandsaufnahme Atommüll: Bei einem sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie reichen die bestehenden Lagerkapazitäten aus. Der Transport und die Zwischenlagerung von Atommüll beschäftigte 1994 und besonders Mitte 1995 die Politiker und Sicherheitskräfte in Deutschland. Engagierte Atomkraftgegner und -gegnerinnen versuchten mit hohem persönlichen Einsatz die Einlagerung des ersten CASTOR-Behälters in das Zwischenlager Gorleben zu erschweren. Wolfgang Neumann von der Gruppe Ökologie Hannover führt eine Bestandsaufnahme durch, wieviel Atommüll in den nächsten Jahren zur Zwischenlagerung anfällt. Er stellt verschiedene Szenarien vor, die verdeutlichen, in welchem Umfang die vorhandenen Lagerkapazitäten für radioaktive Abfälle in den neuen und alten Bundesländern ausreichen werden.

Stx202-203.1995.1-4.4 (4 Seiten)

Atommüll-Lager

Brandenburg: Neue Standortvorschläge für Atommüllager. Von ursprünglich 30 untersuchten Orten in Brandenburg für die gesetzlich vorgeschriebenen Landessammellager für schwach radioaktive Abfälle standen Ende 1994 noch fünf in der engeren Wahl: Storkow im Landkreis Oder-Spree, Schönermark (Oberhavel), Brand (Dahme-Spreewald), Kruge-Gersdorf (Märkisch-Oderland) und Kehrigk (Oder-Spree). Sie sollen Wollenberg und Müncheberg (beide Märkisch-Oderland) und Gräbendorf (Dahme-Spreewald) ersetzen.

Stx190-191.1994.8.1 (Kurzmeldung, 1 Seite)

Atommüll-Lager

Schweiz: Atommüll im Kanton Nidwalden, im nördlichen Aargau und im Zürcher Weinland. Schwach- und mittelaktive nukleare Abfälle hat die Schweiz in den Zwischenlagern ihrer Atomkraftwerke und im Bundeszwischenlager beim Paul Scherrer Institut in Würenlingen liegen.

Stx186-187.1994.8,9.2 (2 Seiten)

Atommüll-Lager

Frankreich: Lager für abgereichertes Uran bei früherem Uranbergwerk. Die lange Geschichte der Lagerung von Abfällen aller Art auf dem Gelände von Uranbergwerken hat eine neue Fortsetzung bekommen: Die im nuklearen Brennstoffgeschäft tätige französische Staatsfirma COGEMA will auf dem Gelände des Uranerz-Aufbereitungsbetriebs in Bessinessur-Gartempe bei Limoges abgereichertes Uran lagern. Ein Bericht von Peter Diehl.

Stx176-177.1994.5.1 (1 Seite)

Atommüll-Lager

Brandenburg: Niemand will Sammelstelle für radioaktive Abfälle. Mit massiven Protesten hat die Gemeinde Heckelberg im Landkreis Märkisch-Oderland zwischen Bernau und Bad Freienwalde in Brandenburg auf die Absicht des Landesumweltamtes reagiert, in einem ehemaligen Bunker der Nationalen Volksarmee nahe dem Ortsteil Beerbaum ein Zwischenlager für schwach- und mittelverseuchtes radioaktives Material einzurichten.

Stx170-171.1994.8.1 (1 Seite)

Atommüll-Lager

Berlin: Atommüll-Lager in Wannsee reicht nicht mehr. Berlin erwägt, ein neues Zwischenlager für schwach- und mittelstark belastete radioaktive Abfälle zu bauen. Weil das bestehende Zwischenlager im Hahn-Meitner-Institut in Berlin-Wannsee bereits zu 90 Prozent voll sei, habe man für 1993 vier Millionen DM für den Bau eines neuen Lagers beantragt, erklärte ein Sprecher der Berliner Wissenschaftsverwaltung.

Stx142-143.1992.8.1 (Kurzmeldung, 1 Seite)

Atommüll-Lager

Endlager Konrad: Bundesamt für Strahlenschutz vernachlässigt "natürliches Radon" und will radioaktive Abgase aus Atommüllendlager in die Luft blasen. Wie aus allen Anlagen, in denen mit radioaktiven Stoffen umgegangen wird, läßt sich die Abgabe radioaktiver Stoffe in die Umwelt auch aus dem geplanten Endlager Konrad nicht ganz vermeiden, meldet das Bundesamt für Strahlenschutz in seinem Info-Blatt vom Dezember 1991. Ein Bericht von Bernd Lehmann.

Stx122-123.1992.1,2.2 (2 Seiten)

Atommüll-Lager

Bonn: Atommüll nimmt weiter zu. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) prognostizierte auf der Grundlage von Daten für 1989 und einer Kernkraftwerksleistung von 23,6 Gigawatt bis zum Jahr 2000 etwa 107.000 Kubikmeter radioaktive Abfälle, bis zum Jahr 2010 rund 207.000 Kubikmeter und bis zum Jahr 2020 knapp 307.000 Kubikmeter.

Stx80-81.1990.10,11.2 (2 Seiten)

Atommüll-Lager

Physikalisch Technische Bundesanstalt Braunschweig: In 1989 verdoppelt sich die Menge der radioaktiven Abfälle.

Stx70-71.1989.3.1 (1 Seite)

Atommüll-Lager

USA: Kein Endlager für Atommüll in den Vereinigten Staaten. Das US-Energieministerium in Washington verschob im Oktober 1988 auf unbestimmte Zeit die Eröffnung des ersten Endlagers für hochaktiven Atommüll in den USA, nachdem Wissenschaftler des Ministeriums selbst Zweifel an der Sicherheit der Anlage angemeldet hatten, das für umgerechnet 1,4 Milliarden Mark in einem Salzstock westlich von Carlsbad im US-Bundesstaat New Mexiko gebaut worden war.

Stx43.1988.6.1 (1 Seite)

Atommüll-Lager

Stromerzeugung im Vergleich: "Atomabfälle nach 10.000 Jahren weniger gefährlich als Kohleabfälle". In der Diskussion um die Sicherheit und Unsicherheit der Atomkraft bei der Stromerzeugung wird häufig argumentiert, auch die Energieerzeugung mit Kohle sei mit hohen Gesundheitsrisiken verbunden. Bei oberflächennaher Ablagerung der festen Schadstoffe aus der Kohleverbrennung und bei Endlagerung der radioaktiven Abfälle ergebe sich ein über tausendfach höheres Langzeitrisiko bei der Kohleverbrennung (Cohen, 1983). Es ist daher diskutiert worden, auch diese Schadstoffe langfristig von der Umwelt zu isolieren. Vor allem Blei, Cadmium, Arsen, Tellur und Wismut sind in den Steinkohle-Filterstäuben um das Zehn- bis Hundertfache gegenüber der mittleren Zusammensetzung natürlicher Tongesteine und Böden angereichert. Im Rahmen der Betrachtung der Langzeitsicherheit von Endlagern veranlaßte dies die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig, Vergleiche der Schadwirkungen von Folgeprodukten aus Atom- und Kohlekraftwerken anzustellen (D. Ehrlich, H. Röthemeyer, G. Stier-Friedland, B. Thomauske: Langzeitsicherung von Endlagern, PTB informiert 1/87, Braunschweig 1987). Die Ergebnisse sind nicht frei von Widersprüchlichkeiten.

Stx18.1987.1,2.2 (2 Seiten)

Entsorgungsstrategie

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Entsorgungsstrategie

Einen Großteil des Atommülls vom Rückbau des AKW Brunsbüttel will Vattenfall in die Elbe entsorgen. Vattenfall plant einen Abriss des Atomkraftwerks Brunsbüttel, der mit unnötig hohen Einleitungen radioaktiver Stoffe in die Elbe verbunden ist. Darauf machen die Bürgerinitiative Brokdorf-akut in Brokdorf und die BUND-Kreisgruppe Steinburg in Itzehoe in einer Sammeleinwendung aufmerksam.

Stx766-767.2018.16.1

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Entsorgungsstrategie

Zweiter Euratom-Durchführungsbericht zur Versorgung des Atommülls. In der Bundesrepublik Deutschland fallen radioaktive Abfälle beim Betrieb von Leistungs-, Versuchs-, Demonstrations- und Forschungsreaktoren an, aus der Stilllegung von Leistungs-, Versuchs- und Demonstrationsreaktoren sowie von Forschungs- und Unterrichtsreaktoren und weiteren kerntechnischen Einrichtungen, bei der Urananreicherung sowie bei der Herstellung von Brennelementen, bei der Grundlagenforschung und der angewandten Forschung, bei der Radioisotopenanwendung in sonstigen Forschungseinrichtungen, Universitäten, Gewerbe- und Industriebetrieben, Krankenhäusern oder Arztpraxen, bei sonstigen Abfallverursachern, wie zum Beispiel im militärischen Bereich und zukünftig bei der Konditionierung bestrahlter Brennelemente, die der direkten Endlagerung zugeführt werden.

Die in der Bundesrepublik Deutschland anfallenden radioaktiven Abfälle werden, unter Beachtung endlagerrelevanter Gesichtspunkte, grundsätzlich in zwei Kategorien unterschieden: In bestrahlte Brennelemente und Abfälle aus deren Wiederaufarbeitung sowie radioaktive Abfälle mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung. Bestrahlte Brennelemente fielen und fallen beim Betrieb von Atomreaktoren an, die der gewerblichen Erzeugung von Elektrizität dienen sowie beim Betrieb von Forschungs-, Versuchs- und Demonstrationsreaktoren.

So beschreibt das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (Bundesumweltministerium – BMU) die Verhältnisse in Deutschland in seinem im August 2018 fertiggestellten „Zweiten Bericht zur Durchführung der Richtlinie 2011/ 70/Euratom“ an die EU-Kommission, dem sogenannten Zweiten Durchführungsbericht „für die verantwortungsvolle und sichere Entsorgung abgebrannter Brennelemente und radioaktiver Abfälle“.

Stx766-767.2018.13-14.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

71 Anti-Atom-Initiativen und Umweltverbände positionieren sich gemeinsam zur Zukunft der Zwischenlagerung sogenannter hoch radioaktiver Abfälle. Die Einlagerung sogenannter hoch radioaktiver, wärmeentwickelnder Abfälle in tiefengeologische Lager oder andere mögliche Alternativen wird auch nach dem ambitioniertesten Zeitplan noch nicht beginnen können, geschweige denn abgeschlossen sein, wenn die Genehmigungen für die Zwischenlager auslaufen werden. Damit ist das bisher in Deutschland verfolgte Konzept der Zwischenlagerung hoch radioaktiven Mülls, das für 40 Jahre vorgesehen war, gescheitert. Neue Konzepte für eine längerfristige Zwischenlagerung sind dringend erforderlich. Angesichts der Dauer und Tragweite dieser Zwischenlagerung ist die Gesellschaft frühzeitig an der Diskussion und der Entwicklung dieser neuen Konzepte zu beteiligen.

Dies ist eine der zentralen Aussagen eines gemeinsamen Positionspapiers zur Zwischenlagerung von hoch radioaktivem Atommüll, auf das sich nach einem etwa zweijährigen intensiven Diskussionsprozess 71 Anti-Atom-Initiativen, Initiativen von Zwischenlager-Standorten in Deutschland und Umweltverbände, darunter auch Strahlentelex, die Gesellschaft für Strahlenschutz e.V. und die Ärztevereinigung IPPNW, verständigt haben. Es wurde der Öffentlichkeit am 6. November 2018 bei Pressekonferenzen in Düsseldorf und München vorgestellt.

Stx766-767.2018.7-12.6 (6 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Archivverein Deutsches Atomerbe gegründet. Mehr als 60 Jahre Atomforschung und Atomenergienutzung in Deutschland sind vergangen und fast ebenso lange dauert die gesellschaftliche Auseinandersetzung darum. Die Anti-Atom-Bewegung hat Geschichte geschrieben. Der am 25. Oktober 2018 im Umweltzentrum Braunschweig neu gegründete Verein „Archiv Deutsches Atomerbe“ will sie bewahren, für die nächste Generation zugänglich machen und historisch aufbereiten. „Viele, die seit Jahrzehnten aktiv sind, wollen ihre Keller räumen und wissen nicht, wohin mit den alten Akten“, heißt es im Gründungsaufruf. „Dafür bauen wir ein Archiv zur Geschichte der Atomenergienutzung in Deutschland auf.“

Der Aufbau des Archivs ist ein großes Projekt, das Geld und einen langen Atem braucht. Für den Aufbau der Infrastruktur, die Entwicklung der Archivtektonik und die Institutionalisierung rechnen die Initiatoren mit mehreren Jahren. Wer dieses Projekt unterstützen möchte, ist herzlich eingeladen, Mitglied zu werden, zu spenden oder aktiv mitzuarbeiten.

Archiv Deutsches Atomerbe e.V. in Gründung, c/o Umweltzentrum Braunschweig, Hagenbrücke 1/2, 38100 Braunschweig, info@atomerbe-archiv.de

Stx764-765.2018.12.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

Die Atomenergiekontroverse braucht kritischen Sachverstand. Sommerakademie „Atomares Erbe – Herausforderungen für die nächste Generation“ vom 7. bis 11. August 2018 in Karlsruhe. Welches atomare Erbe hinterlassen wir künftigen Generationen? Dieser Frage soll eine interdisziplinäre Gruppe junger WissenschaftlerInnen und Studierender bei der Sommerakademie nachgehen. www.atommuellreport.de

Stx756-757.2018.11.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

Die falsche Bewertung von Tritium. Das Tritium-Problem wird unterschätzt. Tritium aus dem Forschungsreaktor BER II in Berlin-Wannsee. Wegen der Verdunstung aus dem offenen Reaktorbecken des Forschungsreaktors BER II in Berlin-Wannsee wird täglich etwa 1 Tonne Wasserdampf mit der Abluft abgegeben. Dies entspricht 1 Milliarde Becquerel (1 Gigabecquerel = 1 GBq) Tritium pro Tag. Das hat das Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie (HZB; bis zum 4. Juni 2008 nannte es sich Hahn-Meitner-Institut Berlin) seiner sogenannten Begleitgruppe am 7. Mai 2018 mitgeteilt. Bis Ende 2019 soll das noch so bleiben, danach soll der Forschungsreaktor des Instituts in Berlin-Wannsee abgeschaltet und rückgebaut werden.

Tritium im Atommüll – Eine Beschreibung der Eigenschaften und biologischen Wirkungen von Tritium. Von Thomas Dersee

Stx756-757.2018.1-4.4 (4 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Landesärztepräsident stärkt IPPNW den Rücken. Der Rückbau der AKWs bleibt durch ärztliche Kritik am Freimesskonzept weiter in der Diskussion. Die Diskussion um den Umgang mit radioaktivem Abfall aus dem Abriss von Atomkraftwerken geht in die nächste Runde. In der aktuellen Ausgabe des Baden-Württembergischen Ärzteblatts stellt Ärztekammerpräsident Dr. Ulrich Clever klar: Die Haltung des baden-württembergischen Landesumweltministers Franz Untersteller, der gering radioaktive Abrissmüll würde in seiner strahlenden Wirkung im „Rauschen der Hintergrundstrahlung“ untergehen, sei schlicht falsch.

Stx750-751.2018.8.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

Streit um Freigabe von Atommüll - Symposium der Landesärztekammer Baden-Württemberg zeigt Grundwidersprüche der Freigabe von Atommüll auf. Die Diskussion über die undeklarierte Freigabe immenser Mengen schwach radioaktiven Materials aus dem Abriss von AKWs geht weiter. Angestoßen vom Bundesumweltministerium (BMUB) hatte die Bundesärztekammer sich gegen den Beschluss des Deutschen Ärztetages gestellt, der sich gegen diese Freigabe wendet. Auf einer Tagung in Stuttgart wurden nun alle Argumente vorgetragen. Von Dr. Werner Neumann

Stx748-749.2018.9-12.4 (4 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Das Chaos um die Kugelcastoren - Hintergründe und Lösungsansätze. Seit mehr als 40 Jahren, als die Einlagerung von Jülicher AVR-Kugelbrennelementen in die Asse genehmigt war, geraten die Brennelemente (BE) der Kugelhaufenreaktoren in Jülich und Hamm immer wieder in die Schlagzeilen. Kugelhaufenreaktoren erzeugen mehr als das 30-fache Volumen an wärmeentwickelndem Abfall als Leichtwasserreaktoren (LWR), was zu außerordentlich hohen Entsorgungskosten führt. Die wechselvolle Geschichte der Kugelbrennelemente und Kugelcastoren (Typ THTR/AVR) wird in diesem Artikel dargelegt. Aktuell werden Optionen wie Verlagerung der Jülicher BE nach Ahaus und Export der 152 Jülicher oder aller 455 Kugelcastoren in die USA favorisiert – vor dem Hintergrund, dass für das aktuelle Jülicher Castorenlager seit 2014 eine Anordnung zur unverzüglichen Räumung gilt. Es wird aufgezeigt, dass die derzeit durch Entwicklungsarbeiten vorangetriebene, sehr teure Verlagerung der Castoren zur sicherheitstechnisch problematischen Aufarbeitung in die USA langfristig von enormem Vorteil für die Kugelhaufenreaktor-Vermarktung wäre, da sie das Volumen des weiterentwickelnden Ab falls deutlich verringert; möglicherweise wurde diese Option von der Jülicher HTR-Lobby in den Vordergrund gedrängt, um unter dem Deckmantel der Entsorgung eine Finanzierung von HTR-Weiterentwicklung trotz Atomausstiegs zu erreichen. In jedem Fall darf es als Bankrotter-klärung der Jülicher Nukleartechnik gewertet werden, mehr als 50 Jahre nach Inbetriebnahme ihres ersten Kugelhaufenreaktors zu dessen BE-Entsorgung faktisch nichts anderes als einen BE-Export vorweisen zu können – und das mit ähnlich fadenscheinigen Argumenten zu untermauern, wie den früheren gescheiterten Versuch, diese Kugeln in der Asse zu entsorgen. Weniger belastende Entsorgungsalternativen für diesen definitiv besonders schwierigen Atommüll werden vorgeschlagen. Dazu gehört die Errichtung eines besseren Zwischenlagers für alle Kugel-BE in Jülich einschließlich einer Konditionierungsanlage. Von Dr. Rainer Moormann

Stx748-749.2018.1-9.9 (9 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Rückexport des Jülicher Kernbrennstoffs. FONSI-Bescheid des US-Department of Energy. Am 20. Dezember 2017 veröffentlichte das für Nuklearfragen zuständige US-amerikanische Department of Energy (DOE) das Abschlussergebnis seiner Umweltverträglichkeitsprüfung hinsichtlich des Rückexports von abgebranntem Kernbrennstoff aus dem Versuchsreaktor Jülich und dem Thorium-Hoch-Temperatur-Reaktor (THTR) in Hamm-Uentrop zur Weiterbearbeitung und Entsorgung in der Anlage Savannah River Site. Der Graphitbrennstoff enthält 900 Kilogramm hochangereichertes Uran, das zwischen 1965 und 1988 im Rahmen des ,Atoms for Peace’-Programms in die Bundesrepublik Deutschland geliefert worden war.

Die Abkürzung FONSI steht für „Finding of No Significant Impact“; die Untersuchung der Behörde konnte mithin keine oder nur minimale Auswirkungen für die menschliche Gesundheit und die Umwelt durch einen möglichen Transport des strahlenden Materials erkennen.

Stx744-745.2018.12.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

Fusion der Endlagergesellschaften. BGE hat DBE mbH und Asse-GmbH übernommen.

Die Gesellschaften des Bundes im Bereich der atomaren Endlagerung sind in der Bundes-Gesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) aufgegangen. Die Verschmelzung der Endlagergesellschaften des Bundes ist am 20. Dezember durch Eintragung im Handelsregister rechtswirksam geworden. Das teilte das Bundesumweltministerium (BMUB) am 22.12. 2017 mit. Die BGE ist damit Rechtsnachfolgerin der im Juni 2017 vom Bund übernommenen Deutschen Gesellschaft zum Bau und Betrieb von Endlagern für Abfallstoffe mbH (DBE) sowie der bundeseigenen Asse-GmbH.

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat zudem auch seine Zuständigkeit für den Bereich der „kerntechnischen Sicherheit“, für mögliche Szenarien eines Unfallablaufs in einer kerntechnischen Anlage, etwa in einem Atomkraftwerk, verloren. Und zwar an das Bundesamt für kerntechnische Entsorgungssicherheit (BfE).

Stx744-745.2018.11-12.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

„Gesetze sind von Menschen gemacht und müssen ggf. geändert werden“ - Forderung nach Moratorium bei der Freigabe von radioaktiv belasteten Materialien aus Atomanlagen. Offener Brief zur Freimessmüllpolitik der Landesregierung Baden-Württemberg.

Aus Anlass der Entschließungen des Deutschen Ärztetages und der Landesärztekammer Baden-Württemberg gegen die sogenannten Freimessungen von Atommüll fand am 29. November 2017 unter Ausschluss kritischer Wissenschaftler, Bürgervertretern und der Öffentlichkeit in der L-Bank in Stuttgart ein als „hochkarätig“ besetzt bezeichnetes Fachgespräch des Baden-Württembergischen Umweltministeriums zum Mikrosievert-Konzept bei der Freigabe von Atommüll statt. 12 Bürgerinitiativen von der Interessengemeinschaft Deponien Schwieberdingen und Horrheim, über den Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V. (BBU) und den BUND-Regionalverband Heilbronn-Franken bis zu der Ärztevereinigung IPPNW Stuttgart e.V. wandten sich zu diesem Anlass mit dem hier dokumentierten Offenen Brief an den Minister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft in Baden-Württemberg, Franz Untersteller (Bündnis 90/Die Grünen). Dokumentation.

Stx744-745.2018.9-10.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Irrungen, infame Lügen und Täuschungen zum ASSE-Desaster. Rückblick eines betroffenen Zeitzeugen. „Unter Missachtung wiederholter Warnungen und Hinweise auf Wasserzuläufe aus dem Deckgebirge wurde behauptet, der Schacht ASSE II sei trocken und für die Einlagerung von Atommüll geeignet. Den Anwohnern wurde jahrzehntelang versichert, man habe alles im Griff und im Übrigen handele es sich ja überwiegend um harmlose Krankenhausabfälle. Tatsächlich sind mehr als 90 Prozent des eingelagerten Atommülls radioaktive Rückstände aus Atomkraftwerken. An der Vernebelung des wahren Sachverhalts sind politische, administrative und wissenschaftliche Instanzen gleichermaßen beteiligt. Letztere haben ungeprüft Hypothesen und fragwürdige Modellierungen als wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse hingestellt und damit der Einlagerung riesiger Mengen erst Vorschub geleistet. Mit der Duldung und Förderung solcher Vorkommnisse haben die Regierenden ihre Sorgfaltspflicht und die politischen Gremien ihre Kontrollfunktion grob vernachlässigt.

Die Zeit des Beginns der verantwortungslosen Atommüllentsorgung habe ich miterlebt. Fragesteller und Warner wurden verunglimpft. Die Stimmung in den 1970ern ist beispielhaft durch einige damals kursierende, mich persönlich treffende Sprüche gekennzeichnet.“ Von Prof. Dr. Rolf Bertram

Stx744-745.2018.7-9.3 (3 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Transmutation, ein Weg aus der Atommüllfalle ? Unter Transmutation versteht man Nuklidumwandlungen mit Hilfe von freien Neutronen. Der Begriff wurde aus der Sprache der Alchemisten entlehnt, die mit chemischen Methoden Gold aus Quecksilber machen wollten. Transmutation von langlebigem kerntechnischen Abfall in kurzlebige oder sogar stabile Nuklide soll das offensichtlich gravierende Entsorgungsproblem der Nukleartechnik entschärfen. Wie die Chancen dazu stehen, wird hier auf wissenschaftlicher Basis untersucht. Von Dr. Rainer Moormann.

Stx744-745.2018.5-7.3 (3 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Abriss des Berliner Forschungsreaktors BER II nicht vor 2030. Der Reaktor des Helmholtz Zentrums Berlin (HZB) soll Ende 2019 endgültig abgeschaltet werden. Das HZB wünscht sich eine „Begleitgruppe“ nach dem Vorbild in Geesthacht. Dazu hat am 21. November 2017 in der Aula einer Schule in Berlin-Zehlendorf eine erste dreistündige Veranstaltung stattgefunden.

Stx742-743.2017.5.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

Die Bundesregierung setzt auf zwei Endlager. Die Bundesregierung hält daran fest, radioaktive Abfälle an zwei Endlager-Standorten zu lagern. Schwach- und mittelradioaktive Abfälle, die nicht für das genehmigte Endlager Konrad vorgesehen sind, sollen demnach vorzugsweise zusätzlich am noch nicht feststehenden Standort für hochradioaktive Abfälle endgelagert werden. Sollte an diesem Standort keine zusätzliche Endlagerung schwach- und mittelradioaktiver Abfälle möglich sein, müsse aber ein neuer Entsorgungspfad festgelegt werden, heißt es in der Antwort. Die Bundesregierung beruft sich dabei auf das Nationale Entsorgungsprogramm.

Stx740-741.2017.7.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

BUND fordert Überprüfung des Atommüll-Zwischenlager-Konzeptes. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat am 12. Oktober 2017 eine neue Studie zu den wachsenden Sicherheitsproblemen der Atommüllzwischenlagerung präsentiert. Die Physikerin Oda Becker kommt darin zu dem Ergebnis, daß die Sicherung und Sicherheit der Atommüllzwischenlager problematisch seien. Defizite sieht die Studienautorin unter anderem bei fehlenden Reparatur- und Inspektionsmöglichkeiten und bei dem unzureichenden Schutz gegen potenzielle Terroranschläge. Außerdem würden die Zwischenlager deutlich länger als geplant und bisher genehmigt in Betrieb bleiben müssen, weil mit der Einlagerung des Atommülls in ein tiefengeologisches Lager erst ab 2050 oder deutlich später begonnen werden könne.

Stx740-741.2017.7.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

Flasbarth zum Chef für die Zwischenlagerung berufen. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks hat ihren Staatssekretär Jochen Flasbarth an die Spitze der bundeseigenen BGZ Gesellschaft für Zwischenlagerung mbH berufen. Flasbarth übt seine neue Aufgabe seit dem 1. November 2017 zunächst ohne Gehalt neben seiner Tätigkeit als beamteter Staatssekretär im BMUB aus.

Stx740-741.2017.6-7.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

AKW-Betreiber beantragten Aufnahme von Castor-Behältern in Zwischenlager. In die seit Jahren stockende Rückführung des deutschen Atommülls aus Frankreich und England kommt Bewegung. Beim Bundesamt für kerntechnische Entsorgungs-sicherheit (BfE) gingen am 29. September 2017 Anträge der deutschen AKW-Betreiber ein, die Atomabfälle aus der Wiederaufarbeitung deutscher Brennelemente in standortnahe Zwischenlager einlagern zu dürfen. Das teilte das Bundesumweltministerium mit. Mit Entsetzen und Empörung hat die Standortinitiative atomkraftENDE.darmstadt den Antrag von RWE zur Kenntnis genommen, ab 2019 bis zu sieben CASTOR-Behälter mit hochradioaktiven Glaskokillen aus der britischen Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield ins Zwischenlager Biblis einzulagern.

Stx740-741.2017.6.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

Ärztinnen und Ärzte wenden sich gegen die Freigabe von radioaktivem Müll aus dem AKW-Abriss. Strahlendes Metall aus abgerissenen Atomkraftwerken kann unkontrolliert in Heizkörpern, Kochtöpfen oder Autokarossen auftauchen. Politik und Atomindustrie haben festgelegt, daß angeblich gering radioaktiver Restmüll aus dem Abriss von Atomkraftwerken „freigemessen“ wird. „Freimessung“ bedeutet, daß gering radioaktives Material anhand willkürlich festgelegter Grenzwerte und hypothetischer Belastungsdosen für unbedenklich erklärt und aus der Aufsicht der Strahlenschutzbehörden entlassen wird.

Stx740-741.2017.5-6.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Uranbergbau – Atommüll : Uranaltlasten in Sachsen und Thüringen – mehr als ein Kosten-Vergleich. Von Frank Lange. Die Uranbergbau-Altlasten aus der früheren DDR sind das Resultat einer über 40 Jahre andauernden Periode des Kalten Krieges in Europa bzw. der Welt. Dieser überaus unökonomische und ungesunde Bergbau hinterließ starke Umwelt-Devastationen und weiträumige Devitalisierungen in der Landschaft und diente einzig der Sicherung eines atomaren Gleichgewichtes zwischen den politischen und militärischen Blöcken jener Zeit. Inzwischen erhielten die 1990 noch als Betriebsflächen registrierten Areale ein völlig neues Gesicht mit weitgehender Gesundung zumindest der Umwelt- und Landschaftsbestandteile. Vorher nach DDR-Standard stillgelegte, mitunter teilverwahrte radioaktive Standorte (darunter Schlammbecken, Halden, Stollen und sonstigen Objekte) holte sich dagegen meist die Natur zurück. Die massenhaften diffusen radioaktiven und/oder toxischen Ausdünstungen in Luft und Wasser verblieben jedoch auf Dauer. Im Strahlentelex 732-733 vom 6. Juli 2017 wurde dargelegt, dass die Bundesregierung mit der Schaffung des Wismut-Gesetzes 1991 und der nachfolgenden Strahlenschutzgesetzgebung die eigentliche Verantwortung für diese ungleiche Entwicklung der radioaktiven Hinterlassenschaften aus dem DDR-Uranbergbau zu tragen hat, und dass die Landesregierungen sich weidlich dahinter verstecken können. Für die in Länderhoheit übergegangene Zuständigkeit für alle nicht in den Genuss einer Sanierung gekommenen Uranbergbau-Altstandorte gibt es keine eindeutigen und geeigneten gesetzlichen Anforderungen.

Unabhängig davon, ob die ehemaligen Uranbergbauareale nun Altstandorte oder Wismut-Eigentumsstandorte sind, gilt: Auf Grund der Analogie des Gefährdungspotentials müssten nun die Länder bereits seit über 15 Jahren das Heft des Handelns in die Hand nehmen. Die Folgen der defizitären Vorgaben führten in jedem Bundesland zu unterschiedlichen Umgang mit den Uranaltlasten. Die Ausführungen in diesem Beitrag konzentrieren sich auf einen Vergleich zwischen den Freistaaten Thüringen und Sachsen.

Stx738-739.2017.7-14.8 (8 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Verlängerte Zwischenlagerung wärmeentwickelnder Abfälle – ein wissenschaftlich orientierter Beitrag zur Positionsbestimmung der Umweltbewegung. Von Dr. Rainer Moormann, Aachen. Seit einigen Jahren besteht Konsens dahingehend, dass die Zwischenlagerung wärmeentwickelnder Abfälle (also vorwiegend abgebrannte Brennelemente) in Deutschland verlängert werden muss, weil ein Endlager nicht rechtzeitig zur Verfügung stehen wird. Diese Verlängerung bringt Probleme, weil die zur Lagerung erforderlichen Nachweise nur für den ursprünglich vorgesehen Zwischenlagerzeitraum von maximal 40 Jahren geführt wurden. In dieser Arbeit wird aus wissenschaftlicher Sicht diskutiert, welche Forderungen die Umweltbewegung aus sicherheitstechnischem Blickwinkel an eine verlängerte Zwischenlagerung stellen sollte. Es wird aufgezeigt, dass Forderungen nach Heissen Zellen an allen Zwischenlagerstandorten wenig zielführend sind, unter anderem weil die in Teilen der Umweltbewegung verbreitete Meinung, eine nukleare Explosion in Castoren sei aufgrund von Alterungseffekten während der Zwischenlagerung möglich, kaum haltbar ist. Das Sicherheitsrisiko der Zwischenlagerung liegt nämlich weniger in anlageninternen Störfällen, sondern ganz überwiegend in Einwirkungen von außen (EVA) / Störmaßnahmen und sonstigen Einwirkungen Dritter (SEWD), zum Beispiel (gezieltem) Flugzeugabsturz. Das hat seine Ursache darin, dass das radioaktive Inventar eines Zwischenlagers zwar – auch im Vergleich mit laufenden AKW – hoch ist, dass aber die treibenden Kräfte für eine Mobilisierung signifikanter Anteile des Inventars bei anlageninternen Störfällen im Zwischenlager nicht gegeben sind, wohl aber bei SEWD/EVA.

Daher sollte die Umweltbewegung schwerpunktmäßig Entwicklungsarbeiten für Zwischenlagerkonzepte mit erhöhtem SEWD/EVA-Schutz fordern, damit diese Optionen nicht schon wegen fehlender technischer Reife ausgeschlossen werden müssen: Da einerseits kaum diesbezügliche Arbeiten laufen, andererseits das Zeitfenster bis zur Entscheidung über eine zukünftige Zwischenlagerung mit maximal circa 10 Jahren recht eingeschränkt ist, sind entsprechende Forderungen von hoher Dringlichkeit. Dringlich sind auch Forderungen nach durchgreifenden Verbesserungen des SEWD-Schutzes bei Castortransporten. Unabhängig von Sicherheitserwägungen sind Forderungen nach detaillierter Untersuchung repräsentativer Castoren nach 25 bis 30 Jahren Lagerzeit in vorhandenen Heißen Zellen sinnvoll, da die erforderlichen Nachweise für eine verlängerte Zwischenlagerung anders kaum überzeugend zu erbringen sind. Wegen der hohen Kosten werden solche Untersuchungen wohl unterbleiben, wenn sie nicht explizit eingefordert werden. Darüber hinaus ist eine Klärung des Inventars von circa 60 der 152 in Jülich gelagerten AVR-Castoren durch Untersuchungen in Heißen Zellen angezeigt, da es bezüglich deren Inventare inakzeptable Unsicherheiten gibt. Eine Ausweitung des für die Umweltbewegung arbeitenden Expertenkreises ist anzuraten.

Stx738-739.2017.1-7.7 (7 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Tauziehen um den Standort einer „heißen Zelle“ in der Schweiz. Die „heiße Zelle“ ist der zentrale Teil des „Tors zum Endlager“, schreibt Markus Brupbacher am 1. September 2017 in der Winterthurer Regionalzeitung Der Landbote. In dieser Hochsicherheitsanlage sollen die in Castorbehältern angelieferten, hochradioaktiven Brennelemente aus den Atomkraftwerken in kleinere Endlagerbehälter umverpackt werden. Im Zürcher Weinland stünde diese Anlage wahrscheinlich im Dreieck Marthalen-Benken-Rheinau. Die schweizerische nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) soll nun auf Anforderung des bei der Endlagersuche in der Schweiz federführenden Bundesamtes für Energie (BFE) prüfen, ob dieser gefährlichste Teil des „Tors zum Endlager“ auch anderswo gebaut werden könnte. Die Forderung nach alternativen Standorten stammt ursprünglich von der Weinländer Regionalkonferenz. Sie könnte bedeuten, daß die als hochriskant bezeichnete Anlage nicht im Weinland, sondern anderswo gebaut wird.

Stx736-737.2017.12.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

Verärgerung über den BUND. Kritik an „Heißen Zellen“ für atomare Zwischenlager. Die Auseinandersetzung um die Forderung des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) nach „Heißen Zellen“ an den Standorten der Atommüll-Zwischenlager geht weiter. Am 14. Juni 2017 hatte der BUND ein Papier „BUND-Eckpunkte Zwischenlagerung hoch radioaktiver Atommüll“ veröffentlicht, das fordert, an den Standorten der zentralen Zwischenlager Einrichtungen zur „Wartung und Inspektion der Transport- und Lagerbehälter“, sogenannte „Heiße Zellen“, geschaffen werden. Das kritisiert die Bürgerinitiative (BI) „Kein Atommüll in Ahaus“ e.V. unter anderem in einem Schreiben an den Bundesvorstand des BUND vom 16.08.2017. Diese Forderung sei weder mit den Standortinitiativen in Gorleben noch in Ahaus abgesprochen, sie sei auch nicht ernsthaft mit ihnen diskutiert worden. Zumindest für Ahaus sei dem BUND bekannt, dass die BI Ahaus ausdrücklich dagegen ist, zumal ein solches Vorhaben in Ahaus nicht realisierbar sei. Denn für das Zentrale Zwischenlager Ahaus sind die Errichtung und der Betrieb einer „Heißen Zelle“ dort im Ansiedlungsvertrag ausgeschlossen. Das gelte für die GNS und auch für alle ihre Rechtsnachfolger. Der BUND verstoße damit gegen ein Grundprinzip der Anti-AKW-Bewegung, sich nicht gegen die Interessen der regionalen Bürgerinitiativen zu wenden.

Stx736-737.2017.11-12.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

DBE - BGE – BGZ. Heinen-Esser wird Geschäftsführerin der DBE. Der Aufsichtsrat der Deutschen Gesellschaft zum Bau und Betrieb von Endlagern für Abfallstoffe mbH (DBE) hat mit Wirkung zum 7. August 2017 Ursula Heinen-Esser als kaufmännische Geschäftsführerin der DBE berufen. Sie übt diese Aufgabe zusätzlich zu ihrer Tätigkeit als Vorsitzende der Geschäftsführung der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) aus.

Die BGE als bundeseigene Gesellschaft ist seit April 2017 verantwortlicher Betreiber für die Schachtanlagen Asse II und Konrad sowie das Endlager Morsleben. Sie hat außerdem die Aufgabe, das Standortauswahlverfahren für ein Endlager für insbesondere Wärme entwickelnde radioaktive Abfälle umzusetzen. Bis zum Ende des Jahres 2017 werden die DBE sowie die Asse-GmbH mit der BGE verschmolzen. Die Berufung von Ursula Heinen-Esser ist Teil des Verschmelzungsprozesses, teilt das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) mit.

Stx736-737.2017.10-11.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Atomares Endlager erst gegen Ende des 21. Jahrhunderts. Vom Zwischen- zum Endlager. Vor Ende des 21. Jahrhunderts wird es kein betriebsbereites Endlager für wärmeentwickelnde, sogenannte hochradioaktive Abfälle geben. Das erklärte Professor Dr. Bruno Thomauske im August 2017. Das Endlagersuchgesetz sieht dagegen vor, daß bis zum Jahr 2031 der Standort für ein atomares Endlager feststeht. Das hält Thomauske für eine „rein politische“ Zielsetzung, die den Auswahlprozess der Gefahr aussetze, „mit dem Makel einer Anfangslüge zu starten“. „Darin, dass die Standortauswahl bis 2031 nicht abgeschlossen werden kann“, sei sich die Endlagerkommission, der er von 2014 bis 2016 angehörte, einig gewesen, erklärte er. Man habe jedoch nicht den Druck aus dem Verfahren nehmen wollen und deshalb darauf verzichtet, ein anderes Datum zu nennen. Allen Beteiligten, auch den Politikern, müsse klar gewesen sein, daß die politische Zielsetzung nicht erreichbar sei. Wegen solcher Unsicherheiten und der Befürchtung, daß die Zwischenlager deshalb eher zu Endlagern werden, haben sich die betroffenen Standortgemeinden der Zwischenlager zur „Arbeitsgemeinschaft der Standortgemeinden kerntechnischer Anlagen“ (ASKETA) zusammengeschlossen.

Stx736-737.2017.9-10.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Ärztetag warnt vor Verharmlosung der Freimessungen. Die Delegierten des 120. Deutschen Ärztetages vom 23. bis 26. Mai 2017 in Freiburg haben vor der Verharmlosung möglicher Strahlenschäden durch die geplante Verteilung von sogenanntem gering radioaktivem (genauer: nicht wärmeentwickelnden) Restmüll aus dem Abriss von Atomkraftwerken gewarnt. Damit stellt sich die deutsche Ärzteschaft hinter die Position der Ärzteorganisation IPPNW zum AKW-Rückbau und -Abriss, nachdem sich im vergangenen Herbst bereits die Landesärztekammer Baden-Württemberg in einer Entschließung gegen das geltende Verfahren zur Freimessung ausgesprochen hatte.

Stx732-733.2017.7.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

Uranbergbau: Bleibende Uranaltlasten - Die weltweit größte Uranbergbausanierung hinterlässt Uranaltlasten in Sachsen und Thüringen – Weshalb? Ein kürzlich für das Deutsch-Koreanische Konsultationsgremium erarbeiteter Fachbeitrag des Kirchlichen Umweltkreises Ronneburg ermittelte den Anteil der DDR-Umweltbewegung an der Einstellung und umfassenden Sanierung der Uranbergbaugebiete in Sachsen und Thüringen, eines der bedeutendsten, die je existiert haben. Dabei trat zu Tage, dass die unzureichende Verwahrung bereits vor 1990 stillgelegter Objekte des Uranbergbaus von damaligen Umweltgruppen aufgedeckt wurde. Im Jahre 1988 sah sich der DDR-Ministerrat gezwungen, die Erfassung, Bewertung und Notfallabhilfe solcher Standorte auf den Weg zu bringen. Damals war nicht abzusehen, dass sich derartige Probleme in Form des späteren, darauf aufbauenden Altlastenkatasters noch über Jahrzehnte fortsetzen werden. Von Frank Lange

Stx732-733.2017.1-6.6 (6 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

BUND in Hessen klagt gegen Biblis-Abbaugenehmigung. Der Landesverbandes Hessen des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) hat Klage gegen die Genehmigung für den Abbau von Teilen des Atomkraftwerks Biblis erhoben.

Stx730-731.2017.6.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

versteckt, verteilt, verharmlost: AKW-ABRISS. Wie uns Atomindustrie und Politik ihren radioaktiven Müll unterjubeln. Der große AKW-Abriss hat begonnen. Bereits 22 Atomkraftwerke werden derzeit stillgelegt und sollen abgerissen werden. Zurück bleibt ein großer Müllberg. Ihre strahlende Hinterlassenschaft haben die Atomkonzerne bereits vorsortiert: 1 bis 3 Prozent für langfristige Lager für hochradioaktive Abfälle und für schwach-/mittelradioaktive Abfälle, derzeit in Zwischenlagern. Und 97 bis 98 Prozent für die Müllabfuhr (radioaktiv belastetes und unbelastetes Material).

Deutsche Atomkraftwerke landen so im Wertstoffkreislauf, in der Müllverbrennung und auf Bauschutt-Deponien im ganzen Land. Wenn wir das nicht stoppen, begegnen uns die abgerissenen deutschen AKW schon bald wieder – überall. Künstliche Radioaktivität aus dem AKW-Betrieb landet in Kochtöpfen, in Konservendosen oder in Baumaterial, in der Luft, die wir atmen, im Wasser, das wir trinken und in Lebensmitteln, die wir essen.

Dagegen wendet sich eine Broschüre, die die Bürgerinitiative „Atommüll Einlagerung Stopp Harrislee“ (www.baesh.de) jetzt fertiggestellt hat. In ihr wird auf die Themen Freimessen und Freigabe, auf das 10-Mikrosievert-Konzept sowie auf die Deponierung, das Recycling und die Verbrennung von radioaktivem AKW-Abriss-Material eingegangen. Die zu erwartenden Konsequenzen werden aufgezeigt und die Alternativen zum besseren Umgang mit niedrig-strahlenden Abfällen werden dargestellt. Die Broschüre ist standortunabhängig formuliert und daher in ganz Deutschland einsetzbar. Zielgruppe sind Entscheider aus Politik und Verwaltung, Journalisten, Deponien, Recyclingbetriebe und deren Mitarbeiter sowie alle, die sich einen umfassenden Überblick zu der Thematik verschaffen wollen: Broschüre, 28 Seiten im A4-Format, info@baesh.de

Stx728-729.2017.3-4.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Atomares Erbe: Herausforderung für die nächste Generation. Sommerakademie ǀ - 2.-6. August 2017 in Wolfenbüttel

Welches atomare Erbe hinterlassen wir künftigen Generationen? Dieser Frage soll eine interdisziplinäre Gruppe junger WissenschaftlerInnen und Studierender bei der Sommerakademie nachgehen. Ausgewiesene ExpertInnen geben eine Einführung in die Probleme bei Umgang und Lagerung radioaktiver Abfälle und zeigen berufliche Perspektiven auf. Gemeinsam mit den TeilnehmerInnen erarbeiten sie die Themen:

– Die Geschichte des atomaren Zeitalters

– Gesundheitliche Auswirkungen von Radioaktivität

– Was ist eigentlich Atommüll? Eine Bestandsaufnahme

– Technische Aspekte der Zwischen- und Endlagerung

– Ethische Überlegungen zum Thema „Atomares Erbe“

– Ökonomische Aspekte des Atommüllproblems

Was gibt es noch?

– Exkursionen in die Atommüll-Bergwerke „Schacht KONRAD“ und „Asse II“

– Rahmenprogramm mit Führung durch die Herzog-August-Bibliothek und Filmabend

Mit: Dipl.-Phys. Oda Becker ( Hannover), Prof. Dr. Wolfgang Irrek (Institut Energiesysteme und Energiewirtschaft, Hochschule Ruhr West), Dipl.-Geol. Jürgen Kreusch ( intac, Hannover), Dipl.-Phys. Wolfgang Neumann ( intac, Hannover), Dipl.-Ing Manuel Reichert (iBMB TU Braunschweig), Dr. med. Alex Rosen (IPPNW)

Die Atomenergiekontroverse braucht kritischen Sachverstand. Sei dabei!

Bewerbung bis 15. Juni 2017 unter: schoenberger@atommuellreport.de

Die TeilnehmerInnenzahl ist auf 25 begrenzt.

Weitere Informationen: www.atommuellreport.de/themen/sommerakademie

Veranstaltet durch das Projekt Atommüllreport   ǀ   In Kooperation mit dem Institut für Baustoffe, Massivbau und Brandschutz der TU Braunschweig

Stx728-729.2017.2.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

Greenpeace empfiehlt neue Zwischenlager anstatt falscher Endlagersuche. Rüge für ein untaugliches Endlagersuchgesetz. Bis heute verfügen wir und auch die Abgeordneten des Deutschen Bundestages nicht über eine wissenschaftlich belastbare und öffentlich gut vermittelte Ausarbeitung von verschiedenen Optionen im Umgang mit dem Jahrtausende strahlenden Abfall, zwischen denen im langfristigen Umgang mit hochradioaktivem Atommüll politisch eine Wahl getroffen werden kann. Solange dies nicht geleistet ist, ist jeder Versuch illusionär – an welchen Standorten auch immer –, Akzeptanz bei Bürgerinnen und Bürgern zu finden, die sich ihr Grundrecht auf eine gesellschaftliche politische Willensbildung nicht nehmen lassen werden. Das stellte Mathias Edler für die Umweltorganisation Greenpeace in seiner Stellungnahme zum Entwurf des Gesetzes „zur Fortentwicklung und Auswahl eines Standortes für ein Endlager für Wärme entwickelnde radioaktive Abfälle“ (StandAG-Fortentwicklungsgesetz) in der Anhörung des Umweltausschusses des Deutschen Bundestages am 13. Februar 2017 fest.

Stx726-727.2017.2-4.3 (3 Seiten)

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Zur Übersetzung ins Japanische von Yu Kajikawa

Entsorgungsstrategie

Unfug für Millionen Jahre. Im März 2017 haben der Deutsche Bundestag und der Bundesrat das „Gesetz zur Fortentwicklung des Gesetzes zur Suche und Auswahl eines Standortes für ein Endlager für Wärme entwickelnde radioaktive Abfälle und anderer Gesetze“ beschlossen. In der politischen Diskussion wird bisher vorrangig lediglich die Art des Vorgehens bei der Standortsuche für die Atommüll-Lagerung kritisiert, nicht aber die Sinnhaftigkeit des Vorgehens an sich. Das willkürlich gewählte Konzept einer „Endlagerung in tiefen geologischen Schichten“ wird unreflektiert als gegeben hingenommen, nach möglichen alternativen Konzepten wird nicht gefragt. Dabei sind weltweit alle Tiefenlagerkonzepte für Atom- oder Giftmüll entweder bereits gescheitert oder weisen nach nur wenigen Jahren große Probleme auf, die erst nach Tausenden von Jahren erwartet oder gar nicht erst gesehen wurden. Von Ralf Kusmierz

Stx726-727.2017.1-2.2 (2 Seiten)

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Zur Übersetzung ins Japanische von Yu Kajikawa

Entsorgungsstrategie

Ein Prozess der passiven Revolution. Auseinandersetzung um Heiße Zellen an den Standorten der Atommüll-Zwischenlager. „Vor dem Rückbau der AKW muss in jedes dezentrale Zwischenlager eine heiße Zelle eingebaut werden. In die zentralen Zwischenläger Ahaus, Gorleben und Lubmin ist unverzüglich eine heiße Zelle einzubauen“. Diese Forderung steht in den Entwürfen eines Eckpunkte-Papiers des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) vom Februar 2017 zum Problem der Zwischenlagerung des sogenannten hoch radioaktiven, genauer des Wärme erzeugenden Atommülls. Heiße Zellen werden abgeschirmte Gehäuse oder Räume genannt, in denen radioaktive Stoffe hoher Aktivität mit Hilfe von Manipulatoren fernbedient gehandhabt werden können. Bericht mit einem Kommentar von Thomas Dersee.

Stx724-725.2017.7-8.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

„Bereitstellung“ in Brunsbüttel hat begonnen. Greenpeace hält das für rechtswidrig und bezichtigt Robert Habeck, Schleswig-Holsteins grünen Energieminister, der Beihilfe zu strafbaren Handlungen beim Umgang mit hochradioaktivem Material in Brunsbüttel.

Stx722-723.2017.11.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

Ärztekammerpräsident findet Freimessungen „gesundheitlich verantwortbar“. Das Ärzteparlament in Baden-Württemberg hatte sich gegen die Freimessungen von Atommüll ausgesprochen. Ihr Ärztekammerpräsident findet sie dagegen „gesundheitlich verantwortbar“.

Stx722-723.2017.10-11.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

25 Jahre Wismut GmbH. Vor 25 Jahren, am 20. Dezember 1991, wurde aus dem ehemaligen Uranproduzenten Sowjetisch-Deutsche Aktiengesellschaft (SDAG) Wismut eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH). Darauf machte die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit der Wismut GmbH in Chemnitz aufmerksam. Das neu gegründete Bundesunternehmen hatte fortan den Auftrag, die Hinterlassenschaften des Uranerzbergbaus in Sachsen und Thüringen stillzulegen und zu sanieren. Bis heute hat die Bundesregierung 6,2 Milliarden Euro in die Sanierung dieser Hinterlassenschaften investiert.

Stx720-721.2017.6-7.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Atommüll auf Bauschuttdeponien. Radioaktive Reststoffe aus dem Atomkraftwerk Karlsruhe wurden ohne öffentliche Diskussion oder Information des Aufsichtsrates und Kreistages oder des Landrates oder des Verpächters zwar legal, aber ohne jedes Gespür für die politische Brisanz seit 2007 von dem kreiseigenen Abfallunternehmen AVL auf den kreiseigenen Bauschuttdeponien Burghof in Vaihingen-Horrheim und Froschgraben in Schwieberdingen „endsorgt“. Darauf weist Dr. Dierk-Christian Vogt von der Initiative www.froschgraben-freigemessen.de in Schwieberdingen hin. Ab 2017 sollen zusätzlich 3350 Tonnen sogenannte freigemessene Abfälle aus dem Atomkraftwerk Neckarwestheim (GKN1) folgen. Das Kreislaufwirtschaftsgesetz lasse bei in dem Landkreis Ludwigsburg angefallenen radioaktiven Reststoffen keinerlei andere Deponierungsstandorte zu und bei dem Freimessgrenzwert und der -methode, wonach pro Anwohner und Jahr die zu erwartende zusätzliche Strahlenbelastung um maximal 10 Mikrosievert steigen darf, sei alles sicher, wurde der Initiative von offizieller Seite erklärt.

Stx720-721.2017.5.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

Atommüllwirtschaft: Der Staat darf Atomkraftwerke abschalten – und es kostet wenig. AKW-Betreiber bekommen nur einen kleinen Bruchteil entschädigt – aber viel geschenkt. Am 6. Dezember 2016 hat das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe sein Urteil zu den Klagen von Eon, RWE und Vattenfall gegen die Laufzeitverkürzungen nach Fukushima verkündet. Was das Gericht genau entschieden hat, und welche Folgen das Urteil haben wird, darüber gab es in der medialen Berichterstattung ein großes Durcheinander. Viele Medien haben gemeldet, daß die AKW-Betreiber ihre Klagen gewonnen hätten und der Staat Entschädigungen zahlen müsse. Die Realität ist deutlich differenzierter und zum großen Teil positiv.

Stx720-721.2017.2-4.3 (3 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Hoffen auf „Beendigung des Atommüll-Chaos“. Auf Vorschlag von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) hat das Bundeskabinett am 21. Dezember 2016 einen Gesetzentwurf zur „Fortentwicklung des Standortauswahlgesetzes“ (StandAG) vom 23. Juli 2013, zuletzt geändert am 26. Juli 2016, beschlossen. Er soll den Bundestagsfraktionen als „Formulierungshilfe“ vorgelegt und dann von diesen formell in den Bundestag eingebracht werden. Eine Verbände-Anhörung des Umweltministeriums hat es deshalb nicht gegeben. Das soll ermöglichen, das Gesetz bereits Ende März 2017 in Kraft treten zu lassen, damit es eine allgemeine Nachfolgeregelung zur dann auslaufenden Veränderungssperre für Gorleben gibt. Anstelle der bisherigen Veränderungssperre für Gorleben wurde in das Gesetz ein Paragraph „Sicherungsvorschriften“ eingeführt, der „Gorleben-unspezifisch“ regelt, daß „Gebiete, die als bestmöglicher Standort für die Endlagerung in Betracht kommen, (…) vor Veränderungen zu schützen (sind), die ihre Eignung als Endlagerstandort beeinträchtigen können.“ Wie das funktionieren soll, fragt sich nicht nur die Gorlebener Bürgerinitiative (BI), weil diese Gebiete noch lange Zeit nicht identifiziert sein werden. BI-Sprecher Wolfgang Ehmke: „Für die Sonderrolle Gorlebens ändert sich nur die Rechtsvorschrift.“ Wie Frau Hendricks den Medien gegenüber erklärte, soll dieses Gesetz das bisherige „Atommüll-Chaos“ beenden.

Stx720-721.2017.1-2.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Freigemessener Atommüll darf wieder auf die Deponien in Baden-Württemberg. „Gutachten belegt Unbedenklichkeit freigemessener Abfälle. Keine zusätzlichen Risiken durch Deponierung von unbelastetem Bauschutt aus dem Rückbau von Kernkraftwerken.“ So titelte die Pressestelle des Baden-Württembergischen Umweltministeriums in einer Mitteilung vom 22. November 2016 und teilte mit, das Umweltministerium Baden-Württemberg habe mit sofortiger Wirkung den Anlieferstopp auf Deponien für freigemessene Abfälle aus dem Rückbau kerntechnischer Anlagen aufgehoben.

Stx718-719.2016.19.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

IPPNW fordert Verbleib des radioaktiven „Freigabe-Materials“ an den Atomkraftwerks-Standorten. Die Atomindustrie möchte die deutschen Atomkraftwerke nach ihrer Stilllegung zurückbauen und den überwiegenden Teil der nicht wärmeentwickelnden und in diesem Sinne geringer radioaktiven Abrissmaterialien unter anderem per „Freigabe“ in den konventionellen Stoffkreislauf übergeben. Diese Materialien werden bislang auf regulären Mülldeponien entsorgt und recycelt und die Bevölkerung kommt mit diesen radioaktiven Materialien in Berührung. Die Ärzteorganisation IPPNW hat deshalb angeregt, eine alternative Stilllegungsstrategie zu prüfen: Ein auf Dauer angelegter Einschluss des geringer radioaktiven „Freigabe-Mülls“ im Atomkraftwerk nach der Entnahme höher aktiver Stoffe. „Ein Gutachten belegt nun, dass dies machbar ist und die Strahlenbelastung der Bevölkerung reduzieren würde“, so der IPPNW-Arzt Dr. Jörg Schmid. In Betracht kommt laut Schmid entweder ein Verbleib des Freigabe-Mülls in den Atomkraftwerks-Gebäuden oder in einem zu errichtenden Bunker am Standort.

Stx714-717.2016.19.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

Konkretere Bewertungskriterien für Uranbergbaualtlasten – eine zeitgemäße Forderung im Rahmen der EURATOM 2013/59. Von Frank Lange. Dieser Fachbeitrag legt die Mängel der Bewertung der radiologischen Relevanz von Uranbergbau-Altlasten in Deutschland offen. Am Beispiel des Sanierungsverlaufes mit einer Vielzahl positiver Sanierungsergebnisse der bundeseigenen Wismut GmbH im Raum Ronneburg zeigen sich die Schwächen eines sich zaghaft entwickelnden Regelwerkes, die bereits durch fehlende (vor 2001) und dann nichtparitätische Vorgaben der Strahlenschutzverordnung ihren Ausgangspunkt nahmen. Die formal juristische Unterscheidung zwischen Sanierungs- und Nichtsanierungsstandorten, unabhängig vom jeweiligen radioaktiven Potential, führte zu ungleichen fachlichen Bearbeitungsebenen mit unterschiedlichen Bewertungsalgorithmen. Diese Untersuchung plädiert für gleiche Bewertungsmaßstäbe unabhängig von der Rechtsträgerform für die Uran-Altlasten. Zur sinnvollen Offenlegung tatsächlicher Umweltbelastungen und -gefahren durch Uran-Altstandorte wurden Vorschläge zur Verbesserung des Wertungsstandards an zwei konkreten Praxisbeispielen erarbeitet.

Stx714-717.2016.3-14.12 (12 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Folgen von Fukushima: Freimessungen auf Japanisch. Deklassifizierung kontaminierter Materialien zu Hausmüll und Freigabe gesperrter, evakuierter Städte. Das japanische Umweltministerium will einem Antrag der Stadtverwaltung Chiba entsprechen und den Sonderstatus für radioaktiv kontaminierte Abfälle dort aufheben. Nachdem die Belastung von Schlamm und Asche in den mehr als fünf Jahren seit Beginn der Fukushima-Krise unter einen nationalen Standard von 8.000 Becquerel Radiocäsium pro Kilogramm gesunken sei, möchte die Stadt Chiba nun eine Neubewertung des Abfalls. Die Stadt Chiba liegt in der gleichnamigen Präfektur östlich der japanischen Hauptstadt Tokyo. Eine Einstufung als konventioneller Abfall würde die Entsorgung auf einer normalen Mülldeponie ermöglichen, anstatt weiterhin eine separate Lagerung erfordern. Am 12. Juli 2016 hob die Regierung in Tokyo die Evakuierungsanordnung für den bislang gesperrten Südteil der Stadt Minamisoma auf. Lediglich das Gebiet um ein einzelnes Gebäude ist wegen zu hoher Strahlungswerte von der Freigabe ausgeschlossen, heißt es.

Stx710-711.2016.11-12.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

25 Jahre Wismut GmbH. Gedanken des Kirchlichen Umweltkreises Ronneburg zu 25 Jahre Sanierung Uranbergbau in Ostthüringen. Die Wismut GmbH feierte am 25. Juni 2016 in Ronneburg das 25. Jahr ihres Bestehens. 1991, auf Grundlage eines extra vom Bundestag erlassenen Wismut-Gesetzes gegründet, übernahm das bundeseigene Unternehmen mit Sitz in Chemnitz die Aufgabe, eines der schwierigsten Umweltprojekte der Gegenwart zu realisieren. Ein viertel Jahrhundert intensiver Sanierung der radioaktiv und chemisch kontaminierten Betriebsflächen der vormaligen sowjetisch-deutschen Aktiengesellschaft Wismut (SDAG Wismut), immerhin der viertgrößte Uranproduzent aller Zeiten, hat enorme landschaftliche Veränderungen, d.h. Verbesserungen gebracht. Unbedingt ist dieses Ergebnis positiv zu bewerten. Aber war es die nun allseits bejubelte Erfolgsgeschichte? So völlig ohne Kritikpunkte? Der Kirchliche Umweltkreis Ronneburg (KUR) begleitete die Sanierungsarbeiten der Wismut GmbH von Anfang an als Bürgerbewegung mit einer kritisch-optimistischen Sichtweise. Von Frank Lange.

Stx710-711.2016.9-11.3 (3 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Atommüll-Lagerung: Etikettenschwindel in Brunsbüttel – „Bereitstellungslagerung“ statt „Zwischenlagerung“ Die Castor-Lagerhalle in Brunsbüttel hat seit letztem Jahr laut richterlichem Beschluss keine Genehmigung mehr. Jetzt will Vattenfall dort trotzdem neuen Atommüll einlagern. Abgebrannte Brennelemente aus dem Nasslager des AKW Brunsbüttel sollen in CASTOR-Behältern verpackt in die Zwischenlager-Halle auf dem Kraftwerksgelände gestellt werden, obwohl die Genehmigung für das Zwischenlager im vorigen Jahr gerichtlich aufgehoben wurde weil nicht nachgewiesen werden konnte, dass die Halle Flugzeugabstürzen standhält. Der grüne schleswig-holsteinische Umweltminister Robert Habeck hilft mit einem äußerst fragwürdigen juristischen Trick: Es werden zwar doch weitere CASTOR-Behälter in die Halle gestellt, aber nicht mehr zur „Zwischenlagerung“, sondern zur „Bereitstellungslagerung“.

Stx710-711.2016.3-4.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Grüne Konfusion um freigemessenen Atommüll. Während Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller ein Moratorium über die Verteilung freigemessenen Atommülls auf die Deponien seines Landes verfügte, um unbeantwortete Fragen des Strahlenschutzes im Hinblick auf die Nachnutzung der Deponieflächen klären zu lassen, wollte sich sein ebenfalls grüner Ministerkollege in Schleswig-Holstein, Robert Habeck, als durchsetzungsfähiger Macher präsentieren. Wie in der Juni-Ausgabe des Strahlentelex berichtet, forderte Habeck alle Beteiligten einschließlich der Umweltverbände in seinem Bundesland auf, eine von seinem Ministerium vorformulierte „Vereinbarung zur ortsnahen Verwertung und Beseitigung von Abfällen mit keiner oder zu vernachlässigender Aktivität aus kerntechnischen Anlagen“ zu unterzeichnen. Mit dieser Vereinbarung fordert Habeck die Akzeptanz des sogenannten 10-Mikrosievert-Konzeptes der Freigaberegeln in der geltenden Strahlenschutzverordnung und damit eine Selbstverpflichtung zu einem Kenntnisstand von vor vier Jahrzehnten. Kommentar von Thomas Dersee.

Stx710-711.2016.2-3.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Atommüll-Lagerung: Moratorium für die Ablagerung freigemessenen Atommülls auf Deponien in Baden-Württemberg – wegen ungeklärter Fragen zur Nachnutzung von Deponieflächen für die Landwirtschaft. Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) hat Ende Juni 2016 angekündigt, bis auf weiteres keine freigemessenen Abfälle aus dem Rückbau von Atomkraftwerken oder anderen atomaren Einrichtungen mehr auf die Deponie Froschgraben im Landkreis Ludwigsburg und andere Deponien in Baden-Württemberg verbringen zu lassen. Diesbezüglichen Anträgen würde das Umweltministerium vorerst nicht zustimmen. Zuerst, so Untersteller, müsse das Bundesumweltministerium Klarheit schaffen bezüglich einer eventuellen landwirtschaftlichen Nachnutzung von Deponieflächen.

Stx710-711.2016.1-2.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Neuer Rahmen für die Atommüll-Versorgung. Während die sogenannte Endlager-Kommission noch über ihren Bericht stritt, hat der Deutsche Bundestag am Abend des 23. Juni 2016 einem Gesetzentwurf zugestimmt, der neue Regeln für die Atommüll-Endlagerung festschreibt. Künftig sollen die Regulierung, die Endlagersuche und die Kontrolle gemeinsam und der Endlagerbetrieb davon getrennt organisiert werden. Die Regulierung ist nun Sache des Bundesamtes für kerntechnische Entsorgung (BfE), einer Superbehörde, die personell aufgestockt wird. Dieses Amt wacht jetzt sowohl über die Auswahl des Standortes für das geplante Endlager für wärmeentwickelnde „hochradioaktive“ Abfälle als auch über die bereits existierenden Anlagen Asse II, Schacht Konrad und Morsleben für nicht wärmeentwickelnden „schwächer radioaktiven“ Atommüll. Zwischenlager und Atommüll-Transporte werden künftig ebenfalls vom BfE genehmigt. Für den Betrieb der Asse II, der Schachtanlage Konrad und des geplanten Endlagers für Atommüll soll dagegen eine neue, privatwirtschaftlich organisierte Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) gegründet werden, die dem Bund gehören und vom Bundesumweltministerium überwacht werden soll.

Stx708-709.2016.7-8.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Uranbergbaualtlasten – ein Fluch für jede betroffene Kommune im Bundesland Thüringen. Die mehr oder weniger willkürliche Grenzziehung zwischen Sanierungsgebieten und Nichtsanierungsgebieten des DDR-Uranbergbau-Nachlasses im Jahre 1990 bringt es mit sich, dass eine Vielzahl von vor allem in den fünfziger und sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts aktiven Standorten des Uranabbaus keine bzw. ungenügende Verwahrungen erhielten. Die radioaktiven Potentiale dieser Objekte sind trotz ihrer sogenannten natürlichen Strahlungskomponenten nicht natürlich und stellen keinen ungefährlichen Zustand dar, auch wenn er offiziell verharmlosend als „gegebene Situation“ bezeichnet wird. Sie sind nun einmal anthropogenen Ursprungs und die Natur benötigt selbst bei bergmännisch sachgerechter Verwahrung generationenübergreifende Zeiträume zur Einstellung wieder normaler Gleichgewichtszustände. Hinzu kommt, dass gerade die älteren Standorte höhere spezifische Radioaktivitätskomponenten im Sinne der Belastung von Boden, Wasser und Umgebung aufzuweisen haben als zur Sanierung gelangte Bergbauareale der heutigen Wismut GmbH. Von Frank Lange

Stx708-709.2016.1-7.7 (7 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

THTR Hamm-Uentrop: Radioaktivität aus Kugelhaufenreaktor 1986 vorsätzlich freigesetzt. Seit langem bekannt, von den Verantwortlichen jedoch bis heute vehement bestritten: Am 4. Mai 1986 nutzte man die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl, um die Rohrleitungen des Kugelhaufen-Reaktors von Hamm-Uentrop (THTR) zu reinigen und ungefiltert zusätzliche Radioaktivität in die radioaktive Wolke von Tschernobyl zu blasen – in der Hoffnung, daß das niemand merken würde. Das bestätigte jetzt der inzwischen 83 Jahre alte Dr.-Ing. Hermann Schollmeyer am 20. Mai 2017 gegenüber dem Westfälischen Anzeiger in Hamm und dem Fernsehen des Westdeutschen Rundfunks (WDR).

Stx706-707.2016.11.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

Atommüll-Freigabe: Selbstverpflichtung zu einem Kenntnisstand von vor vier Jahrzehnten. Schleswig-Holsteinisches Umweltministerium formuliert „Vereinbarung zur ortsnahen Verwertung und Beseitigung von Abfällen mit keiner oder zu vernachlässigender Aktivität aus kerntechnischen Anlagen“. Die Betreiber kerntechnischer Anlagen, die Verbände der Entsorgungswirtschaft, die kommunalen Landesverbände, das schleswig-holsteinische Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (MELUR) und die Umwelt- und Naturschutzverbände wie LNV, BUND und NABU sollen sich in einer Art Selbstverpflichtung zur „ortsnahen Verwertung und Beseitigung von Abfällen mit keiner oder zu vernachlässigender Aktivität aus kerntechnischen Anlagen“ bekennen. Dabei sollen sie sich zur Anerkennung des Freigabeverfahrens nach dem sogenannten 10-Mikrosievert-Konzept (10 µSv-Konzept) gemäß Paragraph 29 der Strahlenschutzverordnung bekennen, das auf Risikoschätzungen nach dem Kenntnisstand von vor vier Jahrzehnten beruht. Das wünscht sich der Minister „für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume“ in Schleswig-Holstein, Robert Habeck (Die Grünen). Dazu ließ er sein Ministerium eine Vereinbarung formulieren, die die genannten Verbände unterschreiben sollen.

Stx706-707.2016.8-9.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

AKW-Betreiber werden aus der Haftung entlassen. Einmütige Empfehlung der Atom-Finanzkommission. Wie angekündigt hat die Atom-Finanzkommission der Bundesregierung am 27. April 2016 ihre Empfehlungen zur Finanzierung der Atommüllverwahrung vorgestellt. Die drei Vorsitzenden des Gremiums, der ehemalige Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne), Hamburgs früherer Bürgermeister Ole von Beust (CDU) und der ehemalige brandenburgische Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) gaben bekannt, daß die vier großen Stromkonzerne rund 23,3 Milliarden Euro in einen staatlichen Fonds einzahlen sollen, um sich der langfristigen Kostenrisiken für die Zwischen- und Endlagerung des Atommülls zu entledigen. Der Staat soll stattdessen auf Dauer die Verantwortung für die Lagerung des Atommülls übernehmen und dies aus dem Fonds bezahlen. Reicht das Geld schließlich nicht, muß der Steuerzahler einspringen. Das ist auch der Fall, wenn anderweitige staatliche Begehrlichkeiten den Milliardentopf zweckentfremden sollten.

Stx704-705.2016.1-2.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Atommüll-Zwischenlagerung: Das Sicherheitskonzept CASTOR ist gescheitert. Die Zwischenlagerung hochradioaktiver Abfälle muss auf den Prüfstand. „Der Bundesrat hält eine intensive Befassung der Bundesregierung mit der Frage der weiteren Zwischenlagerung der radioaktiven Abfälle einschließlich bestrahlter Brennelemente über bisherige Genehmigungszeiträume hinaus für dringend geboten, da die Suche und Inbetriebnahme eines Endlagers für insbesondere hoch radioaktive Abfälle nach dem Standortauswahlgesetz absehbar noch Jahrzehnte dauern wird. Der Bundesrat bittet daher die Bundesregierung, die erforderlichen Voraussetzungen für die absehbare Verlängerung der Zwischenlagerung zu erarbeiten und dafür Sorge zu tragen, dass diese verlängerte Zwischenlagerung auf den dafür notwendigen Zeitraum beschränkt bleibt.“ So steht es in einem Beschluss des Bundesrates vom November 2015. Der eigentliche Kern: Das Konzept der oberirdischen Zwischenlagerung von hochradioaktivem Atommüll in Castor-Behältern ist am Ende.

Stx702-703.2016.6-7.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Uranbergbau / Atommüll: Thüringen erhält sich den Ewigkeitscharakter seiner Uranbergbaualtlasten. Thüringer Strategie für Altlasten mit „natürlicher Radioaktivität“. Aus Sicht der Thüringischen Finanzministerin Heike Taubert bereiten Objekte des ehemaligen Uranbergbaus, die nicht unter das Wismutgesetz  von 1990 gefallen sind, keinerlei Probleme, da keine Nutzungsänderungen vorgesehen sind. Und wenn dann doch mit oder auf solchen Flächen Veränderungen anstehen würden, dann wäre die Zeit des Handelns gekommen. In Thüringen sind im Gegensatz zu Sachsen nur die Flächen einer Sanierung unterzogen worden, die 1990 in Rechtsträgerschaft des bundeseigenen Sanierungsunternehmens Wismut GmbH standen bzw. von diesem zusätzlich, das heißt ohne Kosten für die jeweiligen Eigentümer derartiger Grundstücke, zu einer solchen herangezogen wurden. Meist handelte es sich dabei um mehr oder weniger benachbarte Objekte laufendender Sanierungsprojekte. Auch einige nach 1990 bereits als unbedenklich veräußerte Flächen unterzog man einer (Nach)Sanierung. Abgesehen von solchen Ausnahmen sind die nicht mehr betriebseigenen Standorte des ehemaligen Uranbergbaus sich selbst überlassen. Von Frank Lange.

Stx702-703.2016.2-6.5 (5 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Atom-Finanzkommission will kein Stiftungsmodell. Die Atom-Finanzkommission hat dem von den Energieunternehmen vorgeschlagenen Stiftungsmodell eine Absage erteilt. Stattdessen sollen die Atom-Rückstellungen in einen Fonds überführt werden – allerdings nur teilweise.

Stx700-701.2016.10-11.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Die Rücklagen reichen nicht. Der AKW-Rückbau und die Atommüllentsorgung kosten EU-weit 120 Milliarden Euro mehr, als es Rücklagen gibt. In einem internen EU-Bericht, wird der verfügbare Betrag für die Stilllegung abgelaufener AKW und die Entsorgung von Atommüll mit „ungefähr 150 Milliarden Euro“ beziffert. Die Kosten für die Stilllegung von AKW und Entsorgung des radioaktiven Mülls schätzt die EU-Kommission nach einer Befragung der Mitgliedstaaten aber auf gut 268 Milliarden Euro, die bis 2050 anfallen.

Stx700-701.2016.10.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

„Rückholbarkeit und Möglichkeit zur Fehlerkorrektur gewährleisten“. Der Niedersächsische Minister für Umwelt, Energie und Klimaschutz Stefan Wenzel hat die „Notwendigkeit der Rückholbarkeit von Atommüll und langfristige Möglichkeiten zur Fehlerkorrektur“ als entscheidende Lehren aus den Erfahrungen mit der Schachtanlage Asse II bezeichnet.

Stx700-701.2016.10.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

AKW Abriss – Einschluss oder Rückbau ? Die deutsche Sektion der Internationalen Ärzte-Vereinigung IPPNW hat im Januar 2016 eine neue Ausgabe ihrer „Akzente“ mit dem Titel „Freigabe radioaktiven Materials beim AKW-Abriss – Dauerhafter Einschluss statt Rückbau?“ herausgegeben. Ihre Antwort lautet „dauerhafter Einschluss“. Die Stellungnahme der IPPNW setzt an den immensen Mengen radioaktiv belasteten Materials aus dem Abriss von Atomkraftwerken an. Kernpunkt der Kritik ist das sogenannte „10 µSv-Konzept“. Die Frage ist jedoch, was die Alternative zur Freigabe von Abrissmaterial sein kann. Die Antwort von IPPNW lautet: „Der unbefristete und auf Dauer angelegte Einschluss“. Dies hört sich so an wie der „sichere Einschluss“, der im Atomgesetz als zweite Möglichkeit anstelle des Abrisses genannt wird. Von Dr. Werner Neumann.

Stx700-701.2016.7-9.3 (3 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

8. Atommüllkonferenz: Anti-Atom-Initiativen beschlossen Aktionsschwerpunkte. Zwei Schwerpunkte der nächsten sechs Monate kristallisieren sich für die Anti-Atom-Bewegung heraus: Die Folgen der Reaktorkatastrophen von Tschernobyl und Fukushima und die ungelöste Atommüllentsorgung.

Stx700-701.2016.7.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

Offenbar ist doch der Export von Brennelementekugeln geplant. Deutsche Anti-Atom-Initiativen bereiten Einwendungen in den USA vor. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und Anti-Atom-Initiativen aus Aachen und dem Münsterland sind alarmiert: Mit der Einleitung einer Umweltverträglichkeitsprüfung für die Annahme und Verarbeitung der Brennelementekugeln aus  dem Jülicher AVR und dem Thorium-Hochtemperatur-Reaktor (TH TR) in Hamm durch die US-amerikanische Energiebehörde werde offenbar der Atommüllimport vorbereitet. Dagegen erheben die Atomkraftgegner jetzt offiziell Einspruch.

Stx698-699.2016.8-9.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

IPPNW plädiert für Prüfung eines unbefristeten, dauerhaften Einschlusses von Atomkraftwerken. Die Ärzteorganisation IPPNW fordert Bundesumweltministerin Barbara Hendricks auf, die Option eines unbefristeten und auf Dauer angelegten Einschlusses der Atomkraftwerke zu prüfen. Denn beim Abriss stillgelegter Atomkraftwerke würden neben stark strahlenden Materialien auch große Mengen Baumaterialien wie Stahl und Beton anfallen, die geringfügig radioaktiv kontaminiert seien. Werden bestimmte Grenzwerte unterschritten, sollen diese Materialien auf Hausmülldeponien gelagert oder in den normalen Wirtschaftskreislauf eingespeist werden. Doch selbst eine geringfügige zusätzliche Strahlenbelastung bedeutet ein gesundheitliches Risiko, erklärt die IPPNW. Die sogenannte Freigabe radioaktiven Materials sei daher aus gesundheitlichen Gründen nicht akzeptabel.

Stx698-699.2016.8.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

Die Reaktorgebäude in Rheinsberg und Lubmin sollen vorzeitig abgerissen werden. Ursprünglich sollten die 1990 abgeschalteten DDR-Atommeiler im brandenburgischen Rheinsberg und in Lubmin an der Ostseeküste noch weitere 50 Jahre stehen bleiben. Jetzt werden die radioaktiv belasteten Betonhüllen der einstigen Reaktoren wohl schon ab 2028 abgerissen.

Stx698-699.2016.7.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

„Risikobasierte, nicht dosisbasierte Sicherheitskriterien müssen für die Atommülllagerung entwickelt und angewendet werden“. Ein Offener Brief an die Endlagerkommission des Deutschen Bundestages von Dr. Hagen Scherb vom Helmholtz Zentrum München. Dokumentation.

Stx696-697.2016.3-5.3 (3 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Nicht 1 mSv, nicht 10 µSv, sondern 0,25 µSv zusätzliche Strahlenbelastung pro Jahr müssten es sein, würden internationale Regeln angewendet. Europarechtliche Richtlinien für Krebs erzeugende Luftschadstoffe gehen von einem Risikoansatz von 1 zu 1 Million aus. Geht man davon aus, daß dies auch für ionisierende Strahlen gelten sollte, dann ergibt sich gemäß der aktuellen Empfehlung der Internationalen Strahlenschutzkommission (ICRP) aus dem Jahr 2007 eine Jahresdosis von 0,25 Mikrosievert zusätzlicher Strahlenbelastung pro Jahr (µSv/a). Und zum Beispiel gemäß den unabhängigen Auswertungen der Daten von Hiroshima und Nagasaki von Nußbaum et al. aus dem Jahre 1991 müßten es dann sogar weniger als 0,04 µSv/a sein.

Wollte man entsprechend dem „Stand der Wissenschaft“ handeln, hätten die bisher geltenden Grenz- und Vorsorgewerte im Strahlenschutz schon längst entsprechend angepaßt werden müssen. Tatsächlich liegen sie sämtlich unverändert um Größenordnungen darüber. Bereits bei ihrer regierungsamtlichen Deklarierung entsprachen sie nicht dem seinerzeit geltenden „Stand der Wissenschaft“. Sie sind zudem in sich widersprüchlich.

Stx696-697.2016.1-3.3 (3 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Atommüllrecht: „Durch die Praxis der häppchenweisen Genehmigung im Stilllegungsprozess wird eine ausführliche Öffentlichkeitsbeteiligung umgangen“. Symposium Atommüllrecht vom 23. Oktober 2015 in Hannover. Während im Umgang mit Atommüll eine Vielzahl von Gesetzen, Verordnungen, Gerichts- und Verwaltungsverfahren bereits Fakten geschaffen haben, steht die „Kommission Lagerung hochradioaktive Abfälle“ im Deutschen Bundestag in Berlin noch inmitten ihrer Auseinandersetzungen. Diese Diskrepanz wurde auf dem Symposium Atommüllrecht am 23. Oktober 2015 in Hannover deutlich. Der Trägerkreis des Fachportals www.atommuellreport.de und Greenpeace hatten hochkarätige Referentinnen und Referenten eingeladen, die die aktuellen Entwicklungen im bundes- und europaweiten Atomrecht erläuterten und bewerteten. In den anschließenden Diskussionen zeigte sich schnell die Notwendigkeit, diese Debatte anzufachen. Etwa 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Umweltministerien, Forschung und Wissenschaft, Umweltverbänden und Bürgerinitiativen waren nach Hannover gekommen.

Stx694-695.2015.9-10+15-17.5 (5 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Die Anforderungen an die Endlagersicherheit beruhen auf vier Jahrzehnte alten Risikoschätzungen und sollen im Wesentlichen beibehalten werden. Die vom Bundesumweltministerium im Jahr 2010 deklarierten Sicherheitsanforderungen für die Endlagerung wärmeentwickelnder radioaktiver Abfälle entsprechen heute noch weitgehend dem Stand von Wissenschaft und Technik und sollten nur in Teilen überarbeitet und konkretisiert werden. In dieser Einschätzung waren sich die zu einer öffentlichen Anhörung der Kommission Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe (Endlagerkommission) am 19. November 2015 geladenen Experten einig, betont die Pressestelle des Deutschen Bundestages in ihren Parlamentsnachrichten. Bericht mit einem ausführlichen Kommentar von Thomas Dersee.

Stx694-695.2015.1-3.3 (3 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Atom-Hardliner sollen über Rückstellungen entscheiden. Um die Finanzierung des Atomausstiegs sicherzustellen, hat Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) wie angekündigt eine Kommission eingesetzt. Diese soll entscheiden, ob die Rückstellungen der Energiekonzerne in einen öffentlich-rechtlichen Fonds überführt werden. Die Zusammensetzung der 19-köpfigen Kommission, geleitet von Jürgen Trittin (Bündnis 90/Die Grünen), Matthias Platzeck (SPD) und Ole von Beust (CDU), läßt jedoch nichts Gutes erwarten. Neben ausgesprochenen Atom-Hardlinern wie Gerald Hennenhöfer, ehemals oberster Atomaufseher der Regierung und Lobbyist für E.ON, sind vor allem Vertreter der Industrie und Befürworter der Atomenergie mit an Bord. Die Zivilgesellschaft ist wie so oft nur spärlich vertreten. Viel Zeit ist der Kommission auch nicht gegeben. Bereits im Januar 2016 sollen Ergebnisse vorliegen.

Stx692-693.2015.14-15.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Kontaminierter Stahlschrott. Das Bundesamt für Strahlenschutz lässt zu radioaktiven Quellen und Gegenständen im Stahlschrott forschen. Radioaktiv kontaminierter Stahl und Strahlenquellen im Stahlschrott werden weltweit zunehmend als Strahlenschutzproblem wahrgenommen. Seit circa 2008 vermehrt entdeckter Co-60 kontaminierter Stahl und verschiedene Kontaminationszwischenfälle in Schmelzbetrieben und auf Schrottplätzen, beispielsweise mit Am-241 oder Cs-137, haben für Aufmerksamkeit gesorgt. Derartige Strahlenquellen sind oder waren in der Regel hochradioaktiv und entstammen beispielsweise medizinischen (Krebstherapie) oder industriellen Anwendungen (etwa zu Füllstandmessungen oder Dickenbestimmungen). Deren versehentlicher oder fahrlässiger Verlust bzw. Entsorgung kann zu erheblichen Problemen in der Transport- und Stahlwirtschaft führen. Unentdeckte, sogenannte herrenlose Strahlenquellen (Orphan Sources) können die Sicherheit von Beschäftigten in metallverarbeitenden Betrieben gefährden. Sie stellen ferner eine wirtschaftlich existenzbedrohende Gefährdung des ordnungsgemäßen Betriebsablaufs in Schmelzbetrieben und auf Schrottplätzen dar. Da Schrott quasi zu 100 Prozent rezyklierbar ist, wird langfristig auch das Problem der Verunreinigung des Stahlpools gesehen, zumindest steht aber klar die Problematik des lmageverlustes betroffener Industrieunternehmen im Raum. So beschreibt das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) in einer aktuellen öffentlichen Ausschreibung das Problem mit radioaktiven Quellen und Gegenständen im Stahlschrott. Dabei spart es das Problem freigemessenen Stahlschrotts aus dem Abriss und Rückbau stillgelegter Atomkraftwerke allerdings aus.

Stx688-691.2015.13.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

Symposium Atommüllrecht: 23. Oktober 2015 in Hannover - Programm

Stx688-691.2015.11-12.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Atommüll / Atomwirtschaft: Noch eine Kommission zur Atommülllagerung, diesmal zur Finanzierung. Wie und von wem der Abriss alter Atomkraftwerke und die „Endlagerung“ der Abfälle künftig bezahlt werden sollen, soll bis zum Jahresende 2015 eine neue Kommission für die Atomrückstellungen klären.

Stx688-691.2015.10+13.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Starren auf nur 5 Prozent der Abfallmengen. „Nationales Entsorgungsprogramm“ von der Bundesregierung gebilligt. Auf ihrer Sitzung am 12. August 2015 hat die deutsche Bundesregierung das von der EU-Kommission angeforderte „Nationale Entsorgungsprogramm“ gebilligt, das die Bundesumweltministerin Barbara Hendricks vorgelegt hatte. Strahlentelex hatte bereits ausführlich im Mai und Juni 2015 über die Entwurfsfassung berichtet. „Mit dem Entsorgungsprogramm schaffen wir Transparenz und eine belastbare, solide gerechnete und ungeschönte Planung für die Entsorgung des Atommülls. (…) Es war mir ein besonderes Anliegen, die Interessen der Bevölkerung vor Ort aufzunehmen und sich nicht darüber hinwegzusetzen. Das ist praktizierte Bürgerbeteiligung“, ließ sich die Ministerin in einer Mitteilung ihres Hauses zitieren. Die Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad und die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg können dem Nationalen Entsorgungsprogramm dagegen nichts abgewinnen.

Stx688-691.2015.9-10.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Wie das neue Umweltministerium mit den Altlasten des Uranbergbaus in Thüringen umgeht. In Thüringen spricht man wieder von Altstandorten des Uranbergbaus. Nachdem in den letzten Jahren eine Verniedlichung als ungefährliche Hinterlassenschaften des Uranbergbaus seitens der Fachämter und -ministerien üblich war, gab es mit der Neuausrichtung unter Regie der grünen Landesministerin Anja Siegesmund Hoffnungen auf einen Paradigmenwechsel. Die neue Dreierkoalition Grüne/Linke/SPD vereinbarte die Neubewertung der radiologischen Altlasten des DDR-Uranbergbaus. Allerdings lief diese bereits seit drei Jahren, zurück-zuführen in erster Linie auf das jahrelange Drängen des Kirchlichen Umweltkreises Ronneburg. Da sich aber das einfache Freimessen von Alt-lasten durch bzw. beim Thüringer Landesbergamt (TLBA) als Standard-Programm der Problemlösung bzw. -verdrängung herausstellte, konnte nur eine politische Wende in Thüringen eine Veränderung in der Herangehensweise bewirken. Zu dieser kam es bekanntlich 2014 plötzlich und unvermutet. Anlass für den Umweltkreis, erneut aktiv zu werden und das neu konstituierte Thüringer Ministerium für Umweltschutz, Energie und Naturschutz (TMUEN) auf die Thematik aufmerksam zu machen. Von Frank Lange.

Stx688-691.2015.6-7.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Das Öko-Institut hat keine Bedenken gegen die Freigabe von Atomabfällen. Desinformationspolitik und fehlerhafte Risikokalkulation. Mit dem Atomausstieg stellt sich die Frage, was mit dem Bauschutt der Kraftwerke passiert, wenn sie abgerissen sind. „Das, was in Jahren deponiert werden muss, ist ungefährlich. Nur wenn das durch Messungen nachgewiesen ist, darf der Bauschutt auf einer Deponie entsorgt werden“, erklärt der grüne Umweltminister in Schleswig-Holstein Robert Habeck im Interview mit der Lübecker Zeitung. Und er versteigt sich zu der unsinnigen Behauptung: „Die Freigabewerte liegen unterhalb dessen, was in der Umgebung an natürlicher Strahlung vorkommt.“ Solche Desinformation durch die Politik unterstützt das Öko-Institut e.V. zudem mit drastischen Fehlkalkulationen. In einer neuen gutachtlichen Stellungnahme propagiert es den Kenntnisstand der Internationalen Strahlenschutzkommission (ICRP) und der Internationalen Atomenergieagentur (IAEA) über Strahlenrisiken von vor 38 Jahren als akzeptabel. Bericht mit Kommentar von Thomas Dersee und Dr. Werner Neumann

Stx688-691.2015.1-6.6 (6 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Demokratische Atommüllpolitik oder Zustimmungsmanagement und simulierte gesellschaftliche Verständigung – eine kritische Wahrnehmung der Arbeit der StandAG-Kommission. Die beim Deutschen Bundestag angesiedelte Atommüll-Kommission simuliert lediglich gesellschaftliche Verständigung. Gedankenskizzen von Reinhard Ueberhorst, erstellt für einen Vortrag auf der Tagung „Atommüll ohne Ende, Teil 2“ am 20. Juni 2015 in Berlin.

Stx686-687.2015.3-14.12 (12 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Kassel, 19. September 2015: 7. Atommüllkonferenz. Am 19. September 2015 findet von 11 bis 17 Uhr in Kassel die 7. Atommüllkonferenz der Standort- und Anti-Atom-Initiativen statt. Inhaltliche Schwerpunkte sind die Auseinandersetzungen um die Atomverwaltung auf Länderebene, die Öffentlichkeitsbeteiligung bei Stilllegungs- und Abbauverfahren, die Freigaberegelungen von radioaktiven Materialien, das Nationale Entsorgungsprogramm, die „Endlager“-Kommission beim Deutschen Bundestag sowie weitere Planungen zum Projekt Atommüllreport. - 7. Atommüllkonferenz, Samstag, 19. September 2015, 11 - 17 Uhr, Volkshochschule Kassel, Wilhelmshöher Allee 19-21, 34117 Kassel. Formlose Anmeldung per Email bitte an  anmeldung@atommuellkonferenz.de . Kostenbeitrag 25,- € (incl. Tagungsgetränken und -imbiss). Weitere und aktuelle Informationen: www.atommuellkonferenz.de

Stx686-687.2015.2.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

Hannover, 23. Oktober 2015: Symposium Atommüllrecht. Während der Bundestag mit seiner Kommission »Lagerung hochradioaktiver Abfälle« diskutiert, wohin der hauptsächlich hochradioaktive Atommüll in vielen Jahrzehnten verbracht werden soll, wird gleichzeitig der Umgang mit Atommüll durch eine Vielzahl von Gesetzen, Verordnungen, Gerichts- und Verwaltungsverfahren präjudiziert. Im Rahmen eines Atommüll-Rechtssymposiums am 23. Oktober 2015 in Hannover werden Praktikerinnen und Praktiker die Entwicklungen in einzelnen Bereichen beleuchten und bewerten. Veranstalter des Symposiums ist der Trägerkreis Atommüllreport, eine Arbeitsgemeinschaft von acht Umweltverbänden, Fachgesellschaften und Bürgerinitiativen inklusive Strahlentelex und Gesellschaft für Strahlenschutz e.V., in Kooperation mit Greenpeace

Stx684-685.2015.7.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

Probleme mit dem Atommüll. Die Bundesregierung soll den Entwurf des Nationalen Entsorgungsprogramms überarbeiten und den gesamten vorhandenen und künftigen Atommüll einbeziehen. Dem Schutz vor radioaktiver Strahlung müsse dabei oberste Priorität eingeräumt werden, fordert die Fraktion Die Linke im Deutschen Bundestag in einem Antrag (Drucksache 18/ 5228 vom 17. Juni 2015). So müsse das Umdefinieren radioaktiver Abfälle in konventionelle Abfälle und ihre unkontrollierte Verbreitung infolge einer großzügigen Freigaberegelung beendet werden. Außerdem sollte die Regierung einen „konsistenten Zeitplan“ für die Lagerung der abgebrannten Brennelemente und Abfälle aus der Wiederaufarbeitung erstellen.

Stx684-685.2015.7.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

Kritische Stellungnahme zum Nationalen Entsorgungsprogramm der Bundesregierung. Die EU-Richtlinie 2011/70/ EURATOM verpflichtet die Mitgliedstaaten der Europäischen Union, bis zum 23. August 2015 eine Bestandsaufnahme der abgebrannten Brennelemente und radioaktiven Abfälle zu erheben und ein Nationales Entsorgungsprogramm (NaPro) vorzulegen. Während die „Kommission Lagerung hochradioaktiver Abfälle“ des Deutschen Bundestages in Berlin noch über die dauerhafte Verwahrung der strahlenden Abfälle diskutiert, schafft die Bundesregierung Fakten. Sie hat mitten in den Osterferien den Entwurf des nationalen Entsorgungsprogramms zusammen mit einem Umweltbericht veröffentlicht. Bis zum 31. Mai 2015 hatten Behörden und Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, dazu Stellungnahmen und Einwendungen einzureichen. In Zukunft soll alle drei Jahre ein Fortschrittsbericht bei der EU-Kommission eingereicht werden, der jedoch nicht zwingend mit einer weiteren Beteiligung der Öffentlichkeit verbunden ist. Die Arbeitsgemeinschaft Schacht KONRAD e.V. in Salzgitter hat mit Datum vom 26. Mai 2015 eine ausführliche kritische Stellungnahme und Einwendungen zum Entwurf des Nationalen Entsorgungsprogramms der Bundesregierung vorgelegt.

Stx682-683.2015.5-12.8 (8 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Atomwirtschaft: Ewigkeitskosten. Die Bildung einer Atomstiftung zur Deckung der künftigen Kosten für die Verwahrung des Atommülls wird zu einer Verstaatlichung zumindest des Energieversorgers RWE führen. Das erklärte der parteilose frühere Bundeswirtschaftsminister und heutige Vorsitzende der RAG-Kohlestiftung, Werner Müller, in einer Rede am 29. Mai 2015 auf einer Veranstaltung der Ingenieurwissenschaftlichen Fakultät der Universität Duisburg-Essen.

Stx682-683.2015.4-5.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Berlin, 20. Juni 2015: „Atommüll ohne Ende – Teil 2“: Atommüll-Tagung der Bürgerinitiativen für eine andere Atommüll-Politik statt Pseudo-Dialog der Atommüll-Kommission. Kein Vertrauen in den behördlichen Umgang mit Atommüll und die Regulierungs-Fähigkeiten der Politik. Seit einem Jahr tagt in Berlin die Atommüll-Kommission des Deutschen Bundestages. Viele Atomkraftgegnerinnen und -gegner sind empört darüber, wie die Kommission zustande kam, wie sie zusammengesetzt ist und wie sie arbeitet. Bisher gab es keine geeignete Gelegenheit, diese Empörung öffentlich zu zeigen. Das ändert sich jetzt. Am 20. Juni 2015, mehr als ein Jahr nach Beginn und nur ein halbes Jahr vor dem gesetzlich vorgesehenen Ende ihrer Arbeit, will die Atommüll-Kommission eine „Auftaktveranstaltung“ zur Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger an der Suche eines Endlager-Standortes für hochradioaktive Abfälle veranstalten. In der letzten Mai-Woche wurde das mitgeteilt und am 3. Juni war bereits Anmeldeschluß. Diskussionsthemen sollen ein „Beteiligungskonzept der Kommission“ und – wie es heißt – „sieben spannende inhaltliche Themen“ sein. Das ist kein ernstgemeinter Auftakt, hier wird der „Auftakt“ nachgeschoben, meinen die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg und die atomkritische Initiative .ausgestrahlt. Das sei eher eine Beteiligungs-Simulation, denn schon bisher habe sich die Kommission wenig dafür interessiert, was die von der Atommüll-Lagerung aktuell und zukünftig betroffenen Bürgerinnen und Bürger denken und wollen. Abgesehen vom BUND für Umwelt und Naturschutz Deutschland und der Deutschen Umweltstiftung werde sich aus Anti-Atomgruppen, Umweltverbänden und Standortinitiativen kaum jemand in diese Alibi-Veranstaltung einbinden lassen. Damit jedoch Politik und Medien aus deren Abwesenheit nicht den falschen Schluss ziehen, daß sich niemand für das Atommüll-Thema interessiert und echte Mitbestimmung der Betroffenen somit auch gar nicht nötig sei, findet zeitgleich in Berlin die Tagung „Atommüll ohne Ende – Teil 2“ dieser Initiativen statt.

Stx682-683.2015.3-4.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Wohin mit unserem Atommüll? Kommunikationspraktiken der absurden Art. Nachdem Parteien, Behörden und Regierungen in der Öffentlichkeit zunehmend an Glaubwürdigkeit verlieren, wird das Heil in Moderations- und Mediationstechniken gesucht, wenn es gilt, spezielle Interessen gegen bürgerlichen Widerstand durchzusetzen. So verhält sich jetzt auch das Forschungszentrum Jülich, dessen Vorstandsvorsitzender Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Marquardt im April 2015 zu einem Nachbarschaftsdialog einlud. Um die Gespräche nun nicht gar zu direkt führen zu müssen, beauftragte das Forschungszentrum Jülich damit die Kommunikationsagentur IFOK GmbH. Die Firma IFOK GmbH betätigte sich unter anderem im Auftrage der E.on Kraftwerke GmbH und gestaltete jüngst im Auftrage des im Jahr 2013 gestarteten Forschungsverbundes ENTRIA ein „Bürgerforum Endlagersuche“ mit 18, wie es heißt „zufällig ausgewählten“ Bürgerinnen und Bürgern, die mit Hilfe von fünf Moderatorinnen und Moderatoren in drei Sitzungen ein, wie es bei ENTRIA heißt, „sogenanntes Bürgergutachten zur Beurteilung von Lagertypen und Entsorgungsoptionen sowie zur fairen Gestaltung eines Such- und Auswahlverfahrens für einen Standort zur Lagerung hoch radioaktiver Reststoffe“ formulierten.

Stx680-681.2015.7.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

AKW-Stilllegung – und dann? Fachtagung zu den Fragen von Rückbau, Freimessung und Atommülllagerung. Das Atomkraftwerk Grafenrheinfeld wird in diesem Jahr (2015) abgeschaltet und stillgelegt. Doch was folgt dann? Rückbau? Freimessung? Lagerung? Das fragt das Schweinfurter Aktions-Bündnis gegen Atomkraft und veranstaltet deshalb gemeinsam mit der Organisation .ausgestrahlt am Samstag, den 9. Mai 2015 von 10 bis 17 Uhr im Schweinfurter Augustinum eine Fachtagung.

Stx678-679.2015.7-8.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Stilllegung und Rückbau des AKW Isar 1/Ohu. Das Genehmigungsverfahren für die Stilllegung und den Rückbau des Blocks 1 des Atomkraftwerks Isar 1/Ohu soll laut Genehmigungsbehörde Ende 2015/Anfang 2016 abgeschlossen sein. Das erklärt die Bundesregierung in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Bundestagsfraktion Die Linke. Derzeit laufe zudem ein Änderungsgenehmigungsverfahren für die verkehrsrechtliche Zulassung einer modifizierten Ausführung des Transport- und Lagerbehälters Castor V/52. Mit einer Genehmigung sei im Laufe des Jahres 2016 zu rechnen.

Stx678-679.2015.6.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

„Die Endlager-Kommission macht keinen Sinn“. Nachdem die Kommission Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe (Endlager-Kommission) in ihrer 9. Sitzung am 2. Februar 2015 zunächst unter Ausschluß der Öffentlichkeit über die Vergabe von Gutachtenaufträgen verhandelt hatte, ging es danach in wieder öffentlicher Sitzung um die Situation der Atommüll-Zwischenlager. Dabei entwickelte sich eine grundsätzliche Debatte über Auftrag und Arbeitsklima des Gremiums. Hintergrund war die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts (BVerwG) in Leipzig zum Zwischenlager-Standort in Brunsbüttel. Die Vertreter von Bund und Ländern waren vor allem bemüht, die mit dem Urteil aufgeworfenen Probleme klein zu reden.

Stx676-677.2015.9-10.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

4 Jahre nach Fukushima – Eine Risikobetrachtung. Bedeutung, Fehler und Unlogik in den Konzepten des Umgangs mit dem Atommüll in Japan und Deutschland. Seit inzwischen vier Jahren sind alle kommerziellen Atomreaktoren in Japan nicht mehr am Netz. Nach dem Erdbeben, dem Tsunami und der Kernschmelze von drei Reaktoren im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi im März 2011 wurden sie sämtlich abgeschaltet. Wer heute Japan besucht, erlebt in der Nacht trotzdem unvermindert taghell erleuchtete Städte, die deutsche Städte im Vergleich dazu als dunkle Löcher erscheinen lassen. Kein Fahrstuhl in den Hochhäusern und keine Rolltreppe in Bahnhöfen und Kaufhäusern hat mangels Atomstrom den Betrieb eingestellt. Technisch bereitet das offensichtlich keine Probleme. Auch der Tokyoter Stromerzeuger Tepco, Eigentümer der havarierten Anlagen von Fukushima, besaß bereits vor der Katastrophe mehr Kapazitäten zur Stromerzeugung aus Wasserkraft als aus Atomenergie. Trotzdem sollen nach dem Willen der Regierung unter dem japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe bis 2030 die Atomkraftwerke wieder einen Anteil von 15 bis 20 Pro-zent an der Stromerzeugung haben. In 2010, vor der Katastrophe von Fukushima, waren es noch 27 Prozent. Circa 20 Anträge der Betreiber zum Wiederanfahren liegen inzwischen vor. Für die ersten Reaktoren in Sendai auf der südwestlichen Insel Kyushu und in der Präfektur Fukui, 400 Kilometer westlich von Tokyo, hat die Regierung bereits die Genehmigungen dafür erteilt. Im Sommer 2015 sollen diese Reaktoren wieder hochgefahren werden. Das hatte sich verzögert, weil die Betreiber damit verbundene Auflagen nicht rechtzeitig erfüllen konnten. Von Thomas Dersee

Stx676-677.2015.1-6.6 (6 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Schweizer Standortsuche. Die Schweiz hat das deutsche Bundesumweltministerium (BMUB) über weitere Schritte des Landes bei der Endlagerstandortsuche für die Lagerung radioaktiver Abfälle informiert. Die beiden Standortregionen, die im weiteren Verfahren untersucht werden sollen, liegen in direkter Grenznähe zu Deutschland.

Stx674-675.2015.11.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

Dänische Endlagersuche. Obwohl Dänemark keine Atomkraftwerke hat, plant das Land ein Endlager für schwach- und mittelaktiven Atommüll. Strahlentelex hatte in der Dezember-Ausgabe 2014 berichtet. Im grenzüberschreitenden UVP-Verfahren hat das Umweltinstitut München nun dazu Stellung bezogen. Das künftige Endlager soll vor allem Atommüll aus den drei bereits stillgelegten dänischen Forschungsreaktoren aufnehmen. Es wurden sechs mögliche Standorte aufgelistet, für alle werden vom Umweltinstitut München Mängel aufgezeigt. Letztlich erscheine keiner der Standorte geeignet, wird erklärt.

Stx674-675.2015.10.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

Brennelementefabrik der AREVA in Lingen. Die Brennelementefabrik im niedersächsischen Lingen hat im Jahr 2014 insgesamt 774 Brennelemente ausgeliefert, viele davon an französische, deutsche und finnische Atomkraftwerke. Seit 2009 seien es insgesamt 1.336 Brennelemente gewesen. Das schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort vom 19. Januar 2015 auf eine Kleine Anfrage der Bundestagsfraktion Die Linke. Die Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF) in Lingen ist Teil der internationalen Brennelementefertigungsaktivitäten des französischen Staatskonzerns AREVA.

Stx674-675.2015.9-10.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Atommüllexporte aus Jülich in die USA. Experimente zur Wiederaufarbeitung in Jülich. Die Bundesregierung unterstützt die Prüfung einer Rücknahme und Behandlung graphitbasierten Kernbrennstoffs aus Deutschland durch die USA. Dort soll er zu einer schadlosen Verwertung zu friedlichen Zwecken im Rahmen der zwischen dem Bundesministerium für Bildung und Forschung und dem US-Department of Energy bestehenden Kooperation verwendet werden, schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort vom 14. Januar 2015 auf eine Kleine Anfrage der Bundestagsfraktion Die Linke zu einem eventuellen Export von abgebrannten Kugelbrennelementen aus der Arbeitsgemeinschaft Versuchsreaktor Jülich (AVR Jülich) in die USA.

Stx674-675.2015.9.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

Verfassungsbeschwerde von E.on wegen Gorleben. Daß Stromkonzerne wegen Gorleben vor das Verfassungsgericht ziehen, ist ein Novum. Bisher waren es die Gorleben-Gegner_innen, weil sie ihr Grundrecht auf Demonstrationsfreiheit bei Castor-Transporten eingeschränkt sahen, oder weil Wasserwerfereinsätze gefährliche Verletzungen hervorriefen. Jetzt hat der Stromkonzern E.on Verfassungsbeschwerde eingelegt, weil es sich beim Zwischenlager Gorleben um eine „bewährte und funktionsfähige Lagerlösung“ für die Nuklearabfälle aus der Wiederaufarbeitung handele. Der Konzern fordert, daß die öffentliche Hand alle Mehrkosten trage, oder der Gesetzgeber das Zwischenlager Gorleben wieder aufmacht.

Stx674-675.2015.8-9.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Geheimnisse bei der Endlagerkommission. Die 9. Sitzung der Kommission Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe (Endlager-Kommission) vom 2. Februar 2015 in Berlin fand zunächst unter Ausschluß der Öffentlichkeit statt. Dabei ging es bezeichnenderweise um die Vergabe von Gutachtenaufträgen. Danach beschäftigte sich die Endlager-Kommission mit den Atommüll-Zwischenlagern.

Stx674-675.2015.7.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

Atomwirtschaft / -müll: Die Bundesregierung plant Endlagerfonds. Die Bundesregierung plant einen milliardenschweren Fonds, um den Rückbau und die Entsorgung der deutschen Atomkraftwerke zu finanzieren. Der Bundesrechnungshof warnt vor einem Kostenrisiko, die Energieversorger befürchten die Auflösung ihrer Reserven und die Atomkraftgegner bleiben skeptisch.

Stx674-675.2015.6-7.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Rückbau des AKW Biblis: Protest gegen unzureichende Öffentlichkeitsbeteiligung. Am 12. November 2014 haben die Vertreter von 9 hessischen Umweltverbänden und -initiativen dem hessischen Umweltministerium während des ersten Tages des Erörterungstermins zur Stilllegung des Atomkraftwerks Biblis A und B mitgeteilt, daß sie an diesem Termin nicht weiter teilnehmen.

Stx670-671.2014.3.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

Bundesumweltministerium legt Verzeichnis radioaktiver Abfälle vor. Ein Jahr nachdem die Bürgerinitiativen und Umweltverbände in ihrem „Sorgenbericht“ eine umfassende Bestandsaufnahme des Atommülldesasters vorgelegt haben, zieht das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) nach: Am 28. Oktober 2014 legte es ein Verzeichnis radioaktiver Abfälle vor. Es gebe einen Überblick über den Bestand der in Deutschland angefallenen endzulagernden, bzw. endgelagerten radioaktiven Abfälle und bestrahlten Brennelemente zum Stichtag 31. Dezember 2013 und eine Prognose über das erwartete Abfallaufkommen bis zum Jahr 2080, heißt es in der Einleitung. Tatsächlich bleiben jedoch große radioaktive Abfallmengen in dem Verzeichnis unberücksichtigt.

Stx668-669.2014.11.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

Atommüll / Dokumentation: Greenpeace, .ausgestrahlt und die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg haben ihre Teilnahme an einer für den 3. November 2014 geplanten Anhörung der Atommüll-Kommission des Deutschen Bundestages abgesagt. Diese Entscheidung haben die Organisationen den Kommissionsvorsitzenden, Ursula Heinen-Esser (CDU) und Michael Müller (SPD), in einem Brief mitgeteilt. Darin erklären die Umweltgruppen, sie hätten „durch die Erfahrung des Umgangs mit unseren Argumenten vor, mit und nach der Verabschiedung des Standortauswahlgesetzes nicht das geringste Vertrauen in Ihre Kommission gewinnen“ können. Strahlentelex dokumentiert das Schreiben der Vereine im Wortlaut.

Stx668-669.2014.8-10.3 (3 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Rechtsgutachten: Geplanter Atommülltransport aus Jülich in die USA wäre illegal. Der von der Bundesregierung und dem Land Nordrhein-Westfalen geplante Atommülltransport aus dem Forschungszentrum Jülich in die USA wäre illegal. Das belegen zwei Rechtsgutachten, eines im Auftrag von Greenpeace, das am 18. September 2014 in Berlin vorgestellt wurde und eines im Auftrag des BUND Landesverbandes Nordrhein-Westfalen (BUND NRW). Demnach verstieße die Verschickung von 152 Castoren mit hochradioaktiven Brennelementekugeln in die US-Atomfabrik Savannah River Site (South Carolina) gegen das Verbot, Atommüll aus kommerzieller Nutzung zur Wiederaufarbeitung ins Ausland zu bringen.

Stx666-667.2014.6-10.5 (5 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Die Stromkonzerne wollen nicht zahlen. Wie bereits in der vorigen Ausgabe des Strahlentelex berichtet, hat das neu errichtete Bundesamt für kerntechnische Entsorgung (BfE) am 1. September 2014 seine Arbeit aufgenommen. Mit zunächst 20 Stellen soll die Finanzierungsverantwortung der Verursacher des Atommülls durchgesetzt werden, war mitgeteilt worden. Die vier großen Stromkonzerne RWE, Eon, EnBW und Vattenfall haben nun Widerspruch gegen ihre Kostenbeteiligungen an den Atomendlager-Projekten Gorleben sowie Schacht Konrad für die Jahre 2013 und 2014 eingelegt.

Stx666-667.2014.6.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

79 Milliarden Euro Mehrgewinn aus 36 Milliarden Euro Rückstellungen der Energiekonzerne für Rückbau der AKWs und „Entsorgung“ der radioaktiven Rückstände. Studie zu Risiken der Finanzierung von Atomenergie-Kosten. Die Kernkraftwerks-Betreiber haben uneingeschränkt sämtliche Kosten des Rückbaus und der Stilllegung sowie der „Entsorgung“ radioaktiver Abfälle der kommerziellen Kernkraftwerke zu tragen. Für diesen Zweck bilden sie während der Betriebsphase Rückstellungen. Weitere Folgekosten der Atomenergie sind davon allerdings nicht abgedeckt, sondern werden bereits heute von der öffentlichen Hand getragen. Darauf weisen Swantje Küchler, Bettina Meyer und Rupert Wronski vom Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) in ihrer Studie „Atomrückstellungen für Stilllegung, Rückbau und Entsorgung – Kostenrisiken und Reformvorschläge für eine verursachergerechte Finanzierung“ hin, die sie im September 2014 im Auftrage des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fertigstellten.

Stx666-667.2014.5-6.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Stille Freisetzung der Hinterlassenschaften des Atomzeitalters. Fehler und Unlogik im Konzept der Freigabe radioaktiver Stoffe in die Umwelt nach der deutschen Strahlenschutzverordnung. Das Augenmerk des öffentlichen Interesses ist bisher allein auf die Sorge um den Verbleib hochaktiven Atommülls gelenkt. Nach dem „Gesetz zur Suche und Auswahl eines Standortes für ein Endlager für Wärme entwickelnde radioaktive Abfälle (Standortauswahlgesetz - StandAG)“ vom 23. Juli 2013 wurde zur Vorbereitung eines Standortauswahlverfahrens eine „Kommission Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe“ gebildet, die sich speziell mit dieser Sorte Atommüll befassen soll. Der macht jedoch lediglich fünf Prozent der Materialien aus dem Abriss der stillgelegten Atomkraftwerke aus. Aus dem Rückbau von Atomkraftwerken fallen in den nächsten Jahren und Jahrzehnten aber auch noch viele Millionen Tonnen „geringer aktiver“, das heißt nicht wärmeentwickelnder Atommüll an. Dieser wird von den Anlagenbetreibern „freigemessen“ und von den Behörden freigegeben. Unerkannt und unbemerkt von der Öffentlichkeit und praktisch nicht mehr rückholbar landet er auf Bauschutt- und Hausmülldeponien, in Müllverbrennungsanlagen, im Straßenbau, bei der Betonherstellung sowie in Hochöfen, Metallrecyclinganlagen und Gießereien. Das führt zu einer flächendeckenden Erhöhung der Strahlenbelastung und damit auch des Strahlenrisikos für die Bevölkerung. Mit der Neufassung der Strahlenschutzverordnung im Jahr 2001 wurde diese für die AKW-Betreiber billige Form der Atommüll-„Entsorgung“ stark vereinfacht und 2011 erweitert geregelt – ohne vorherige öffentliche Diskussion. Von Thomas Dersee

Stx666-667.2014.2-4.3 (3 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Sieben Wochen Herbstkampagne zum Atommülldesaster. „Tatorte in Deutschland“ – Anti-Atominitiativen starteten eine Herbstkampagne. Das Atommülldesaster hat viele Facetten. Rostende Fässer, kontaminierte Böden, havarierte Endlager und Zwischenlager, die zu Dauerlagern werden. Mit einer Unterschriftensammlung und vielen hundert Veranstaltungen und Aktivitäten in den nächsten sieben Wochen im ganzen Land haben Verbände und Initiativen am 2. September-Wochenende eine öffentliche Diskussion über die akuten Atommüll-Probleme gestartet: www.atommuell-alarm.info. Dabei beziehen sich die Initiatoren sowohl auf die aktuelle Auseinandersetzungen an Standorten, rufen aber auch dazu auf, überall geeignete Formen der öffentlichen Auseinandersetzung und Stellungnahme zu veranstalten: „Wir wollen die Diskussion vom Kopf auf die Füße stellen und über die akuten Probleme und Gefahren an den vielen Orten im ganzen Land diskutieren, an denen der Atommüll tatsächlich liegt. Und das ist praktisch überall in Deutschland.“ Zum Auftakt erschien eine bundesweite Zeitung, führten Aktive eine Atommüll-Tatorte-Inszenierung bei der Braunschweiger Kulturnacht auf und in Hamburg fand eine Hafenrundfahrt zu den dortigen Tatorten statt. Auf einer Auftaktveranstaltung am 17. September 2014 im taz-café in Berlin präsentierte die Autorin des „Atommüllreports“ Ursula Schönberger eine interaktive Karte: www.atommüllreport.de

Stx666-667.2014.1-2.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Das Bundesamt für kerntechnische Entsorgung nahm seine Arbeit auf. Das neu errichtete Bundesamt für kerntechnische Entsorgung (BfE) hat am 1. September 2014 die Arbeit aufgenommen. Das neue Bundesamt, das zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) gehört, hat seinen vorläufigen Sitz in Berlin. In der Aufbauphase wird das Amt kommissarisch vom Leiter der Zentralabteilung des BMBU, Dr. Ewold Seeba, geführt. Die Kritiker des Standortauswahlgesetzes bemängeln, daß das BfE parallel zur Arbeit der Atommüllkommission an Standortauswahlkriterien arbeiten soll.

Stx664-665.2014.11.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

Abrißmaterial des AKW Stade soll nach Sachsen. Auf der Deponie des 1.700-Einwohner-Dorfs Grumbach, einem Ortsteil von Wilsdruff in Sachsen, soll in den nächsten Jahren radioaktiver Bauschutt des stillgelegten Atomkraftwerks Stade in Niedersachsen abgelagert werden. Das bestätigten das sächsische Umweltministerium, die Landesdirektion Sachsen und die Betreiberfirma der Deponie Amand Umwelttechnik. Die Rede ist von bis zu 2.000 Tonnen.

Stx664-665.2014.11.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

Folgen von Fukushima / Atommüll: Sparmaßnahmen bei Dekontaminationen in Japan. „Zielgerichtete Dekontamination“ soll Kosten sparen, ist das Ziel japanischer Behörden. Die bisherige Regelung, eine Dekontamination müsse unabhängig vom Standort, bis zu einem Umgebungswert von 0,23 Mikrosievert pro Stunde durchgeführt werden, wird vom japanischen Umweltministerium offenbar nicht länger als sinnvoll angesehen. Die Kosten sind wohl nicht der einzige Grund, die Dekontaminationsversuche zurückzufahren sondern auch die Hilflosigkeit, wie mit dem radioaktiven Müll vernünftig umzugehen sei. Allein in der Präfektur Fukushima werden das Volumen des angefallenen Dekontaminats und des noch nicht geräumten, verstrahlten Schutts durch den Tsunami auf 22 Millionen Kubikmeter geschätzt.

Stx664-665.2014.10-11.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Atomforschung und Politik: Kugelhaufenreaktoren – Status nach Erscheinen einer unabhängigen Expertenstudie zum AVR Jülich. Von Rainer Moormann und Jürgen Streich. Nach dreijähriger Arbeit erschien Ende April 2014 ein Bericht unabhängiger Experten zum Kugelhaufenreaktor AVR (Jülich), welcher in wesentlichen Punkten die seit 2006 geäußerten Vermutungen über verheimlichte schwere Zwischenfälle und Probleme bestätigt und Zweifel am Kugelhaufenreaktorkonzept artikuliert. Die Vorgeschichte dieses Expertenberichtes und seine wichtigsten Ergebnisse werden hier dargestellt und Schlussfolgerungen diskutiert. Die durch diesen Expertenbericht verursachte Diskussion veranlasste das Forschungszentrum Jülich (FZJ) im Mai 2014, die Einstellung der noch laufenden Arbeiten zu Kugelhaufenreaktoren und zur Unterstützung des chinesischen Kugelhaufenreaktorprojektes anzukündigen.

Stx664-665.2014.1-6.6 (6 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Das Entfernen des Kernbrennstoffs aus den stillgelegten AKWs verzögert sich. Die Zulassung von Transportbehältern (Castoren) für Brennelemente aus Siedewasserreaktoren verzögert sich weiter. Das räumte die Bundesregierung gegenüber der Grünen Bundestagsabgeordneten Sylvia Kotting-Uhl ein. Grund seien fehlende Antragsunterlagen der Gesellschaft für Nuklear-Service (GNS), die den großen Stromkonzernen gehört, heißt es. Die Behälter werden benötigt, um aus den im Zuge der Energiewende stillgelegten AKW den Kernbrennstoff entfernen zu können.

Stx662-663.2014.11-12.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

350 Tonnen freigemessener Bauschutt aus dem AKW Würgassen sollen jetzt in Herne „thermisch behandelt“ werden. Bereits im November 2013 waren circa 50 Tonnen PCB-haltiger und „freigemessener“ Bauschutt in der thermischen Abfallbehandlungsanlage der Firma SITA Remediation in Herne aus dem Abbau des Atomkraftwerks Würgassen behandelt worden. Jetzt hat die E.ON Kernkraft GmbH erneut beantragt, weitere 350 Tonnen derartigen Bauschutts ebenso zu behandeln und anschließend zu deponieren.

Stx662-663.2014.11.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

Was vom AKW Obrigheim als Atommüll übrigbleibt. Freimessung light am Beispiel des AKW Obrigheim. Schon seit mehreren Jahren fordert die Initiative AtomErbe Obrigheim von der Genehmigungsbehörde, dem baden-württembergischen Umweltministerium, einen transparenten Umgang mit dem Thema des „freigemessenen“ Materials, das beim Rückbau des AKW Obrigheim anfällt und immer noch radioaktive Stoffe enthält. Die Beteuerung, dass alles „unbedenklich“ sei, können die Mitglieder der Initiative nicht nachvollziehen, denn der Prozess der „Freimessung“ ist sehr kompliziert, und es können auch Fehler auftreten. Wenn alles Material aus dem nuklearen Bereich von Atomanlagen als Atommüll betrachtet würde, wären die Probleme der Lagerung noch größer. Um dies zu umgehen, wurde 2001 in der Strahlenschutzverordnung (StrlSchV) die „Freigabe“ von gering radioaktiv belastetem Material geregelt. Mit Hilfe der sogenannten „Freimessung“ – der Begriff suggeriert, dass das Material danach frei von Radioaktivität ist – wird ermöglicht, dass aus Atommüll „normaler“ Müll wird, der dann dem Kreislaufwirt-schafts- und Abfallgesetz unterliegt. Von Getrud Patan, Initiative AtomErbe Obrigheim

Stx662-663.2014.8-11.4 (4 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Bis zu 1.000-fach höheres Strahlenrisiko bei der Freigabe von Atommüll aus dem Abriss von Atomkraftwerken. Das Freigabekonzept erweist sich bei eingehender Prüfung der Kriterien, Annahmen und Voraussetzungen als Kartenhaus auf tönernen Füßen. Ein zentraler Aspekt des Abbaukonzeptes stillgelegter Atomkraftwerke beruht darauf, dass ein großer Anteil von über 80 und 90 Prozent der abzubauenden Materialien, die mit Radioaktivität aktiviert oder kontaminiert sind, aus dem Kontrollbereich des Atomgesetzes durch das Verfahren der „Freigabe“ gemäß Paragraph 29 der Strahlenschutzverordnung (StrlSchV; sowie damit verbundener Anhänge, in denen die Anforderungen der Freigabe festgelegt sind) entlassen werden. Am Beispiel des Antrags der RWE Power AG auf Genehmigung zur Stilllegung und zu einer ersten Genehmigung zum Abbau von Anlagenteilen der Kernkraftwerksblöcke Biblis A und B wird gezeigt, daß die Freigaberegelung nach dem in der deutschen Strahlenschutzverordnung festgeschriebenen 10 Mikrosievert-Konzept auf tönernen Füßen steht und inakzeptabel ist. Von Dr. Werner Neumann

Stx662-663.2014.1-8.8 (8Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Göttingen, 19.Juli 2014: Herbstkampagne zur Atommüllmisere. Trotz massiver Vorbehalte ist die „Kommission zur Lagerung hochradioaktiver Abfälle“ nun eingerichtet. Ungeachtet des Hauptkritikpunktes, daß suggeriert wird, eine schnelle Lösung sei greifbar, obwohl das Problem im Ganzen überhaupt nicht erfasst ist, wird selbst in Kreisen der KritikerInnen zwar viel über die Kommission, aber kaum noch über Atommüll gesprochen. Eine bundesweit angelegte Herbstkampagne soll das ändern. Deshalb lädt die Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad e.V. aus Salzgitter zum 19. Juli 2014 nach Göttingen zu einem ersten vorbereitenden Kampagnentreffen ein.

1. bundesweiten Kampagnentreffen am Samstag, 19. Juli 2014, 11.00 Uhr, Ort: DGB Göttingen, Weender Landstraße 6, 37073 Göttingen. Informationen und Kontakt: Silke Westphal, Tel.: 0176 – 76586506 oder westphal@ag-schacht-konrad.de , Arbeitsgemeinschaft Schacht KONRAD e.V., Bleckenstedter Straße 14a - 38239 Salzgitter – Tel. 05341 - 90 01 94 - Fax: 05341 / 90 01 95 - info@ag-schacht-konrad.de , www.ag-schacht-konrad.de

Stx660-661.2014.11-12.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Strahlenschutz: Neustrukturierung der Regelungen zu Freigrenzen und zur Freigabe von Atommüll nach neuen EU-Grundnormen geplant. Die Bundesregierung und ihre Fachbehörde, das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS), sind sich unklar über die Auswirkungen der neuen EU-Grundnormen im Strahlenschutz. Deshalb hat die Behörde jetzt unter dem Titel „Überarbeitung der Strahlenschutzverordnung bezgl. der Freigrenzen von radioaktiven Stoffen zur Umsetzung der neuen Euratom-Grundnormen in deutsches Recht“ und dem Aktenzeichen BfS AG-F 3 – 08313/ 36S70051 ein Forschungsvorhaben öffentlich ausgeschrieben, das innerhalb von 18 Monaten abgeschlossen sein soll. Bewerbungen wurden bis zum 3. Juli 2014 erwartet. Mit dem Forschungsvorhaben sollen dem Ausschreibungstext zufolge die fachlichen Grundlagen für die vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) durchzuführende Umsetzung der neuen Europäischen Grundnormen im Strahlenschutz (EU-Grundnormen) im Bereich Freigrenzen geschaffen werden. Der Umgang mit Freigrenzen und die Praxis der Freigabe radioaktiver Materialien in die Umwelt ist von besonderer Bedeutung, weil lediglich rund 5 Prozent der Materialien aus dem Abriß der Atomkraftwerke sicher verwahrt werden sollen. Circa 95 Prozent dagegen werden bisher zur unkontrollierten Weiterverwertung und in die Umwelt freigegeben, auch wenn sie mit Radionukliden verunreinigt sind.

Stx660-661.2014.1-3.3 (3 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Endlagerung: Verwendung von radioaktivem Wismut-Schotter als Baumaterial in Thüringen. Die Ergebnisse einer aktuellen Anfrage im Thüringer Landtag, bewertet von Frank Lange. Unter dieser Überschrift thematisierte Bündnis 90/Die Grünen in einer parlamentarischen Anfrage im Thüringer Landtag die frühere Verwendung von radioaktivem Haldenmaterial als Baumaterial. Hintergrund war die bewusste und unbewusste jahrzehntelange und in Ostthüringen und Westsachsen zu DDR-Zeiten häufige Nutzung uranvererzter Nebengesteine (Haldenmaterial) bzw. aufbereitungstechnischer Rückstände aus der Uranerzverarbeitung zu Zwecken des Strassen-, Landschafts- und Gebäudebaus. Die Anfrage wollte Licht in das Dunkel der vielen, aus heutiger Sicht der Öffentlichkeit völlig unbekannten Einsatzfälle und -orte mit sogenanntem „Wismut-Schotter“ bringen. Daher interessierten sich die Abgeordneten für den Kenntnisstand von, die Herangehensweise bei und den Umgang der verantwortlichen Landesbehörde, dem Thüringer Landesbergamt (TLBA), mit Problemfällen des millionentonnenfach verbreiteten radioaktiven Materials. Weiterhin ging es um die Abfrage zur Einhaltung von gesetzlichen Vorgaben der Strahlenschutzgesetzgebung. Die Erfahrungen der Vergangenheit zeigten bereits, dass gerade die Gesetzeslage einen ordnungsgemäßen, das heißt dem Schutz der Bevölkerung dienenden Umgang mit diesen Stoffen, erschwert. Es war zu befürchten, dass die Landesregierung und ihre zuständige Fachbehörde TLBA, wie schon öfter geschehen, unzureichende Pflichtvorgaben des Gesetzgebers zu gelassener Untätigkeit auf dem Gebiet der radiologischen Bergbaualtlasten Thüringens nutzt. Gezielte Nachfragen, z.B. konkrete Belastungsfälle und die Informationspflicht gegenüber der Bevölkerung betreffend, konnten unter diesen Vorzeichen durchaus ins Leere laufen. Die Antworten der Landesregierung bestätigten nun Befürchtungen, die sich bereits aus der Praxis der letzten Jahre ableiteten. Eine Nichteignung der im Jahre 2001 neugefassten Strahlenschutzverordnung für die Altlastenproblematik des Uranbergbaus, die sogenannten natürlichen Strahlenquellen, ist erneut zu konstatieren.

Stx658-659.2014.8-12.5 (5 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Kein Vertrauen in die Politik. Vertraut wird ganz über-wiegend nur Atom-Kritikern in Wissenschaft und Umweltverbänden. Wenn es um den Umgang mit dem Atommüll geht, vertrauen die Menschen am meisten denen, die kritisch zur Atomkraft stehen. Das hat jetzt eine repräsentative Emnid-Umfrage im Auftrag von .ausgestrahlt ergeben.

Stx654-655.2014.2-3.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Atommüll-Endlagerung: Radioaktive Stoffe bei der Wismut GmbH. Bei der Sanierung der Hinterlassenschaften des früheren Uranbergbaus in der DDR durch die bundeseigene Wismut GmbH fallen radioaktive Stoffe an, die mit Genehmigung der zuständigen Behörden in Halden, Absetzanlagen und anderen bergbaulichen Objekten eingebaut und anschließend abgedeckt werden. Nach Angaben der Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Bundestagsfraktion Die Linke ist diese Vorgehensweise bei der Verbringung von radioaktiven Stoffen aus der Sanierung von uranbergbaulichen Hinterlassenschaften internationaler Standard.

Stx650-651.2014.10.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

Das Erzgebirge soll Weltkulturerbe werden. Am 20. Januar 2014 unterzeichneten der sächsische Innenminister Markus Ulbig (CDU) und der tschechische Kulturminister Jiri Balvin in Dresden die Nominierungsdokumente für den deutsch-tschechischen Welterbeantrag „Montane Kulturlandschaft Erzgebirge/Krusnohori“. Das meldete der Evangelische Pressedienst. Damit sei der Weg frei für die Bewerbung des Erzgebirges als Weltkulturerbe, wird erklärt. Zuvor hatte schon einmal im Jahr 1995 das thüringische Landesdenkmalamt für Aufregung gesorgt, weil es uranhaltige Geröllhalden und Tagebaulöcher der früheren Sowjetisch-Deutschen Aktiengesellschaft (SDAG) Wismut schützen lassen wollte.

Stx650-651.2014.10.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

Italien: Erhöhte Krebsraten bei Neapel nach illegaler Entsorgung von deutschem Atommüll. Der italienische Senat untersucht jetzt eine mögliche Verbindung zwischen vergrabenem radioaktiven Abfall und einem Anstieg der Zahl der Krebsfälle bei den Bewohnern mehrerer Städte rund um Neapel. Seit den 1990er Jahren sei ein Anstieg der Krebsraten zu beobachten und zwar um 40 Prozent bei Frauen und um 47 Prozent bei Männern. Radioaktiver Schlamm, der mit LKWs von Anlagen aus Deutschland angeliefert worden war, sei als Bodenfüllmaterial verwendet worden.

Stx648-649.2014.3-4.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Auf der Suche nach einem vernünftigen Umgang mit dem Atommüll. Endlager-Kommission ohne Umweltverbände. Stattdessen Atommüll-Kongresse im März 2014 und im Frühjahr 2015. Die Umweltverbände in Deutschland halten ihre massive Kritik am neuen Endlagersuchgesetz (Standortauswahlgesetz – StandAG) aufrecht. Sie werden sich vorerst auch nicht an der „Kommission Lagerung hochradioaktiver Abfallstoffe“ nach dem StandAG beteiligen. Das teilte der Dachverband „Deutscher Naturschutzring“ (DNR) nach intensiven Gesprächen zwischen den Umweltverbänden und Anti-Atom-Bürgerinitiativen am 20. Dezember 2013 mit. Die beiden für die Umweltverbände in der Endlager-Such-Kommission vorgesehenen Plätze bleiben damit einstweilen unbesetzt. Um zu einem gemeinsamen Verständnis zu gelangen, wie ein geeignetes Verfahren zur Standortsuche für ein Atommülllager aussehen kann, wollen die Umweltverbände und Bürgerinitiativen, gemeinsam auch mit der Ärztevereinigung IPPNW und der Gesellschaft für Strahlenschutz, zunächst im März 2014 im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung über die bisherigen Erfahrungen und die Praxis beim Umgang mit dem Atommüll berichten und Bedingungen für eine breite Beteiligung der Bevölkerung und ein entsprechendes Verfahren als Grundlage für einen gesellschaftlichen Konsens bei der Atommülllagerung in Deutschland diskutieren. Im Frühjahr 2015 soll dann ein großer, auch international angelegter Kongreß zu diesem Themenkomplex folgen. Schon zuvor hatten der BUND, Greenpeace, ROBIN WOOD und zahlreiche Anti-Atom-Initiativen eine Beteiligung im Rahmen des derzeitigen Standortauswahlgesetzes abgelehnt.

Stx648-649.2014.1-2.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Oberflächennahe Endlagerung radioaktiver Abfälle in den Halden und Absetzbecken der Wismut. Um die dauerhafte Lagerung radioaktiver Abfälle in Halden und Absetzbecken der Wismut GmbH geht es in einer Kleinen Anfrage der Bundestagsfraktion Die Linke vom 8. November 2013 (Bundestagsdrucksache 18/58). Die Abgeordneten wollen unter anderem wissen, in welchen Halden und Absetzbecken der sieben Sanierungsstandorte seit 1990 zusätzlich radioaktive Stoffe und kontaminierte Rückstände eingelagert wurden. Außerdem soll die Regierung mitteilen, ob die eingelagerten radioaktiven Stoffe wieder zurückgeholt und in ein „Bundesendlager“ gebracht werden sollen.

Stx646-647.2013.6.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

Sicherheit zu fordern hilft nicht. Über den Umgang mit dem Atommüll, damals bis heute. Sicherheit zu fordern hilft nicht. – Die Sicherheitshypothese hat sich nicht nur mit den Katastrophen von Tschernobyl und Fukushima als falsch erwiesen, sondern auch mit den Umgehensweisen bei den Atommülllagern Morsleben, Asse und Gorleben. Statt dessen ist mit der Hypothese zu denken, daß das Mögliche und Denkbare immer geschieht und auch das Unerwartete und Ungeahnte geschehen kann. Nur wann es geschieht ist unklar. Unter der Voraussetzung und Annahme, daß Havarien geschehen, ist abzuwägen, ob wir – man selbst und die Bevölkerung – mit den Folgen auch ungeahnter Ereignisse noch weiter existieren und leben und die Art der neuen Existenz verantworten können. Inhaltsleeres und lediglich formales Handeln führte maßgeblich auch zu der Katastrophe von Fukushima. Zu diesen Einsichten gelangte zuletzt auch die Untersuchungs- und Gutachterkommission der japanischen Regierung zur Havarie im AKW Fukushima Daiichi. Das gilt jedoch nicht nur für Katastrophen wie Kernschmelzen in Atomkraftwerken, sondern auch für den Umgang mit dem Atommüll. Bericht und Thesen von Thomas Dersee.

Stx646-647.2013.1-6.6 (6 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Sorgenbericht. Zu Beginn der Reaktorkatastrophe von Fukushima rief die Bundesregierung zwar den Atomausstieg aus, doch verändert hat das nichts. Der Atommüll strahlt weiter. Das macht der aktuelle Sorgenbericht der Atommüllkonferenz 2013 deutlich. Daten zu mehr als 90 Atommüllstandorten in Deutschland hat die Politologin Ursula Schönberger für diese Bestandsaufnahme zusammengetragen. Dabei sind „Spezialitäten“ wie 1.900 Altlastanlagen der früheren Sowjetisch-Deutschen Aktiengesellschaft (SDAG) Wismut in Sachsen und Thüringen, für die keine Sanierungspflicht besteht, nicht einmal mitgerechnet. Entstanden ist ein 272 Seiten starkes Buch, das die Atommüllmisere der Bundesrepublik Deutschland abbildet.

Zu lesen sind diese Datenblätter der gesamtdeutschen Atommüllära wie Szenen aus einem Kriminalroman. In kurzen Essays wird auch auf standortübergreifende Probleme eingegangen, wie das „Freimessen“ von Atommüll, Transparenz oder der ungelösten Frage nach dem Lagerkonzept für das gesamte Atommüllaufkommen. Diese Bestandsaufnahme zeichnet nicht nur die circa 5 Prozent hochradioaktiver Abfälle auf, für die ein Endlager gesucht wird, sondern auch die restlichen 95 Prozent, den die Politik gerne verschweigt.

Dem Sorgenbericht ist eine gefaltete, DIN A1 große Karte beigelegt, die alle Atommüllstandorte noch einmal sichtbar macht. Von einer weißen Landkarte kann heute niemand mehr sprechen.

Zu beziehen ist der Sorgenbericht für 15 Euro bei der Arbeitsgemeinschaft Schacht KONRAD e.V., Bleckenstedter Str. 14a, 38239 Salzgitter, eMail: bestandsaufnahme@atommuellkonferenz.de , Tel. 05341-90019-4, Fax -5, oder im Buchhandel, ISBN 978-3-00-043228-6.

Stx644-645.2013.10.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

Atommüll-Endlagerung: Die Verwendung radioaktiver Halden als Baumaterial. Der Kirchliche Umweltkreis Ronneburg besteht in diesem Jahr 25 Jahre. Dieser Beitrag versteht sich als Reminiszenz an das langjährige bürgerschaftliche Engagement der Gruppe, die ihre Wurzeln noch in der oppositionellen Umweltbewegung der DDR hatte. Der Umgang mit einer Vielzahl radioaktiver Umweltprobleme im Zusammenhang mit dem Sanierungsgeschehen des Uranbergbaus um Ronneburg führte zu der Erkenntnis, dass die Langzeitwirkung von Radioaktivität jede Art von Ignoranz bestraft. In Thüringen werden Altlasten des Uranbergbaus inzwischen verniedlichend nur noch als Hinterlassenschaften bezeichnet. Offizielle Anfragen, die diese Altlasten außerhalb der Rechtsträgerschaft der Wismut GmbH betreffen und somit keiner Sanierung unter der Regie des Bundes unterliegen, werden konsequent vom Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz und seinen Behörden ignoriert, ausgesessen oder verleugnet. Dies gipfelt dann in Gegendarstellungen mit ständiger Entwarnung vor jeglichen Gefahren, die die Bevölkerung betreffen könnten. Zum Beispiel seien ausreichende Abdeckungen aus der DDR-Zeit vorhanden oder die Anlagen so weit abgelegen, dass selbst Kontrollmessungen nur sinnlosen Aufwand darstellen würden. Der Beitrag soll für diese Thematik sensibilisieren und konzentriert sich auf die Folgenutzung von radioaktiven Abraum und Rückständen. Neben dem historischen Bezug wird die brisante Aktualität belegt. Von Frank Lange , Kirchlicher Umweltkreis Ronneburg

Stx642-643.2013.3-9.7 (7 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Die großen Umweltverbände Greenpeace, BUND und Robin Wood nehmen nicht an der Kommission zur Vorbereitung der Endlagersuche teil. Einige Umweltverbände fordern noch mehr Bedenkzeit im Endlager-Suchprozess.

Einige Umweltverbände benötigen eine längere Bedenkzeit für die Entscheidung, an der „Kommission Lagerung hochradioaktiver Abfallstoffe“ teilzunehmen oder nicht. Das meldete der Deutsche Naturschutzring (DNR) am 16. August 2013 an den Deutschen Bundestag.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), Robin Wood und Greenpeace hatten zuvor bereits beschlossen, an der Kommission nicht teilzunehmen, wird in einer gemeinsamen Presseerklärung der Umweltverbände vom 19. August 2013 mitgeteilt. „Nach diesem Start haben wir kein Vertrauen in die Kommission“, begründet der Leiter des Greenpeace-Energiebereiches Thomas Breuer diesen Schritt. „Das Vorgehen der Bundesregierung widerspricht unserem Verständnis einer ernst gemeinten ergebnisoffenen und transparenten Suche nach einem Endlager“, sagt auch BUND-Geschäftsführer Olaf Bandt. Bürger und Verbände seien viel zu spät und in viel zu geringem Umfang in den bisherigen Prozeß eingebunden worden. Greenpeace, BUND und Robin Wood werden die Arbeit der Kommission von außen aktiv begleiten.

Am 31. August 2013 trafen sich Bürgerinitiativen von Atommüllstandorten, unabhängige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie in diesem Bereich arbeitende Organisationen in Kassel zu ihrer 3. Atommüllkonferenz. Im Wortlaut erklärten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Atommüllkonferenz: „Das Standortauswahlgesetz, wie auch die in dem Gesetz fixierte Besetzung der ‚Kommission Lagerung hochradioaktiver Abfallstoffe‘ und ihre mangelnde Kompetenz im weiteren Prozess schließen es aus, dass die Bundesrepublik Deutschland über diesen Weg der Klärung des langfristigen Umgangs mit dem Atommüll näher kommt. Sie dient im Gegenteil dazu, den Standort Gorleben nachträglich zu legitimieren. Deshalb besteht unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Konsens, dass die beiden für die Umweltbewegung vorgesehenen Plätze in der Kommission nicht besetzt werden sollen.“

Stx640-641.2013.8-9.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Die Entsorgung des radioaktiven Abfalls aus der Urananreicherungsanlage Gronau ist ungeklärt. Die Urananreicherungsanlage in Gronau produziert große Mengen abgereichertes Uran, über deren abschließende Entsorgung bisher nicht entschieden wurde. Ein Konzept zur Endlagerung existiert nicht und Vorsorgemaßnahmen zur Entsorgung sind bisher nicht erkennbar. Dabei fallen bei voller Produktionsauslastung in Gronau jährlich mehrere Tausend Tonnen abgereichertes Uranhexafluorid an und vergrößern so den Atommüllberg der Bundesrepublik Deutschland. Darauf wies die Bundestagsfraktion Die Linke zuletzt in einer Kleinen Anfrage an die Bundesregierung hin (Bundestagsdrucksache 17/14061).

Stx640-641.2013.8.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

„Freigemessene“ Radionuklide aus dem Rückbau von Atomkraftwerken werden mit Sickerwässern aus Deponien freigesetzt. Alles konzentriert sich auf die Suche nach einem Endlager für hochradioaktive Abfälle. Inzwischen werden weitgehend unbeachtet die mit Abstand größten Abraummengen aus dem Rückbau der Atomkraftwerke „freigemessen“ und zum Recycling oder zur Ablagerung auf normalen Deponien freigegeben. Wer nachfragt, ob auf einer solchen Deponie radioaktive Stoffe abgelagert wurden, erhält die Auskunft, dies sei nicht der Fall. So wurden zum Beispiel auf der Deponie Ihlenberg bei Schönberg, östlich von Lübeck, bis Mitte 2010 mehr als 14.500 Tonnen sogenannte freigemessene radioaktive Abfälle aus dem stillgelegten Atomkraftwerk Lubmin bei Greifswald abgelagert. Tatsächlich definiert die 2001 von der damaligen Bundesregierung novellierte Strahlenschutzverordnung die Stoffe unterhalb dort genannter Aktivitätskonzentrationen für die Freigabe als nicht mehr radio-aktiv und entläßt sie aus der Überwachung. Insofern sagen die Deponiebetreiber nicht die Unwahrheit, wenn sie behaupten, sie hätten keine radioaktiven Materialien bei sich zu liegen, obwohl Materialien aus dem AKW-Abriß mit entsprechenden Belastungen abgelagert wurden.

Stx638-639.2013.6-7.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Trickreiche Atommüllentsorgung. Brennelementekugeln bleiben vorerst in Jülich und sollen dann im Ausland entsorgt werden. Auf eine „Notfallregelung“ nach Paragraph 19 des Atomgesetzes hat das nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerium in seiner Funktion als atomrechtliche Aufsichtsbehörde am 28. Juni 2013 zurückgegriffen. Es erteilte die Genehmigung, weiterhin rund 290.000 Brennelementekugeln in 152 Castor-Behältern im Forschungszentrum Jülich bei Aachen zu lagern. Die bisherige Genehmigung lief am 30. Juni 2013 aus und das für die Verlängerung zuständige Bundesamt für Strahlenschutz hatte die Genehmigung nicht erteilt, weil der Nachweis zur Erdbebensicherheit nicht erbracht ist. Die Anordnung ist zunächst auf 6 Monate befristet, kann aber weiter verlängert werden. Inzwischen will das Forschungszentrum die Brennelementekugeln in die USA verfrachten. Von dort seien sie in den 1950er und 1960er Jahren nach Deutschland gekommen. Diese Option ist jetzt durch das neue Standortauswahlgesetz eröffnet worden.

Stx638-639.2013.5-6.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Ein Standortauswahlgesetz mit Nebenwirkungen. Nach dem Bundestag stimmte am 5. Juli 2013 auch der Bundesrat dem Standortauswahlgesetz zu, das dazu dienen soll, ein Endlager für hochradioaktiven Müll zu finden. (Strahlentelex hatte mehrfach ausführlich berichtet.) Inzwischen wurde es am 26. Juli im Bundesgesetzblatt verkündet und ist nun seit dem 27. Juli 2013 in Kraft.

Nachdem die Verabschiedung des Gesetzes von allen im Bundestag vertretenen Parteien außer der Linken mit besonderem Nachdruck betrieben worden war, fallen einigen Grünen nun auch Nachteile und Risiken des Gesetzes auf. Bei nüchterner Betrachtung stelle man fest: Je mehr von Bürgerbeteiligung gesprochen wird, desto weniger will irgend jemand aus dem politischen Berlin den Bürgern tatsächliche Mitentscheidungsrechte zubilligen. Die Bundesländer werden faktisch entmachtet, auch beim schwachradioaktiven Müll, und mittelradioaktiver Müll könnte sogar in Gorleben eingelagert werden.

Ziel des Bundesumweltministers Peter Altmaier (CDU) ist es nun, wie er seine Pressestelle verkünden ließ, noch vor der im September dieses Jahres stattfindenden Neuwahl des Deutschen Bundestages „einvernehmlich“ die Kommission zu besetzen, die bis Ende 2015 Suchkriterien entwickeln und Standortvorschläge unterbreiten soll. Ihr sollen auch 8 Mitglieder des Bundestages und Stellvertreter angehören. Der Minister weiß offenbar schon vor der Wahl, wer dem Bundestag angehören wird.

Stx638-639.2013.5.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

Atommüll-Endlagerung: Der Bundestag stimmte für ein noch etwas verändertes Standortauswahlgesetz. Die Genehmigung für das Zwischenlager beim AKW Brunsbüttel wurde vom Oberverwaltungsgericht Schleswig aufgehoben. IPPNW: Eine sichere Entsorgung von radioaktivem Müll ist nicht möglich. Das Standortauswahlgesetz für die Lagerung von hochradioaktivem Atommüll ist vom Deutschen Bundestag in etwas veränderter Form mit großer Mehrheit gebilligt worden. Zuvor hatten sich die im Bundestag vertretenen Parteien bis auf die Linke am 25. Juni 2013 auf einen noch einmal veränderten Konsensvorschlag geeinigt und ihn einen Tag danach im Umweltausschuß gebilligt. Die Abgeordneten von CDU/CSU, SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen stimmten am Vormittag des 26. Juni 2013 im Umweltausschuß für den Gesetzentwurf (Bundestagsdrucksache 17/13471), der dann am 28. Juni 2013 auch vom Plenum verabschiedet wurde. Die Fraktion Die Linke stimmte gegen den Vorschlag und brachte einen eigenen Entschließungsantrag (17/16/733) ein, der abgelehnt wurde. Noch im Juli soll auch der Bundesrat zustimmen.

An dem ursprünglichen Gesetzentwurf wurden Änderungen vorgenommen. So wird die darin vorgesehene Kommission, die nun „Kommission Lagerung hochradioaktiver Abfallstoffe“ heißt und die Kriterien für die Endlagersuche erarbeiten und dem Gesetzgeber empfehlen soll, von 24 auf 33 Mitglieder aufgestockt. 8 Wissenschaftler und 8 Vertreter der sogenannten Zivilgesellschaft (wie zuvor jeweils 2 aus Umweltverbänden, Religionsgemeinschaften, der Wirtschaft und den Gewerkschaften) sollen jeweils 8 Vertretern aus Bundestag und Landesregierungen gegenübersitzen. Dazu kommt eine oder ein Vorsitzende/r. Entgegen dem bisherigen Entwurf werden die Politiker und die oder der Vorsitzende in der Kommission jedoch kein Stimmrecht besitzen. Die oder der Vorsitzende, die Wissenschaftler und die Vertreter der Zivilgesellschaft werden von Bundestag und Bundesrat gemeinsam gewählt. Wie die Wahlvorschläge zustande kommen, ist nicht geregelt. Nur für die Politiker sind dem Gesetz zufolge auch Stellvertreter vorgesehen, für die Wissenschaftler und die Vertreter der Zivilgesellschaft dagegen nicht. Diese sollten deshalb möglichst jung und gesund, ledig und kinderlos, arbeitslos oder beamtet sein, also keine weiteren zwingenden Verpflichtungen haben, um stets an den Sitzungen der Kommission teilnehmen zu können, empfiehlt Strahlentelex.

Der Einfluß der Zivilgesellschaft wurde verringert. Die Zahl der Politiker und Wissenschaftler wurde erhöht, die der Vertreter der Zivilgesellschaft dagegen nicht. Zwar stimmen nun die Politiker bei den unverbindlichen Empfehlungen der Kommission nicht mit, sie sind jedoch prägend für die Entscheidungen von Bundestag und Bundesrat und stimmen dort mit.

Stx636-637.2013.8-10.3 (3 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Schweizer Kritik am deutschen Standortsuchgesetz. Die Schweiz will bei deutscher Endlagersuche in Grenznähe auch mitreden. Das neue Standortsuchgesetz für ein Atommüll-Lager in tiefen geologischen Schichten ist aus Schweizer Sicht nicht nur deshalb interessant, weil jetzt – wie dort – ein auf mehrere Vorschläge ausgerichteter Prozeß geplant ist und neben Salzstöcken neu auch Tonschichten geprüft werden. Eine erste Erkundung der deutschen Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe zeige im übrigen auch zu untersuchende Gebiete bei Schaffhausen. Das schweizerische Bundesamt für Energie (BfE) habe deshalb jüngst das Gespräch mit deutschen Vertretern gesucht, um auf die Notwendigkeit einer Schweizer Beteiligung bei der Standortauswahl hinzuweisen.

Stx634-635.2013.4.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

Lagerkoller. Ein inhaltlich leeres „Standortauswahlgesetz – Stand AG“ bereitet den Boden für künftige Katastrophen. Wie Deutschland in einer Million Jahre aussieht, das soll nun festgelegt werden. Und zwar in der Verantwortung des Deutschen Bundestages. Der „Entwurf eines Gesetzes zur Suche und Auswahl eines Standortes für ein Endlager für Wärme entwickelnde radioaktive Abfälle (Standortauswahlgesetz – StandAG)“ wurde am 17. Mai 2013 in erster Lesung vom Deutschen Bundestag behandelt. [1] Ein-gebracht hatten es gemeinsam sämtliche im Bundestag vertretenen Parteien außer der Linken. Nach dem Atomaus-stieg soll „im nationalen Konsens“ ein sicheres Endlager für hochradioaktive Abfälle gesucht werden. Das Standortauswahlgesetz soll die einzelnen Verfahrensschritte für eine „ergebnisoffene Suche und die Auswahl eines Standorts“ für die hochradioaktiven Abfälle regeln. Dabei soll nach gesetzlich festgelegten Kriterien ein Standort gefunden werden, „der die best-mögliche Sicherheit für einen Zeitraum von einer Million Jahre gewährleistet“, heißt es in dem Gesetz. Um eine breite Übereinstimmung für die Standortauswahl zu erhalten, soll das Verfahren transparent und mit einer breiten Beteiligung der Öffentlichkeit durch-geführt werden. Für die Standortauswahl wird mit Kosten in Höhe von 2 Milliarden Euro gerechnet. Das Gesetz soll noch vor der parlamentarischen Sommerpause in diesem Jahr verabschiedet werden. Das gesamte Verfahren soll bis 2031 beendet sein. Mit einem Kommentar von Thomas Dersee.

Stx634-635.2013.1-4.4 (4 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Endlager-Parteienkonsens: Gorleben soll weiter im Auswahltopf bleiben. Die künftigen Umweltkatastrophen werden bereits vorprogrammiert. Niedersachsens rot-grüne Landesregierung und Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) haben sich am 24. März 2013 in Berlin auf einen Kompromiß zum Endlagersuchverfahren geeinigt: Der Transport von Atombrennstäben in das Zwischenlager in Gorleben und die „Erkundung“ des dortigen Salzbergwerks auf seine Eignung als Endlager für hochradioaktive Atomabfälle seien jetzt auf unbestimmte Zeit „eingestellt“ anstatt „ausgesetzt“. Ein Endlagersuchgesetz, soll noch im Juni dieses Jahres, also vor der Neuwahl des Bundestages, von Bundestag und Bundesrat verabschiedet werden. Gegenüber dem bisherigen Entwurf sei der Rechtsweg jetzt nicht nur auf das Bundesverfassungsgericht beschränkt, sondern um den Zugang zur Verwaltungsgerichtsbarkeit und die Möglichkeit einer Verbandsklage erweitert worden, wird erklärt. Eigentum an Salzrechten dürfe vorläufig nicht unter Bergrecht enteignet werden. Diverse Befugnisse blieben bei den Bundesländern und würden vorerst nicht auf den Bund übertragen. Die Festlegung der Zwischenlager, in denen künftig anstatt in Gorleben hochradioaktiver Müll gelagert wird, werde der Bundesumweltminister mit den Bundesländern koordinieren. Eine 24 Mitglieder umfassende Bund-Länder-Enquête-Kommission „Lagerung hochradioaktiver Abfallstoffe“ soll bis Ende 2015 Grundsatzfragen für die dauerhafte Lagerung solcher Stoffe „erörtern und klären“. Dafür soll Gorleben weiter im Auswahltopf bleiben, weil dort schon 1,6 Milliarden Euro verbaut wurden. Deshalb wird der neuen rot-grünen Landesregierung in Hannover nun der Bruch ihres Wahlversprechens vorgehalten. Mit einem Kommentar von Thomas Dersee.

Stx630-631.2013.9-10.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

endlagerdialog.de statt Gorlebendialog. In der Ausgabe des Strahlentelex vom 7. Februar 2013 wurden in dem Artikel mit der Überschrift „Deutsche Arbeitsgemeinschaft Endlagerforschung“ gegründet unter anderem Passagen und Vorstellungen von der Website http://endlagerdialog.de von Dr. Arndt Mehnert zitiert www.strahlentelex.de/Stx_13_626-627_S07-10.pdf . Der Artikel schloß im Zusammenhang von Sicherheit, Risiko, Gefahr und Angst mit dem Statement: „Allerdings – das schreibt Mehnert nicht – bedeutet „rationalisieren“ in der Psychologie eine ineffektive Problemlösungsstrategie, etwa nach dem Muster: „Mein Großvater hat auch sein ganzes Leben lang geraucht und ist doch über 80 Jahre alt geworden.“ Unbestimmte Ängste lassen sich zwar durch Information und engagierte Befassung in konkrete Furcht verwandeln, die dann aber ebenso konkret zu bewältigen ist.“ Dazu merkt Arndt Mehnert an: „Ein solches „Rationalisieren“ war im Artikel nicht gemeint. Hier ist eher der soziologische Rationalisierungsbegriff anzuwenden – im Sinne von Norbert Elias als Steigerung der „Langsicht“, d.h. der Fähigkeit, die Folgen der eigenen Handlungen über immer mehr Glieder der Kausalketten „vorauszuberechnen“ (…).“

Stx628-629.2013.15-16.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Atommüll-Lagerung: „Deutsche Arbeitsgemeinschaft Endlagerforschung“ gegründet. Neuer Entwurf eines Endlagersuchgesetzes veröffentlicht. „endlagerdialog.de statt Gorlebendialog“. Am 16. Januar 2013 haben führende deutsche Institutionen der Endlagerforschung in Berlin die Deutsche Arbeitsgemeinschaft Endlagerforschung (DAEF) ins Leben gerufen. Das teilte die Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) mbH mit. Ziel der Arbeitsgemeinschaft sei es, einen Beitrag zur Endlagerung radioaktiver Abfälle zu leisten und Forschungsarbeiten effektiver zu gestalten. „Mit unseren Ergebnissen wollen wir die Bundesregierung und die zuständigen Bundes- und Länderbehörden sowie den Bundestag und sonstige interessierte Institutionen zum Beispiel in Form von Positionspapieren und Stellungnahmen beraten. Mindestens genauso wichtig ist uns aber, auch die Öffentlichkeit über Entwicklungen und Ergebnisse auf dem Gebiet der Endlagerforschung zu informieren“, erklärte Prof. Horst Geckeis vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Vorsitzender der DAEF.

„Dazu gehört eigentlich das öffentliche Eingeständnis, daß die bisherigen Endlagerversuche in der Praxis gescheitert sind und daß es Bürgerinitiativen waren, die das Desaster in Morsleben und in der Asse II wie auch die geologischen Unzulänglichkeiten im Schacht Konrad und im Salzstock Gorleben aufgedeckt haben“, kommentiert die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) e.V.. Ein Forschungsverbund, unter dessen Dach Institutionen und Institute Platz finden, die in der Vergangenheit ihre Verantwortungslosigkeit unter Beweis gestellt haben, starte mit einer beschädigten Reputation. Die Teilnahme beispielsweise des Öko-Instituts am Verbund rufe große Irritationen hervor.

Ebenfalls mit Datum vom 16. Januar 2013 versehen gibt es einen neuen Entwurf des Endlagersuchgesetzes („Standortauswahlgesetz; StandAG“). Eine erste Version einer Synopse stellte am 28. Januar 2013 die Website endlagerdialog.de zur Verfügung. Demnach gibt es nur wenige Änderungen zur Fassung vom 17. Oktober 2012. Das Institut für die Standortauswahl wurde in Regulierungsbehörde für […] umbenannt und die Konstruktion über ein Bundesamt für kerntechnische Sicherheit wird aufgegeben.

Damit wird das Institut, jetzt die Regulierungsbehörde, stärker an das Umweltministerium angebunden, kommentiert Michael Mehnert, Betreiber der Website endlagerdialog.de . Mehnert ist promoviert in Physikalischer Chemie und war bis Ende April 2011 beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) tätig, bis ihm, wie er schreibt, „wegen interner Kritik an der Wissenschaftlichkeit und der nicht eingelösten Zusicherung ‚Transparenz und Offenheit‘ fristlos gekündigt wurde“.

Stx626-627.2013.7-10.4 (4 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Bilanz des Gorleben Untersuchungsausschusses. Es wurde manipuliert, verdreht und gelogen. DIE LINKE kommt nach 76 Anhörungen von Zeugen und Sachverständigen und der Sichtung von circa 2.000 Akten im Untersuchungsausschuß Gorleben zu einem klaren Ergebnis. Seit 1977 trafen Bundesregierungen aller Couleur mit der Standortentscheidung oder dem Festhalten an Gorleben als möglichem Endlager für radioaktive Abfälle fatale Fehlentscheidungen. Dabei wurden Meßergebnisse umgedeutet, Gutachten beschönigt, Karten gefälscht, Berichte manipuliert und Kritiker geschaßt. DIE LINKE ist die erste Fraktion, die noch bevor der Parlamentarische Untersuchungsausschuß Gorleben am 13. Dezember 2012 seine Beweisaufnahme formal beendete, die Ergebnisse in einer ausführlichen Bilanz zusammengefaßt hat.

Stx624-625.2013.8-9.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Heimlich versenktes russisches Atom-U-Boot droht die Arktis zu verseuchen. Der Arktischen See droht eine Atomkatastrophe. Ein defekter Atomreaktor eines 1981 heimlich versenkten U-Boots könnte bald durch das Eindringen von Meerwasser außer Kontrolle geraten. Das berichtete das ARD-Politikmagazin „Report Mainz“ am 25. September 2012. Das sowjetische Atom-U-Boot K-27 liegt demnach in 33 Metern Tiefe auf dem Grund der Kara See, in der Bucht von Stepovoy, östlich von Nova Zemlia.

Stx618-621.2012.9-10.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Endlager Meeresgrund. Die Bundesregierung meint, der Einfluß von Radioaktivität von Atommüll aus dem Meer auf die Nahrungskette sei gering. Der Einfluß von freigesetzter Radioaktivität aus auf dem Meeresgrund versenkten Abfallbehältern auf die Nahrungskette wird von der deutschen Bundesregierung als gering eingestuft. In ihrer Antwort vom 27. August 2012 auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen bezieht sich die Regierung auf eine wissenschaftliche Untersuchung aus dem Jahr 2003, wonach sich die Gesamt-Plutonium-Aktivität in dem Gebiet, in dem die radioaktiven Abfallfässer bis 1982 versenkt wurden, nicht „signifikant von der des Vergleichsgebietes oder des übrigen Atlantiks“ unterscheidet. „Der Einfluss der aus den Fässern freigesetzten Aktivität auf die Nahrungskette in Sediment-Nähe ist im Vergleich zu der vom globalen Kernwaffen-fallout in dieser Tiefe angekommenen Aktivität als gering einzustufen“, schreibt die Regierung. Sie geht jedoch davon aus, dass die insgesamt 480 Fässer, die von Deutschland im Atlantik versenkt wurden, „zumindest teilweise nicht mehr intakt sind und Radionuklide freigesetzt wurden“. Denn die Fässer „waren nicht konzipiert, um einen dauerhaften Einschluss der Radionuklide am Meeresboden zu gewährleisten“, schreibt die Bundesregierung.

Stx618-621.2012.9.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

Lagerung des eigenen Atommülls mit Gewinngarantie für AKW-Betreiber. Kritik an Sonderstellung der DBE bei der Endlagersuche nach Akteneinsicht beim Bundesamt für Strahlenschutz. Sonderbares förderte die Akteneinsicht zu Tage, die die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) nach dem Umweltinformationsgesetz beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) beantragt hatte. Die BI wollte wissen, welche Rolle die Deutsche Gesellschaft zum Bau und Betrieb von Endlagern für Abfallstoffe (DBE) im Atommüllgeschäft spielt.

Stx614-615.2012.7.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

Unsanierte Altlasten des Uranbergbaus machen in Thüringen positive Ergebnisse sanierter Wismut-Flächen zunichte. Im September 2011 richtete der Kirchliche Umweltkreis Ronneburg an den Thüringer Landtag eine Petition zu den nicht in die Uranbergbausanierung einbezogenen aber vom Uranbergbau betroffenen Flächen in Thüringen.[1] Der Umweltkreis sah begründeten Anlass zu der Sorge, dass eine sachliche Handhabung des Altlastenkatasters des Bundesamtes für Strahlenschutz zum Uranbergbau der SDAG Wismut in Thüringen nicht er-folgt. Insbesondere ist der Umweltkreis der Auffassung, dass notwendige Umsetzungen der Vorgaben des Altlastenkatasters in Bezug auf die als radiologisch belastet eingestuften Flächen vom zuständigen Landesbergamt (TLBA) nicht realisiert und auch nicht beabsichtigt werden. Verantwortliche Behörden und Verwaltungen gehen davon aus, dass hierfür sowie für die Sanierung von belasteten Grundstücken die gesetzlichen Vorgaben des Bundes nicht ausreichen. Die unsanierten Altlasten [2], sogar die nicht erfassten Flächen, beeinflussen inzwischen aber die Sanierungsergebnisse negativ. Von Frank Lange.

Stx610-611.2012.7.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

Atommüll-Endlagerung: Ein neues Bundesamt und eine „Ethikkommission“ statt Bürgerbeteiligung. Nachdem die SPD und die Grünen Vorschläge vorgelegt haben, wie die Endlagersuche in Deutschland neu gestartet werden kann, legte die Bundesregierung jetzt nach. Wie verlautet, will sie die Federführung an ein neues Bundesamt für Endlagerung delegieren und den Suchprozess soll eine Ethikkommission für Atommüll begleiten. Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) vermutet hinter diesen Vorschlägen einen doppelten Schachzug des Bundesumweltministers Norbert Röttgen (CDU). Zum einen solle das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) entmachtet und zum anderen das Ansinnen, Gorleben im Spiel zu halten, damit hoffähig gemacht werden.

Stx602-603.2012.14.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

In Gorleben wird gebaut. Der Skandal um Gorleben wird amtlich. Bisher galt die Sprachregelung, dass der Salzstock Gorleben auf seine Eignung als Atommüllendlager „erkundet“ wird. Für die Gorlebengegner war das ein Etikettenschwindel. „1,6 Milliarden Euro sind in den Ausbau Gorlebens geflossen, eine Erkundung hingegen würde nach Angaben des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) mit rund 400 Millionen Euro zu Buche schlagen.“ Daran erinnert die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) in einer ihrer letzten Mitteilungen im alten Jahr 2011.

Srtx600-601.2012.8.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

„Vier potentielle Endlager bis 2013“. Vier „potentielle Endlager“ soll es bis 2013 geben und im nächsten Jahr auch ein „Endlagersuchgesetz“, sagt Umweltminister Norbert Röttgen. Aber der Salzstock in Gorleben wird unvermindert weiter ausgebaut. Das nährt Zweifel an einer offenen Endlagersuche.

Stx598-599.2011.10-11.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Umweltradioaktivität: Atommüll im Nordostatlantik. Im Nordostatlantik versenkte radioaktive Abfälle sollen untersucht und möglicherweise später an ihre Verursacher zurückgegeben werden. Das fordert die SPD-Fraktion in einem Antrag (Bundestagsdrucksache 17/7633 vom 08.11.2011) an die Bundesregierung.

Stx598-599.2011.9-10.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Atommüll: Zur Stilllegung der Atomkraftwerke in Deutschland: Die sicherheitstechnischen Anforderungen werden abgeschwächt und die Öffentlichkeitsbeteiligung wird ausgehöhlt. Ein Beitrag von Wolfgang Neumann. Nach der in Bundestag und Bundesrat im Juni/Juli 2011 verabschiedeten Atomgesetz-novelle sollen die sieben ältesten Atomkraftwerke in der Bundesrepublik und der Pannenreaktor Krümmel ihre Stromproduktion einstellen. Einer der sieben ältesten Reaktoren soll nach gegenwärtigem Stand als „Kaltreserve“ betriebsbereit bleiben. In einem Stufenplan sollen dann bis 2022 die restlichen Reaktoren abgeschaltet werden. Das bedeutet, in den nächsten Jahren wird es 17 atomrechtliche Stilllegungsverfahren und einen vermehrten Anfall radioaktiver Abfälle geben. Die Abschaltung ist nicht das Ende aller Dinge, sondern die Reaktoren müssen möglichst sicher stillgelegt werden. Zu-nächst befinden sich noch die Brennelemente im Reaktor und in den Brennelementlagerbecken der Reaktoren. Diese müssen möglichst zügig in die Standortzwischenlager überführt werden, um die Ab-schaltung der Reaktoren unumkehrbar machen zu können. Durch die Entladung der Brennelemente sinkt das Radioaktivitätsinventar eines Reaktors zwar deutlich, es existiert jedoch immer noch ein erhebliches Gefahrenpotenzial. Deshalb sind auch an die Stilllegung hohe Sicherheitsanforderungen zu stellen und zur Gewährleistung und Kontrolle der erforderlichen Sicherheit ist auch eine intensive Öffentlichkeitsbeteiligung erforderlich.

Stx592-593.2011.5-8.4 (4 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

EU-Richtlinie über die Entsorgung von radioaktiven Abfällen verabschiedet. Aktenfunde belegen frühes Wissen um Gorlebener Gasfelder. Der Rat der Europäischen Union (EU) hat am 20. Juli 2011 eine Richtlinie „für die verantwortungsvolle und sichere Entsorgung abgebrannter Brennelemente“ und radio-aktiver Abfälle verabschiedet, die einen verbindlichen Rechtsrahmen für alle EU-Mitglieder schaffen soll. Diese ergänzt die Richtlinie der Europäischen Union vom 25. Juni 2009 zur Sicherheit von kerntechnischen Einrichtungen (2009/71/EURATOM) und stellt die Umsetzung des zweiten Teils des von der Kommission im Jahr 2003 präsentierten Nuklearpaketes dar. Das Bundesumweltministerium begrüßt die Richtlinie, weil damit eine europaweite Einigung über die Kriterien für die Entsorgung von Nuklearabfällen erzielt worden sei. Schwerpunkt der Richtlinie ist die Forderung an alle 14 EU-Mitgliedsstaaten, einen „nationalen Entsorgungsplan“ aufzustellen. Dieser Plan soll die Transparenz und die Nachvollziehbarkeit von Entscheidungen bei der Entsorgung und der Endlagerung von Atomabfällen gegenüber der Öffentlichkeit gewährleisten, heißt es. Der jeweilige nationale Entsorgungsplan soll durch eine internationale Expertengruppe überprüft und in regelmäßigen Abständen „fortentwickelt“ werden. Ausserdem werden künftig die von der Lobby-Organisation zur Förderung der Atomenergie IAEO (Internationale Atomenergie-Organisation) entwickelten Sicherheitsstandards rechtsverbindlich.

Stx590-591.2011.18-19.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Kernbrennstoffe dürften eigentlich nicht nach Rußland, solche aus Rossendorf aber doch. Die Abgabe von bestrahlten Kernbrennstoffen aus Kraftwerken zur Stromerzeugung an eine Anlage zur Aufarbeitung bestrahlter Kernbrennstoffe ist zwar unzulässig – darauf weist die Bundesregierung in ihrer Antwort vom 08.12.2010 auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hin. Bei den Rossendorf-Brennelementen handele es sich jedoch um hochangereicherte bestrahlte Brennelemente aus einem stillgelegten Forschungsreaktor, erläutert die Bundesregierung.

Stx578-579.2011.8.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

Sicherheitsanforderungen werden verändert anstatt erfüllt. Der Umgang mit Atommüll ist nicht nur in Deutschland eine Geschichte voller Unkenntnis, Leichtfertigkeit und krimineller Energie. Zu den Hinterlassenschaften der amerikanischen Kernwaffenproduktion gehört das Atommülllager Hanford bei Richland im US-Bundesstaat Washington. In 177 unterirdischen Tanks mit einem Fassungsvermögen zwischen knapp 210 und 3.785 Kubikmetern lagern 53 Millionen US-Gallonen radioaktiver Müll. Das sind mehr als 200.000 Kubikmeter eines reaktiven klebrigen Gebräus aus hochradioaktiven Abfällen der Plutoniumproduktion und anderen Chemikalien. Sie wurden von 1947 an bis zur Stillegung des letzten Hanfordreaktors im Jahr 1987 eingelagert, reagieren ständig und verändern sich. Knapp 4 Millionen Liter Flüssigmüll sollen bereits aus lecken Tanks ausgesickert sein und dem Columbia-River zustreben.

Stx578-579.2011.1-2.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Brennelemente aus Rossendorf bleiben zunächst in Ahaus. Am 15. Dezember 2010 beschäftigte sich der Bundestagsausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit mit der Entscheidung der Bundesregierung, den geplanten Transport von 951 bestrahlten Brennelementen aus dem Kernforschungszentrum Rossendorf in die russische Wiederaufbereitungsanlage Mayak abzusagen. Zur Begründung sagte eine Vertreterin des Bundesumweltministeriums, daß der Antragsteller aus Rossendorf nicht in der Lage gewesen sei, die schadlose Wiederverwertung der Brennelemente in Rußland nachzuweisen. Gegenstand der Prüfung durch die Regierung sei aber nicht die Anlage Mayak selbst gewesen, sondern der Antrag aus Rossendorf.

Stx576-577.2011.8.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

Strahlenschutz / Atommüll: Ermittlungsverfahren wegen der Freigaberegelungen von Atommüll eingestellt. Das Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Hamburg gegen die Herren Prof. Dr. Rolf Michel, Prof. Dr. Wolfgang-Ulrich Müller, Dr. Stefan Thierfeldt und Dr. Günther Schaller als verantwortliche Berater der Bundesregierung wegen des Verdachts des Mißbrauchs ionisierender Strahlen nach Paragraph 309 des Strafgesetzbuches (StGB) ist eingestellt worden. Das teilte der zuständige Staatsanwalt Dr. Venjakob der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg Ende Oktober 2010 mit. Diese hatte, wie bereits berichtet, im Januar 2010 gegen die Strahlenschutzberater der Bundesregierung Strafanzeige erstattet.

Stx576-577.2011.7-8.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Atommüll-Transporte nach Rußland geplant. Flüssiger radioaktiver Abfall aus Deutschland könnte künftig in Rußland in den Untergrund gepumpt werden. Die rechtliche Absicherung dieses Verfahrens durchläuft zur Zeit den Gesetzgebungsprozeß der russischen Staatsduma.

Stx574-575.2010.11.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

Neue Anforderungen für Atomendlager. In einer nicht öffentlichen Kungelrunde wurden die Sicherheitskriterien für ein Endlager genau auf das umstrittene geplante Endlager in Gorleben zugeschnitten. Am 30. September 2010 hatte das Bundesumweltministerium mit den Ländern über die „Sicherheitsanforderungen an die Endlagerung wärmeentwickelnder radioaktiver Abfälle“ beraten. Im Juli 2009 hatte der damalige Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) diese Anforderungen veröffentlicht, kurz vor dem Regierungswechsel und ohne Beteiligung der Länder. Kriterium für die Langzeitsicherheit soll nun weiterhin ein Zeitraum von einer Million Jahre sein und die Behälter müßten über einen Zeitraum von 500 Jahren zurückgeholt werden können, heißt es. Der bisher erarbeitete Stand werde „im Dialog mit den Ländern weiterentwickelt“. Das 22 Seiten umfassende Papier kann von der Homepage des Bundesumweltministeriums heruntergeladen werden: www.bmu.de/atomenergie_ver_und_entsorgung/downloads/17_legislaturperiode/doc/46521.php . Und der Bundestag hat Enteignungsmöglichkeiten zum Endlagerbau beschlossen.

Stx574-575.2010.8-9.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Atompolitik: Entsorgungsstrategien. Die Grünen prophezeien, daß der Vorschlag von EU-Energiekommissar Günther Oettinger für eine Atommüllrichtlinie nicht mehr als ein PR-Gag der Europäischen Kommission wird. Der Vorschlag wird zwar erst am 3. November 2010 offiziell präsentiert, ein Entwurf ist jedoch schon vorab durchgesickert. Demnach bleibt der Entwurf in vielen Kernfragen vage, etwa bei der Definition von Atommüll und beim Verfahren einer Endlagersuche und der öffentlichen Beteiligung. Im Endeffekt werde es den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union selbst überlassen zu bestimmen, was Atommüll sei und es werde ihnen freie Hand dabei gelassen, eine große Menge potentiell gefährlicher Materialien von der Regelung auszunehmen. Damit würde die 2001 von der damaligen rot-grünen Bundesregierung bundesweit eingeführte Praxis, mit Radionukliden durchmischte Materialien unterhalb bestimmter Konzentrationswerte als nicht radioaktiv zu erklären und „zur Rückführung in den Stoffkreislauf“ freizugeben, zementiert.

Stx572-573.2010.12.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

Atommüll in Mecklenburg-Vorpommern: Große Mengen Atommüll vorgeblich „freigemessen“ und wie gewöhnlicher Müll auf Deponie abgelagert. Sogenannte Freimessungen von Atommüll sind ein Bluff. Der Eigentümer des Atomkraftwerks Lubmin führt sie selbständig durch. Die tatsächlich in den Abfällen aus dem Abriß des Atommeilers enthaltenen Radionuklide und deren Aktivität werden nicht ermittelt. Seit 1996 sind bis Mitte 2010 auf der Deponie Ihlenberg bei Schönberg, östlich von Lübeck, bisher rund 14.530 Tonnen sogenannte freigemessene radioaktive Abfälle aus dem stillgelegten Atomkraftwerk Lubmin bei Greifswald abgelagert worden. Das geht aus einer Antwort des Wirtschaftsministeriums von Mecklenburg-Vorpommern vom 14. September 2010 auf eine Anfrage aus dem Beirat für Umweltfragen der Deponie Ihlenberg hervor. Demnach waren es allein im Jahr 2001 sogar 7.154,5 Tonnen Atomabfälle, nachdem es in den Jahren zuvor noch insgesamt 4.351,3 Tonnen waren. Im Jahr 2001 war mit der Neufassung der Strahlenschutzverordnung (StrlSchV) bundeseinheitlich eine sogenannte Freigaberegelung eingeführt worden, die unterhalb bestimmter Konzentrationsschwellen der spezifischen Aktivität (angegeben in Becquerel pro Gramm) und ohne Begrenzung der Mengen die Ablagerung wie gewöhnlicher Müll auf Deponien und auch ein Recycling von Atommüll erlaubt. Das heißt, zuvor im Atomkraftwerk eingesetzte Materialien, zum Beispiel Metalle und Baustoffe, können im Eßbesteck, in Zahnspangen, im Straßen- und Hausbau landen. So wurden zum Beispiel im Jahr 2000 rund 5.543 Tonnen radioaktive Reststoffe der Energiewerke Nord freigegeben und dem Stoffkreislauf zugeführt sowie 1.747,1 Tonnen weitere radioaktive Abfälle auf der Deponie Ihlenberg abgelagert. Welche Radionuklide die Abfälle tatsächlich enthalten und wie hoch deren Aktivität ist, wird allerdings nicht ermittelt. „Im Freigabeverfahren werden keine Angaben für die tatsächlich in den einzelnen Gebinden gemessene nuklidspezifische Aktivität aufgezeichnet“, heißt es in der Mitteilung des Schweriner Wirtschaftsministeriums.

Stx570-571.2010.9-10 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Atommüll in Thüringen: Unsanierte Standorte des Uranbergbaus stellen die Sicherheit der Endlager der Uranerzaufbereitung infrage. Die Langzeitsicherheit unsanierter Standorte des Uranbergbaus im Zusammenhang mit den Endlagerstätten der Uranerzaufbereitung in Ostthüringen. Von Frank Lange, Kirchlicher Umweltkreis Ronneburg. Wie sicher sind die unsanierten Standorte des Uranbergbaus in Ostthüringen? Und was haben unsanierte Bergbauflächen mit radioaktiven Endlagern zu tun? Für diese findet schließlich seit zwei Jahrzehnten eine aufwendige und kostenintensive Verwahrung statt. Das sind berechtigte Fragen aus Sicht von Anwohnern, die den Abschluss der Arbeiten zur Sanierung der Hinterlassenschaften des Uranbergbaus in Sachsen und Thüringen vor Augen haben. Fragen, die sich nach Kenntnis des Kirchlichen Umweltkreises Ronneburg Behörden des Landkreises Greiz und des Landes Thüringen nicht stellen. Das Sanierungsunternehmen Wismut GmbH geht da differenzierter vor. So findet vom 25. bis 27. Mai 2011 in Ronneburg ein Fachsymposium (Wissym 2011) statt, dass sich der „Nachhaltigkeit und Langzeitaspekte bei der Sanierung von Uranbergbau- und Aufbereitungsanlagen“ widmet. Anlass für den Kirchlichen Umweltkreis Ronneburg, kritische Langzeitaspekte beizusteuern.

Stx570-571.2010.1-9.9 (9 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Erst Hennenhöfer, jetzt auch noch Thomauske. Atomfilz beim Endlager Gorleben. Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg: „Röttgen will Gorleben durchboxen“. Mit großer Empörung reagierte die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) auf die Entscheidung der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS), Dr. Bruno Thomauske an einer „Eignungsprognose“ für das geplante Endlager Gorleben mitwirken zu lassen. Finanziert wird diese „Eignungsprognose“ vom Bundesumweltministerium. „Der Filz erreicht unter Bundesumweltminister Norbert Röttgen eine neue Qualität“, kommentiert BI-Sprecher Wolfgang Ehmke die Personalentscheidung. Thomauske wechselte einst vom Bundesamt für Strahlenschutz (BFS) zum Atomstromkonzern Vattenfall. Dort war er Geschäftsführer der Atomsparte im Vattenfall-Konzern, als in dessen Reaktor Krümmel bei Hamburg ein Transformatorenbrand ausbrach und einen gefährlichen Zwischenfall verursachte. Nach massiven Vorwürfen wurde Thomauske deshalb von seiner Funktion entbunden. Zur Zeit hat er einen Lehrstuhl an der Technischen Hochschule Aachen, der vom Energiekonzern RWE gesponsert wird.

Stx568-569.2010.5-6.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Atom-Multis verdienen an ihrem Müll. Trotz jahrzehntelanger Proteste und andauernder Diskussionen wird Gorleben als einziger Endlagerstandort für hochradioaktiven Müll weiter erkundet. Das freut die Atomwirtschaft. Nicht nur, weil sie einen Platz für ihren strahlenden Abfall braucht, sondern weil sie schon jetzt mit der Suche danach Geld verdient. Denn verantwortlich für die Erkundungsarbeiten in Gorleben ist die kaum bekannte Firma DBE. Diese „Deutsche Gesellschaft zum Bau und Betrieb von Endlagern“ (DBE) ist zu 75 Prozent im Eigentum der vier großen Atomkonzerne. Seit Jahrzehnten führt die DBE alle Bergarbeiten zur Vorbereitung von Endlagern aus, nicht nur in Gorleben, sondern auch im Schacht Konrad bei Salzgitter und im ehemaligen DDR-Lager Morsleben. So holt sich die Atomindustrie einen Teil ihrer Abfallgebühren, die sie für die Einlagerung bezahlen, wieder zurück und verdient im Fall Morsleben sogar reines Steuergeld. Die Grundlage sind demnach Verträge aus Zeiten, in denen die DBE ein reines Staatsunternehmen war. 1984 jedoch stiegen die Konzerne in die Gesellschaft ein. Trotz Warnungen vor einer zu großen Nähe zu den Energieunternehmen schaffte aber niemand die vertraglich zugesicherten Privilegien der DBE ab.

Stx566-567.2010.6.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

Testeinrichtung zur Bohrlochlagerung in Gorleben. Auf der Website der Gesellschaft für Nuklearservice (GNS) informiert ein Artikel vom 25. Mai 2010 über einen knapp einjährigen Versuchsbetrieb der GNS und DBE Technology, bei dem die Einlagerungstechnik zur Bohrlochlagerung von konditionierten Brennelementen und HAW-Kokillen erprobt worden sei. Das 2006 gestartete Projekt sei gemeinsam von der EU, dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) sowie der GNS finanziert worden. Nach Abschluß des Versuchsbetriebs 2009 seien die Gerätschaften zur Aufbewahrung auf das Werksgelände der GNS in Gorleben verbracht worden, und könnten dort demnächst von der interessierten Öffentlichkeit besichtigt werden. Vom Eintreffen der Anlage in Gorleben am 10. Mai 2010 hatte Strahlentelex bereits in der vorigen Ausgabe berichtet.

Stx564-565.2010.7-8.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Atommüll in Mecklenburg-Vorpommern: Brunnenvergiftung durch Freigabe von Atommüll in die Umwelt. Freigabe von radioaktiven Reststoffen nach dem Konzept der „Kontrollierbaren Dosis“. Organisierte Brunnenvergiftung: Um die endzulagernden Mengen Atommüll zu verringern, werden radioaktive Reststoffe unterhalb gewisser Radionuklidkonzentration zur Freisetzung in die Umwelt und freien Weiterverwertung freigegeben. Nach der Stilllegung und beim Abbau kerntechnischer Anlagen fallen große Mengen radioaktiver Reststoffe und Abfälle an. Für die Atomkraftwerke Greifswald/Lubmin und Rheinsberg wird ein radioaktives Abfall- und Restvolumen von insgesamt 210.000 Kubikmeter erwartet. Das Abfallvolumen kann durch Konditionierungstechniken wie Hochdruckverpressen, durch Trocknung oder Verfestigung mittels Zementierung verringert werden. Die größte Reduktion erfolgt indes durch eine Verwertung der radioaktiven Reststoffe im Wirtschaftskreislauf. Nach Darstellung der Energiewerke Nord GmbH (EWN) können allein aus dem Kernkraftwerk Greifswald circa 1.200.000 Tonnen radiologisch restriktionsfreies Material und circa 500.000 Tonnen freizumessende Reststoffe in den Wirtschaftskreislauf beziehungsweise zur Deponierung als gewöhnliche Abfälle verbracht werden. Nur circa 100.000 Tonnen radioaktive Reststoffe müssen später als radiologische Abfälle zwischen- beziehungsweise endgelagert werden.

Stx564-565.2010.2-3.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Umweltradioaktivität: Radioaktive Rückstände bei der Öl- und Gasförderung. Bei der Öl- und Gasförderung gelangen mit dem sogenannten Prozesswasser Begleitstoffe wie radioaktives Radium-226, Radium-228, Blei-210 und Thorium-228 aus dem Erdinneren an die Oberfläche. Diese radioaktiven Stoffe natürlichen Ursprungs lagern sich unter anderem in Schlämmen und in Förderröhren ab, so daß diese Materialien ebenfalls radioaktiv belastet werden. Trotz der Vorschriften in der Strahlenschutz-Verordnung (StrlSchV), die die Überwachung der Radioaktivität und der Belastung einzelner Personen vorgibt, erfolgt die Entsorgung dieser radioaktiven Rückstände weitgehend unkontrolliert in Eigenverantwortung durch die Förderfirmen. Mitteilungspflichten nach Paragraph 100 der Strahlenschutzverordnung gelten erst ab mehr als 2.000 Tonnen anfallender Rückstände jährlich.

Stx562-563.2010.7.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

Buchmarkt: Über die Endlagerung hochradioaktiver Abfälle. Im Mai 2010 hat jetzt das Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) die Print-Version der Tagungsdokumentation zum Internationalen Endlagersymposium Berlin 2008 vorgelegt. Strahlentelex hatte in der Ausgabe Nr. 526-527 vom 4. Dezember 2008 ausführlich über die Tagung berichtet (www.strahlentelex.de/Stx_08_526_S06-07.pdf ). Im Oktober 2002 hatte der drei Jahre zuvor vom damaligen Umweltminister Jürgen Trittin eingerichtete „Arbeitskreis Auswahlverfahren Endlagerstandorte (AkEnd)“ seine Kriterien und Verfahrensvorschläge zur Auswahl eines Endlagerstandortes für hochradioaktive, wärmeentwickelnde Abfälle präsentiert. Ende 2002 beendete der AkEnd seine Arbeit und danach wollte das Bundesumweltministerium darüber eine öffentliche Diskussion führen und schließlich das Auswahlverfahren verbindlich werden lassen. Das fand danach sechs Jahre lang nicht statt. Auf der Tagung Ende 2008 wurde schließlich dafür geworben, nun damit zu beginnen. Peter Hocke (ITAS im KIT), Georg Arens (BMU) (Hg.): Die Endlagerung hochradioaktiver Abfälle. Gesellschaftliche Erwartungen und Anforderungen an die Langzeitsicherheit. Tagungsdokumentation zum „Internationalen Endlagersymposium Berlin, 30. 10. bis 01.11.2008“, Karlsruhe/ Bonn/Berlin Version 12.04.2010, 158 S. A4. Eine pdf-Version gibt es unter www.itas.fzk.de/v/endlagersymposium/Tagungsdokumentation_Symposium_final.pdf

Stx562-563.2010.6.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

Neue atomare Anlage für Gorleben. Auf dem Gelände des Atommüll-Zwischenlagers Gorleben soll ab 2012 eine weitere atomare Anlage entstehen. In ihr sollen schwach- und mittelradioaktive Abfälle für ihren Transport in das Endlager Schacht Konrad vorbereitet werden. Der Atommüll soll hier geprüft, umgepackt, getrocknet und in andere Behälter gefüllt werden. Das erklärte Jürgen Auer für die Gesellschaft für Nuklearservice am 26. April 2010, dem 24. Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl und nur zwei Tage nachdem rund 120.000 Menschen dem Aufruf von mehreren Organisationen, Verbänden, Gewerkschaften und Parteien gefolgt waren und zwischen den Atomkraftwerken Krümmel und Brunsbüttel in Schleswig-Holstein eine 120 Kilometer lange Menschenkette gegen die Atomkraft gebildet hatten. Dokumente und der Bericht des Bundesumweltministeriums vom September 2009 über die politische Einflußnahme auf den Zwischenbericht der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt von 1983 zur Erkundung des Standortes Gorleben sind jetzt im Internet abrufbar unter www.bmu.de/atomenergie_ver_und_entsorgung/downloads/doc/45019.php sowie www.cshare.de/file/fa018cd18bacb6b4280a26e98345ad3c/Gorleben_Akten.zip  und www.greenpeace.de

Stx560-561.2010.15-16.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

„Vergessene“ radioaktive Bergbauhinterlassenschaften in Ostthüringen. Radioaktive Altlasten des Uranbergbaus in Ostthüringen drohen in Vergessenheit zu geraten. Das Endergebnis des teuren bundesdeutschen Vorzeige-Umweltprojektes der Sanierung der Betriebsflächen des bundeseigenen Unternehmens Wismut GmbH wird dadurch deutlich geschmälert.  Künftige Generationen werden die Folgen der gegenwärtigen Verdrängungstaktik Thüringer Landesbehörden tragen müssen. Von Frank Lange, Kirchlicher Umweltkreis Ronneburg.

Stx560-561.2010.10-13.4 (4 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Gorleben-Moratorium aufgehoben. Fachtagung zum Salzstock Gorleben am 16. und 17. April 2010 in Dannenberg. Bundesumweltminister Norbert Röttgen hat am 15. März 2010 die Aufhebung des Moratoriums zur Erkundung des Salzstocks Gorleben als Endlager für wärmeentwickelnde radioaktive Abfälle und seine weitere „Erkundung“ verkündet, und zwar „ergebnisoffen“, jedoch ohne Alternative. Über dreißig Jahre währt nun bereits dieses zweifelhafte Verfahren. Das „Erkundungsbergwerk“ Gorleben soll demnach weiter nach Berg- und nicht nach Atomrecht ausgebaut werden. Den Antrag, den das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) auf Weisung des Bundesumweltministeriums bei den niedersächsischen Bergämtern vorlegen muß, stützt das Amt deshalb auf den ursprünglichen Rahmenbetriebsplan aus dem Jahre 1983, um Einwendungen zu unterlaufen. Erst nach „der Feststellung der Eignung“ und „nicht vor Ende der nächsten Legislaturperiode“ ist laut Röttgens Aussage mit der Einleitung eines ordnungsgemäßen atomrechtlichen Verfahrens zu rechnen. Greenpeace und die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg wollen sowohl juristisch als auch mit direkten Widerstandsformen dagegen vorgehen. Beim Bau einer neuen Protesthütte durch die Bäuerliche Notgemeinschaft reagierte die Polizei am 21. März 2010 mit Gewalt. Zudem meldet sich die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg mit einer Fachtagung am 16. und 17. April 2010 im Hotel „Alte Post“ in Dannenberg zu Wort und lädt zur Teilnahme ein. Detailliertes Programm, weitere Informationen und Kontakt: www.bi-luechow-dannenberg.de/chronologisch/aktuell/vorankundigung-fachtagung-gorleben. Anmeldungen bis zum 12. April 2010 erbeten an die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V., Rosenstr. 20, 29439 Lüchow, Fax 05841-3197 oder mailto:fachtagung@bi-luechow-dannenberg.de

Stx558-559.2010.6-7.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Rußland erstickt an Atommüll. Eigenen Angaben zufolge erstickt Rußland an radioaktivem Müll und hat dringenden Handlungsbedarf. Wie die Vizechefin der staatlichen Atomholding Rosatom, Tatjana Jelfimowa, nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax sagte, haben sich inzwischen etwa 550 Millionen Tonnen Strahlenabfälle, darunter auch Uran aus Deutschland, in ihrem Land angesammelt. Die Lösung dieses Problems werde Jahrzehnte in Anspruch nehmen, erklärte sie bei der Vorstellung einer Gesetzesinitiative vor dem Energieausschuß des russischen Parlaments. In dem Gesetz ist vorgesehen, die Menge des Atommülls bis 2025 auf 385 Millionen Tonnen zu verringern. Dazu soll in 2010 eigens eine Beseitigungsfirma gegründet werden, hieß es. Bis 2035 solle zudem eine sichere Endlagerstätte für den Atommüll gefunden werden, der vor allem aus Atomkraftwerken und der militärischen Nutzung stammt.

Stx556-557.2010.15.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

Uranhexafluorid. In Deutschland lagern derzeit in der Urananreicherungsanlage Gronau circa 4.700 Tonnen Uranhexafluorid (UF6). Diese Menge nennt die Bundesregierung in einer Antwort (Bundestagsdrucksache 17/253 vom 16.12.2009) auf eine Kleinen Anfrage von Bündnis 90/Die Grünen über die Lagerung und Sicherung von Uranhexafluorid. Den Urandurchsatz in der Anlage Gronau schätzt die Bundesregierung für das Jahr 2009 auf rund 4.550 Tonnen, nach jeweils 4.450 Tonnen in den beiden Jahren zuvor.

Stx556-557.2010.14.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

„Risiken und Nebenwirkungen“ bei einer Flutung des Atommülllagers Asse II mittels Schutzfluid. Die Vollverfüllung – als eine Stilllegungsoption für Asse II – sieht vor, die oberen Bereiche der Schachtanlage mit Beton zu verfüllen und unterhalb der 700-Meter-Sohle mit einer gesättigten Magnesiumchloridlösung (sogenanntem Schutzfluid) zu fluten. Dadurch würde früher oder später das gesamte auf der 725 Meter- und 750 Meter-Sohle eingelagerte radioaktive und nichtradioaktive Inventar sowie das zur Verfüllung der Einlagerungskammern verwendete Material in Kontakt mit der wässrigen Lösung kommen. Auch bei der Notfallplanung ist beim Eintritt des Notfalls eine Flutung mittels Schutzfluid vorgesehen. Auch hierbei würde das eingelagerte Material der Einwirkung der gesättigten Magnesiumchloridlösung ausgesetzt. In beiden Fällen ist eine trockene Lagerung des Inventars unmöglich. Die geforderte Langzeitsicherheit (für 1 Million Jahre) ist bei Verfüllung mit Beton und Magnesiumchloridlauge nicht zu gewährleisten. Es besteht kein Schutz gegen sicherheitsgefährdende chemische Prozesse Von Rolf Bertram

Stx556-557.2010.10-14.5 (5 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Strahlenschutz / Atommüll: Strafanzeigen gegen Strahlenschutz-Berater der Regierung erstattet. Gegen vier verantwortliche Berater der Bundesregierung, deren Empfehlungen in die amtliche Strahlenschutzpraxis eingegangen sind, hat die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V. jetzt im Januar 2010 Strafanzeige erstattet. Die Anzeige richtet sich gegen den Hannoveraner Prof. Dr. Rolf Michel, bisheriger Vorsitzender der Strahlenschutzkommission (SSK), den Essener Prof. Dr. U. W. Müller, Vorgänger von Michel als Vorsitzender der SSK, den Hauptberater in der Arbeitsgruppe „Freigabe“ der SSK, Dr. S. Thierfeldt, der Mitarbeiter der Firma Brenk-Systemplanung in Aachen ist, und gegen Dr. G. Schaller vom Institut für Strahlenhygiene in Neuherberg bei München des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS). Schaller wird speziell vorgeworfen, ein verharmlosendes Szenario über die Einlagerung von Radionukliden in normalen Mülldeponien (das sogenannte „Privatbrunnenmodell“) erdacht und veröffentlicht zu haben, das die Immissionen auf die Bevölkerung zig-tausendfach unterschätzt. Den vier Personen wirft die Bürgerinitiative, vertreten von ihrer Vorsitzenden Kerstin Rudek und ihrem Beiratsmitglied Dipl.-Ing. Heinrich Messerschmidt, den Mißbrauch ionisierender Strahlen nach Paragraph 309, Absatz 2 bis 4 des Strafgesetzbuches (StGB) vor. Sie hätten in verantwortlichen Positionen stehend und zum Teil gemeinsam handelnd über ihre Beraterfunktionen für das Bundesumweltministerium und entgegen bestehenden neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen, wie sie schon vor Jahren in die EU-Strahlenschutzrichtlinien Eingang gefunden haben, gefährliche Aktivitätskonzentrationen in sehr großen Mengen zur Freigabe vorgeschlagen.

Stx556-557.2010.1-2.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Gorleben, Morsleben, Asse, Karlsruhe, Sibirien:

Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg befürchtet, daß die Atomwirtschaft die Regie in Gorleben übernehmen soll.

Das Bundesamt für Strahlenschutz, Betreiber des Atommülllagers Morsleben, will hier – anders als beim Atommülllager Asse – auf eine Alternativenprüfung verzichten. Einwendungen dagegen können alle Bürgerinnen und Bürger bundesweit noch bis zum 21. Dezember 2009 erheben: www.robinwood.de/morsleben.

Professor Klaus Kühn gilt als international renommierter Experte. Er setzt auf Salz als Endlagermedium für radioaktive Abfälle und plädiert selbst jetzt, nachdem seine Mitschuld für das Asse-Debakel Thema für parlamentarische Befragungen ist, gleich für das nächste Debakel, für Gorleben, beklagt die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg.

In der Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe (WAK) lagerten zu Beginn des Verglasungsbetriebs im September 2009 etwa 58 Kubikmeter (58.000 Liter) flüssiger hochradioaktiver Abfälle (HAWC). 1996 waren es noch 70 Kubikmeter. Als Erklärung gibt die Bundesregierung an, daß es der WAK „gestattet worden sei, das HAWC durch Verdunsten aufzukonzentrieren“.

Große Mengen Reststoffe aus der deutschen und wohl auch der französischen Produktion von AKW-Brennelementen lagern in einem Atomzentrum in Sewersk, früher Tomsk-7 genannt, das rund 200 Kilometer nördlich von Nowosibirsk liegt. Die Firma Urenco, die im nordrhein-westfälischen Gronau eine Fabrik zur Urananreicherung betreibt, bezeichnet das Material aber als „Wertstoff“, der in Rußland weiter verarbeitet werde. Hätte man das Material, für das es hierzulande keine sinnvolle Verwendung gibt, als Atommüll eingestuft, so müßten Michael Sailer, dem Vorsitzenden der Entsorgungskommission (ESK) der Bundesregierung zufolge, weitere 150.000 Kubikmeter Endlagerkapazität bereitgestellt werden.

Stx550-551.2009.6-8.3 (3 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Laufzeitverlängerungen für Atomkraftwerke, Ausbau von Gorleben und Hermesbürgschaften für Atomexporte. Vorhaben der schwarz-gelben Regierungskoalition. Bemerkenswert wenige Worte enthält der Koalitionsvertrag der neuen CDU/CSU/FDP-Regierungskoalition zu der von ihr für die beginnende 17. Legislaturperiode beschlossenen Revision des Atomausstiegs. „Die Kernenergie ist eine Brückentechnologie, bis sie durch erneuerbare Energien verlässlich ersetzt werden kann“, steht beinahe versteckt im Kapitel „Nachhaltiges Wirtschaften und Klimaschutz“ des Vertrages. „Dazu sind wir bereit, die Laufzeiten deutscher Kernkraftwerke (…) zu verlängern“, heißt es, ohne den in Rede stehenden Zeitraum von zunächst zehn Jahren explizit zu nennen. Jedoch: „Das Neubauverbot im Atomgesetz bleibt bestehen.“ In einer „möglichst schnell zu erzielenden Vereinbarung mit den Betreibern“ sollen „nähere Regelungen“ zu den Voraussetzungen einer Laufzeitverlängerung getroffen werden. Dazu gezählt werden speziell die „Betriebszeiten der Kraftwerke, Sicherheitsniveau, Höhe und Zeitpunkt eines Vorteilsausgleichs, Mittelverwendung zur Erforschung vor allem von erneuerbaren Energien, insbesondere von Speichertechnologien“. Die Vereinbarung müsse für alle Beteiligten Planungssicherheit gewährleisten, wird verlangt und eine verantwortungsvolle Nutzung der Kernenergie bedinge auch die sichere Endlagerung radioaktiver Abfälle: „Wir werden deshalb das Moratorium zur Erkundung des Salzstockes Gorleben unverzüglich aufheben“, schreiben die schwarz-gelben Koalitionspartner. „Wir wollen, dass eine International Peer Review Group begleitend prüft, ob Gorleben den neuesten internationalen Standards genügt.“ Der gesamte Prozeß werde „öffentlich und transparent“ gestaltet. Die Endlager Asse II und Morsleben sollen „in einem zügigen und transparenten Verfahren“ geschlossen werden und die Energieversorger seien „an den Kosten der Schließung der Asse II zu beteiligen“.

Stx548-549.2009.6-8.3 (3 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Neue Dokumente belegen: Die Regierung Kohl ließ Gutachten zu Gorleben schönen. Neue Dokumente belegen, daß die Regierung Kohl im Jahr 1983 massiv Einfluß auf die Wissenschaftler ausübte, die eine Eignung des Standortes Gorleben für ein atomares Endlager prüfen sollten.

Stx546-547.2009.9.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

Unsanierte Altlasten stellen die erfolgreiche Revitalisierung der Uranbergbauregion in Ostthüringen in Frage. Das Thema der Wismutaltlasten in Ostthüringen beschäftigte den Kirchlichen Umweltkreis Ronneburg schon vor Beginn der Sanierung der Uranbergbaugebiete 1991. Inzwischen werden sie offiziell nur noch als Hinterlassenschaft mit natürlichen radioaktiven Ablagerungen bezeichnet. Für Außenstehende schwer nachvollziehbar, gibt es zwei Kategorien von Hinterlassenschaften: Die in Sanierung befindlichen Betriebsflächen des bundeseigenen Sanierungsunternehmens Wismut GmbH und weitere, oft in unmittelbarer Nähe befindliche Halden, Schürfe, verfüllte Tagebaue und ehemalige Erzwäschen, alles Flächen, die in Ostthüringen zur selben Bergbau-Ära gehören, aber nicht mehr dem Bergrecht unterstehen. Es handelt sich dabei um „Altlasten“ des von 1950 bis 1990 realisierten Uranbergbaus, die 1990/91 nicht in die Sanierungskonzeptionen einbezogen wurden. Das radioaktive Potential unterscheidet sich nicht von den inzwischen sanierten Halden des Ronneburger Reviers. Sie waren im Regelfall zu einem Stichtag (31.12.1962) nicht mehr Bestandteil der Betriebsflächen der Wismut GmbH (damals SDAG Wismut). Eigentümer sind Landkreise und Kommunen, die Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH (BVVG) der Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben, inzwischen auch Privatpersonen und privatrechtliche Körperschaften. Deren Zahl nimmt tendenziell zu, auch wenn man sich fragen kann, wen solche Flächen Nutzen bringen. Um irgendwelche profitablen Angelegenheiten wird es immer gehen. Eine ausreichende Sachkenntnis liegt bei den kommunalen Verantwortungsträgern und den Käufern oft nicht vor und Unterstützung für sie ist nicht in Sicht. Die zuständigen Verwaltungs- und Baubehörden nehmen tatsächliche oder vermeintliche Gesetzeslücken zum Anlass, um der Umnutzung der alten Wismuthalden Tür und Tor zu öffnen. Die oberen Behörden schauen weg – bis jetzt. Der Kirchliche Umweltkreis wies das zuständige Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt (TMLNU) auf die Tendenzen hin, dass es nicht mehr bei privaten Jagdgebieten, Gartenkolonien und Wochenendbetrieb verschiedenster Art bleibt, sondern nun auch diese Flächen unter dem Zauberwort der Vermarktung gesehen werden. Bericht von Frank Lange, Dipl.-Ingenieur, Kirchlicher Umweltkreis Ronneburg

Stx546-547.2009.1-7.7 (7 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Plutonium im Lager Asse. Auch hochradioaktiver Abfall ist in das Atommüll-Lager Asse II eingelagert worden, obwohl das Lager nur für schwach- und mittelradioaktiven Abfall vorgesehen und genehmigt worden war. „In der Schachtanlage Asse II lagert mit rund 28 Kilogramm offensichtlich mehr als dreimal so viel hochgiftiges Plutonium wie bislang angenommen“, teilte das Bundesumweltministerium am 29. August 2009 mit und bestätigte damit einen Bericht des ARD-Fernsehmagazins Monitor vom 23. Juli 2009.

Stx544-545.2009.8.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

Aus jetzt offengelegten Akten geht hervor, daß die Entscheidung für ein Atommüll-Lager Gorleben politisch manipuliert wurde. Aus jetzt vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) offengelegten Akten geht hervor, daß die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) erhebliche Zweifel an der Eignung von Gorleben als Endlager für hochradioaktiven Atommüll hatte. 1983 wies die Bundesregierung die Fachbehörde an, entgegen deren Auffassung Gorleben als Endlagerstandort zu befürworten. Im Laufe der Erkundung des Salzstocks drängten sich offenbar zwei wesentliche Schwachpunkte in der Abschirmung der Radioaktivität von der Biosphäre auf, was in den offiziellen Berichten unterschlagen wurde. Durch den Verzicht auf eine doppelte geologische Barriere in den Sicherheitsanforderungen durch die derzeitige Führung des Bundesumweltministeriums wird einer dieser Schwachpunkte heute „wegdefiniert“.

Stx544-545.2009.6-8.3 (3 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

In Ostthüringen werden nicht alle Altlasten des Uranbergbaus saniert. Anders als in Sachsen werden in Ostthüringen nicht sämtliche Altlasten des Uranbergbaus saniert. Für Außenstehende ist es nicht leicht nachvollziehbar, es gibt in Ostthüringen zwei Kategorien der Hinterlassenschaften des Uranbergbaus: Altlasten in und Altlasten außerhalb der Rechtsträgerschaft der Wismut GmbH. Für die einen existiert ein Sanierungsauftrag des Bundes, für die anderen nicht. Beides sind Flächen der selben Bergbauära seit 1950. In Thüringen liegt im Raum Ronneburg noch ein beträchtliches Altlasten-Potential des Ostthüringer Uranabbaus „auf Halde“. Die außerhalb des Wismutgeländes liegenden bewachsenen Halden, verfüllte Tagebaue und eingeebneten ehemaligen Betriebsanlagen (z.B. der Erzwäsche) bergen zu einem Großteil derart radioaktives Material, daß über 300 Hektar zwischen Ronneburg und Teichwolframsdorf in dem zugehörigen Altlastenkataster als radiologisch relevant eingestuft sind. Bericht von Frank Lange.

Stx544-545.2009.5.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

Keine Antworten auf lästige Fragen. Fragen zum Gorleben-Gutachten von 1983 und zur Rolle der Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe bei der Herkunft des radioaktiven Inventars im Atommülllager Asse könnten nicht oder nur in Form einer historischen Aufarbeitung beantwortet werden, meint die Bundesregierung.

Stx542-543.2009.3-5.3 (3 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Für die Endlagerung sind bereits Millionen Krebstote kalkuliert. Das Bundesumweltministerium veröffentlichte neue Sicherheitsanforderungen für die Endlagerung hochradioaktiver Abfälle. Wer bisher glaubte, bei sogenannten Endlagern für Atommüll handele es sich um sichere, hermetisch verschlossene Anlagen, wird jetzt eines Anderen belehrt. Am 15. Juli 2009 veröffentlichte das Bundesumweltministerium (BMU) anläßlich der Vorstellung des Jahresberichts 2008 des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) die Endfassung neuer Sicherheitsanforderungen für die Endlagerung hochradioaktiver Abfälle. Dem BMU zufolge entsprechen sie „dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik“. Die neuen Sicherheitsanforderungen sollen ausschließlich für ein zu errichtendes Endlager für wärmeentwickelnde radioaktive Abfälle gelten und insoweit die am 5. Januar 1983 im Bundesanzeiger bekannt gemachten Sicherheitskriterien für die Endlagerung radioaktiver Abfälle in einem Bergwerk ersetzen. Sie sollen Planungsgrundlage für das Bundesamt für Strahlenschutz sein. Bericht mit einem Kommentar von Thomas Dersee.

Stx542-543.2009.1-3.3 (3 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Rückbau der Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe. Der Transport von verglastem hochradioaktivem Flüssigabfall (HAWC) aus der Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe (WAK) soll voraussichtlich in fünf Castor-Behältern erfolgen. Das bestätigte die Bundesregierung in ihrer Antwort vom 13. Mai 2009 auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zur Verglasungseinrichtung Karlsruhe und dem Rückbau der Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe (Bundestagsdrucksache 16/12989). Die Kosten für die Demontage der Tanks mit hochradioaktivem Flüssigabfall – vom Zeitpunkt ihrer Entleerung bis zur Endlagerung – werden demnach mit 23 Millionen Euro angesetzt. Der Flüssigabfall soll in Glas eingeschmolzen und verfestigt werden.

Stx540-541.2009.4.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

Atommüll-Endlagerung: Die ergebnisoffene Endlagersuche ist in der Großen Koalition gescheitert. „Bei der Suche nach einem Atommüllendlager muß die Sicherheit der Bevölkerung und der Natur an erster Stelle stehen. Wir brauchen nicht irgendeinen Standort, sondern den am besten geeigneten – den aber kann man nur in einem ergebnisoffenen und transparenten Suchverfahren ermitteln. Ich habe im Herbst 2006 unter dem Titel ‚Verantwortung übernehmen, den Endlagerkonsens realisieren‘ ein Konzept für die Standortsuche in Deutschland vorgelegt. Dieses Konzept entspricht dem aktuellen Stand der wissenschaftlichen Debatte, greift Erfahrungen aus Ländern wie der Schweiz oder Schweden auf und sorgt für eine optimale Beteiligung der Menschen vor Ort. Ich bedaure es sehr, daß Teile der Großen Koalition nicht den Mut hatten, sich auf dieses Verfahren zu verständigen.“ Das erklärte der Bundesumweltminister Sigmar Gabriel am 21. April 2009 in Berlin anläßlich der Besichtigung einer vom Bundesamt für Strahlenschutz erstellten mobilen Ausstellung zur Information über die Endlagerung radioaktiver Abfälle und gestand damit das Scheitern einer ergebnisoffenen Standortsuche ein. Offenbar will man in der Atomindustrie und in Teilen der Politik unbedingt weiter an einer Endlagerung im Salzstock Gorleben festhalten, obwohl die Atommülllagerung in Salzformationen in dem Versuchslager der Schachtanlage Asse II bei Wolfenbüttel spektakulär gescheitert ist.

Stx536-537.2009.6.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

Atommüll-Endlagerung: „Die Vor-Festlegung auf Gorleben wird weiter festgezurrt“. BI Umweltschutz Lüchow-Dannenberg beendet den Dialog über Endlagerkriterien. Konsterniert verließ Gerhard Harder, Vorsitzender der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI), am vorletzten März-Wochenende 2009 die Fachtagung des Bundesumweltministeriums (BMU) in Berlin, auf der in beschränktem Kreis über die Sicherheitsanforderungen an die Endlagerung hochradioaktiver Abfälle debattiert wurde. „An einer völlig unverbindlichen Debatte über Sicherheitskriterien wird sich die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) nicht weiter beteiligen“, erklärte Harder. Die BI forderte „ein offenes, transparentes Suchverfahren. Das impliziert nach aktuellem Stand von Wissenschaft und Technik einen Standortvergleich.“ Ohne eine solche Prämisse mache die Beteiligung am Diskurs aus Sicht der Bürgerinitiative keinen Sinn. Doch die Atomkraftgegner blitzten mit ihrem Anliegen auf der Tagung ab.

Stx534-535.2009.6.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

AKW Rheinsberg: Keine grüne Wiese mehr. Das Reaktorgebäude des ehemaligen DDR-Atomkraftwerks Rheinsberg soll nun doch noch nicht abgerissen werden. Die Betonkonstruktion ist stärker radioaktiv belastet, als ursprünglich angenommen und müßte unter Strahlenschutzbedingungen erfolgen, meldete der Fernsehsender von Rundfunk Berlin Brandenburg (rbb) im Februar 2009. Aus Kostengründen wollen die Energiewerke Nord (EWN) deshalb die Strahlung zunächst etwas abklingen lassen und das Gebäude erst in einigen Jahrzehnten abreißen.

Stx532-533.2009.11.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

Atommüll-Skandal in Frankreich. In 25 französischen Departements lagern Uranabfälle und radioaktiver Müll aus über 200 Urananlagen, die von 1945 bis 1951 den Brennstoff für Atommeiler verarbeitet hatten. „Man läuft gegen eine Mauer. Die Atomwirtschaft stellt sich taub“, klagt die ehemalilige Umweltministerin Corinne Lepage.

Stx532-533.2009.20.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

Die Erforschung von Strahlenwirkung im Salzgestein ist in Deutschland offenbar unerwünscht. Der Dialog zwischen dem Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) und dem niederländischen Experten Prof. Henry W. den Hartog stockt seit geraumer Zeit. Den Hartog untersucht in Groningen den Einfluß radioaktiver Strahlung auf Salzgestein, ein Gebiet, daß bei der Debatte um mögliche Wirtsgesteine für die Endlagerung hochradioaktiver Abfälle von großer Bedeutung ist. Warum kommt der Dialog nicht zustande? Aus Sicht des Wissenschaftlers ignoriert das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) dessen Forschungsergebnisse. Er wandte sich jetzt mit einer Erklärung an die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg.

Stx532-533.2009.13-14.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Atommüll-Endlagerung: Internetforum des BMU zur Endlagerung. Im Nachgang zum Endlagersymposium vom 30.10. bis 1.11.2008 in Berlin steht interessierten Bürgerinnen und Bürgern auf der Internetseite des Bundesumweltministeriums (BMU; www.bmu.de) jetzt ein Forum zur Verfügung, in dem sie ihre Meinung zu den Sicherheitsanforderungen an die Endlagerung hochradioaktiver Abfälle äußern und die Ergebnisse des Endlagersymposiums bewerten sollen.

Stx528-529.2009.5-6.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Bundesamt für Strahlenschutz ist jetzt Betreiber der Asse. Seit dem 1. Januar 2009 ist das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) Betreiber der Schachtanlage Asse II bei Wolfenbüttel. Mit Gründung einer bundeseigenen „Asse GmbH“ für die Betriebsführung der Schachtanlage und dem Übergang der erforderlichen Genehmigungen vom Helmholtz-Zentrum München auf das Bundesamt für Strahlenschutz könne der Betreiberwechsel wie geplant vollzogen werden, erklärt das Bundesumweltministerium in einer gemeinsam mit dem Niedersächsischen Ministerium für Umwelt und Klimaschutz Ende Dezember 2008. Ursache für den Betreiberwechsel waren skandalöse Mängel in der bisherigen Führung des Betriebes der Schachtanlage Asse II durch das Helmholtz-Zentrum München sowie in der Führung des Schließungsverfahrens durch das niedersächsische Ministerium. Außerdem gab es Probleme bei der Kommunikation zwischen den zuständigen Behörden.

Stx528-529.2009.3-4.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Zwischenlager bei AKWs als verfassungsgemäß erklärt. Atomare Zwischenlager in der Nähe deutscher Atomkraftwerke verstoßen nicht gegen die verfassungsrechtliche Schutzpflicht des Staates für seine Bürger. Ein „Restrisiko“ sei hinzunehmen. Das entschied das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe mit Beschluß vom 12. November 2008 (Az. 1 BvR 2456/06), der am 27. November 2008 veröffentlicht wurde. Damit billigte das Gericht das mit dem Atomausstieg beschlossene Konzept, den Atommüll nicht mehr in den zentralen Zwischenlagern Ahaus und Gorleben aufzubewahren, sondern dezentral an den AKW-Standorten. Die Richter wiesen damit Verfassungsbeschwerden gegen die Zwischenlager an den bayerischen Standorten Gundremmingen, Niederaichbach und Grafenrheinfeld ab. Die Zwischenlagerung an den jeweiligen Standorten sei nicht risikoreicher als die zentrale Lagerung.

Stx526-527.2008.7-8.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Endlagerung von Atommüll: Irgendwann will das BMU ein Verfahren zur Auswahl eines Endlagerstandortes für hochradioaktiven Atommüll in Gang setzen. Sichtlich gealtert und ohne neue Visionen präsentierten sich viele Protagonisten der bisherigen Endlagerdebatte auf dem Endlagersymposium, das vom 30. Oktober bis 1. November 2008 in Berlin stattfand. Auf Einladung des Bundesumweltministeriums (BMU) warben sie vor mehr als 350 Teilnehmern dafür, endlich mit einem Auswahlverfahren nach internationalem Standard zu beginnen. Im Oktober 2002 hatte zuletzt der drei Jahre zuvor vom damaligen Umweltminister Jürgen Trittin eingerichtete „Arbeitskreis Auswahlverfahren Endlagerstandorte (AkEnd)“ vor mehr als 300 Personen aus Industrie, Wissenschaft, Politik, Behörden und Verbänden seine Kriterien und Verfahrensvorschläge zur Auswahl eines Endlagerstandortes für hochradioaktive, wärmeentwickelnde Abfälle präsentiert. Ende 2002 beendete der AkEnd seine Arbeit und danach wollte das Bundesumweltministerium darüber eine öffentliche Diskussion führen und schließlich das Auswahlverfahren verbindlich werden lassen. Das fand sechs Jahre lang nicht statt. Jetzt wurde dafür geworben, nun damit zu beginnen.

Stx526-527.2008.6-7.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

>Atomwirtschaft / Endlagerung: Neue Maßstäbe für die Lagerung hochradioaktiver Abfälle. Bundesumweltministerium paßt Sicherheitsanforderungen dem „Stand von Wissenschaft und Technik“ an. „Geringfügige Freisetzungen“ werden zugelassen. Mit der Veröffentlichung eines Regelungsentwurfs für „Sicherheitsanforderungen an die Endlagerung wärmeentwickelnder radioaktiver Abfälle“ will das Bundesumweltministerium (BMU) jetzt neue Maßstäbe für die Sicherheit eines Atommüll-Lagers setzen. Die aktualisierten Sicherheitsanforderungen beschreiben den „Stand von Wissenschaft und Technik“, der für den Betrieb und den Verschluß eines Endlagers einzuhalten und von der Genehmigungsbehörde zu prüfen ist, teilte das BMU am 12. August 2008 mit.

Stx520-521.2008.7-8.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Fehleinschätzungen durch fragwürdige Klassifizierung von Atommüll. Die übliche Klassifizierung des Atommülls „schwach – mittel – hochaktiv“ reicht für eine Bewertung der von diesen Stoffen für Mensch und Umwelt ausgehenden Gefährdung nicht aus. Die Angabe der Aktivität in der Maßeinheit Bq (Becquerel) orientiert sich an der Wärmeabgabe, die vom Atommüll ausgeht. Die Energiedosis sagt nichts über die schädigende Wirkung der Strahlung aus. Diese Klassifizierung unterscheidet auch nicht die unterschiedlichen Strahlungsarten und erlaubt daher auch keine Aussage über die Wirkung der ionisierenden Strahlung auf die umgebende Materie. Die Wirkmechanismen von dünn- und dichtionisierender Strahlung auf lebende und tote Objekte sind gänzlich verschieden. Unterschiedliche radioaktive Strahlungsarten schädigen bei gleicher Energiedosis unterschiedlich stark. Die Nichtbeachtung dieser Tatsache kann zu verhängnisvollen Fehleinschätzungen führen. Von Rolf Bertram.

Stx520-521.2008.6-7.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Personalien: Eine neue Entsorgungskommission ESK fürs BMU. Sicherheitstechnische Fragestellungen der Entsorgung wurden bisher in einem Ausschuß der Reaktorsicherheitskommission (RSK) behandelt. Wegen der zunehmenden Bedeutung dieser Fragen, so das Bundesumweltministerium (BMU) in einer Mitteilung vom 30. Juni 2008, habe Bundesumweltminister Gabriel entschieden, die Entsorgungsfragen in einer eigenständigen Kommission beraten zu lassen. 11 Personen aus dem In- und Ausland wurden am 12. Juni 2008 in die neue Kommission berufen, die sich am 30. Juni 2008 zu ihrer konstituierenden Sitzung trafen.

Stx518-519.2008.7.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

Atomwirtschaft: Bürgerinitiative erzwingt bei Cuxhaven die Absage eines Atommüll-Projektes von Eon. Begeistert gibt sich in einer Mitteilung vom 24. Juni 2008 die Bürgerinitiative „Gegen e.on-DEKONTA-Ansiedlung“ (GEDA) in Sandstedt in der Samtgemeinde Hagen im Landkreis Cuxhaven in Niedersachsen über ihren Erfolg: „Die Mitteilung der Samtgemeinde Hagen über den Verzicht der Eon-Tochterfirma Dekonta auf die geplante Errichtung einer Atomanlage nahe der Autobahn A 27 ist so ungefähr das schönste Sommeranfangs-Geschenk, das man sich vorstellen kann“, schwärmte GEDA-Sprecherin Gitta Brede: „Wir betrachten den Rückzug von dem Projekt als einen eindeutigen Erfolg unserer Arbeit und unserer breiten Verankerung in der Bevölkerung Sandstedts und seiner Nachbargemeinden.“

Stx516-517.2008.4.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

Ein sicheres atomares Endlager gibt es nicht. - Skandal um Umweltverseuchung und unsichere Atommüll-Lagerung bei Wolfenbüttel und Lüchow-Dannenberg. Das Gerede von sicheren atomaren Endlagern ist eine dumme Täuschung. Laugenzuflüsse dringen in das sogenannte Forschungsendlager Asse II bei Wolfenbüttel ein – täglich etwa 12,5 Kubikmeter – und gefährden 125.787 zwischen 1967 und 1978 eingelagerte Fässer mit 46.900 Kubikmetern schwach- und mittelradioaktiven Abfällen. Das wurde bereits mehrfach berichtet. Der Betreiber von Asse II, das Helmholtz-Zentrum München, hat die offenbar bereits seit Anfang der 1990er Jahre radioaktiv verseuchten Laugenzuflüssen vom 750 Meter tiefen in das unterste, 975 Meter tiefe Stockwerk des ehemaligen Salzbergwerks gepumpt. Das wurde jetzt zusätzlich am 16. Juni 2008 bei einer Anhörung im Umweltausschuß des niedersächsischen Landtages bekannt. Offensichtlich gezielt an den Aufsichtsbehörden vorbei, ist damit eine tickende Zeitbombe geschaffen worden. An drei Zuflußstellen sollen in der Lauge zumindest zwischen 20.000 und 90.000 Becquerel Cäsium-137 pro Liter nachgewiesen worden sein. Der Grenzwert für die Freigabe des künstlichen Radionuklids beträgt laut Strahlenschutzverordnung 10.000 Becquerel pro Liter.

Stx516-517.2008.3-4.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Berlin, 30.10.-1.11.2008: Konferenz über Endlagerung von Atommüll. Die von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel angekündigte internationale Konferenz zur Endlagerung von atomaren Abfällen findet vom 30. Oktober bis zum 1. November 2008 in Berlin statt. Gabriel hatte im November 2007 bei einem Besuch in der Region Gorleben mitgeteilt, daß das Bundesumweltministerium eine Konferenz veranstalten werde, die sich mit Fragen der Standortsuche für ein atomares Endlager beschäftigt. Neben Experten aus Deutschland und anderen Staaten sollen auch Bürgerinnen und Bürger aus Regionen teilnehmen, in denen es bereits Lager für Atommüll gibt bzw. die dafür in der Diskussion sind, teilte das Bundesumweltministerium (BMU) mit. „Der Dialog untereinander“ solle dabei im Vordergrund stehen. Damit dies gelinge, würden die verschiedenen Gruppierungen bereits in die Planungen der Veranstaltung einbezogen.

Stx514-515.2008.7.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

Rezension: Land der Hügel. Helmut Hirsch ist Optimist: Auch in 300.000 Jahren wird es noch Menschen geben – trotz aller Atomsünden. Davon geht der promovierte Physiker und Berater der österreichischen Regierung in seiner Science Fiction Story „Land der Hügel“ aus, die jetzt im Dezember 2007 als Sonderheft des österreichischen Magazins „earth rocks“ erschienen ist. Zwar ist die Hälfte der Menschheit inzwischen ausgewandert und hat ferne Galaxien besiedelt, sie entdeckt aber nun ihren vergessenen Ursprungsplaneten neu. Das erlaubt eine Erzählweise aus der Sicht einer Anthropologin, die ausgeschickt ist, die sagenumwobene Urheimat der Menschheit und ihre Bewohner zu erforschen.

Stx502-503.2007.2,3.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Bundesamt für Strahlenschutz warnt vor Atommüllimporten. Im Ausland „großes Interesse“ an Gorleben. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat sich gegen Pläne für ein EU-weites Endlager ausgesprochen. Das Risiko sei groß, daß die Sicherheitsstandards dann am Ende geringer sind als unsere eigenen, erklärte BfS-Präsident Wolfram König am 9. Februar 2007. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Peter Struck hatte zuvor am 8. Februar 2007 gefordert, „ein Endlager für Europa“ einzurichten und dabei auch auf Schwächen des Standortes Gorleben hingewiesen.

Stx484-485.2007.7,8.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Studie: Keramiken sind zum Einschluß von Plutonium nicht optimal. Keramiken sind – entgegen bisherigen Hoffnungen – nicht optimal für den Einschluß von Plutonium. Zu diesem Ergebnis kommen Ian Farnan von der Universität Cambridge und Kollegen nach neuen Untersuchungen.

Stx482-483.2007.5.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

Wohin mit dem radioaktiven Abfall in Deutschland? Für eine sozialwissenschaftliche Endlagerforschung. Der endgültige Verbleib hochradioaktiver Abfälle ist weiterhin ungeklärt. Obwohl bereits große Mengen solcher Abfälle existieren, vor allem abgebrannte Brennstäbe aus Atomreaktoren und Materialien aus dem militärischen Bereich, ist weltweit trotz diverser Anläufe noch kein Endlager für hochradioaktiven Atommüll in Betrieb genommen worden. Im Oktober 2002 hatte der vom damaligen grünen Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit berufene „Arbeitskreis Auswahlverfahren Endlagerstandorte (AkEnd)“ nach dreieinhalb Jahren Beratung seinen Schluß-Workshop veranstaltet und dem Minister Verfahrensempfehlungen überreicht. Kernpunkte waren die Forderung nach geologischer Sicherheit „für eine Million Jahre“ und die Einführung von Verfahren zur Öffentlichkeits- und Bürgerbeteiligung. Seitdem herrscht weitestgehend Funkstille. Der deutsche Entsorgungskonflikt leide weiterhin an einer Entscheidungsblockade, heißt es, Politiker verspürten wenig Lust, sich dem Thema zuzuwenden. In dieser Situation fragten Peter Hocke und Arnim Grunwald vom Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) des Forschungszentrums Karlsruhe nach den „Perspektiven für eine sozialwissenschaftliche Begleitforschung“ und luden im Oktober 2004 für eineinhalb Tage Natur- und Kultur- bzw. Gesellschaftswissenschaftler zu einem Workshop „Zur Endlagerung radioaktiver Abfälle in Deutschland“ ein. Die zentralen Ergebnisse der Veranstaltung veröffentlichten sie jetzt (2006) in einem Sammelband. Bericht mit einem Kommentar von Thomas Dersee.

Stx468-469.2006.1-3.3 (3 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Atommüll-Lager: Atommüll-Verfilzung von Atomindustrie und Genehmigungsbehörden. Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg fordert, die von Bruno Thomauske verantworteten Genehmigungsverfahren für Atomanlagen neu aufzurollen. Der Grund: Sein Wechsel vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) zur Atomindustrie.

Stx460-461.2006.6,7.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Bundesamt für Strahlenschutz: „Zur Endlagerung radioaktiver Abfälle ist keines der möglichen Wirtsgesteine in Deutschland generell den anderen vorzuziehen.“ Kurz vor dem Regierungswechsel, noch während der Verhandlungen von CDU/ CSU und SPD über eine Große Koalition, hat das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) den Politikern am 5. November 2005 empfohlen, nicht voreilig auf Gorleben als Endlagerstandort zu setzen. Keines der möglichen Wirtsgesteine in Deutschland – Salz, Ton und Granit – sei generell den anderen zur Endlagerung radioaktiver Abfälle vorzuziehen. Ein bestmöglicher Endlagerstandort sei nur auf der Grundlage eines Standortvergleichs zu ermitteln. Das sind die zentralen Aussagen eines Abschlußberichts zu einem Untersuchungsprogramm des BfS zu sicherheitstechnischen und konzeptionellen Fragen der Endlagerung radioaktiver Abfälle. Der Abschlußbericht bezieht sich auf zwölf Einzelgutachten, die am 28. September 2005 im Rahmen eines wissenschaftlichen Workshops beim BfS abschließend bewertet wurden.

Stx454-455.2005.5,6.2

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Entsorgungsstrategie

Strahlenschutz: Die Regelungen zur Freigabe radioaktiver Abfälle können zu schweren Körperschäden und sogar zu Tötungen führen. Schwere Mängel der Strahlenschutzverordnung. Die rot-grüne Bundesregierung in Berlin unter Bundeskanzler Schröder (SPD) hat die Vorschläge der seinerzeit noch von Frau Merkel (CDU) berufenen Strahlenschutzkommission (SSK) in den wichtigen Schutzbereichen "Freigrenzen" und "uneingeschränkte Freigabe" des hochgefährlichen Atommülls beim sogenannten "Rückbau" stillzulegender Atomkraftwerke im Verhältnis 1:1 in die seit dem 1. August 2001 gültige Strahlenschutzverordnung (StrlSchV) übernommen und damit umgesetzt. Dadurch hat sie den Schutz der Bevölkerung in diesen Bereichen praktisch aufgehoben und ad absurdum geführt. Ein Beitrag von Dipl.-Ing. Heinrich Messerschmidt.

Stx444-445.2005.1-3.3 (3 Seiten)

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+ Stx446-447.2005.2.1 (1 Seite mit Korrekturvermerk)

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Entsorgungsstrategie

Abfallerhebung für 2000. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) ermittelt im Auftrage des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) jährlich den Bestand und den künftig zu erwartenden Anfall an radioaktiven Reststoffen. Der im Mai 2004 veröffentlichte Bericht enthält die Ergebnisse dieser Bestandsaufnahme für den Zeitraum bis Ende 2000 und Prognosen bis zum Jahr 2080.

Stx420-421.2004.8.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

Streit um Vorschläge zur Atommüll-Endlagerung. Die Europäische Union (EU) will bis 2018 ein Endlager für hoch radioaktiven Atommüll haben und vielleicht für mehrere Länder gemeinsam, die deutsche Bundesregierung erst bis 2030. Die deutsche Strahlenschutzverordnung erweist sich dabei als Sicherheitsrisiko.

Stx384-385.2003.1,2.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Strahlenschutz: Strahlenabfälle aus Arztpraxen und Laboren werden neuerdings mit dem Hausmüll entsorgt. Auswirkung auf die Stadtreinigung durch die Aufgabe des Minimierungsgebots in der neuen Strahlenschutzverordnung. An Müllfahrzeugen der Hamburger Stadtreinigung wurden neuerdings wiederholt erhöhte Strahlenbelastungen festgestellt. Verursacher sind, soweit feststellbar, Arztpraxen und Labore, die jetzt der Einfachheit halber und aus Kostengründen damit begonnen haben, ihre radioaktiven Abfälle in den Hausmüll zu werfen. Nach der neuen Strahlenschutzverordnung geschieht das meist legal. Die Vorfälle verunsichern die Beschäftigten der Stadtreinigung und führen dazu, daß Müllfahrzeuge für längere Zeit nicht benutzt werden können, wird aus Hamburg berichtet.

Stx362-363.2002.1.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

Seegericht in Hamburg verhandelt Sellafield. Irland will Ausbau der britischen Atomanlage stoppen. Eine einstweilige Verfügung gegen den Ausbau der britischen Atomfabrik Sellafield hat die irische Regierung vor dem Internationalen Seegerichtshof in Hamburg beantragt. Die Irische See würde durch den erweiterten Betrieb der Anlage noch stärker als bisher radioaktiv belastet werden, heißt es in der Begründung. In dem Prozeß geht es darum, "die Irische See vor weiterer radioaktiver Verseuchung zu schützen", sagte der irische Generalstaatsanwalt Michael McDowell zu Beginn der zweitägigen mündlichen Verhandlung am 19. November 2001.

Stx358-359.2001.9.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

Mehr als 4.000 Tonnen Brennelemente wurden im Ausland wiederaufgearbeitet. Bis Ende 1999 wurden von den Wiederaufarbeitungsanlagen im französischen La Hague und im englischen Sellafield insgesamt 4.075 Tonnen Brennelemente wiederaufgearbeitet. Das erklärte die Bundesregierung in der Antwort auf eine Kleine Anfrage aus dem Parlament. Aufgrund sogenannter Altverträge waren den Angaben zufolge 4.273 Tonnen abgebrannter Brennelemente an die Compagnie Générale des Matières Nucléaires (COGE-MA) überstellt worden. Davon habe die Betreiberfirma im französischen La Hague bis Ende 1998 zunächst 3.652 Tonnen und bis Ende 1999 insgesamt 4.019 Tonnen wiederaufgearbeitet. Ebenfalls auf der Grundlage von Altverträgen seien 445 Tonnen abgebrannte Elemente an die British Nuclear Fuels (BNFL) geliefert worden, von denen 56 Tonnen wiederaufbereitet wurden.

Stx352-353.2001.6.1 (1 Seite)

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Entsorgungsstrategie

Atomwirtschaft: Rußland will Atommüll importieren. Staatsduma billigte neue Gesetze. Ungeachtet zahlreicher Proteste von Umweltschutzorganisationen und der Ablehnung durch die Mehrheit seiner Bürger hat Rußlands Präsident Wladimir Putin am 11. Juli 2001 ein Gesetzespaket unterzeichnet, das die Einfuhr von Atommüll aus dem Ausland erlaubt. Zuvor hatte die russische Staatsduma mit 243 von 450 Stimmen am 6. Juni 2001 zugestimmt. Das russische Atomministerium verspricht sich davon ein Milliardengeschäft. In den kommenden zehn Jahren soll Rußland durch die Einfuhr und Lagerung von 20.000 Tonnen abgebrannter Brennelemente 21 Milliarden Dollar einnehmen.

Stx352-353.2001.5,6.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Atommüll und Umweltradioaktivität: Krebserkrankungen und Chromosomenschäden unter Bewohnern radioaktiv belasteter Gebäude auf Taiwan. Mit radioaktiven Zusätzen hergestellter Baustahl wurde in mehr als 2.000 Wohnungen und Schulen verbaut. Eine fünfjährige Studie über die Krebshäufigkeit unter Bewohnern von radioaktiv verseuchten Gebäuden auf Taiwan wurde Agenturmeldungen vom April 2001 zufolge jetzt fertiggestellt. Sie zeigt, daß die Möglichkeit von Chromosomenschäden proportional zur Langzeitbelastung mit Niedrigdosisstrahlung zunimmt. Von November 1995 bis Juni 2000 hatte ein Forscherteam der National Yang Ming University auf Taiwan mehr als 4.100 Menschen untersucht und beobachtet, die in der Stadt Taipeh in Gebäuden gelebt hatten, die zwischen 1982 und 1983 mit radioaktiv belasteten Stahlträgern errichtet worden waren. Unter ihnen traten gehäuft verschiedene Krebsarten auf.

Stx346-347.2001.4,5.2 (2 Seiten)

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Entsorgungsstrategie

Atommüll: Werben für ein Endlager in Deutschland. Wege zur Endlagerung" nannte sich die Tagung des Arbeitskreises Auswahlverfahren Endlagerstandorte (AkEnd) beim Bundesumweltministerium am 16. September 2000 in Kassel. Am Ende steht eine unpopuläre Entscheidung: "Es wird eine Region treffen, das ist unvermeidlich", erklärte der Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) Rainer Baake zur Begrüßung der rund 250 Teilnehmer aus Politik, Behörden, Wirtschaft, Umweltverbänden, Gewerkschaften, Kirchen und Wissenschaft, die der Arbeitskreis Auswahlverfahren Endlagerstandorte (AkEnd) beim Bundesumweltministerium erstmals für den 16. September 2000 nach Kassel eingeladen hatte. Die Bundesregierung lehne die Möglichkeit ab, deutschen Atommüll zur Endlagerung ins Ausland zu exportieren, erklärte Baake. Bestrebungen zu einer Endlagerung im Ausland seien "nicht zu verantworten", Deutschland könne "sein Problem mit der atomaren Erblast nicht auf dem Rücken anderer Völker lösen". Die Suche nach einem geeigneten Standort für ein atomares Endlager solle sich daher "ausschließlich auf nationale Lösungen" beschränken. Bis zum Jahre 2030 benötige Deutschland genau ein Endlager, in dem auch hochradioaktiver Müll untergebracht werden könne. Rechtzeitiges Werben um Akzeptanz war das zentrale Anliegen der Tagung. Spätestens bis 2010 wollen Bundesregierung und Stromwirtschaft wissen, wo der Atommüll aus deutschen Atomkraftwerken endgelagert werden soll. Tagungsbericht und Kommentar.

Stx330-331.2000.1-3.3 (3 Seiten)

Entsorgungsstrategie

Atommüll-Recycling: US-Behörde stoppt die Freigabe von kontaminierten Metallen. Radioaktiv verseuchter Stahl soll zu Atommüllbehältern verarbeitet werden. Das US-amerikanische Energiedepartment hat am 13. Juli 2000 den Verkauf mehrerer tausend Tonnen Metallschrott aus Atomwaffenfabriken verboten, damit radioaktiv kontaminierte Metalle nicht mehr länger zu Gürtelschnallen, Reißverschlüssen, Spielzeug und anderen Erzeugnissen verarbeitet werden. Der zuständige Staatssekretär Bill Richardson sagte, daß die Verkäufe erst wieder aufgenommen werden sollen, wenn die für die jeweiligen Anlagen Verantwortlichen sicherstellen könnten, daß die Metalle von jeglicher nachweisbarer radioaktiver Kontamination frei sind.

Stx326-327.2000.1,2.2 (2 Seiten)

Entsorgungsstrategie

Studie zur "Entsorgung" radioaktiver Abfälle in Deutschland befruchtet die Debatte um eine neue Entsorgungsstrategie. Im August 1998 wurde von der Heinrich Böll-Stiftung auf einer Fachtagung in Hannover eine Studie der Gruppe Ökologie zur sogenannten Entsorgung radioaktiver Abfälle vorgestellt. In der Studie wird die gegenwärtige Entsorgungssituation analysiert und Möglichkeiten sowie Bedingungen für die Entsorgung der radioaktiven Abfälle einschließlich der abgebrannten Brennelemente unter der Voraussetzung des Ausstiegs aus der Atomenergienutzung aufgezeigt. Daraus wird unter der Prämisse des Ausstiegs eine Strategie zum möglichst risikoarmen Umgang mit den radioaktiven Abfällen abgeleitet. Von Wolfgang Neumann.

Stx294-295.1999.4-6.3 (3 Seiten)

Entsorgungsstrategie

Atomare Zwischenlager: Die Zwischenlagerung abgebrannter Brennelemente ist der billigste Entsorgungsnachweis. Ende 1994 entschied sich die schleswig-holsteinische Landesregierung für den Ausstieg aus dem "Plutoniumkarussell" und akzeptierte die Direkte Endlagerung abgebrannter Brennelemente als Entsorgungsnachweis. Die Brennelemente der Atomkraftwerke Krümmel und Brunsbüttel werden nicht wie bisher in der Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield "recycelt", die auslaufenden Verträge von den Hamburger Elektrizitätswerken nicht verlängert. Wolfgang Ehmke, Sprecher der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg, beschreibt die finanziellen "Beweggründe" der deutschen Atomwirtschaft, den Weg der Direkten Endlagerung einzuschlagen. Werden zudem oberirdische externe Zwischenlager als Entsorgungsnachweis akzeptiert, hat sich für die Atomstromproduzenten die schnellste und billigste Variante der Entsorgung realisiert.

Stx198-199.1995.1-3.3 (3 Seiten)

Entsorgungsstrategie

Palau: Atommüllager auf Südsee-Insel. Die 15.000 Bewohner auf der mehr als 200 Inseln zählenden Südsee-Inselgruppe Palau rund 800 Kilometer östlich der Philippinen wurde 1995 selbständig. Durch den "Vertrag über die freie Assoziierung" mit den Vereinigten Staaten von Amerika erhält es eine halbe Milliarde Dollar Entwicklungshilfe. Dafür verpflichtet sich Palau nicht nur, den US-Amerikanern Militärbasen für atomar bewaffnete Kriegsschiffe zur Verfügung zu stellen, die USA dürfen auch Atommüll auf den Inseln abladen.

Stx196-197.1995.8.1 (Kurzmeldung, 1 Seite)

Entsorgungsstrategie

"Der Anteil der radioaktiven Abfälle aus den neuen Bundesländern ist sehr gering". Das erklärt das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) in seiner Anfang 1994 vorgelegten Abfallerhebung für das Jahr 1992. Die größten Mengen stammen danach aus Forschungseinrichtungen, Atomkraftwerken und der Wiederaufarbeitung von Kernbrennstoffen.

Stx182-183.1994.7.1 (1 Seite)

Entsorgungsstrategie

Siemens AG: Stille Entsorgung. Der deutsche Brennelemente-Hersteller Siemens läßt Atommaterial nicht nur im westlichen Ausland, sondern auch in Rußland bearbeiten und "entsorgen". In Hanau bei der Produktion von Atomreaktor-Brennelementen angefallene sogenannte "Fertigungs-Restmengen" werden in dem berühmt-berüchtigten Atomkomplex von Tomsk in Rußland weiterverarbeitet. Ein erster Transport mit Uranmaterial in das sibirische Gebiet ist Erklärungen von Siemens und aus dem Bonner Umweltministerium zufolge am 21. Oktober 1993 abgegangen, ohne daß dies öffentlich bekannt geworden war.

Stx168-169.1994.10,11.2 (2 Seiten)

Entsorgungsstrategie

Japan/Rußland: Atommüll soll weiter im Meer verklappt werden. Japan will weiter radioaktive Abfälle seiner Atomanlagen im Gebiet seiner Hoheitsgewässer ins Meer einleiten. Ein Vertreter des japanischen Amtes für Wissenschaft und Technik erklärte am 2. November 1993, es gebe keine völkerrechtlichen Abkommen, die eine derartige Veklappung untersagten. - Rußland hatte am 17. Oktober 1993 rund 550 Kilometer vor der japanischen Küste entfernt 900 Tonnen Atomabfälle aus U-Boot-Reaktoren ins Japanische Meer eingeleitet, was heftige Proteste hervorgerufen hatte.

Stx166-167.1993.7.1 (1 Seite)

Entsorgungsstrategie

Atommüll in Europa: Sorgen statt Entsorgung. Ihren dritten Bericht "über die derzeitige Lage und Aussichten der Entsorgung radioaktiver Abfälle in der Europäischen Gemeinschaft" bis zum Jahr 2020 hat die EG-Kommission im April 1993 dem Ministerrat der Gemeinschaft vorgelegt. Dieser Bericht, der die radioaktiven Abfälle militärischen Ursprungs aus der Betrachtung ausspart, zeigt, daß neben der Anwendung von Radioisotopen in der allgemeinen Industrie, der Medizin und der nichtnuklearen Forschung, sowie dem Anfall natürlicher Radionuklide bei der Ausbeutung von Uranlagerstätten, der Herstellung von Phosphatdünger und der Gewinnung von Naturgas und Erdöl, die Abfälle aus den Kernkraftwerken und den Anlagen des Brennstoffkreislaufs wegen ihrer besonderen radioaktiven Potenz und großen Menge an erster Stelle stehen und die schwersten Probleme bereiten. Während für schwach- und mittelaktive Abfälle mit vergleichsweise kurzer Halbwertszeit bereits seit den fünfziger Jahren oberflächennahe Endlagerung in Bauwerken betrieben und in steigendem Umfang angewandt wird, befinden sich die langlebigen, alpha-kontaminierten und hochaktiven Abfälle, die durch radioaktiven Zerfall auch Wärme erzeugen, langfristig in sogenannten Zwischenlagern. Die dafür vorgesehene tiefe, "geologische" Endlagerung wird nach Meinung der EG-Kommission bis weit ins einundzwanzigste Jahrhundert hinein nicht zur Verfügung stehen. Dies sei besonders bedauerlich wegen der alpha-kontaminierten Abfälle, die eigentlich keine "Abkühlung" in Zwischenlagern brauchten und deren Lagervolumen - 8 Prozent des Rauminhalts der gesamten Jahresproduktion an radioaktiven Abfällen - recht bedeutend werden. Die Durchführung der Entsorgung radioaktiver Abfälle, vor allem ihrer letzten Stufe, der Endlagerung, erfordere eine "Intensivierung der Unterrichtung und Beteiligung der Öffentlichkeit".

Stx158-159.1993.1-4.4 (4 Seiten)

Entsorgungsstrategie

Berlin: Strahlenquellen der Stasi im Zwischenlager beim HMI. Ein Darlehen "in mehrstelliger Millionenhöhe" erhielt die in der Abwicklung befindliche Firma Wissenschaftlicher Geräte- und Anlagenbau (Wigeba) GmbH in Berlin-Hohenschönhausen, um sämtliche "umweltrelevanten beweglichen Sachen auf dem Grundstück fachgerecht zu beseitigen und ordnungsgemäß zu entsorgen". Dazu zählen auch Strahlenquellen aus Kobalt-60 und Cäsium-137 im Keller der Wigeba. Die Wigeba ist Nachfolger des Instituts für technologische Untersuchungen, das der DDR-Staatssicherheit (Stasi) unterstellt war. Kurzmeldung.

Stx152-153.1993.8.1 (1 Seite)

Entsorgungsstrategie

Arktik: Rußland schüttet weiter Atommüll ins Meer. Rußland versenkt weiterhin radioaktive Abfälle in arktischen Gewässern. Das berichtete Witali Kimstatsch vom russischen Komitee für Hydrometeorologie und Umweltbeobachtung a, 7. Februar 1993 in Oslo.

Stx148-149.1993.7.1 (1 Seite)

Entsorgungsstrategie

Sowjetunion: Atomwracks auch in der Ostsee versenkt.

Stx148-149.1993.8.1 (Kurzmeldung, 1 Seite)

Entsorgungsstrategie

Moskau: Rußland plant Giftmüllverbrennung durch Atomexplosionen. "Am Ende unserer gegenwärtigen wissenschaftlichen Untersuchungen werden wir Experimente durchführen, um herauszufinden, ob die Giftmüllverbrennung durch Atomtests möglich ist. Ich würde dies eine friedliche Atomexplosion nennen." Das erklärte Valerie Bogdahn, stellvertretender russischer Atomenergieminister, in einem Gespräch mit Greenpeace im April 1992.

Stx140-141.1992.8.1 (1 Seite)

Entsorgungsstrategie

Strahlenschutzkommission: Sonderregelung zur Freigabe des radioaktiven Schrotts der Wismut AG empfohlen. Sogenannte Freigabegrenzwerte zum Einschmelzen für die normale Wiederverwendung von radioaktivem Stahlschrott der Wismut AG hat die bundesdeutsche Strahlenschutzkommission (SSK) im Juni 1991 empfohlen und im August 1991 im Bundesanzeiger veröffentlicht. Danach gilt für die Oberflächenverseuchung mit natürlichem Uran ein "Freigabegrenzwert" von 0,5 Becquerel pro Quadratzentimeter Oberfläche Schrott. Laut Strahlenschutzverordnung gilt eigentlich ein zehnmal kleinerer Grenzwert.

Stx112-113.1991.1.1 (1 Seite)

Entsorgungsstrategie

Strahlenschützer wollen 1.000 Becquerel nicht mehr als radioaktiv bezeichnen. Den "gordischen Knoten" des Strahlenschutzes will der "Arbeitskreis Entsorgung" (AKE) des bundesdeutschen Fachverbandes für Strahlenschutz (FS) e.V. lösen, indem er Radioaktivität nicht mehr stets als solche bezeichnet. Einen entsprechenden Vorschlag stellte das Direktorium des Verbandes in seinem Rundschreiben vom 5. März 1990 vereinsintern zur Diskussion.

Stx80-81.1990.1.1 (1 Seite)

Entsorgungsstrategie

Großbritannien: "Die Lagerung von Atommüll in der Erde ist ein Risiko". Die Ablagerung radioaktiver Abfälle in der Erde kann aus geologischen Überlegungen nicht als sicher gelten, heißt es in einem von Greenpeace und Friends of the Earth 1989 veröffentlichten Bericht von Philip J. Richardson mit dem Titel "Exposing The Faults".

Stx70-71.1989.8.1 (Kurzbesprechung, 1 Seite)

Entsorgungsstrategie

Atommüllverbrennung und Wiederaufarbeitung: Plutonium-Freisetzung aus Karlsruher Forschungszentrum mit Kernwaffen-Fallout verglichen. Seit Oktober 1988 werden in einer neuen Verbrennungsanlage für radioaktiv strahlende Abfälle auf dem Gelände der Kernforschungsanlage Jülich in Nordrhein-Westfalen radioaktive Abfälle aus Atomanlagen, Krankenhäusern und Universitäten verbrannt. Das Düsseldorfer Arbeitsministerium hat mit Bescheid vom 23.November 1987 für diese Anlage radioaktive Ableitungen an die Umwelt in Höhe von 296 Millionen Becquerel für Jod und 37 Millionen Becquerel für Aerosole pro Jahr genehmigt. Nach dem zuvor veröffentlichten Bericht der Bundesregierung über "Umweltradioaktivität und Strahlenbelastung" ist bereits vor der Inbetriebnahme der Verbrennungsanlage in der Umgebung von Jülich eine jährliche Ganzkörperdosis von 11 Mikrosievert (1,1 Millirem) ermittelt worden. Zum Vergleich: Für die Umgebung von Kernkraftwerken werden Werte zwischen 0,1 und 0,3 Mikrosievert (0,01 bis 0,03 Millirem) und für das nordrhein-westfälische Kernkraftwerk Würgassen ein Höchstwert von 0,7 Mikrosievert (0,07 Millirem) angegeben. Daraus rechneten Karin Grüber vom Ökologiereferat und Harry Kunz vom Landesvorstand der Grünen in Nordrhein-Westfalen am 25. Januar 1989 der Öffentlichkeit vor, daß in Jülich schon ohne atomare Müllverbrennunganlage "die Ganzkörperbelastung um den Faktor 100 höher liegt als an allen anderen Standorten von Atomanlagen in der Bundesrepublik". In Karlsruhe werden seit langem radioaktive Abfälle verbrannt. Neben La Hague (Frankreich) und Windscale/Sellafield (Großbritannien) wird dort zudem die kleinste der europäischen Wiederaufarbeitungsanlagen betrieben. 1986 veröffentlichten Dr. H. Schüttelkopf und Dr. M. Pimpl vom Kernforschungszentrum Karlsruhe eine Untersuchung über das Verhalten von Plutonium in den Abwasser- und Abluftpfaden in der Umgebung des Karlsruher Forschungszentrums. Ihre Aussage: Die Wiederaufarbeitungsanlage und die Verbrennungsanlage für brennbare radioaktive Abfälle im Kernforschungszentrum Karlsruhe haben vergleichsweise die höchsten Plutonium-Emissionen in der Bundesrepublik Deutschland. Die Freisetzung von Plutonium aus diesen 1971 in Betrieb genommenen Anlagen führen zu Umweltverseuchungen, die in der Umgebung im Größenordnungsbereich des Kernwaffen-Fallouts durch die oberirdischen Atomversuche liegen.

Stx50.1989.1,2,5.3 (3 Seiten)

Entsorgungsstrategie

"Vorsorgeentsorgung" statt "Entsorgungsvorsorge". Entsorgungsbericht der Bundesregierung bereitet Sorgen. Am 13. Januar 1988 hat die Bundesregierung ihren Bericht "zur Entsorgung der Kernkraftwerke und anderer kerntechnischer Einrichtungen" vorgelegt. Er schließt an den Bericht vom August 1983 an und beschreibt die Sicht der Bundesregierung bis zum Jahr 2000. Durch "nicht kalkulierbare Ereignisse" oder durch Ergebnisse von Gerichtsverfahren sieht die Bundesregierung ihr Konzept auch in Zukunft nicht in Frage stellbar. Während Unternehmen wie der Esso-Konzern nicht mehr von einer Zunahme des Energieverbrauchs bis zum Jahr 2010 ausgehen und der Atomenergie nach der Katastrophe von Tschernobyl die Spitze gebrochen sehen, verfolgt die Bundesregierung mit ihrem Beharren auf Wiederaufarbeitung abgebrannter Kernbrennstoffe den Ausbau der Plutoniumwirtschaft.

Stx27.1988.1,2.2 (2 Seiten)

Asse, Gorleben, Greifswald/Lubmin, Lingen, Morsleben,

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Asse

Asse-Alarm: Strahlendes Erbe in der Tiefe: 50 Jahre Atommüll in der Schachtanlage Asse II – und keine Besserung in Sicht. Der Asse II – Koordinationskreis: Bürgerinitiativen gegen die Flutung der Schachtanlage Asse II - hat die Mai-Ausgabe der Informationsschrift Asse-Alarm fertiggestellt. Strahlentelex dokumentiert auf 8 Seiten die vollständigen Texte.

Stx728-729.2017.5-12.8 (8 Seiten)

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Asse

Falsche Risikoabschätzungen beim havarierten Atommülllager Asse. Die „Strahlenexposition der Bevölkerung aus Ableitung radioaktiver Stoffe aus der Schachtanlage Asse II ist sehr gering – wenn überhaupt messbar (ein Bruchteil der natürlichen Strahlenexposition)“ und es sei „extrem unwahrscheinlich, dass dadurch nachweisbar Krebs oder andere Erkrankungen verursacht werden“. Diese Einschätzung verkündete Frau Priv.-Doz. Dr. Michaela Kreuzer, Leiterin der Abteilung „Wirkungen und Risiken ionisierender und nicht-ionisierender Strahlung“ im Fachbereich Strahlenschutz und Gesundheit des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) in Neuherberg bei München, bei einem öffentlichen Fachgespräch „Schachtanlage Asse II – Niedrigstrahlung und Gesundheit“ am 2. März 2017 in Remlingen. Zu diesem Fachgespräch hatte der Landkreis Wolfenbüttel auf Beschluß des dortigen Kreistages eingeladen. Dabei sollte die Frage geklärt werden, welche Gesundheitsgefahren durch ionisierende Strahlung für die Bevölkerung rund um das havarierte Atommülllager Asse bei Wolfenbüttel nach dem neuesten Stand von Wissenschaft und Forschung bestehen. Bericht mit Kommentar von Thomas Dersee.

Stx726-727.2017.4-8.5 (5 Seiten)

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Asse, Gorleben

Lauge aus der Asse nach Gorleben und in die Elbe. Das illegal betriebene Endlager Asse II, ein ehemaliges Salzbergwerk, und das Endlagerprojekt Gorleben, ebenfalls im Salzgestein, rücken zusammen. Die Asse II galt jahrelang als Referenz für ein mögliches Endlager Gorleben, bis sie havarierte. Täglich strömen 12 bis 13 Kubikmeter Wasser in das Bergwerk. Ähnliches befürchten die Gorleben-Gegner_innen bei einer Realisierung des umstrittenen Projekts, denn der Salzstock Gorleben-Rambow hat Wasserkontakt.

Bisher wurde die Asse-Lauge in ein ehemaliges Bergwerk bei Celle transportiert. Mit dem Salzwasser unterschiedlicher Anlieferer wird die stillgelegte Anlage „Mariaglück“ geflutet. Doch diese ist bald voll. Die Lauge aus der Asse könnte auch nach Gorleben und in die Elbe abgeleitet werden. Planspiele des BfS und der BI Umweltschutz.

Stx718-719.2016.18-19.2 (2 Seiten)

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Asse

Drei Millionen Euro für den „Zukunftsfonds Asse“. Die Region rund um die Schachtanlage Asse II erhält weitere Fördermittel des Bundes. Nach erstmaliger Zahlung Ende 2014 gab Bundesumweltministerin Barbara Hendricks die zweite jährliche Tranche in Höhe von drei Millionen Euro zur Auszahlung an die „Stiftung Zukunftsfonds Asse“, eine rechtsfähige Stiftung des öffentlichen Rechts, frei.

Stx696-697.2016.6-7.2 (2 Seiten)

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Asse

Atomunfall auf Raten. Das Bundesumweltministerium gibt indirekt zu, dass im Schacht Asse viermal so viel Atommüll liegt wie bisher bekannt. Zudem steht zu vermuten, dass sich darunter auch hochradioaktiver Abfall befindet. Von Detlef Zum Winkel.

Stx688-691.2015.8-9.2 (2 Seiten)

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Asse

Der Asse-Laugen-Pegel ist nur noch fünf Zentimeter vom Atommüll entfernt. Der Pegel der Asse-Laugensammelstellen auf der 750 Meter-Sohle sind bei mehreren Atommüllkammern des Atommüll-Lagers im Salzbergwerk Asse II bei Wolfenbüttel nur noch wenige Zentimeter von den Atommüllfässern entfernt. Das teilte Tobias Darge, Energiereferent bei Robin Wood, am 9. September 2014 mit. Das habe eine Auswertung von Unterlagen der Asse GmbH ergeben, die der Geochemiker Ralf Krupp am 5. September 2014 der Asse-II-Begleitgruppe in Wolfenbüttel vortrug.

Stx668-669.2014.11.1 (1 Seite)

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Asse

Lex Asse beschlossen. Am 28. Februar 2013 hat der Deutsche Bundestag das interfraktionelle Gesetz zur Beschleunigung der Rückholung radioaktiver Abfälle und der Stillegung der Schachtanlage Asse II mit den Stimmen von CDU/CSU, FDP, SPD und Bündnis 90/Die Grünen beschlossen. Nur die LINKE stimmte gegen das Gesetz. Es faßt den Paragraphen 57 des Atomgesetzes neu. In der Asse II besteht die akute Gefahr des Einsturzes des Salzbergwerks und der unkontrollierten radioaktiven Freisetzungen. Mit dem Gesetz sollen die verfahrensrechtlichen Rahmenbedingungen für die Rückholung von 126.000 Fässern mit radioaktivem Abfall erleichtert, die Arbeiten insgesamt beschleunigt und Vertrauen der Öffentlichkeit in die Arbeit der Beteiligten gefördert werden.

Stx628-629.16.1 (1 Seite)

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Asse

Initiative für eine schnellere Rückholung des Atommülls aus dem Salzbergwerk Asse ist gescheitert. Ein Antrag der SPD-Fraktion, die Rückholung der Fässer aus dem Atommülllager Asse II zu beschleunigen, ist am 25. Januar 2012 im Umweltausschuß des Deutschen Bundestages mit der Mehrheit der Stimmen der Koalitionsfraktionen abgelehnt worden. In ihrem Antrag hatte die SPD kritisiert, daß es durch die strikte Anwendung des Atomrechts zu Verzögerungen bei der Rückholung komme, obwohl der schlechte bauliche Zustand der Asse hierfür nur eine begrenzte Zeit lasse. Die SPD-Vertreterin stellte die Frage in den Raum, ob die Landesregierung wirklich ein Interesse habe, die Atommüll-Fässer zu bergen. In der Schachtanlage Asse II würde durch einen nicht mehr beherrschbaren Wasserzufluss der Betrieb und damit die Bergung des Inventars zum Erliegen kommen. Eine großräumige Grundwasserverseuchung durch ausgepreßte kontaminierte Lauge wäre unvermeidlich. Durch Kontakt mit den mechanisch zerstörten und korrodierten Gebinden sind zudem in diesen Laugen nicht nur Radionuklide, sondern auch chemische Problemstoffe mit zum Teil hoher Toxizität enthalten.

Stx602-603.2012.13-14.2 (2 Seiten)

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Asse

Atommülllager Asse: 25 Hektar großes Zwischenlager geplant. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) plant nahe dem maroden Atommülllager Asse ein rund 250.000 Quadratmeter großes Zwischenlager für Atommüll. Ein Sprecher wollte am 23. Juni 2011 Ort und Größenangabe allerdings nicht bestätigen. Auf dem Areal werden demnach die 126.000 Atommüllfässer oberirdisch gelagert, die aus der Schachtanlage geborgen werden sollen. Dies soll so lange geschehen, bis es eine Lösung für ein Endlager gibt. Die Rückholung der Atommüllfässer ist notwendig, weil Wasser in das Lager eindringt.

Stx588-589.2011.8.1 (1 Seite)

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Asse

Das multiplikative Zusammenwirken von radioaktiven und nichtradioaktiven Schadstoffen in der Schachtanlage Asse wird bei Risikobetrachtungen nicht beachtet. In der Schachtanlage Asse sind mit dem Atommüll große Mengen unterschiedlicher Stoffe wie anorganische, organische zum Teil toxische und grundwassergefährdende Chemikalien eingelagert. Viele davon sind anerkannte Schadstoffe, wie z.B. einige Schwermetalle. Neben 13.000 Tonnen Eisen-Metall sind in den Inventarlisten über 1.000 Tonnen Nichteisenmetalle darunter circa 700 Kilogramm Arsen und arsenhaltige Verbindungen (überwiegend aus eingelagerten Pflanzenschutzmitteln), 12.000 Kilogramm Blei, circa 25.000 Kilogramm Chrom, 230.000 Kilogramm Zink, 55 Kilogramm Cadmium, 22.000 Kilogramm Nickel etc. aufgeführt. Daneben erhebliche Mengen an zum Teil giftigen Chemikalien organischer Art, wie zum Beispiel Tributylphosphat, BTEX-Aromaten, Dichlormethan und 1,1,1-Trichlorethan, Phthalsäureester und Komplexbildner wie Diammonium Hydrogen Citrat (NH4)2HC6H5O7 und viele andere Verbindungen. Gelangen diese Stoffe über Luft und Wasser in die Biokreisläufe, so ist mit Gesundheitsbeeinträchtigungen zu rechnen, die denen durch radioaktive Schadstoffe verursachten gleichkommen. Eine Fokussierung allein auf das radioaktive Abfallinventar wird daher der Sachlage nicht gerecht. Über Art und Menge der in den Mischabfällen enthaltenen Materialien herrscht große Unsicherheit. Seit der Einlagerung ist dieses Stoffgemenge permanent radioaktiver Strahlung ausgesetzt. Bericht von Rolf Bertram.

Stx580-581.2011.13-15.3 (3 Seiten)

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Asse

Das Lager Lubmin wird nicht nur für den ursprünglich angegebenen Zweck genutzt. Die Bundesregierung gab Auskunft über die Atommüll-Lagerung im Zwischenlager Lubmin. Im Atommüllager Asse tritt vermehrt radioaktive Salzlösung aus.

Stx578-579.2011.2-3.2 (2 Seiten)

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Asse

Atommüll-Endlager: Vermehrt Krebserkrankungen rund um das Atommülllager Asse bei Wolfenbüttel. Im Umfeld des maroden Atommülllagers Asse bei Wolfenbüttel ist eine erhöhte Zahl von Leukämie-Fällen bei Männern festgestellt worden. Frauen erkranken dort weit öfter an Schilddrüsenkrebs als anderswo. Das teilte das niedersächsische Umweltministerium am Abend des 25. November 2010 in Hannover mit und bestätigte damit einen Bericht des regionalen NDR-Fernsehmagazins „Hallo Niedersachsen“.

Stx574-575.2010.1-2.2 (2 Seiten)

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Asse

Atommüll im Salzbergwerk: Streit um Risiken und Nebenwirkungen bei einer Flutung des Atommülllagers Asse II. Bei einer Flutung des Atommülllagers Asse II mit einer gesättigten Magnesiumchloridlösung als „Schutzfluid“ – im Notfall oder als geplante Stilllegungsoption – bestehe kein Schutz gegen sicherheitsgefährdende chemische Prozesse. Davor warnte der emeritierte Professor am Institut für Physikalische und Theoretische Chemie der Technischen Universität Braunschweig Dr. Rolf Bertram in der Ausgabe des Strahlentelex vom 4. März 2010. Das ursprünglich als Vorbild für ein Atomendlager im Salzstock von Gorleben dienende „Versuchsbergwerk“ Asse II bei Wolfenbüttel wurde als illegale Atommülldeponie betrieben und ist nun akut vom Einsturz bedroht. Zur Orientierung bei der Vorbereitung von Maßnahmen zur Havarie-Abwehr dient gegenwärtig eine im Jahre 2005 vom Institut für Sicherheitstechnologie (ISTec) GmbH, einem Tochterunternehmen der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) mbH, erstellte Studie „Realistische und maximale Gasbildung in der Schachtanlage Asse“ (ISTec-A-979, Köln Juli 2005). Rolf Bertram kritisierte grundsätzliche Defizite diese Studie. Gegen diese Kritik wenden sich jetzt die Autoren der ISTec-Studie, der Chemiker Dr. Guido Bracke und der Diplom-Physiker Wolfgang Müller, Leiter der Stabsstelle Forschung & Entwicklung des ISTec. Sie werfen Bertram vor, sich auf „exotische Reaktionen“ zu berufen. Dem widerspricht Rolf Bertram, es handele sich im Gegenteil um mit Sicherheit ablaufende Reaktionen und er verweist auf die inzwischen offenbar gewordene Einlagerung einer Vielzahl hochaktiver Gebinde, die die Gasbildung maßgeblich beeinflussen. Strahlentelex dokumentiert diese Auseinandersetzung. Der Ausgangsartikel von Rolf Bertram („Risiken und Nebenwirkungen“ bei einer Flutung des Atommülllagers Asse II mittels Schutzfluid; Strahlentelex 556-557 vom 04.03.2010, S.10-14) kann unter www.strahlentelex.de/Stx_10_556_S10-14.pdf abgerufen werden.

Stx572-573.2010.7-12.6 (6 Seiten)

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Asse

„Risiken und Nebenwirkungen“ bei einer Flutung des Atommülllagers Asse II mittels Schutzfluid. Die Vollverfüllung – als eine Stilllegungsoption für Asse II – sieht vor, die oberen Bereiche der Schachtanlage mit Beton zu verfüllen und unterhalb der 700-Meter-Sohle mit einer gesättigten Magnesiumchloridlösung (sogenanntem Schutzfluid) zu fluten. Dadurch würde früher oder später das gesamte auf der 725 Meter- und 750 Meter-Sohle eingelagerte radioaktive und nichtradioaktive Inventar sowie das zur Verfüllung der Einlagerungskammern verwendete Material in Kontakt mit der wässrigen Lösung kommen. Auch bei der Notfallplanung ist beim Eintritt des Notfalls eine Flutung mittels Schutzfluid vorgesehen. Auch hierbei würde das eingelagerte Material der Einwirkung der gesättigten Magnesiumchloridlösung ausgesetzt. In beiden Fällen ist eine trockene Lagerung des Inventars unmöglich. Die geforderte Langzeitsicherheit (für 1 Million Jahre) ist bei Verfüllung mit Beton und Magnesiumchloridlauge nicht zu gewährleisten. Es besteht kein Schutz gegen sicherheitsgefährdende chemische Prozesse Von Rolf Bertram

Stx556-557.2010.10-14.5 (5 Seiten)

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Asse

Das BfS will die radioaktiven Abfälle aus dem Salzbergwerk Asse möglichst vollständig zurückholen. Die Rückholung der Abfälle aus dem Atommülllager Asse II bei Wolfenbüttel ist „momentan die beste Lösung“, meint Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU). Im Jahre 1967 hatte die Bundesrepublik Deutschland das alte Salzbergwerk bei Wolfenbüttel erworben, um den Bau von Atomkraftwerken zu fördern. Seitdem steht es unter der Oberaufsicht des Bundes und wird in seinem Auftrag von staatlichen Einrichtungen betrieben. Seit dem 1. Januar 2009 ist es das BfS, zuvor war es das Helmholtz-Zentrum München, das sich früher GSF – Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit GmbH und davor Gesellschaft für Strahlen- und Umweltforschung mbh (GSF) nannte. Mit einer gehörigen Portion krimineller Energie wurde die Asse als illegale Deponie betrieben. Weil sie nie den Anforderungen an ein Endlager genügte, wurde sie bewußt einem atomrechtlichen Genehmigungsverfahren entzogen. Der Öffentlichkeit wurde das alte Salzbergwerk als „Versuchsendlager“ präsentiert. Dieser Begriff sollte Vorläufigkeit vortäuschen. Tatsächlich wurden unterschiedliche Methoden zur Einlagerung im Salz erprobt, eine anschließende Beseitigung der Versuchsanlagen war jedoch von Anfang an nicht geplant.

Stx554-555.2010.6-7.2 (2 Seiten)

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Asse

Plutonium im Lager Asse. Auch hochradioaktiver Abfall ist in das Atommüll-Lager Asse II eingelagert worden, obwohl das Lager nur für schwach- und mittelradioaktiven Abfall vorgesehen und genehmigt worden war. „In der Schachtanlage Asse II lagert mit rund 28 Kilogramm offensichtlich mehr als dreimal so viel hochgiftiges Plutonium wie bislang angenommen“, teilte das Bundesumweltministerium am 29. August 2009 mit und bestätigte damit einen Bericht des ARD-Fernsehmagazins Monitor vom 23. Juli 2009.

Stx544-545.2009.8.1 (1 Seite)

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Asse

Hinweise auch auf hochradioaktiven Müll im Atomlager Asse. Einem Bericht des ARD-Fernsehmagazins MONITOR vom 23. Juli 2009 zufolge gibt es neue Hinweise darauf, daß hochradioaktiver Abfall in das Atommüll-Lager Asse II eingelagert worden ist, obwohl das Lager nur für schwach- und mittelradioaktiven Abfall vorgesehen und genehmigt worden war. Demnach hatte das Bundesforschungsministerium der Siemens AG die Lagerung von bis zu „25 Fässern mit hochradioaktivem Abfall“ zugesagt.

Stx542-543.2009.5.1 (1 Seite)

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Asse, WAA Karlsruhe, Gorleben

Keine Antworten auf lästige Fragen. Fragen zum Gorleben-Gutachten von 1983 und zur Rolle der Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe bei der Herkunft des radioaktiven Inventars im Atommülllager Asse könnten nicht oder nur in Form einer historischen Aufarbeitung beantwortet werden, meint die Bundesregierung.

Stx542-543.2009.3-5.3 (3 Seiten)

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Asse

Atomlager Asse: Lug und Trug von Anfang an. Atomkonzerne drückten Sicherheitsstandards – Greenpeace-Recherchen zeigen heimliche Allianz zwischen Aufsichtsbehörden und Stromkonzernen. Auf Druck der Energiekonzerne hat die Gesellschaft für Strahlenforschung (GSF, heute Helmholtz-Zentrum München) als Betreiberin des maroden Endlagers Asse II im Jahr 1975 ihre Sicherheitsstandards für die Einlagerung von Atommüll gesenkt. Das belegt ein Schriftwechsel zwischen Stromkonzernen, GSF und Bundesinnenministerium, den Greenpeace ausgewertet hat. Im Endlager angelieferte Fässer durften ab Dezember 1975 fünf Mal mehr Radioaktivität enthalten als ursprünglich vorgesehen. Die Energiekonzerne verlangten zudem von der GSF Zugeständnisse bei den Betonabschirmungen der Fässer.

Stx540-541.2009.3.1 (1 Seite)

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Asse

Im Versuchsendlager Asse II ist deutlich mehr radioaktives Inventar eingelagert als behauptet. Recherchen von Greenpeace zufolge übersteigt allein die Menge des in dem maroden Versuchsendlager Asse II bei Wolfenbüttel eingelagerten Tritiums die Angaben des früheren Betreibers um das 4,5-fache. Die Einlagerungsunterlagen des Helmholtz Zentrums München dokumentieren ein Tritium-Inventar von lediglich 4.380 Gigabecquerel zum 1. Januar 1980. Greenpeace hat jedoch auf Grundlage der regelmäßig durchgeführten Tritium-Messungen in der Abluft der Asse ein eingelagertes Inventar von rund 20.000 Gigabecquerel oder mehr berechnet und fordert von den vier Stromproduzenten RWE, E.on, Vattenfall und EnBW die lückenlose Aufklärung darüber, welchen und wieviel Atommüll sie in die Asse eingelagert haben. Das Helmholtz Zentrum München als vormaliger Betreiber, hatte die Menge des eingelagerten Tritiums zum Teil im Nachhinein lediglich geschätzt, nachdem die Einlagerung des Atommülls von 1967 bis 1978 nur äußerst ungenau dokumentiert worden war.

Stx538-539.2009.4-5.2 (2 Seiten)

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Asse

Keine rechtlich verpflichtende Beteiligung an den Stilllegungskosten der Asse II für AKW-Betreiber. Neue Geschäftsführer für die Asse GmbH bestellt. Insgesamt fast drei Viertel der in der Schachtanlage Asse II bei Wolfenbüttel eingelagerten Aktivität stammen von den Energieversorgungsunternehmen (EVU) und mehr als zwei Drittel davon aus dem Wiederaufarbeitungsprozeß von abgebrannten Brennelementen, die von den Energieversorgungsunternehmen an die Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe geliefert wurden. Das erklärt das Bundesumweltministerium (BMU) in einem Hintergrundpapier vom 5. März 2009 und bestätigt damit frühere Aussagen von Greenpeace. Eine rechtlich verpflichtende Beteiligung der Energieversorgungsunternehmen (EVU) an den Stilllegungskosten der Asse hätte vor der Ablieferung der Abfälle mit den EVU vereinbart werden müssen, heißt es in dem BMU-Papier. Das sei jedoch nicht geschehen. Deshalb schlägt Bundesumweltminister Sigmar Gabriel jetzt die Erhebung einer Brennstoffsteuer als Ausgleich vor. l Laut Mitteilung vom 16. März 2009 hat Bundesumweltminister Sigmar Gabriel jetzt für die mit dem bergbaulichen Betrieb beauftragte und zu Jahresbeginn 2009 gegründete Asse GmbH zwei neue Geschäftsführer bestellt. Neuer technischer Geschäftsführer ist nun der Abteilungsleiter im Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) Dr. Ulrich Kleemann. Die kaufmännische Geschäftsführung übernimmt der frühere Regierungspräsident von Hannover Prof. Dr. Hans-Albert Lennartz.

Stx534-535.2009.6-7.2 (2 Seiten)

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Asse

Physikalisch-Chemische Prozesse im schwach- und mittelaktiven Atommüll in der Schachtanlage ASSE II – eine unterschätzte Gefahr. Gefahren für Mensch und Umwelt, die mit der Lagerung von schwach- und mittelaktivem Atommüll verbunden sind, wurden bisher unterschätzt. Erst durch die jüngst bekannt gewordenen Ereignisse in der Schachtanlage ASSE II bei Wolfenbüttel wird zunehmend bewußt, daß bedingt durch die stoffliche Vielfalt in dieser Atommüllkategorie unüberschaubare sicherheitsgefährdende Prozesse ausgelöst werden. Unvermeidbare Veränderungen und Störungen des gesamten Systems durch geochemische und radiochemische Reaktionen als Folge der Wechselwirkung zwischen den radioaktiven und nichtradioaktiven Komponenten werden bis zur Stunde zu wenig beachtet. Durch permanente Änderungen aller Systemeigenschaften wird eine dauerhafte Dynamik ausgelöst, deren Tragweite bis zur Stunde nur unzureichend wahrgenommen wird. Noch immer fehlen eine gründliche Erfassung der wirkenden Einflußfaktoren sowie eine gründliche Analyse der ineinandergreifenden Wechselwirkungen und damit auch eine umfassende Bewertung. Gegenwärtig verwendete Modelle zu den geochemisch basierten Sicherheitsnachweisen sind unvollständig, da sie langfristig ablaufende komplexe Vorgänge in einem Endlager und neuere wissenschaftliche Erkenntnisse weitgehend außer Acht lassen. Von Prof. Dr. Rolf Bertram.

Stx532-533.2009.12-13.2 (2 Seiten)

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Asse

Zehnte Änderung des Atomgesetzes. „Konjunkturpaket für Atomkonzerne“ – Kritik an Regelung für die Schachtanlage Asse II. Vor dem Hintergrund einer veränderten Sicherheitslage nach den Terroranschlägen in den USA, Madrid und London hatte die Bundesregierung einen Entwurf zur Änderung des Atomgesetzes eingebracht. Das am 30. Januar 2009 vom Bundestag beschlossene Zehnte Gesetz zur Änderung des Atomgesetzes sieht vor, daß künftig alle Personen, die mit Genehmigungs-, Planfeststellungs- oder Aufsichtsverfahren nach dem Atomgesetz betraut sind, in Atomkraftwerken oder mit radioaktiven Stoffen arbeiten, mit Hilfe von Polizei, Verfassungsschutz und der Stasiunterlagen-Behörde auf ihre Zuverlässigkeit hin überprüft werden. Außerdem wird mit der Gesetzesänderung geregelt, daß sowohl für den Betrieb als auch für die Stilllegung der Schachtanlage Asse II bei Wolfenbüttel in Niedersachsen künftig die Vorschriften über Endlager des Bundes gelten sollen. Auf scharfe Kritik treffen die Regelungen für die Schachtanlage Asse II. Damit werde das Verursacherprinzip auf den Kopf gestellt. Der Bund will nun die Kosten für Betrieb und Schließung des Atommülllagers Asse in Niedersachsen dem Steuerzahler aufbürden.

Stx530-531.2009.11-12.2 (2 Seiten)

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Asse

Bundesamt für Strahlenschutz ist jetzt Betreiber der Asse. Seit dem 1. Januar 2009 ist das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) Betreiber der Schachtanlage Asse II bei Wolfenbüttel. Mit Gründung einer bundeseigenen „Asse GmbH“ für die Betriebsführung der Schachtanlage und dem Übergang der erforderlichen Genehmigungen vom Helmholtz-Zentrum München auf das Bundesamt für Strahlenschutz könne der Betreiberwechsel wie geplant vollzogen werden, erklärt das Bundesumweltministerium in einer gemeinsam mit dem Niedersächsischen Ministerium für Umwelt und Klimaschutz Ende Dezember 2008. Ursache für den Betreiberwechsel waren skandalöse Mängel in der bisherigen Führung des Betriebes der Schachtanlage Asse II durch das Helmholtz-Zentrum München sowie in der Führung des Schließungsverfahrens durch das niedersächsische Ministerium. Außerdem gab es Probleme bei der Kommunikation zwischen den zuständigen Behörden.

Stx528-529.2009.3-4.2 (2 Seiten)

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Asse

Fehleinschätzungen durch fragwürdige Klassifizierung von Atommüll. Die übliche Klassifizierung des Atommülls „schwach – mittel – hochaktiv“ reicht für eine Bewertung der von diesen Stoffen für Mensch und Umwelt ausgehenden Gefährdung nicht aus. Die Angabe der Aktivität in der Maßeinheit Bq (Becquerel) orientiert sich an der Wärmeabgabe, die vom Atommüll ausgeht. Die Energiedosis sagt nichts über die schädigende Wirkung der Strahlung aus. Diese Klassifizierung unterscheidet auch nicht die unterschiedlichen Strahlungsarten und erlaubt daher auch keine Aussage über die Wirkung der ionisierenden Strahlung auf die umgebende Materie. Die Wirkmechanismen von dünn- und dichtionisierender Strahlung auf lebende und tote Objekte sind gänzlich verschieden. Unterschiedliche radioaktive Strahlungsarten schädigen bei gleicher Energiedosis unterschiedlich stark. Die Nichtbeachtung dieser Tatsache kann zu verhängnisvollen Fehleinschätzungen führen. Von Rolf Bertram.

Stx520-521.2008.6-7.2 (2 Seiten)

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Asse

Hochaktiver Atommüll im Lager Asse II. Das vom Helmholtz-Zentrum München (vormals GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit GmbH) als Betreiber des mit Wassereinbrüchen kämpfenden Forschungsendlagers Asse II bei Wolfenbüttel vorgelegte Anlieferkataster weist nach Angaben der Grünen in Niedersachsen auch die Einlagerung von hoch radioaktiven Müll aus. Bisher war von lediglich schwach- und mittelradioaktiven Abfällen gesprochen worden. Demnach wird in einer Begleitliste Abfall als „Brennstäbe in Blechdosen“ bezeichnet. Das in dem betreffenden Faß befindliche Uran und Plutonium sei sehr hoch angereichert, erklärte Fraktionschef Stefan Wenzel am 30. Juli 2008 in Hannover, „deutlich mehr, als bisher vermutet“. In dieser Menge sei das „ganz eindeutig Kernbrennstoff“.

Stx518-519.2008.7.1 (1 Seite)

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Asse

Ein sicheres atomares Endlager gibt es nicht. - Skandal um Umweltverseuchung und unsichere Atommüll-Lagerung bei Wolfenbüttel und Lüchow-Dannenberg. Das Gerede von sicheren atomaren Endlagern ist eine dumme Täuschung. Laugenzuflüsse dringen in das sogenannte Forschungsendlager Asse II bei Wolfenbüttel ein – täglich etwa 12,5 Kubikmeter – und gefährden 125.787 zwischen 1967 und 1978 eingelagerte Fässer mit 46.900 Kubikmetern schwach- und mittelradioaktiven Abfällen. Das wurde bereits mehrfach berichtet. Der Betreiber von Asse II, das Helmholtz-Zentrum München, hat die offenbar bereits seit Anfang der 1990er Jahre radioaktiv verseuchten Laugenzuflüssen vom 750 Meter tiefen in das unterste, 975 Meter tiefe Stockwerk des ehemaligen Salzbergwerks gepumpt. Das wurde jetzt zusätzlich am 16. Juni 2008 bei einer Anhörung im Umweltausschuß des niedersächsischen Landtages bekannt. Offensichtlich gezielt an den Aufsichtsbehörden vorbei, ist damit eine tickende Zeitbombe geschaffen worden. An drei Zuflußstellen sollen in der Lauge zumindest zwischen 20.000 und 90.000 Becquerel Cäsium-137 pro Liter nachgewiesen worden sein. Der Grenzwert für die Freigabe des künstlichen Radionuklids beträgt laut Strahlenschutzverordnung 10.000 Becquerel pro Liter.

Stx516-517.2008.3-4.2 (2 Seiten)

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Asse

Kein Sicherheitsnachweis für Asse II. Um die Langzeitsicherheit von Atommüll-Lagern nachzuweisen, operieren die Betreiber seit Jahrzehnten mit Simulationsrechnungen und unrealistischen Laborexperimenten. Damit wird in der Bevölkerung und bei den politischen Entscheidungsträgern der Eindruck erweckt, daß alles überprüft und kontrolliert werde. Dabei sind solche Übungen nichts anderes als hilflose Versuche, etwas nachzuweisen, was nach dem derzeitigen Stand von Wissenschaft und Technik nicht nachzuweisen ist. Das Atommüll-Lager Asse II, in dem bis 1978 über 120.000 Gebinde mit Atommüll eingelagert wurden, soll nach Flutung mit einer wässerigen Magnesiumchloridlösung unumkehrbar verschlossen werden. Die vom Betreiber GSF dafür verwendeten Argumente für die geforderte Langzeitsicherheit lassen wichtige Fakten und absehbare Folgen außer Betracht. Von Rolf Bertram.

Stx506-507.2008.1-3.3 (3 Seiten)

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AVR Jülich

Forschungsreaktor AVR Jülich: Reaktor und Regierung haben versagt. Der Reaktorkern des seit 1988 abgeschalteten Forschungsreaktors in Jülich ist extrem stark radioaktiv kontaminiert. Einer wissenschaftlichen Analyse zufolge ist der Forschungsreaktor über Jahre hinweg mit viel zu hohen Temperaturen betrieben worden und möglicherweise nur knapp an einer Katastrophe vorbeigeschlittert. Durch die Verwendung unausgereifter Brennelemente und die hohen Temperaturen, so Rainer Moormann, der Autor der Studie, der jahrelang in der Sicherheitsforschung in Jülich gearbeitet hat, sei der Reaktorkern mit extrem hohen Mengen radioaktiver Isotope verunreinigt. Nach Ansicht des Darmstädter Öko-Instituts handelt es sich aufgrund der hohen Kontamination um einen der „problematischsten Reaktoren weltweit. Über diese Probleme berichteten die Bürgerinitiative Umweltschutz Hamm sowie Strahlentelex zwar bereits vor einem Jahr, aber erst jetzt, nachdem ein renommiertes Nachrichtenmagazin sich dieser Nachricht annahm, bekam sie mehr Schwung. Denn der Thorium-Hochtemperaturreaktor (THTR) und die Generation IV-Reaktoren sind nach Ansicht der schwarz-gelben Regierungskoalition in Nordrhein-Westfalen (NRW) besonders förderungswürdig und können bei einer entsprechenden parteipolitischen Konstellation auf Bundesebene die Renaissance der Atomkraft in Deutschland einläuten. Bericht von Horst Blume, Bürgerinitiative Umweltschutz Hamm

Stx550-551.2009.5-6.2 (2 Seiten)

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GNS Duisburg

Die Atommüll-Verpackung in Duisburg soll bis 2022 enden. Nach einem zweiten Gespräch am 10. Dezember 2013 von Düsseldorfer Regierungsvertretern, Landtagsvertretern von Nordrhein-Westfalen und örtlichen Vertretern des Umweltverbandes BUND mit der Geschäftsführung der Gesellschaft für Nuklear-Service mbH (GNS), Betreiberin der Atommüll-Konditionierungsanlage in Duisburg, zeichnet sich ab, daß der Rückbau der Anlage im Duisburger Wohngebiet im Jahr 2022 beginnen kann. Nach einem ersten Gespräch im April 2013 hatte die GNS erklärt, daß sie prinzipiell bereit sei den Standort Duisburg aufzugeben, wenn ein Standort mit mehr Platz zur Verfügung stünde, der die gleichen Verkehrsanbindungen biete wie bisher, und wenn jemand den Umzug finanziere. Bisher gab es kein festes Datum.

Stx648-649.2014.3.1 (1 Seite)

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Gorleben

Zwischenlager Gorleben: Neue Gesellschaft – altes Personal. Ausweichende Antworten auf Parlamentarische Anfrage. Es gibt Texte, die muss man mindestens zweimal lesen, schreibt die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg. Anlass bietet die Antwort der Bundesregierung auf eine Parlamentarische Anfrage der Grünen zur Zukunft des Brennelementzwischenlagers Gorleben.

Stx734-735.2017.11.1 (1 Seite)

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Gorleben

25. Mai bis 5. Juni 2017: 40 Jahre Gorleben. Einladung zur Kulturellen Landpartie im Wendland. Die Kulturelle Landpartie steht vor der Tür: vom 25.05.17 bis 05.06.17 im Wendland. 368 Seiten umfasst der Reisebegleiter zur Landpartie: www.kulturelle-landpartie.de. Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg ist an mehreren Orten mit Infoständen und Vorträgen präsent: http://www.bi-luechow-dannenberg.de/?page_id=18523. Ein Highlight ist wieder die Kulturelle Widerstandspartie am 2. Juni an den Atomanlagen in Gorleben: http://www.bi-luechow-dannenberg.de/?page_id=17982.

Stx728-729.2017.4.1 (1 Seite)

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Gorleben

Verdacht auf Gefälligkeitsgutachten der BGR zu Gorleben. Der Republikanische Anwaltsverein (RAV) hat Strafanzeige gegen die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) in Hannover bei der Staatsanwaltschaft Hannover wegen des Verdachts auf Vorteilsgewährung, Vorteilsnahme bzw. Bestechung und Bestechlichkeit nach §§ 331-334 StGB gestellt. Dabei geht es um die Rolle der Hans-Joachim-Martini-Stiftung. Rechtsanwalt Thorsten Deppner beruft sich bei der Strafanzeige auf einen Bericht der Tagesschau, in dem es heißt: „Aus den rund 4000 Seiten interner Dokumente der Stiftung, die WDR, NDR und ‚Süddeutsche Zeitung‘ ausgewertet haben, ergibt sich jedenfalls das Bild eines äußerst komplexen und wenig transparenten Geldflusses von der Industrie in die BGR. Das beginnt bereits bei den Anfängen der Stiftung 1981. ‚Es ist beabsichtigt, (…) eine Hans-Joachim-Martini-Stiftung‘ (…) zu gründen, schrieb der damalige Chef-Geologe der Bayer-AG in einer internen Notiz an seinen Vorstand. ‚Die Stiftung soll dazu dienen, junge bzw. verdiente Mitarbeiter der BGR durch maßvolle finanzielle Anreize zu belohnen‘.“

Stx710-711.2016.4-5.2 (2 Seiten)

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Gorleben

Endlager-Kommission: Gorleben und immer wieder Gorleben. Die Mitglieder der Kommission Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe (Endlager-Kommission) haben sich auf ihrer Sitzung am 13. Mai 2016 in einer Grundsatzdebatte mit dem Reizthema Gorleben auseinandergesetzt. Hintergrund der Debatte war ein bereits in der vorherigen Sitzung kontrovers andiskutierter Entwurf des Berichtsteils zum Standort Gorleben. Dort hieß es unter anderem, dass es Auffassung der Kommission sei, dass ein Standort aufgrund der Vorgeschichte in Gorleben politisch nicht durchsetzbar sei. Zuletzt hatte sich auch Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) in die Diskussion eingeschaltet und gefordert, Gorleben im Sinne einer „Weißen Landkarte“ nicht vor Beginn des Suchverfahrens auszuschließen.

Stx706-707.2016.7-8.2 (2 Seiten)

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Gorleben

Split als Entschuldigung für erhöhte Strahlenbelastung in Gorleben. Die Gesellschaft für Nuklearservice (GNS) hat unlängst ihren Jahresbericht veröffentlicht und behauptet, dass von den atomaren Zwischenlagern in Gorleben keine Gefahr ausgeht. Seit Einlagerung der Castoren wird am Zaun in der Nähe der Castorhalle erhöhte Gammastrahlung und erhöhte Neutronenstrahlung gemessen, wendet die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V. dagegen ein.

Stx704-705.2016.11.1 (1 Seite)

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Gorleben

Gorleben soll im Verfahren bleiben. Streit um Deckgebirge spitzt sich zu. Die Castor-Vereinbarung zwischen Frau Hendricks und Herrn Seehofer. Mal offen, mal verdeckt wird in der Endlagerkommission des Deutschen Bundestages der Streit um Gorleben geführt. Gegenwärtig ringt die CDU um geologische Abwägungskriterien, die den Salzstock Gorleben im Topf belassen. Flankiert wird das von politischen Vorabentscheidungen wie jüngst in der Absprache zwischen Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) und dem bayrischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU), Gorleben in jedem Fall nicht fallen zu lassen.

Stx696-697.2016.5-6.2 (2 Seiten)

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Gorleben

Das Transportbehälterlager Gorleben setzt in erheblichem Umfang Radioaktivität frei. Der Landkreis Lüchow-Dannenberg hatte zur Frage der Sekundären Radioaktivität als mögliche Ursache für den Anstieg des Geburtengeschlechterverhältnisses im Umkreis um das Transportbehälterlager Gorleben (TBL-G) für hochaktive wärmeerzeugende radioaktive Abfälle in derzeit 113 Castor-Behältern zwei Gutachten bei unabhängigen Wissenschaftlern von Nicht-Regierungsorganisationen in Auftrag gegeben. Ende 2014 waren sie in Lüchow öffentlich vorgestellt worden. Zum 7. Juli 2015 hatte die Samtgemeinde Gartow, in deren Gebiet sich das Lager mit den Castorbehältern befindet, außerdem zu einer öffentlichen Samtgemeinderatssitzung eingeladen, in der auch der Physiker Hartmut Schulze für die Gesellschaft für Nuklear-Service mbH (GNS) als Betreiber des Lagers deren Sicht auf das Problem darstellte. Die GNS hatte die These der sekundären Aktivitätsentstehung durch Neutronenaktivierung offenbar sehr ernst genommen und räumte hier erstmals öffentlich ein, daß vom Transportbehälterlager erhebliche Radioaktivitätsmengen freigesetzt werden. Von Ralf Kusmierz.

Stx686-687.2015.1-2.2 (2 Seiten)

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Gorleben

Gorleben soll erste Wahl bleiben. Die Bundesregierung hat die Verlängerung der Veränderungssperre für Gorleben beschlossen und legt sich damit auf diesen Salzstock fest. Auf Vorschlag von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) hat das Bundeskabinett am 25. März 2015 die Verlängerung der Veränderungssperre für den Salzstock Gorleben bis zum Jahr 2025 beschlossen. Der Bund sei nach dem Standortauswahlgesetz verpflichtet, den Salzstock Gorleben unter Gewährleistung aller rechtlichen Erfordernisse offenzuhalten, solange er nicht im Auswahlverfahren für die Suche nach einem Standort zur Endlagerung der hochradioaktiven Abfälle ausgeschlossen wurde, erklärte das Bundesumweltministerium in einer Mitteilung an die Presse vom selben Tag. Die ursprüngliche Veränderungssperre für Gorleben aus dem Jahr 2005 war auf 10 Jahre befristet und tritt am 16. August 2015 außer Kraft. Der neuen Verordnung muss noch der Bundesrat zustimmen. Mit einem Eilantrag beim Verwaltungsgericht Lüneburg wollte Greenpeace zuvor verhindern, dass sich die Bundes-regierung in der Endlagersuche weiter vorab auf Gorleben festlegt.

Stx678-679.2015.4-5.2 (2 Seiten)

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Gorleben

Verfassungsbeschwerde von E.on wegen Gorleben. Daß Stromkonzerne wegen Gorleben vor das Verfassungsgericht ziehen, ist ein Novum. Bisher waren es die Gorleben-Gegner_innen, weil sie ihr Grundrecht auf Demonstrationsfreiheit bei Castor-Transporten eingeschränkt sahen, oder weil Wasserwerfereinsätze gefährliche Verletzungen hervorriefen. Jetzt hat der Stromkonzern E.on Verfassungsbeschwerde eingelegt, weil es sich beim Zwischenlager Gorleben um eine „bewährte und funktionsfähige Lagerlösung“ für die Nuklearabfälle aus der Wiederaufarbeitung handele. Der Konzern fordert, daß die öffentliche Hand alle Mehrkosten trage, oder der Gesetzgeber das Zwischenlager Gorleben wieder aufmacht.

Stx674-675.2015.8-9.2 (2 Seiten)

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Gorleben

CASTOR als Neutronenquelle. Sekundäreffekte durch die Lagerung von Castor-behältern im Zwischenlager Gorleben. Von Prof. Dr. Rolf Bertram

Die vom Inventar eines Castors ausgehende Strahlung wird nur unzureichend abgeschirmt. Dadurch existiert in der Umgebung eingelagerter Castoren ein durch Neutronen und Gammastrahlen verursachtes Mischstrahlungsfeld.

Ungelöste Probleme bei der Abschirmung radioaktiver Strahlung treten bei der CASTOR-Lagerung besonders deutlich zu Tage. Vorliegende überwiegend auf Modellvorstellungen beruhende Abschirmberechnungen sind mit großen Unsicherheiten behaftet. Direkt an der Außenwandung von CASTORen ist ein Neutronenfluss mit einem hohen Anteil thermischer Neutronen festgestellt worden. Die Intensität dieser thermischen Neutronen reicht aus, um mittels kernchemischer Reaktionen diverse radioaktive Aktivierungsprodukte in der Umgebungsluft zu erzeugen. Von besonderer Bedeutung ist dabei der durch eine sogenannte n,p-Reaktion aus dem Stickstoff der Luft entstehende Radiokohlenstoff (14C), da dieser aufgrund der relativ langen Halbwertszeit (5736 Jahre) und wegen seiner Affinität zu biologischen Systemen und seiner Bindungsfreudigkeit insbesondere zu Sauerstoff in alle Lebensbereiche eindringen kann.

Eine weitere Ursache der Luftkontamination ist die Aktivierung von in der Luft befindlichen Schwebstoffteilchen. Die für die Region wichtigsten Aerosole dürften die 14C-tragenden Partikel sein. Wobei insbesondere jene Größenklassen von Bedeutung sind, die einem längeren Transport mit der Luftströmung unterliegen. Große Partikel werden schon früh – vermutlich in der Nähe der Transportbehälterlager (TBL) – zu Boden sinken.

Die Wirkungen dieser durch Neutronenstrahlung aktivierten Teilchen auf Mensch und Umwelt (Zunahme der Luftionisation) werden in den amtlichen Verlautbarungen bis heute stark unterschätzt. Nicht beachtet werden auch die strahlenchemischen Reaktionen zwischen kontaminierten Partikeln untereinander und den ionisierten gasförmigen Atomen und Molekülen in der Abluft.

In normaler Umgebungsluft kann die Partikelzahl pro Kubikmeter Luft mehr als 1 Million betragen.

Neben der radioaktiven Verseuchung der Atemluft ist die Boden- und Wasserverseuchung zu beachten, die durch kontaminierte Niederschläge aus bodennahen Luftschichten hervorgerufen wird. Die bei der Aktivierung gebildeten Radionuklide (Aktivierungsprodukte) sind noch lange Zeit nach der Neutronenbestrahlung nachweisbar.

Um das Ausmaß und damit die Schadwirkung dieser zweifelsfrei ablaufenden Prozesse abschätzen zu können, sind umfassende Untersuchungen dringend erforderlich. Belastbare Modelle oder plausible Theorien über derartige Prozesse in der Umgebung der Castor-Lagerhalle, die zur Entstehung radioaktiver Aerosole und radioaktiver Atome/Moleküle führen, sind nicht bekannt.

Fest steht, dass ein länger dauernder oder gar ständiger Aufenthalt in der näheren und weiteren Umgebung einer Castor-Lagerhalle nicht folgenlos ist. Bei einer Abschätzung der radiologischen Konsequenzen sind die besonderen örtlichen Verhältnisse und die dort vorliegenden Ausbreitungsbedingungen zu berücksichtigen.

Der Nachweis, dass die biologische Wirksamkeit von Neutronen im amtlichen Strahlenschutz stark unterschätzt wird, ist lange erbracht. Wissenschaftlich begründete Bedenken wurden bis zur Stunde weder vom Betreiber noch von den Aufsichtsbehörden erkennbar ausgeräumt. Damit ergeben sich bisher unzureichend bearbeitete Probleme für alle Arten der Zwischenlagerung von hochaktivem Atommüll.

In dieser Studie sind die der-zeitigen Erkenntnisse zusammengestellt und insbesondere mit Blick auf die Risiken für Mensch und Umwelt bewertet.

Stx672-673.2015.1-8.8 (8 Seiten)

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Gorleben

Offenhaltungsbetrieb in Gorleben. Der gesamte Erkundungsbereich I im Salzstock Gorleben wird von allen Betriebseinrichtungen und -anlagen geräumt, Bohrlöcher werden verfüllt und dann so abgesperrt, daß dieser Bereich nicht mehr betreten werden kann. Das erklärte Peter Hart, Leiter der Abteilung Nukleare Ver- und Entsorgung im Bundesumweltministerium, am Abend des 24. Juni 2014 auf einer öffentlichen Ratssitzung in Gartow, Kreis Lüchow-Dannenberg. Was im ersten Moment wie eine positive Nachricht klingt, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als die kostengün-tige Variante bei der Offenhaltung Gorlebens als mögliches Atommüllendlager“, stellt die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V. (BI) fest. Hart selbst erläuterte, daß 14 Varianten untersucht worden seien und betonte: „So haben wir uns für die Variante entschieden, die uns die größtmögliche Flexibilität erlaubt.“

Stx660-661.2014.11.1 (1 Seite)

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Gorleben

Atommüll-Konditionierung in Gorleben. Rund 5.000 Unterschriften, eingepackt in ein Papp-Modell der Gorlebener Pilot-Konditionierungslage (PKA), nahm am 9. Dezember 2013 in Hannover der niedersächsische Umweltminister Stefan Wenzel (Grüne) von einer fünfköpfigen Delegation der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) entgegen. Ziel der Aktion sei es, daß diese „vergessene“ Atomanlage vom niedersächsischen Umweltministerium (NMU) unter die Lupe genommen wird, heißt es in einer Mitteilung der BI an die Presse. „Die PKA nimmt eine Gelenkfunktion zwischen der Castor-Lagerung und einer möglichen Endlagerung im Salzstock Gorleben ein. Wir befürchten deshalb, dass allen Bekundungen im Standortauswahlgesetz (StandAG) zum Trotz die nukleare Infrastruktur in Gorleben als Standortvorteil gewertet wird“, erklärte BI-Sprecher Wolfgang Ehmke. Um die PKA auf den Prüfstand zu hieven, müsse zuallererst der Vertrag zwischen dem Land Niedersachsen und der Gesellschaft für Nuklearservice (GNS) gekündigt werden. Dieser Vertrag schreibe der Atomaufsicht sogar vor, wer die Begutachtung der PKA machen darf. Eine externe Begutachtung ist demnach ausgeschlossen, monierte der BI-Vorsitzende Martin Donat bei der Übergabe der Unterschriftenlisten.

Stx648-649.2014.2-3.2 (2 Seiten)

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Gorleben

„Gorleben ist delegitimiert“. Der Bundestag debattierte die Ergebnisse des PUA Gorleben. Die Arbeit des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses (PUA) Gorleben ist beendet. Am 4. Juni 2013 wurde der Abschlussbericht an den Bundestagspräsidenten übergeben und am 6. Juni 2013 wurde der Bericht im Plenum debattiert.

Den Anstoß zur Arbeit des PUA Gorleben hatte die Akteneinsicht der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) im Jahr 2009 gegeben, die der Frage nachging, weshalb 1983 nach Abschluss des Tiefbohrprogramms zur Erkundung des Salzstocks Gorleben-Rambow die damals federführende Behörde, das Physikalisch-Technische Bundesamt (PTB), den Vorschlag unterbreitete, neben Gorleben auch andere Standorte auf ihre Eignung hin zu untersuchen. Maßgeblich dafür war die Tatsache, dass bei den Bohrungen klar wurde, dass über dem Salzstock keine durchgehende, Wasser abschirmende Tonschicht liegt. Mit dem Eintreten von Schadstoffen in den untersten Grundwasserleiter müsse laut PTB-Bericht deshalb bereits nach 600 bzw. 1.170 Jahren gerechnet werden.

Stx638-639.2013.7.1 (1 Seite)

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Gorleben

Endlager-Parteienkonsens: Gorleben soll weiter im Auswahltopf bleiben. Die künftigen Umweltkatastrophen werden bereits vorprogrammiert. Niedersachsens rot-grüne Landesregierung und Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) haben sich am 24. März 2013 in Berlin auf einen Kompromiß zum Endlagersuchverfahren geeinigt: Der Transport von Atombrennstäben in das Zwischenlager in Gorleben und die „Erkundung“ des dortigen Salzbergwerks auf seine Eignung als Endlager für hochradioaktive Atomabfälle seien jetzt auf unbestimmte Zeit „eingestellt“ anstatt „ausgesetzt“. Ein Endlagersuchgesetz, soll noch im Juni dieses Jahres, also vor der Neuwahl des Bundestages, von Bundestag und Bundesrat verabschiedet werden. Gegenüber dem bisherigen Entwurf sei der Rechtsweg jetzt nicht nur auf das Bundesverfassungsgericht beschränkt, sondern um den Zugang zur Verwaltungsgerichtsbarkeit und die Möglichkeit einer Verbandsklage erweitert worden, wird erklärt. Eigentum an Salzrechten dürfe vorläufig nicht unter Bergrecht enteignet werden. Diverse Befugnisse blieben bei den Bundesländern und würden vorerst nicht auf den Bund übertragen. Die Festlegung der Zwischenlager, in denen künftig anstatt in Gorleben hochradioaktiver Müll gelagert wird, werde der Bundesumweltminister mit den Bundesländern koordinieren. Eine 24 Mitglieder umfassende Bund-Länder-Enquête-Kommission „Lagerung hochradioaktiver Abfallstoffe“ soll bis Ende 2015 Grundsatzfragen für die dauerhafte Lagerung solcher Stoffe „erörtern und klären“. Dafür soll Gorleben weiter im Auswahltopf bleiben, weil dort schon 1,6 Milliarden Euro verbaut wurden. Deshalb wird der neuen rot-grünen Landesregierung in Hannover nun der Bruch ihres Wahlversprechens vorgehalten. Mit einem Kommentar von Thomas Dersee

Stx630-631.2013.9-10.2 (2 Seiten)

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Gorleben

„Altmaier will Gorleben“ Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) sieht in den bisherigen Entwürfen des Bundesumweltministers Peter Altmaier (CDU) für ein „Standortsuchgesetz“ eine klare Linie. „Gorleben soll auf Umwegen durchgesetzt werden und die Kontroll- bzw. Klagerechte der Öffentlichkeit werden auf eine „Mitsprache“ zusammengestutzt.“ Das gehe aus einem Vergleich der Gesetzentwürfe aus dem Juni und Oktober 2012 hervor.

Stx624-625.2013.9.1 (1 Seite)

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Gorleben

Bilanz des Gorleben Untersuchungsausschusses. Es wurde manipuliert, verdreht und gelogen. DIE LINKE kommt nach 76 Anhörungen von Zeugen und Sachverständigen und der Sichtung von circa 2.000 Akten im Untersuchungsausschuß Gorleben zu einem klaren Ergebnis. Seit 1977 trafen Bundesregierungen aller Couleur mit der Standortentscheidung oder dem Festhalten an Gorleben als möglichem Endlager für radioaktive Abfälle fatale Fehlentscheidungen. Dabei wurden Meßergebnisse umgedeutet, Gutachten beschönigt, Karten gefälscht, Berichte manipuliert und Kritiker geschaßt. DIE LINKE ist die erste Fraktion, die noch bevor der Parlamentarische Untersuchungsausschuß Gorleben am 13. Dezember 2012 seine Beweisaufnahme formal beendete, die Ergebnisse in einer ausführlichen Bilanz zusammengefaßt hat.

Stx624-625.2013.8-9.2 (2 Seiten)

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Gorleben

Weshalb Zwischenlager Radioaktivität freisetzen. Nach Beginn der Einlagerung von Transportbehältern mit hochradioaktiven Abfällen im Transportbehälterlager Gorleben (TBL-G) gingen in der Umgebung die Mädchengeburten stark zurück. Diese Feststellungen wurden durch eine unabhängige Studie des Niedersächsischen Landesgesundheitsamts (NLGA) im Juli 2011 bestätigt. Trotz der statistisch eindeutigen Ergebnisse stieß die Hypothese, daß die Ursache für die Verschiebung des Geschlechtsverhältnisses das TBL-G wäre, insbesondere bei den Vertretern der Atomaufsicht im niedersächsischen Umweltministerium (NMU) sowie des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) auf Skepsis. Das Argument der Behörden lautet, daß Radioaktivität aus dem TBL-G als Ursache der Veränderung der Geburtenverhältnisse nicht in Frage käme, weil keine freigesetzt würde. Stimmt das eigentlich?

Daß die Behälter dicht sind, ist kaum anzuzweifeln. Das bedeutet aber nicht, daß durch sie nicht trotzdem Radioaktivität freigesetzt werden kann. Aus den Behältern treten durch die Wände hindurch erhebliche Mengen an Neutronen aus. Es kann also keine Rede davon sein, daß ein Zwischenlager keine Radioaktivität freisetzt: Sobald wesentliche Mengen von Neutronen in die Luft gelangen, entsteht dort ganz zwangsläufig Radioaktivität in Form von Aktivierungsprodukten. Von Ralf Kusmierz

Stx616-617.2012.1-4.4 (4 Seiten)

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Gorleben

Greenpeace deckt falsche Berechnungen bei Strahlen-messungen auf. Der Grenzwert am Zwischenlager kann in diesem Jahr überschritten werden. Das Niedersächsische Umweltministerium (NMU) hat nach Ansicht von Greenpeace erhebliche Fehler bei der Berechnung der Strahlenmessungen am Atommüll-Zwischenlager Gorleben gemacht. Mit einer aktuellen Analyse weist die unabhängige Umweltschutzorganisation nach, daß der genehmigte Jahresgrenzwert von 0,3 Millisievert am Zwischenlager bis zum Jahresende überschritten werden kann. Die Strahlenmessungen bilden die Grundlage für die Entscheidung des Ministeriums über den diesjährigen Castortransport. Die Greenpeace-Berechnungen ergeben eine mögliche diesjährige Strahlendosis von 0,305 Millisievert. Das NMU hatte dagegen einen Strahlenwert von 0,233 Millisievert errechnet.

Stx596-597.2011.9-10.2 (2 Seiten)

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Gorleben

Endlager: Gorleben war der Joker zur Überraschung des Bundes. Gorleben wurde vor rund 35 Jahren als Standort für ein Nukleares Entsorgungszentrum (NEZ) benannt. Noch heute wird heftig darum gestritten, wie es zu dieser Benennung kam. Gorleben-Befürworter haben sich mittlerweile eine Geschichte zu-rechtgelegt und auch die Gorleben-Kritiker haben ebenfalls ihre Vermutung, wie es abgelaufen ist. Die Zeugenbefragungen im Gorleben-Untersuchungsausschuß des Deutschen Bundestages bieten Gelegenheiten, sich darüber zu streiten.

Stx596-597.2011.5-9.5 (5 Seiten)

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Gorleben

Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg erstattet Strafanzeige gegen die Gesellschaft für Nuklearservice (GNS). „Das Maß ist voll, der Castortransport muß abgesagt werden“ – die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) reagiert auf die erhöhten Strahlenwerte im Castor-Lager in Gorleben mit einer Strafanzeige gegen die Gesellschaft für Nuklearservice (GNS). Der Betreiberfirma wird vorgeworfen, daß sie ionisierende Strahlen oberhalb genehmigter Grenzwerte freisetzt. Die Anzeige wurde am 16. September 2011 bei der Staatsanwalt Lüneburg eingereicht.

Stx594-595.2011.14-15.2 (2 Seiten)

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Gorleben

Epidemiologie: Verlorene Kinder um Gorleben. Eine Studie des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes bestätigt Veränderungen des Geschlechterverhältnisses bei Gorleben seit dem Beginn der Castor-Transporte ins dortige Atom-Zwischenlager. Bericht von Sebastian Pflugbeil.

Stx592-593.2011.14.1 (1 Seite)

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Gorleben

Erhöhte Strahlung in Gorleben. BI Umweltschutz: „Castor-Transport muss abgesagt werden“. 102 Castor-Behälter verlieren sich noch im Brennelement-Zwischenlager Gorleben, 420 Stellplätze gibt es insgesamt, 11 Behälter sollen im Herbst aus La Hague dazu kommen – doch schon jetzt gibt es Strahlenalarm: Radioaktivitäts-Messungen im Auftrag des niedersächsischen Umweltministeriums hätten ergeben, dass die Strahlenbelastung am Zaun des Zwischenlagers oberhalb der zulässigen Jahresgrenzwerte liegen könnte. Das berichtete das NDR Regionalmagazins „Hallo Niedersachsen“ am Abend des 25. August 2011. Dem NDR liegt demnach ein Vermerk des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasser-wirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) vor, in dem es heißt, es sei nicht auszuschließen, dass die Jahres-dosis bis Ende 2011 über-schritten sein könnte. „Eine Einlagerung weiterer Behälter wäre dann nicht zulässig.“

Stx592-593.2011.13.1 (1 Seite)

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Gorleben

EU-Richtlinie über die Entsorgung von radioaktiven Abfällen verabschiedet. Aktenfunde belegen frühes Wissen um Gorlebener Gasfelder. Der Rat der Europäischen Union (EU) hat am 20. Juli 2011 eine Richtlinie „für die verantwortungsvolle und sichere Entsorgung abgebrannter Brennelemente“ und radio-aktiver Abfälle verabschiedet, die einen verbindlichen Rechtsrahmen für alle EU-Mitglieder schaffen soll. Diese ergänzt die Richtlinie der Europäischen Union vom 25. Juni 2009 zur Sicherheit von kerntechnischen Einrichtungen (2009/71/EURATOM) und stellt die Umsetzung des zweiten Teils des von der Kommission im Jahr 2003 präsentierten Nuklearpaketes dar. Das Bundesumweltministerium begrüßt die Richtlinie, weil damit eine europaweite Einigung über die Kriterien für die Entsorgung von Nuklearabfällen erzielt worden sei. Schwerpunkt der Richtlinie ist die Forderung an alle 14 EU-Mitgliedsstaaten, einen „nationalen Entsorgungsplan“ aufzustellen. Dieser Plan soll die Transparenz und die Nachvollziehbarkeit von Entscheidungen bei der Entsorgung und der Endlagerung von Atomabfällen gegenüber der Öffentlichkeit gewährleisten, heißt es. Der jeweilige nationale Entsorgungsplan soll durch eine internationale Expertengruppe überprüft und in regelmäßigen Abständen „fortentwickelt“ werden. Ausserdem werden künftig die von der Lobby-Organisation zur Förderung der Atomenergie IAEO (Internationale Atomenergie-Organisation) entwickelten Sicherheitsstandards rechtsverbindlich.

Stx590-591.2011.18-19.2 (2 Seiten)

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Gorleben

„Gorleben soll leben“ – unter dieser Parole werden im November 2011 Tausende in Dannenberg demonstrieren, denn der 13. Castor-Transport nach Gorleben und das Endlagersuchgesetz werden das Wendland am Ende dieses antiatombewegten Jahres zum Schauplatz machen. Das beschloß ein breites Bündnis aus Anti-Atom-Initiativen und Umweltverbänden  am 28. Juli 2011 auf einem Treffen in Lüneburg.

Stx590-591.2011.17-18.2 (2 Seiten)

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Gorleben

Epidemiologie: Bei Gorleben werden seit Beginn der Castor-Transporte ins dortige Atom-Zwischenlager zunehmend zu wenige Mädchen geboren. Das niedersächsische Statistikamt hat kürzlich die Geburtenzahlen für 2010 veröffentlicht. In der Umgebung von Gorleben setzt sich damit der Aufwärtstrend in der Veränderung des Geschlechter-verhältnisses von Neugeborenen (Human Birth Sex Odds) seit Inbetriebnahme des dortigen Zwischenlagers weiterhin fort: Es werden zunehmend zu wenig Mädchen geboren. Das zeigt jetzt eine Auswertung der Zahlen durch Dr. Hagen Scherb, Dr. Kristina Voigt und Dipl.-Ing. Ralf Kusmierz in ihrem neuen „Fact Sheet Gorleben“.

Stx590-591.2011.17.1 (1 Seite)

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Gorleben

„Lockgesang“. Bundesumweltminister Röttgen hat jetzt auf einer CDU-Klausurtagung in Walsrode angekündigt, daß die „Sicherheitsprüfung“ für ein Endlager im Salzstock Gorleben schon in weniger als zwei Jahren beendet sein könnte. Die „Experten“ dafür hat er ausgesucht: Gutachter, die seit vielen Jahren Gorleben als Endlager befürworten. Vorher hatte der Minister im Dialog mit der Atomindustrie eine ganze Reihe von Entscheidungen getroffen. Die Versuche der betroffenen Bevölkerung, mit Herrn Röttgen ins Gespräch zu kommen, hat er dagegen ausgeschlagen, erklären die Bäuerliche Notgemeinschaft und die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg

578-579.2011.5.1 (1 Seite)

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Gorleben

Atommüll-Endlagerung: Gorleben-Veteranen vor dem Untersuchungsausschuß. Niedersachsens früherer langjähriger Sozialminister Hermann Schnipkoweit (CDU) hat am 27. Januar 2011 vor dem Gorleben-Untersuchungsausschuss des Deutschen Bundestages die Entscheidung der damaligen Landesregierung für Gorleben als Kandidat einer atomaren Endlagerstätte verteidigt. „Ich habe bis heute noch niemanden kennengelernt, der einen anderen Standort vorschlägt“, sagte der heute 82-Jährige. Und: „Wir haben für Gorleben entschieden, weil wir den Standpunkt hatten, dort sei der beste Salzstock.“ Kritisch dagegen hat sich die Atomkraftgegnerin Marianne Fritzen vor dem Untersuchungsausschuß über die Informationspolitik bei der Erkundung des Standortes Gorleben geäußert. „Die Öffentlichkeit wurde nie richtig informiert“, sagte die Mitgründerin und frühere Sprecherin der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI). „Schon vor der Entscheidung der Bundesregierung im Juli 1983 erfuhren wir, daß die Aufträge für die Schachtvorbohrungen bereits vergeben gewesen waren“, sagte Fritzen. Daraufhin habe die BI ihre Teilnahme an Informationsveranstaltungen mit den Behörden abgesagt. Die heute 86-Jährige sagte: „Die Probebohrungen waren geheim, aber wir wollten informiert sein.“ Teilweise sei dies indirekt geschehen. So habe zum Beispiel der Hamburger Geschichtsprofessor Helmut Bley während einer Zugfahrt im Intercity zufällig einer Diskussion im Speisewagen zugehört, in dem Vertreter der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) und Ministeriumsvertreter die Breite der geplanten Erkundungsschachte diskutiert hätten. „Die sollten gleich so gestaltet werden, daß man sie später auch nutzen kann“, sagte Fritzen.

Stx578-579.2011.4-5.2 (2 Seiten)

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Gorleben

Atompolitik: Zweifel an Gorleben unterdrückt. Vor dem Gorleben-Untersuchungsausschuss des Deutschen Bundestages hat am 12. November 2010 der Physiker Heinz Nickel als Zeuge über seine Messungen im Salzstock ausgesagt und erklärt, seine Ergebnisse seien im Nachgang nicht ausreichend gewürdigt worden. Dabei hätten die ermittelten Meßdaten kritische Fragen zu einem Endlager in Gorleben für radioaktiven Müll aufgeworfen. Der freiberufliche Geologe und Politikberater Detlef Appel erklärte am 25. November 2010 vor dem Untersuchungsausschuß zu Gasfunden während der Erkundungen in Gorleben, daß Gasvorkommen in Salzstöcken durchaus vorkommen würden und damit auch gerechnet worden sei – „das Ausmaß aber war überraschend“. Bei einer Schachtvorbohrung waren Geologen an mehreren Stellen auf Gas gestoßen.

Stx574-575.2010.9-10.2 (2 Seiten)

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Gorleben

Erst Hennenhöfer, jetzt auch noch Thomauske. Atomfilz beim Endlager Gorleben. Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg: „Röttgen will Gorleben durchboxen“. Mit großer Empörung reagierte die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) auf die Entscheidung der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS), Dr. Bruno Thomauske an einer „Eignungsprognose“ für das geplante Endlager Gorleben mitwirken zu lassen. Finanziert wird diese „Eignungsprognose“ vom Bundesumweltministerium. „Der Filz erreicht unter Bundesumweltminister Norbert Röttgen eine neue Qualität“, kommentiert BI-Sprecher Wolfgang Ehmke die Personalentscheidung. Thomauske wechselte einst vom Bundesamt für Strahlenschutz (BFS) zum Atomstromkonzern Vattenfall. Dort war er Geschäftsführer der Atomsparte im Vattenfall-Konzern, als in dessen Reaktor Krümmel bei Hamburg ein Transformatorenbrand ausbrach und einen gefährlichen Zwischenfall verursachte. Nach massiven Vorwürfen wurde Thomauske deshalb von seiner Funktion entbunden. Zur Zeit hat er einen Lehrstuhl an der Technischen Hochschule Aachen, der vom Energiekonzern RWE gesponsert wird.

Stx568-569.2010.5-6.2 (2 Seiten)

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Gorleben

Bergleute für Gorleben gesucht. Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg fragt das Bundesamt für Strahlenschutz: „Was soll in Gorleben ‚zügig‘ bewegt werden? Salz oder Papier?“ Reviersteiger, Bohrtechniker, Bergmechaniker, Fördermaschinisten... – die Deutsche Gesellschaft zum Bau und Betrieb von Endlagern (DBE) sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt, „spätestens zum 10.10.2010, zunächst befristet“ neues Personal. Zum Beispiel Reviersteiger für den Grubenbetrieb. Wer sich die Stellenausschreibungstexte unter www.dbe.de anschaut, wird hellhörig.

Stx568-569.2010.4.1 (1 Seite)

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Gorleben

Testeinrichtung zur Bohrlochlagerung in Gorleben. Auf der Website der Gesellschaft für Nuklearservice (GNS) informiert ein Artikel vom 25. Mai 2010 über einen knapp einjährigen Versuchsbetrieb der GNS und DBE Technology, bei dem die Einlagerungstechnik zur Bohrlochlagerung von konditionierten Brennelementen und HAW-Kokillen erprobt worden sei. Das 2006 gestartete Projekt sei gemeinsam von der EU, dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) sowie der GNS finanziert worden. Nach Abschluß des Versuchsbetriebs 2009 seien die Gerätschaften zur Aufbewahrung auf das Werksgelände der GNS in Gorleben verbracht worden, und könnten dort demnächst von der interessierten Öffentlichkeit besichtigt werden. Vom Eintreffen der Anlage in Gorleben am 10. Mai 2010 hatte Strahlentelex bereits in der vorigen Ausgabe berichtet.

Stx564-565.2010.7-8.2 (2 Seiten)

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Gorleben

Wieder Stacheldraht um Gorleben. Anlage zur behälterlosen Einlagerung hochradioakti¬ver Abfälle in Bohrlöcher nach Gorleben geliefert. Bürgerinitiative Umweltschutz: „Die Atomwirtschaft demaskiert die Politik.“ Am 10. Mai 2010 traf in Tießau/Elbe ein Schiff mit einer größeren stelzenförmigen Anlage ein, die in den späten Abendstunden auf einen Tieftransporter geladen wurde. Zielort war Gorleben. Bei dem Schwertransport handelte es sich um eine Anlage zur Einlagerung von hochradioaktivem Atommüll in senkrechte Bohrlöcher. Darauf machte jetzt die Bürgerinitiative (BI) Umweltschutz Lüchow-Dannenberg aufmerksam. Schon vor zwei Jahren hatte die BI auf entsprechende technische Entwicklungen der Deutschen Gesellschaft für den Bau und Betrieb von Endlagern für Abfallstoffe (DBE) hingewiesen. In ihrer Versuchsanlage in Landesbergen/Weser, in der Halle eines ausgedienten Kohlekraftwerks, wurde von der DBE-Tec in Kooperation mit der Gesellschaft für Nuklearservice (GNS) das Hantieren mit den sogenannten BSK-3-Kokillen erprobt.

Stx562-563.2010.5-6.2 (2 Seiten)

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Gorleben

Neue atomare Anlage für Gorleben. Auf dem Gelände des Atommüll-Zwischenlagers Gorleben soll ab 2012 eine weitere atomare Anlage entstehen. In ihr sollen schwach- und mittelradioaktive Abfälle für ihren Transport in das Endlager Schacht Konrad vorbereitet werden. Der Atommüll soll hier geprüft, umgepackt, getrocknet und in andere Behälter gefüllt werden. Das erklärte Jürgen Auer für die Gesellschaft für Nuklearservice am 26. April 2010, dem 24. Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl und nur zwei Tage nachdem rund 120.000 Menschen dem Aufruf von mehreren Organisationen, Verbänden, Gewerkschaften und Parteien gefolgt waren und zwischen den Atomkraftwerken Krümmel und Brunsbüttel in Schleswig-Holstein eine 120 Kilometer lange Menschenkette gegen die Atomkraft gebildet hatten. Dokumente und der Bericht des Bundesumweltministeriums vom September 2009 über die politische Einflußnahme auf den Zwischenbericht der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt von 1983 zur Erkundung des Standortes Gorleben sind jetzt im Internet abrufbar unter www.bmu.de/atomenergie_ver_und_entsorgung/downloads/doc/45019.php sowie www.cshare.de/file/fa018cd18bacb6b4280a26e98345ad3c/Gorleben_Akten.zip  und www.greenpeace.de

Stx560-561.2010.15-16.2 (2 Seiten)

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Gorleben

Neuer Castorbehälter für Gorleben genehmigt. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat die Nutzung eines neuen Castorbehälters zum Transport von Atommüll der Behälterbauart CASTOR® HAW28M genehmigt. 11 Behälter dieser Bauart sollen im Herbst 2010 aus der französischen Wiederaufarbeitungsanlage La Hague ins Zwischenlager Gorleben gebracht werden. Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) verweist auf die unerhörte Wärmelast dieser Behälter, die bei einer Beladung mit 28 Glaskokillen mit hochradioaktiven Abfällen 56 Kilowatt (KW) erreichen kann. Das BfS betont, daß durch die Abschirmung und ein verändertes Design die Strahlenbelastung gegenüber den bisherigen Behältern unverändert bleibe und ein solcher Behälter den Absturz einer großen Passagiermaschine unbeschadet überstehe könne. „Das ist Augenwischerei“, kritisiert jedoch die Bürgerinitiative die Argumentation des BfS. Alle Sicherheitsangaben blieben fragwürdig, solange es keine Crash- und Feuertests mit Originalbehältern gebe und wesentliche Angaben der Hersteller und der Genehmigungsbehörden auf Rechenmodellen beruhen.

Stx558-559.2010.7.1 (1 Seite)

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Gorleben

Gorleben-Moratorium aufgehoben. Fachtagung zum Salzstock Gorleben am 16. und 17. April 2010 in Dannenberg. Bundesumweltminister Norbert Röttgen hat am 15. März 2010 die Aufhebung des Moratoriums zur Erkundung des Salzstocks Gorleben als Endlager für wärmeentwickelnde radioaktive Abfälle und seine weitere „Erkundung“ verkündet, und zwar „ergebnisoffen“, jedoch ohne Alternative. Über dreißig Jahre währt nun bereits dieses zweifelhafte Verfahren. Das „Erkundungsbergwerk“ Gorleben soll demnach weiter nach Berg- und nicht nach Atomrecht ausgebaut werden. Den Antrag, den das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) auf Weisung des Bundesumweltministeriums bei den niedersächsischen Bergämtern vorlegen muß, stützt das Amt deshalb auf den ursprünglichen Rahmenbetriebsplan aus dem Jahre 1983, um Einwendungen zu unterlaufen. Erst nach „der Feststellung der Eignung“ und „nicht vor Ende der nächsten Legislaturperiode“ ist laut Röttgens Aussage mit der Einleitung eines ordnungsgemäßen atomrechtlichen Verfahrens zu rechnen. Greenpeace und die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg wollen sowohl juristisch als auch mit direkten Widerstandsformen dagegen vorgehen. Beim Bau einer neuen Protesthütte durch die Bäuerliche Notgemeinschaft reagierte die Polizei am 21. März 2010 mit Gewalt. Zudem meldet sich die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg mit einer Fachtagung am 16. und 17. April 2010 im Hotel „Alte Post“ in Dannenberg zu Wort und lädt zur Teilnahme ein. Detailliertes Programm, weitere Informationen und Kontakt: www.bi-luechow-dannenberg.de/chronologisch/aktuell/vorankundigung-fachtagung-gorleben. Anmeldungen bis zum 12. April 2010 erbeten an die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V., Rosenstr. 20, 29439 Lüchow, Fax 05841-3197 oder mailto:fachtagung@bi-luechow-dannenberg.de

Stx558-559.2010.6-7.2 (2 Seiten)

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Gorleben

Laufzeitverlängerungen für Atomkraftwerke, Ausbau von Gorleben und Hermesbürgschaften für Atomexporte. Vorhaben der schwarz-gelben Regierungskoalition. Bemerkenswert wenige Worte enthält der Koalitionsvertrag der neuen CDU/CSU/FDP-Regierungskoalition zu der von ihr für die beginnende 17. Legislaturperiode beschlossenen Revision des Atomausstiegs. „Die Kernenergie ist eine Brückentechnologie, bis sie durch erneuerbare Energien verlässlich ersetzt werden kann“, steht beinahe versteckt im Kapitel „Nachhaltiges Wirtschaften und Klimaschutz“ des Vertrages. „Dazu sind wir bereit, die Laufzeiten deutscher Kernkraftwerke (…) zu verlängern“, heißt es, ohne den in Rede stehenden Zeitraum von zunächst zehn Jahren explizit zu nennen. Jedoch: „Das Neubauverbot im Atomgesetz bleibt bestehen.“ In einer „möglichst schnell zu erzielenden Vereinbarung mit den Betreibern“ sollen „nähere Regelungen“ zu den Voraussetzungen einer Laufzeitverlängerung getroffen werden. Dazu gezählt werden speziell die „Betriebszeiten der Kraftwerke, Sicherheitsniveau, Höhe und Zeitpunkt eines Vorteilsausgleichs, Mittelverwendung zur Erforschung vor allem von erneuerbaren Energien, insbesondere von Speichertechnologien“. Die Vereinbarung müsse für alle Beteiligten Planungssicherheit gewährleisten, wird verlangt und eine verantwortungsvolle Nutzung der Kernenergie bedinge auch die sichere Endlagerung radioaktiver Abfälle: „Wir werden deshalb das Moratorium zur Erkundung des Salzstockes Gorleben unverzüglich aufheben“, schreiben die schwarz-gelben Koalitionspartner. „Wir wollen, dass eine International Peer Review Group begleitend prüft, ob Gorleben den neuesten internationalen Standards genügt.“ Der gesamte Prozeß werde „öffentlich und transparent“ gestaltet. Die Endlager Asse II und Morsleben sollen „in einem zügigen und transparenten Verfahren“ geschlossen werden und die Energieversorger seien „an den Kosten der Schließung der Asse II zu beteiligen“.

Stx548-549.2009.6-8.3 (3 Seiten)

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Gorleben

Neue Dokumente belegen: Die Regierung Kohl ließ Gutachten zu Gorleben schönen. Neue Dokumente belegen, daß die Regierung Kohl im Jahr 1983 massiv Einfluß auf die Wissenschaftler ausübte, die eine Eignung des Standortes Gorleben für ein atomares Endlager prüfen sollten.

Stx546-547.2009.9.1 (1 Seite)

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Gorleben

Aus jetzt offengelegten Akten geht hervor, daß die Entscheidung für ein Atommüll-Lager Gorleben politisch manipuliert wurde. Aus jetzt vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) offengelegten Akten geht hervor, daß die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) erhebliche Zweifel an der Eignung von Gorleben als Endlager für hochradioaktiven Atommüll hatte. 1983 wies die Bundesregierung die Fachbehörde an, entgegen deren Auffassung Gorleben als Endlagerstandort zu befürworten. Im Laufe der Erkundung des Salzstocks drängten sich offenbar zwei wesentliche Schwachpunkte in der Abschirmung der Radioaktivität von der Biosphäre auf, was in den offiziellen Berichten unterschlagen wurde. Durch den Verzicht auf eine doppelte geologische Barriere in den Sicherheitsanforderungen durch die derzeitige Führung des Bundesumweltministeriums wird einer dieser Schwachpunkte heute „wegdefiniert“.

Stx544-545.2009.6-8.3 (3 Seiten)

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Gorleben, WAA Karslruhe, Asse

Keine Antworten auf lästige Fragen. Fragen zum Gorleben-Gutachten von 1983 und zur Rolle der Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe bei der Herkunft des radioaktiven Inventars im Atommülllager Asse könnten nicht oder nur in Form einer historischen Aufarbeitung beantwortet werden, meint die Bundesregierung.

Stx542-543.2009.3-5.3 (3 Seiten)

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Gorleben

Atommüll-Endlagerung: Gorleben wird bereits seit Mitte der 1980er Jahre im ungenehmigten Schwarzbau zum Endlager ausgebaut. Der Salzstock Gorleben ist offenbar bereits seit Mitte der 1980er Jahre illegal zu einem Endlager für hochradioaktive Abfälle ausgebaut worden. Das geht aus einer internen Bewertung des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) in Salzgitter hervor. Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg: Die Erkundungslüge ist aufgeflogen.

Stx538-539.2009.1-3.3 (3 Seiten)

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Gorleben

Atommüll-Endlagerung: „Die Vor-Festlegung auf Gorleben wird weiter festgezurrt“. BI Umweltschutz Lüchow-Dannenberg beendet den Dialog über Endlagerkriterien. Konsterniert verließ Gerhard Harder, Vorsitzender der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI), am vorletzten März-Wochenende 2009 die Fachtagung des Bundesumweltministeriums (BMU) in Berlin, auf der in beschränktem Kreis über die Sicherheitsanforderungen an die Endlagerung hochradioaktiver Abfälle debattiert wurde. „An einer völlig unverbindlichen Debatte über Sicherheitskriterien wird sich die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) nicht weiter beteiligen“, erklärte Harder. Die BI forderte „ein offenes, transparentes Suchverfahren. Das impliziert nach aktuellem Stand von Wissenschaft und Technik einen Standortvergleich.“ Ohne eine solche Prämisse mache die Beteiligung am Diskurs aus Sicht der Bürgerinitiative keinen Sinn. Doch die Atomkraftgegner blitzten mit ihrem Anliegen auf der Tagung ab.

Stx534-535.2009.6.1 (1 Seite)

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Gorleben

Atomwirtschaft: Gorleben kostete 1,51 Mrd. Euro. Für das atomare Endlagerprojekt Gorleben in Niedersachsen sind von 1977 bis Ende 2007 Kosten in Höhe von 1,51 Milliarden Euro entstanden. Das teilte die Bundesregierung im August 2008 in ihrer Antwort (Bundestagsdrucksache 16/ 10077) auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion zu den volkswirtschaftlichen Kosten der Atomenergie mit. Im Haushaltsjahr 2008 seien zudem 27,6 Millionen Euro für das Projekt Gorleben veranschlagt worden. Die künftigen Kosten hingen vor allem von einer politischen Grundsatzentscheidung zum weiteren Vorgehen bei der Endlagerung hochaktiver, wärmeentwickelnder Abfälle aus Kernkraftwerken ab.

Stx528-529.2009.6.1 (1 Seite)

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Gorleben, Schweiz

Endlagerung von Atommüll: Irgendwann will das BMU ein Verfahren zur Auswahl eines Endlagerstandortes für hochradioaktiven Atommüll in Gang setzen. Sichtlich gealtert und ohne neue Visionen präsentierten sich viele Protagonisten der bisherigen Endlagerdebatte auf dem Endlagersymposium, das vom 30. Oktober bis 1. November 2008 in Berlin stattfand. Auf Einladung des Bundesumweltministeriums (BMU) warben sie vor mehr als 350 Teilnehmern dafür, endlich mit einem Auswahlverfahren nach internationalem Standard zu beginnen. Im Oktober 2002 hatte zuletzt der drei Jahre zuvor vom damaligen Umweltminister Jürgen Trittin eingerichtete „Arbeitskreis Auswahlverfahren Endlagerstandorte (AkEnd)“ vor mehr als 300 Personen aus Industrie, Wissenschaft, Politik, Behörden und Verbänden seine Kriterien und Verfahrensvorschläge zur Auswahl eines Endlagerstandortes für hochradioaktive, wärmeentwickelnde Abfälle präsentiert. Ende 2002 beendete der AkEnd seine Arbeit und danach wollte das Bundesumweltministerium darüber eine öffentliche Diskussion führen und schließlich das Auswahlverfahren verbindlich werden lassen. Das fand sechs Jahre lang nicht statt. Jetzt wurde dafür geworben, nun damit zu beginnen.

Stx526-527.2008.6-7.2 (2 Seiten)

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Gorleben, La Hague

Atommüll-Transport: Atommüll-Behälter strahlen stärker als früher. Die Strahlung der im November 2008 unter großen Protesten von der Wiederaufarbeitungsanlage La Hague in Frankreich nach Gorleben transportierten französischen Atommüll-Behälter (TN85) ist nach Mitteilung der Umweltorganisation Greenpeace vom 10 November 2008 deutlich höher als bei früheren Castor-Transporten. Experten haben demnach in 14 Metern Entfernung eine um 40 Prozent höhere Neutronenstrahlung gemessen als 2005. Die von den neuen Behältern mit dem hochradioaktivem Atommüll ausgehende Neutronenstrahlung ist demnach noch in 14 Metern Entfernung mit 4,8 Mikrosievert pro Stunde mehr als 500 mal höher als die zuvor gemessene Hintergrundstrahlung durch Neutronen.

Stx526-527.2008.5-6.2 (2 Seiten)

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Asse, Gorleben

Ministerien rechnen mit GAU beim Atommüllager Asse bei Wolfenbüttel und Umweltverseuchungen. Bundesumweltminister bevorzugt Gorleben als Endlager für hochaktiven Atommüll. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) will wegen der dort bereits investierten Milliardensumme den Standort Gorleben als Endlager bevorzugen. Noch 2006 hatte sein Ministerium ein Verfahren zur Standortsuche vorgeschlagen, das sich in der Auseinandersetzung mit dem Koalitionspartner CDU/CSU und den Energieversorgern jedoch nicht durchsetzen ließ. Die Verfahrensgrundsätze rief Gabriel zur Eröffnung einer Internationalen Konferenz zum Thema Endlager vom 6. bis 9. November 2007 in Braunschweig noch einmal ins Gedächtnis: deutscher Atommüll gehöre in deutsche Endlager, Sicherheit zähle zuerst, klare Kriterien und eine umfassende Beteiligung der betroffenen Bevölkerung wie in der Schweiz seien beispielgebend. Wie Bundesforschungs- und Bundesumweltministerium gemeinsam mit dem Niedersächsischen Landesumweltministerium am 21. November 2007 bekanntgaben, wird es in der Asse bei Wolfenbüttel voraussichtlich „auch weiterhin zu Bewegungen im Deckgebirge aufgrund der noch großen offenen Hohlräume in der Asse kommen“. Deshalb könne nicht ausgeschlossen werden, daß der seit 1988 existierende Salzlösungszutritt von inzwischen bereits „etwa 12 Kubikmeter pro Tag in Zukunft erheblich ansteigt und dann nicht mehr aufgefangen und kontrolliert werden kann“.

Stx502-503.2007.1,2.2 (2 Seiten)

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Gorleben

Die Anforderungen an die Sicherheit in Gorleben werden aufgeweicht. Bericht von Wolfgang Ehmke. Die Endlagerkonzeption für Gorleben steht offensichtlich vor einer wesentlichen Änderung. Obwohl die Bauarbeiten auf der Endlagerbaustelle bis zu einem Ablauf des Moratoriums ruhen und die Entscheidung offen ist, ob alternativ zu Gorleben nicht auch andere Standorte und Gesteinsformationen als Salz auf eine Eignung hin untersucht werden, erprobt die Gorleben-Betreiberin, die Deutsche Gesellschaft zum Bau und Betrieb von Endlagern (DBE), die Endlagerung hochradioaktiver Abfälle im Salzgestein. Hochradioaktive Abfälle – Brennelemente und verglaster Müll – sollen nun als Kokillen ohne weitere Abschirmung in Bohrlöchern versenkt werden. Damit entfiele eine der vier Barrieren, die ein Austreten von Radioaktivität in die Biosphäre verhindern sollen. Auf entsprechende Versuche verwies der Diplomphysiker Wolfgang Neumann (Gruppe Ökologie Hannover) auf einer Veranstaltung von Bürgerinitiativen aus dem Raum Asse, Salzgitter und dem Wendland, die sich am 2. Juli-Wochenende 2008 zu einer zweitägigen Fachkonferenz in Lüchow trafen.

Stx518-519.2008.6-7.2 (2 Seiten)

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Gorleben

Berlin, 30.10.-1.11.2008: Konferenz über Endlagerung von Atommüll. Die von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel angekündigte internationale Konferenz zur Endlagerung von atomaren Abfällen findet vom 30. Oktober bis zum 1. November 2008 in Berlin statt. Gabriel hatte im November 2007 bei einem Besuch in der Region Gorleben mitgeteilt, daß das Bundesumweltministerium eine Konferenz veranstalten werde, die sich mit Fragen der Standortsuche für ein atomares Endlager beschäftigt. Neben Experten aus Deutschland und anderen Staaten sollen auch Bürgerinnen und Bürger aus Regionen teilnehmen, in denen es bereits Lager für Atommüll gibt bzw. die dafür in der Diskussion sind, teilte das Bundesumweltministerium (BMU) mit. „Der Dialog untereinander“ solle dabei im Vordergrund stehen. Damit dies gelinge, würden die verschiedenen Gruppierungen bereits in die Planungen der Veranstaltung einbezogen.

Stx514-515.2008.7.1 (1 Seite)

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Gorleben

Atommüll-Endlagerung: Niedersachsen will sich im Raumordnungsprogramm auf Gorleben festlegen. Der Landesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (LBU) hat eine ablehnende Stellungnahme zur Festlegung eines Vorranggebietes zur Entsorgung radioaktiver Abfälle bei Gorleben an die niedersächsische Landesregierung abgegeben. Begründet wurde dies neben anderen Argumenten mit dem aktuellen Klimawandel. Klimaforscher und Meteorologen sagen einen Anstieg des Meeresspiegels für die nächsten 10 bis 30 Jahre von bis zu 7,50 Metern voraus. Der Endlagerstandort würde durch unberechenbare Wassereinbrüche absaufen und radioaktive Isotope in die Biosphäre gelangen. Als der Standort 1977 benannt wurde, habe niemand entsprechende Gefahren für möglich gehalten.

Stx482-483.2007.7.1 (1 Seite)

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Gorleben

Neues Untertagelabor für Gorleben geplant. Am 3. Mai 2006 hatte der niedersächsische Wissenschaftsminister Stratmann bei einem Besuch in Gorleben gegenüber der Elbe-Jeetzel-Zeitung die Einrichtung eines Atommüll-Versuchslabors verkündet und die Unterstützung der Landesregierung zugesagt. Darüber entrüstet sich die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg.

Stx468-469.2006.3.1 (1 Seite)

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Gorleben

Strahlenbelastung beim Rücktransport hochradioaktiver Abfälle aus Frankreich. Per Verordnung soll die wirtschaftliche Nutzung des Salzstocks Gorleben bis auf weiteres verboten werden. Im Hinblick auf die noch für 2004 geplante Rückführung einer weiteren Sendung hochradioaktiver Abfälle aus der Wiederaufarbeitungsanlage La Hague in Frankreich informierte die Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) mbH in Köln jetzt über die von den Transportbehältern ausgehende radioaktive Strahlung. Aus den vorliegenden aktuellen Meßwerten der Gesellschaft für Nuklear-Service mbH (GNS), Essen, gehe demnach hervor, daß die Dosisleistungen (Gamma- und Neutronenstrahlung) im Nahbereich der Abfalltransportbehälter (CAS-TOR(R) HAW 20/ 28 CG) mit den Erfahrungswerten früherer Rückführungskampagnen vergleichbar seien. In 20 Meter Abstand vom Transportfahrzeug liege sie im Größenbereich von 3 bis 6 Mikrosievert pro Stunde (µSv/h). Dies entspreche dem Strahlungspegel, dem Flugreisende in gängigen Flughöhen durch die kosmische Strahlung ausgesetzt seien. Durch die oberirdische Lagerung von immer mehr Atommüll in Gorleben werden vollendete Tatsachen geschaffen, während andererseits die Endlagersuche von der Bundesregierung verschleppt werde, kritisiert die Umweltschutzorganisation Robin Wood.

Stx428-429.2004.6,7.2 (2 Seiten)

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Gorleben

Pilot-Konditionierungsanlage in Gorleben: Für Atommüll fehlt ein geschlossenes Umgangskonzept. Im Jahr 1997 ist eine Atomanlage wieder in das Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt, die lange Zeit aus dem Bewußtsein verschwunden war: die Pilot-Konditionierungsanlage in Gorleben (PKA). Dies hatte vor allem zwei Gründe. Der erste Grund ist die offensichtlich gewordene Umfunktionierung von einer Erprobungsanlage für die Endlagerung zu einer kommerziellen Optimierungsanlage für die Zwischenlagerung. Der zweite Grund ist die im November 1997 geschlossene Vereinbarung zwischen der Betreiberfirma Gesellschaft für Nuklear-Service mbH (GNS) und dem Niedersächsischen Umweltministerium (NMU) zu einem reibungslosen Ablauf des Genehmigungsverfahrens. Ein Beitrag von Wolfgang Neumann, Gruppe Ökologie, Hannover.

Stx270-271.1998.4,13-15.4 (4 Seiten)

Gorleben

Pilot-Konditionierungsanlage Gorleben: Eine neue Atomfabrik. Im Schatten der Auseinandersetzung um die CASTOR-Transporte nach Gorleben baut die Atomindustrie am Standort der Zwischenlager still und leise eine weitere Atomfabrik, die Pilot-Konditionierungsanlage (PKA). Eine Broschüre von Werner Neumann, Gruppe Ökologie Hannover.

Stx258-259.1997.12.1 (Kurzbeschreibung, 1 Seite)

Gorleben

Die hoch radioaktiven Abfälle aus der Wiederaufarbeitungsanlage La Hague rollen weiter nach Gorleben. Anwohner klagen gegen eine mangelhafte Produktkontrolle der Kokillen für hochaktive Abfälle (HAW). Das Transportbehälterlager in Gorleben ist die einzige Anlage in Deutschland, die z.Z. eine Genehmigung für die Lagerung verglaster hoch radioaktiver Abfälle besitzt. Diese Genehmigung wurde 1995 erteilt. Dagegen haben mehrere Anwohner geklagt. Einer der Ansatzpunkte für die Klage war die Produktkontrolle. Zum Zweck der Klage wurde von der Gruppe Ökologie in Hannover eine Studie zur Produktkontrolle der hochaktiven Abfälle aus der Wiederaufarbeitung bundesdeutschen Kernbrennstoffes in der französischen Anlage La Hague erstellt. Ein Bericht von Wolfgang Neumann, Gruppe Ökologie Hannover.

Stx240-241.1997.2-4,24.4 (4 Seiten)

Gorleben

Bundesamt für Strahlenschutz: Auch schadhafte "Castor"-Behälter dürfen jetzt in Gorleben bleiben. Am 2.Juni 1995 hat das Bundesamt für Strahlenschutz in Salzgitter für das "Castor"-Lager in Gorleben eine neue Betriebsgenehmigung erteilt, die im Gegensatz zu der bisherigen nicht mehr vorschreibt, daß schadhafte Behälter dahin zurückgebracht werden müssen, wo sie herkamen.

Stx208-209.1995.12.1 (Kurzmeldung, 1 Seite)

Greifswald

Das Lager Lubmin wird nicht nur für den ursprünglich angegebenen Zweck genutzt. Die Bundesregierung gab Auskunft über die Atommüll-Lagerung im Zwischenlager Lubmin. Im Atommüllager Asse tritt vermehrt radioaktive Salzlösung aus.

Stx578-579.2011.2-3.2 (2 Seiten)

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Greifswald

Atommüll in Mecklenburg-Vorpommern: Die Brennstäbe der „Otto Hahn“ sollen jetzt nach Lubmin. Von 1968 bis 1979 befuhr das vom GKSS-Forschungszentrum entwickelte Frachtschiff mit Atomantrieb „Otto Hahn“ die Weltmeere. Ein wirtschaftlicher Betrieb nuklear betriebener Frachtschiffe war jedoch nicht möglich, weshalb die Otto Hahn später mit Dieselantrieb weiterfuhr, bis sie im Frühjahr 2010 in Bangladesch verschrottet wurde. Seit dem Umbau lagern auf dem GKSS-Gelände südöstlich von Hamburg der Reaktorbehälter, die Brennstäbe sowie gebrauchte Schutzkleidung, Filter und Verrohrungen aus der „Otto Hahn“ – angeblich zu Nachuntersuchungen und Forschungszwecken. Nachdem jedoch seit nunmehr 30 Jahren keine diesbezüglichen Forschungsergebnisse bekannt wurden, sollen die Brennstäbe (52 an der Zahl) nun nach Mecklenburg-Vorpommern in das Zwischenlager Nord in Lubmin bei Greifswald gebracht werden.

Stx564-565.2010.1-2.2 (2 Seiten)

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Greifswald

Bundesumweltminister Trittin läßt Atommüll an der Ostsee lagern. Neues bundesdeutsches Zwischenlager in Lubmin am Greifswalder Bodden genehmigt. Am 10. November 1999 ließ Bundesumweltminister Trittin (Grüne) das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) die Betriebsgenehmigung für die Aufbewahrung von Castor-Behältern im "Zwischenlager Nord" (ZLN) bei Lubmin nahe Greifswald erteilen. Bei einem Besuch der Anlage am selben Tag betonte der Minister, die Genehmigung gelte ausschließlich für die Aufbewahrung von Atommüll aus den beiden stillgelegten ostdeutschen Atomkraftwerken Greifswald und Rheinsberg: "In Greifswald werden weder abgebrannte Brennelemente aus westdeutschen AKW noch Glaskokillen aus La Hague zwischengelagert werden." Trittin bezeichnete das ZLN als Baustein im Entsorgungskonzept der Bundesregierung, Transporte radioaktiver Abfälle durch Standortnahe Zwischenlagerung zu vermeiden. Die Genehmigung des Zwischenlagers schaffe die Voraussetzung dafür, die acht Reaktorblöcke des seit 1990 stillgelegten Atomkraftwerks Greifswald abzubauen. Das sieht vor Ort die Bürgerinitiative Kernenergie e.V. zur Förderung alternativer Energiekonzepte anders. Anke Wagner, Vorsitzende der Greifswalder Bürgerinitiative, kritisiert in ihrem Kommentar das Bundesumweltministerium, die Problematik des Standortes nicht beachtet und genehmigungstechnisch unlauter gehandelt zu haben.

Stx310-311.1999.3,4.2 (2 Seiten)

Greifswald

"Lubmin-Erörterung erfolgreich abgeschlossen". Am Nachmittag des 22. Mai 1996 um 17.25 Uhr sei der Erörterungstermin zum Vorhaben der Zwischewnlager Nord GmbH (ZLN) zur Aufbewahrung von Kernbrennstoffen und sonstigen radioaktiven Stoffen im Transportbehälterlager des ZLN in Rubenow bei Greifswald ordnungsgemäß beendet worden. So formulierte das Bundesamt für Strahlenschutz. Am dritten und letzten Anhörungstag war allerdings aus Protest gegen die "grob bürgerfeindliche und organisierte Behinderung der Einwender" und die "extrem tendenziöse Verhandlungsleitung durch das Bundesamt für Strahlenschutz", so Detlef Chrzonsz, Bundesvorsitzender der Vereinigung Christlicher Demokraten gegen Atomkraft (CDAK), kaum noch ein Gegner des Zwischenlagers für radioaktive Abfälle bei Greifswald mehr erschienen.

Stx230-231.1996.10,11.2 (2 Seiten)

Greifswald

Bürgerinitiative Kernenergie. Aufruf zu Einwendungen gegen das Zwischenlager Nord in Greifswald/Lubmin. Einwendungen gegen die Genehmigung des Lagers konnten bis zum 22. Dezember 1995 erhoben werden. Das Atombehälter-Lager ist Teil des größten oberirdischen Atommüllagers der Welt, das zwischen Lubmin, Rubenow und Freest im Osten von Greifswald entsteht, erläutert die Greifswalder Bürgerinitiative in ihrem Aufruf.

Stx214-215.1995.12.1 (1 Seite)

Greifswald

Atommüll-Zwischenlager Lubmin: Grundrechte nur gegen Barzahlung. Der Traum von einer neuen, demokratischen Grundordnung, die 1990 auf dem Gebiet der ehemaligen DDR durch die Wiedervereinigung eingeführt wurde, ist für die Mitglieder der "Bürgerinitiative Kernenergie e.V. zur Förderung alternativer Energiekonzepte" in Greifswald jetzt ausgeträumt. Der von ihnen eingelegte Widerspruch gegen die Baugenehmigung des Atommüll-Zwischenlagers Nord in Lubmin bei Greifswald ist am 3. Juli 1995 vom Rechtsamt des Landkreises Ostvorpommern mit der Androhung einer Bearbeitungsgebühr von einhunderttausend Mark abgewiesen worden.

Stx206-207.1995.9.1 (1 Seite)

Greifswald

Atommüll an der deutschen Ostseeküste. Am 22. Januar 1992 beschloß der Aufsichtsrat der Energiewerke Nord, die Errichtung von Zwischenlagern für nukleare Abfälle auf dem Kraftwerksgelände bei Greifswald zu beantragen. Damit sind die Zwischenlagerpläne endgültig aus der Phase der reinen Spekulation herausgetreten und die Greifswalder Bürgerinitiative Kernenergie e.V zur Förderung alternativer Energiekonzepte sieht ihre Befürchtungen bestätigt.

Stx128-129.1992.1-3.3 (3 Seiten)

Greifswald

Bundesweites Atommüll-Lager in Greifswald geplant. Noch im Februar 1990 war es der damaligen Gewerkschaftsleitung und heutigen Betriebsratsführung des Kraftwerkes bei Greifswald gelungen, 5.000 Demonstranten gegen die inzwischen erfolgte Abschaltung der vier alten Atomreaktoren auf die Beine zu bringen.

Stx124-125.1992.5,6.2 (2 Seiten)

Greifswald

Greifswald ist bereits faktisch Zwischenlager. Faktisch sei das Gelände des Atomkraftwerks Greifswald bereits ein Zwischenlager für abgebrannte Brennelemente. Das erklärte Bundesumweltminister Klaus Töpfer am 16. Oktober 1991 im Haushaltsausschuß des Deutschen Bundestages.

Stx116-117.1991.6,8.2 (2 Seiten)

Gundremmingen

Prozeß gegen Standort-Zwischenlager verschoben. Das Bundesamt für Strahlenschutz kann sich nicht mehr länger hinter geheimgehaltenen Gutachten verstecken. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof (VGH) will sich nun nicht mehr weiter mit den Behauptungen des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) zufrieden geben, das geplante Atommüll-Zwischenlager Gundremmingen sei sicher vor terroristischen Angriffen. Deshalb ist jetzt die mündliche Verhandlung auf den 14./ 15. April 2005 verlegt worden. In der Zwischenzeit soll das BfS dem Gericht bisher geheimgehaltene Gutachten zur Überprüfung vorlegen.

Stx430-431.2004.8.1 (1 Seite)

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Schacht Konrad Salzgitter

Schacht Konrad: Eingangslager per Gesetz. Bundesregierung hebelt Beschränkungen des Planfestellungs-beschlusses aus. Versteckt im Gesetzespaket zur „Neuordnung der Verantwortung der kerntechnischen Entsorgung“ hat die Bundesregierung die Option für ein zentrales Eingangslager Schacht KONRAD beschlossen. „Damit hebelt die Bundesregierung die Beschränkungen des Planfeststellungsbeschlusses Schacht KONRAD per Gesetz aus“, erklärt Ludwig Wasmus, Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Schacht KONRAD.

Stx718-719.2016.18.1 (1 Seite)

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Schacht Konrad Salzgitter

Kommunikation auf Behördenart: Stadt und Bündnispartner verlassen unter Protest KONRAD-Workshop des Bundesamtes für Strahlenschutz. Ein unerwartet frühes Ende nahm am 28. April 2016 ein Workshop des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) zum Thema „Überprüfung der sicherheitstechnischen Anforderungen nach dem Stand von Wissenschaft und Technik für das Endlager Konrad (ÜsiKo)“ in Braunschweig für Vertreter der Stadt Salzgitter und des Bündnisses gegen Schacht KONRAD.

Stx706-707.2016.9-10.2 (2 Seiten)

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Schacht Konrad Salzgitter

Staatssekretär: Schacht Konrad soll so schnell wie möglich in Betrieb genommen werden. Das Bundesumweltministerium hält am Endlager Schacht Konrad fest. Die Anlage müsse so schnell wie möglich er-richtet und in Betrieb genommen werden, sagte Umweltstaatssekretär Jochen Flasbarth am 26. März 2015 bei einem Besuch in Salzgitter. Zugleich wies Flasbarth darauf hin, dass eine Entscheidung für eine mögliche Kapazitätserweiterung des Endlagers bisher völlig offen und nicht ausgeschlossen sei. Dagegen wendet sich die Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad gemeinsam mit der Stadt Salzgitter, der IG Metall Salzgitter-Peine und dem niedersächsischen Landvolk Braunschweiger Land und ruft dazu auf, gegen solche im Nationalen Entsorgungsprogramm verkündeten Planungen Einwendungen zu erheben: http://www.ag-schacht-konrad.de/images/stories/NaPro/Sammeleinwendung-KONRAD.pdf

Stx680-681.2015.9-10.2 (2 Seiten)

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Schacht Konrad Salzgitter

„Betrug an den Menschen in und um Salzgitter“. Das „Nationale Entsorgungsprogramm“ der Bundesregierung geht von doppelt so vielen radioaktiven Abfällen für Schacht KONRAD aus wie bisher. Der Entwurf eines „Nationalen Entsorgungsprogramms“ „für eine verantwortungsvolle und sichere Entsorgung bestrahlter Brennelemente und radioaktiver Abfälle“ ist jetzt über die Süddeutsche Zeitung öffentlich geworden und liegt nun auch dem Strahlentelex vor. Darin wird erstmals eingeräumt, daß es große Mengen radioaktiver Abfälle gibt, die bisher nicht berücksichtigt worden sind, zuletzt auch nicht in dem Verzeichnis radioaktiver Abfälle, welches das Bundesumweltministerium am 28. Oktober 2014 vorlegte.

Die Richtlinie 2011/70/Euratom des Rates vom 19. Juli 2011 über einen „Gemeinschaftsrahmen für die verantwortungsvolle und sichere Entsorgung abgebrannter Brennelemente und radioaktiver Abfälle“ verpflichtet die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, ein Nationales Entsorgungsprogramm zu erstellen und bis spätestens zum 23. August 2015 gegenüber der Europäischen Kommission zu notifizieren. Der Entwurf dieses Programms wird derzeit mit den Bundesländern abgestimmt und soll in den nächsten Wochen veröffentlicht werden, heißt es.

Der jetzt vorliegende Entwurf des Nationalen Entsorgungsprogramms vom 11. September 2014, das wie das Verzeichnis vom Oktober 2014 ebenfalls unter der Federführung des Bundesumweltministeriums erstellt wurde, spricht nun auch davon, daß in der Schachtanlage Asse rund 47.000 Kubikmeter schwach- und mittelradioaktive Abfälle eingelagert wurden. Derzeitige Schätzungen für die Rückholung der radioaktiven Abfälle gingen deshalb von einem Volumen von mindestens 100.000 Kubikmeter kontaminierten Materials aus, was einem Abfallgebindevolumen in der Größenordnung von 200.000 Kubikmeter entspreche. Aus der Urananreicherung in Gronau werde zudem mit bis zu 100.000 Kubikmetern weiteres Abfallgebindevolumen abgereicherten Urans gerechnet. Für die Entsorgungsplanung werde somit von einer Gesamtmenge der zu entsorgenden Abfälle mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung von rund 600.000 Kubikmetern ausgegangen.

Stx670-671.2014.4-5.2 (2 Seiten)

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Schacht Konrad Salzgitter

Das geplante Endlager Konrad muss auf den Prüfstand. Zweifel an der Entscheidung für Schacht Konrad – Überlegungen zum geplanten Endlager für nicht wärmeentwickelnde radioaktive Abfälle. Nach dem gegenwärtigen Stand der Errichtung des im Jahr 2002 mit Planfeststellungsbeschluss genehmigten Endlagers Konrad für schwach- und mittelradioaktive Abfälle wird als frühestes Inbetriebnahmejahr 2022 genannt. Davon unabhängig nimmt die Diskussion darüber zu, ob die Sicherheitsnachweise für Konrad überhaupt noch dem Stand von Wissenschaft und Technik entsprechen, und ob die Inbetriebnahme entsorgungspolitisch überhaupt noch sinnvoll ist. Von Wolfgang Neumann und Jürgen Kreusch

Stx668-669.2014.1-4.4 (4 Seiten)

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Schacht Konrad Salzgitter

Das Bundeskartellamt ermittelt zum Bau des Atommüllendlagers Schacht Konrad. Mehrere Bergbaufirmen haben sich Medienberichten zufolge beim Bau des Atommüllendlagers Schacht Konrad in Salzgitter wettbewerbswidrig abgesprochen. Im Schacht Konrad sollen schwach- und mittelaktive Abfälle gelagert werden. Wie in der Tagespresse kurz vor Weihnachten 2013 unter Berufung auf interne Unterlagen der Deutschen Gesellschaft zum Bau und Betrieb von Endlagern für Abfallstoffe (DBE) berichtet wurde, koordinierten sich sechs Bergbauspezialfirmen bei Angeboten für einen Auftrag im Umfang von 121 Millionen Euro. Dadurch hätten sie beeinflussen können, wer welchen Teil des Auftrages erhält. Das Bundeskartellamt hat dem Bericht zufolge Ermittlungen eingeleitet.

Stx648-649.2014.2.1 (1 Seite)

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Schacht Konrad Salzgitter

Das Endlager Schacht Konrad wird deutlich teurer als geplant. Der Ausbau des Endlagers Schacht Konrad in Salzgitter wird fast doppelt so teuer wie geplant. Das bestätigte ein Sprecher des Bundesamtes für Strahlenschutz gegenüber der NDR Fernsehsendung „Niedersachsen 19.30 das Magazin“. Wie der Sender am 11. Mai 2010 mitteilte, soll der Ausbau der ehemaligen Eisenerzgrube zu einem Endlager nach aktuellen Kostenschätzungen jetzt 1,6 Milliarden Euro kosten. Noch 2009 waren die Ausbaukosten auf 900 Millionen Euro geschätzt worden. Neben diesen Ausbaukosten sind für die Erkundung und Planung des Endlagers bis Ende 2007 bereits weitere rund 945 Millionen Euro ausgegeben worden, so daß die Gesamtkosten nach aktueller Schätzung bei 2,7 Milliarden Euro liegen.

Stx562-563.2010.6.1 (1 Seite)

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Schacht Konrad Salzgitter

Klagen gegen Schacht Konrad abgewiesen. Das für mehr als 300.000 Kubikmeter schwach- und mittelradioaktive Abfälle geplante Endlager Schacht Konrad bei Salzgitter in Niedersachsen kann wahrscheinlich gebaut werden. Es soll 85 Prozent aller radioaktiven Abfälle in Deutschland aufnehmen, wovon langfristig zwei Drittel von den Energieversorgungsunternehmen kommen werden. Das Oberverwaltungsgericht Lüneburg wies am 8. März 2006 mehrere Klagen gegen den Planfeststellungsbeschluß des niedersächsischen Umweltministeriums aus dem Mai 2002 zurück. Eine Revision wurde nicht zugelassen. Die Kläger können aber dagegen Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht einlegen. Bundesumweltminister Gabriel (SPD) kündigte an, die Beschwerde abwarten zu wollen. Er werde das Bundesamt für Strahlenschutz noch nicht anweisen, mit der Vorbereitung der Arbeiten zu beginnen. Ein rechtskräftiges Urteil erwartet er in eineinhalb Jahren.

Stx462-463.2006.8.1 (1 Seite)

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Schacht Konrad Salzgitter

Argumentieren mit nicht existierenden Gutachten. Eine angebliche Gefahr von Milliarden-Rückforderungen wird als Argument für die rasche Inbetriebnahme des Atommülllagers Schacht Konrad in Salzgitter mißbraucht. "Prüfer: Milliarden-Risiko Schacht Konrad – Interner Bericht des Bundesrechnungshofs heizt Endlager-Debatte an – Fromme rügt ‚Mittelverschwendung‘" So titelte die Braunschweiger Zeitung am 30. Januar 2004. Diese Schlagzeile und ein nachfolgender Bericht von Christian Kerl wurde bei Umweltschützern in der Region Salzgitter mit großer Verwunderung aufgenommen. In den letzten Jahren war ihnen von der SPD und den Grünen in Land und Bund immer wieder erklärt worden, das Konradverfahren müsse abgeschlossen werden, damit die Energiewirtschaft nicht die geleisteten Vorschüsse zur Erforschung und Planfeststellung der Atomendlager zurückfordern könne. Man wolle aber nur ein Endlager für jeglichen Atommüll und dieses – entsprechend dem sogenannten Energiekonsens und den rot-grünen Koalitionsvereinbarungen – in einem offenen neuen Suchverfahren bis 2030 finden und in Betrieb nehmen. Die Konsequenz war ein Moratorium der Erkundungen in Gorleben und der Verzicht auf den Sofortvollzug der Genehmigung des Atomendlagers Salzgitter. Dient jetzt das ziemlich abgedroschene Argument des angeblichen Risikos von Rückforderungen dazu, das veraltete Atommüllkonzept mit den Säulen Gorleben und Salzgitter wieder zu beleben? Das fragt man sich jetzt im Umweltschutzforum Schacht Konrad Salzgitter e.V. und nahm dies zum Anlaß, den Dingen genauer nachzugehen. Ein Bericht von Harald Bode, Umweltschutzforum Schacht Konrad Salzgitter e.V..

Stx412-413.2004.7,8.2 (2 Seiten)

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Schacht Konrad

Neues Planfeststellungsverfahren für Schacht Konrad gefordert. In einem offenen Brief vom 26. März 2001 an den niedersächsischen Umweltminister Wolfgang Jüttner (SPD) hat der wissenschaftliche Beirat der Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad e.V. Professor Dr. Rolf Bertram die Einleitung eines neuen Planfeststellungsverfahrens für das geplante Atommüll-Lager gefordert. Die durch die Novellierung der Strahlenschutzverordnung verursachte Verzögerung des Konrad-Verfahrens biete eine Möglichkeit, vielfältige im damaligen Erörterungstermin vorgebrachte und bis heute nicht entkräftete Argumente der Einwender neu zu überprüfen. Es dürfe dabei nicht nur um eine Anpassung der Planunterlagen an die neue Strahlenschutzverordnung gehen, sondern es müsse der neue wissenschaftliche Kenntnisstand eingearbeitet werden. Das betreffe vorrangig die vom Antragsteller gewählte Strahlendosis-Ermittlung im niedrigen Dosisbereich und das daraus abgeleitete Strahlenrisiko.

Stx342-343.2001.6.1 (1 Seite)

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Lichtenberg

Altlasten des Uran-Tagebaus in Thüringen: Der Kirchliche Umweltkreis Ronneburg kritisiert die unzureichende Abdeckung des künftigen Uran-Sarkophags Lichtenberg. Das Thüringer Landesbergamt bereitet gegenwärtig einen Genehmigungsbescheid zur "Abschließenden Gestaltung des Sanierungsobjektes Tagebaurestloch Lichtenberg" vor. Hierzu wurden in den Jahren 2003 und 2004 die Träger der "Öffentlichen Belange" zu fachtechnischen Stellungnahmen aufgefordert. Für den BUND Landesverband Thüringen e.V. wurde diese Stellungnahme vom Kirchlichen Umweltkreis Ronneburg erarbeitet. Ein Bericht von Frank Lange.

Stx444-445.2005.5,6.2 (2 Seiten)

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Lingen

Am 1. Oktober 1999 läuft die Einwendungsfrist gegen das Zwischenlager Lingen ab. Die Kernkraftwerke Lippe-Ems GmbH hat beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) beantragt, ihr die Genehmigung für ein Standort-Zwischenlager zur Aufbewahrung von bestrahlten Brennelementen und sonstigen radioaktiven Stoffen zu erteilen.

Stx302-303.1999.6.1 (1 Seite)

Morsleben

Morsleben – Geschichte eines umstrittenen Atomprojekts. Ausstellung in Döbeln, 1. - 30. Juni 2012. Noch bis zum 30. Juni 2012 lädt Greenkids Magdeburg e.V. zu einer neuen, überarbeiteten Ausstellung zum Atommülllager Morsleben in das Café Courage in 04720 Döbeln, Bahnhofstraße 56. Die Ausstellung wurde im September 2004 das erste Mal der Öffentlichkeit präsentiert und wurde seitdem an mehr als 20 Orten schon mehreren zehntausend Menschen gezeigt. Sie ist das Ergebnis von inzwischen über acht Jahren Recherche- und Forschungsarbeit von AktivistInnen der Greenkids e.V. und anderen Personen. Quelle der Arbeit sind mehr als ein Dutzend Archive und Organisationen. Der größte Teil des vorhandenen Aktenmaterials konnte noch nicht einmal gesichtet werden, berichtet Greenkids-Vorstand Falk Beyer. Es stehe also noch viel Arbeit bevor und die Wanderausstellung werde ständig ausgebaut. Inzwischen seien im Rahmen des Dokumentationsprojekts mehr als 2.800 Unterlagen erfaßt worden, weitere hunderte Dokumente lägen zur Einarbeitung in die Archivdatenbank bereit. Von diesen Materialien habe bisher auch erst ein kleiner Teil bearbeitet und verwertet werden können. Laufend kämen neue Unterlagen zum Morsleben-Archiv hinzu und die Recherchen in den öffentlichen Archiven werden fortgesetzt. Weitere Informationen und Materialien sind erhältlich über www.greenkids.de/morsleben und per eMail an mailto:morsleben@greenkids.de

Stx610-611.2012.7-8.2 (2 Seiten)

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Morsleben

Gegen das Einbetonieren von Atommüll in Morsleben. Die Umweltorganisation Robin Wood und Anti-Atom-Initiativen haben am 19. Dezember 2009 in Magdeburg mehrere Tausend Einwendungen gegen die geplante Betonverfüllung des Atommülllagers Morsleben Vertretern des zuständigen Landesumweltministeriums übergeben. Robin Wood fordert in einer eigenen detaillierten Einzeleinwendung eine umfassende öffentliche und ergebnisoffene Diskussion über alle Möglichkeiten eines sicheren Umgangs mit dem derzeit in Morsleben lagernden Atommüll. Insbesondere müsse dabei auch die Rückholung des Atommülls behandelt werden. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) will dagegen – im Gegensatz zum Lager ASSE – große Teile der unterirdischen Kammern und Strecken mit Salzbeton verfüllen.

Stx554-555.2010.7-8.2 (2 Seiten)

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Morsleben

Atomwirtschaft: Unterschlagene Kosten des Atomstroms – zum Beispiel des Atommülllagers Morsleben. In der Zeit nach dem Zusammenbruch der DDR konnte zwar die Schließung von sechs laufenden Leistungsreaktoren und die Aufgabe von fünf weiteren KKW-Baustellen durchgesetzt werden – die in den Wirren des Zusammen bruchs zugänglich gewordenen streng geheimen Zustandsberichte belegten den schlechten Sicherheitszustand der KKW russischer Bauart überzeugend – aber das Endlager für Radioaktive Abfälle Morsleben (ERAM) überlebte die Wiedervereinigung, obwohl auch zum ERAM gravierende Sicherheitsmängel bekannt geworden waren. Der Druck einer gewaltigen Menge von Atommüll, der sich im Westen an verschiedenen Stellen angesammelt hatte, fegte den kritischen Sachverstand in den Reihen der Ostdeutschen Bürgerbewegungen einfach beiseite. In den ersten 20 Betriebsjahren (1971-1991) wurden im ERAM etwa 14.400 Kubikmeter schwach- und mittelradioaktive Abfälle entsorgt. Als besonders gefährlich wurde die Praxis eingeschätzt, daß Abfälle lose in große Hohlräume abgekippt wurden. Bis heute weiß niemand genau, was dort alles liegt. Es ist kaum bekannt, daß zwischen 1994 und 1998 noch wesentlich mehr Atommüll eingelagert wurde als in den ersten 20 Jahren. Mehr als 22.000 Kubikmeter Atommüll landeten in diesem kurzen Zeitraum in Moorsleben – ein wesentlicher Teil aus dem Westen. Die Bonner Politik folgte dem Druck der Atomlobby und schlug alle Warnungen in den Wind. Einer der damals verantwortlichen Männer war Walter Hohlefelder, Abteilungsleiter Endlagersicherheit in der Regierungszeit von Helmut Kohl. Er ist niemals für seine Fehlentscheidungen zur Verantwortung gezogen worden, heute ist er Präsident des Deutschen Atomforums, der Zentrale des deutschen Atomlobbyismus. Das Umweltministerium in Sachsen-Anhalt hatte die ernsten Probleme im ERAM verstanden. Es befaßte sich mit eindringendem Wasser, mit gefährdeter Standsicherheit, mit der immer noch geübten Praxis des einfachen Versturzes ganzer Fässer mit über 400 Kilogramm Gewicht in darunterliegende Hohlräume, was zu schweren Erschütterungen und oft zum Aufplatzen der Fässer führte. Das Umweltministerium in Sachsen-Anhalt konnte zeitweilig die Einlagerung blockieren. Auf der Bonner Ebene erregte das Mißfallen, die damalige Umweltministerin Merkel folgte dem Druck der Atomlobby und wies die Landesregierung Sachsen-Anhalt 1997 an, „den zur Optimierung des laufenden Einlagerungsbetriebes geplanten Versturz von Abfallfässern bis 1.100 Kilogramm in dem Endlager (…) nicht weiter zu blockieren“. – Von Sebastian Pflugbeil

Stx518-519.2008.5-6.2 (2 Seiten)

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Morsleben

Atommüllager Morsleben – ein einsturzgefährdetes Endlager vor der Stillegung. Von Inge Lindemann. Das Endlager für leicht- und mittelaktiven Atommüll in dem ehemaligen Kali- und Salzbergwerk Morsleben stürzt ein und ist undicht. Eine Rückholung der Abfälle ist nicht möglich, heißt es. Deshalb soll der seit 1998 bestehende Einlagerungsstopp in eine „Stillegung“ überführt werden.

Stx482-483.2007.6.1 (1 Seite)

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Morsleben

Die (DDR-)Geschichte des Atommüll-Endlagers Morsleben. Die Landesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR in Sachsen-Anhalt hat im Jahre 2005 eine neue Broschüre über die Geschichte des Atommüll-Endlagers Morsleben herausgegeben. Die Broschüre entstand in Kooperation mit der Jugendgruppe Greenkids Magdeburg e.V., die sich seit mehr als zweieinhalb Jahren mit der Vergangenheit der Atomanlage befaßt. Falk Beyer, der Autor, und seine Gruppe haben Unterlagen aus diversen Archiven, von der Stasi und von Morsleben-kritischen Organisationen, gesichtet. Die Broschüre kann kostenlos bei der Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen in Sachsen-Anhalt, Telefon 0391-5675051 und Email info@landesbeauftragte.de bestellt werden. Online ist sie über die Menüpunkte Broschüren/Sachbeiträge auf der Website http://www.landesbeauftragte.de einsehbar.

Stx444-445.2005.6,7.2 (2 Seiten)

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Morsleben

ERAM stillegen – aber wie? Seminar zu Endlager-Fragen und Perspektiven. Am 9. und 10. Oktober 2004 findet – voraussichtlich im Allerhof in Alleringersleben – ein von der Friedrich-Ebert-Stiftung Sachsen-Anhalt getragenes und von AktivistInnen des Morsleben-Netzwerkes ausgerichtetes Seminar zu Grundlagen der Endlager-Problematik statt. Dabei geht es um die Vermittlung eines Verständnisses für wissenschaftliche Fragestellen bei der Entscheidung über Endlagerkonzepte, speziell orientiert am Beispiel des Endlagers Morsleben (ERAM). Dazu sind Fachleute aus Behörden und unabhängigen Gutachterbüros eingeladen. Das Seminar soll Wissen vermitteln, das es erlaubt, bei der Diskussion um die Stillegungskonzepte für das ERAM die relevanten Aspekte einschätzen und hinterfragen zu können. Damit dient das Seminar auch ganz wesentlich der Vorbereitung des für das nächste Jahr geplanten behördlichen Kolloquiums für die Stillegungskonzepte zum Endlager Morsleben. Die Anmeldung soll bis 14 Tage vor Seminarbeginn bei der Friedrich-Ebert-Stiftung erfolgen: Tel. 0391/568760 oder per E-Mail mit vollständiger Adresse an info.magdeburg@fes.de.

Stx424-425.2004.6,7.2 (2 Seiten)

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Morsleben

Hohlräume im Südfeld von Morsleben werden jetzt aufgefüllt. "Unverzügliche Verfüllung" wegen akuter Einsturzgefahr. Die Probleme waren allerdings spätestens seit September 1999 bekannt. Um die Einsturzgefahr im Atommüllager von Morsleben in Sachsen-Anhalt zu verringern, ist Mitte November 2000 in Anwesenheit von Bundesumweltminister Trittin (Grüne) mit der Verfüllung von Hohlräumen im Südfeld des Salzstockes begonnen worden. Innerhalb eines halben Jahres sollen rund 20.000 Kubikmeter Hohlräume mit Salzgrus verfüllt werden, weil sonst bis zu 1.000 Tonnen schwere Salzbrocken von der Zwischendecke auf den dort lagernden Atommüll fallen und Radioaktivität freisetzen können. Im Juni/Juli 1999 waren bei Untersuchungsbohrungen Risse bis 4,5 Zentimetern Öffnungsweite in Zwischendecken von Salzkammern festgestellt worden. In den betroffenen Kammern in 350 Metern Tiefe sollen 10.000 Kubikmeter mittelradioaktiver Müll lagern. Insgesamt waren in das einzige deutsche Endlager bis 1998 rund 37.000 Kubikmeter schwach- und mittelradioaktiver Atommüll aus Atomkraftwerken und Forschungseinrichtungen gebracht worden. Die Einlagerungen waren 1998 erst gestoppt worden, nachdem Umweltschützer eine entsprechende gerichtliche Verfügung erwirkt hatten.

Stx334-335.2000.6.1 (1 Seite)

Morsleben

"Keine akute Gefahr". Bei neuen Untersuchungsbohrungen wurden im Südfeld des Endlagers für radioaktive Abfälle Morsleben (ERAM) - in der Schachtanlage Bartensleben - Risse in den Salzgewölben nachgewiesen.

Stx302-303.1999.6.1 (1 Seite)

Morsleben

Streit um "Versturztechnologie" im Endlager Morsleben. In zwei von drei Kammern des einzigen deutschen Atommüll-Endlagers in Morsleben (ERAM) in Sachsen-Anhalt wird atommüll in sogenannten Abfallgebinden einfach in blindem Fall 15 Meter tief und nicht mehr rückholbar abgekippt.

Stx210-211.1995.10,11.2 (2 Seiten)

Morsleben

40000 Kubikmeter radioaktive Abfälle sollen nach Morsleben. Das Endlager für schwach radioaktive Abfälle Morsleben (ERAM) ist seit 1994 wieder in Betrieb und soll bis zum 30. Juni 2000 40000 Kubikmeter aufnehmen.

Stx194-195.1995.8.1 (Kurzmeldung, 1 Seite)

Rheinsberg

AKW Rheinsberg: Keine grüne Wiese mehr. Das Reaktorgebäude des ehemaligen DDR-Atomkraftwerks Rheinsberg soll nun doch noch nicht abgerissen werden. Die Betonkonstruktion ist stärker radioaktiv belastet, als ursprünglich angenommen und müßte unter Strahlenschutzbedingungen erfolgen, meldete der Fernsehsender von Rundfunk Berlin Brandenburg (rbb) im Februar 2009. Aus Kostengründen wollen die Energiewerke Nord (EWN) deshalb die Strahlung zunächst etwas abklingen lassen und das Gebäude erst in einigen Jahrzehnten abreißen.

Stx532-533.2009.11.1 (1 Seite)

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Rheinsberg

Reaktorabbau dauert noch 20 Jahre und soll Milliarden Mark kosten. Das sagte der Staatssekretär Stroetmann am 20. Oktober 1993 in Berlin.

Stx166-167.1993.8.1 (1 Seite)

Rossendorf

Kernbrennstoffe dürften eigentlich nicht nach Rußland, solche aus Rossendorf aber doch. Die Abgabe von bestrahlten Kernbrennstoffen aus Kraftwerken zur Stromerzeugung an eine Anlage zur Aufarbeitung bestrahlter Kernbrennstoffe ist zwar unzulässig – darauf weist die Bundesregierung in ihrer Antwort vom 08.12.2010 auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hin. Bei den Rossendorf-Brennelementen handele es sich jedoch um hochangereicherte bestrahlte Brennelemente aus einem stillgelegten Forschungsreaktor, erläutert die Bundesregierung.

Stx578-579.2011.8.1 (1 Seite)

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Ruhrgebiet

Radioaktiver Müll soll auf Sondermülldeponie "endgelagert" werden. Auf der Sondermülldeponie der Abfallgemeinschaft Ruhrgebiet (AGR) sollen auf Wunsch der Firma Siempelkamp Nuklear und Umwelttechnik (SNU) 70 bis 90 Tonnen radioaktiver Müll "entsorgt" werden.

Stx292-293.1999.4.1 (1 Seite)

Oberpfalz

Bürgerinitiative gegen Atommüll in der Oberpfalz. Der oberpfälzer Granit stehe nicht als Endlager zur Verfügung, erklärte die ehemalige atompolitische Sprecherin der Grünen im Bayerischen Landtag, Irene Maria Sturm, als Sprecherin des Dachverbandes der Oberpfälzer Bürgerinitiativen gegen die Errichtung von Atomanlagen in Schwandorf.

Stx284-285.1998.12.1 (Kurzmeldung, 1 Seite)

Philippsburg

Öffentlichkeitsbeteiligung zur Stilllegungs- und Abbaugenehmigung für Block 2 des AKW Philippsburg gestartet. Mit der Öffentlichen Bekanntmachung im Staatsanzeiger Baden-Württemberg hat das Umweltministerium dieses Bundeslandes am 23. März 2018 das Beteiligungsverfahren zu der von der EnBW beantragten Stilllegungs- und Abbaugenehmigung für Block 2 des Atomkraftwerks Philippsburg förmlich gestartet. Von Montag 9. April bis Freitag 8. Juni 2018 haben interessierte Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, die Auslegungsunterlagen für das Genehmigungsverfahren beim Bürgermeisteramt der Stadt Philippsburg und im Umweltministerium einzusehen, teilt das Baden-Württembergische Umweltministerium mit. Zudem werde das Umweltministerium diese Unterlagen im selben Zeitraum auch auf seiner Internetseite in elektronischer Form bereitstellen.

Stx750-751.2018.10.1 (1 Seite)

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Strahlentelex
ISSN 09314288